Der Standortübungsplatz WENTROFER LOHE befindet sich nordöstlich der ehemaligen Garnisonsstadt Wentorf und erstreckt sich zwischen den Gemeineden Wohltorf, Wentorf, Neu-Börnsen und dem Sachsenwald. Mit nur circa 250 ha war die Lohe -wie das Gebiet umgangssprachlich heißt- nicht sehr groß. Dennoch bot die Vielfalt aus Wiesen mit abwechselnden Waldstücken des Geländes für die in Wentorf stationierten Panzergrenadierbataillone die Möglichkeit, den militärischen Ernstfall zu üben.
Vor der militärischen Nutzung wurden die Flächen durch Bauern bewirtschaftet. Bis zum Umzug der Panzergrenadierbrigade 16 nach Wentorf um 1970 dominierten Tiere und Äcker das Gebiet. Bis Mitte der 70er Jahre gab es kein richtiges Wegesystem. Der Übungsplatz hatte bis dato ebenfalls lediglich die Hälfte seiner heutigen Ausdehnung. Mit der Verlegung des Panzergrenadierbataillons 163 aus der Douaumont-Kaserne (heute Helmut-Schmidt Universität) war deutlich, dass das bisherige Gelände den Übungsvorhaben nicht mehr entspricht. Man entschloss sich daher zu einer Vergrößerung und kaufte Flächen im Sachenwald und in Wohltorf dazu. Die Bauern wurden enteignet, die Gebäude abgerissen. Überreste dieser Vergangenheit finden sich heute auf den Wiesen und den Knicks, die die Felder der Bauern eingrenzten.
Nach massivem Protest angrenzender Gemeinden über die Erweiterung, wurde ebenfalls ein Wegesystem im Wert mehrerer Millionen DM angelegt. Fortan herrschte eine rege Nutzung durch die Bundeswehr in der Wentorfer Lohe.
Bis 1982 sorgte ein eigener Schäfer für die Wiesen -und Landschaftpflege. 1984 wurde dann auch das alte Schäferhaus abgerissen. Seit dem hatte die Standortverwaltung (StOV Wentorf) diese Aufgabe übernommen.
Mit Auflösung des Panzergrenadierbrigade 16 in den Standorten Wentorf und Elmenhorst hatte die Lohe ihre direkte Nutzungsgrundlage verloren. Bis zum 01.04.1997 war das Gelände weiterhin militärischer Sicherheitsbereich und wurde als Ausbildungsgelände des BGS aus RATZEBURG und von verbliebenen Verbänden (InstBtl 6) aus der Lettow-Vorbeck Kaserne in Hamburg-Jenfeld und zeitweilig von Panzergrenadieren aus Bad Segeberg (PzGrenBtl 182) und Hamburg-Fischbek (PzGrenBtl 72) genutzt. Im Zuge weiterer Sparmaßnahmen wurde die militärische Nutzung Anfang 1997 aufgegeben. Seither versucht die Bundesvermögensverwaltung erfolglos das Gelände zu veräußern.
Nach der anfänglichen Idee der umliegenden Gemeinden, das Gelände selbst zu erwerben, wurde nach einem Kassensturz aller Beteiligten von dem Vorhaben abgesehen.
Derzeit wird angestrebt, die Wentorfer Lohe als Naturerbe erhalten zu können. Eine Entscheidung steht noch aus. Trotz der Bestrebungen, das Gelände sicherzustellen, wurden in der Zeit vom Oktober 2007 bis März 2008 umfangreiche und äußerst umstrittene Fällarbeiten durch die Bundesforst durchgeführt. Dabei wurden 90% der Wertholzbestände - Buchen und Eichen - dem Gelände entnommen und der Charakter verändert.
Quellen
[1] Webseite der Panzergrenadierbrigade 16
[2] Bericht über die Baumfällarbeiten