KZ Buchenwald
Das Konzentrationslager Buchenwald war eines der größten Konzentrationslager auf deutschem Boden. Es wurde zwischen Juli 1937 und April 1945 auf dem Ettersberg bei Weimar als Arbeitslager betrieben. Insgesamt waren etwa 250.000 Menschen[1] aus allen Ländern Europas von Juli 1937 bis April 1945 im Konzentrationslager Buchenwald inhaftiert. Die Zahl der Todesopfer wird auf etwa 56.000[1] geschätzt, darunter 11.000 Juden[1]. Nach der Befreiung 1945 wurde das Gelände als Speziallager Nr. 2 von der sowjetischen Besatzungsmacht genutzt, welches bis 1950 existierte. Auf dem Gelände des ehemaligen Lagers ließ die Regierung der DDR bis 1958 die Nationale Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald errichten.

Lage des KZ Buchenwald |
Überblick
Im Juli 1937 begannen Häftlinge aus den Konzentrationslagern Sachsenhausen, Sachsenburg und Lichtenburg mit der Errichtung des Konzentrationslagers Buchenwald. Bei der Namensgebung hatten die Verantwortlichen der Konzentrationslager um Inspekteur Theodor Eicke ein Problem, da es sich in unmittelbarer Nähe zu Schloss und Park Ettersburg auf dem Ettersberg befand. Das Schloss ist stark mit Goethe und damit der Weimarer Klassik verbunden. Goethe wurde von den Nationalsozialisten politisch als die Verkörperung des „Deutschen Geistes“ instrumentalisiert. Daher war die Benennung „Konzentrationslager Ettersberg” von vornherein unmöglich, zumal Einspruch gegen diese Namensgebung durch die Nationalsozialistische Kulturgesellschaft in Weimar erhoben wurde. Eine Benennung nach dem benachbarten Hottelstedt schied deshalb aus, weil sich dann die SS-Lagermannschaft, obwohl im Umkreis von Weimar liegend, mit einer geringeren Besoldung als ortsüblich hätte zufrieden geben müssen. Der Vorschlag Eickes „K.L. Hochwald, Post Weimar“, wurde auf Veranlassung Heinrich Himmlers in „K.L. Buchenwald, Post Weimar“ abgeändert. Somit war einerseits der Name offiziell nicht mit dem Ort verbunden, andererseits bekam die Mannschaft ihr Gehalt nach der Ortslage von Weimar. Als erster Lagerkommandant wurde Karl Koch ernannt. Bis zum Jahresende war das Lager mit 2561 Gefangenen belegt. Schon 1937 forderte das Lager 48 Menschenleben.[1]
Zunächst war das Lager für politische Gegner des Naziregimes, vorbestrafte Kriminelle und so genannte Asoziale sowie Juden, Zeugen Jehovas und Homosexuelle bestimmt. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges wurden zunehmend Menschen aus anderen Ländern interniert. Bei der Befreiung im April 1945 waren 95 Prozent der Häftlinge keine Deutschen. Vor allem nach 1943 wurden im KZ Buchenwald und in seinen insgesamt 136 Außenkommandos KZ-Häftlinge rücksichtslos für die Rüstungsindustrie ausgebeutet. Daher war Buchenwald kein Vernichtungslager mit industrieller Vernichtung und Verwertung wie die großen Konzentrationslager in Polen. Dennoch wurden viele Gefangene von der SS ermordet oder starben an den unmenschlichen Arbeits- und Lebensbedingungen. Manche Häftlingsgruppen wurden gar zur sofortigen Ermordung in der Genickschussanlage ausselektiert, wie etwa sowjetische Kriegsgefangene.
Anfang 1945 wurde das Lager zur Endstation für Evakuierungstransporte aus Auschwitz und Groß-Rosen. Kurz vor der Befreiung versuchte die SS, das Lager zu räumen und schickte 28.000 Häftlinge[1] auf Todesmärsche. Etwa 21.000 Häftlinge[1], darunter über 900 Kinder und Jugendliche, blieben im Lager. Am 11. April 1945 erreichten Einheiten der 3. US-Armee den Ettersberg. Die SS floh, Häftlinge der geheimen Widerstandsorganisation öffneten das Lager von innen.
Nach der Befreiung mussten sich 1947 im Dachauer Buchenwaldprozess 31 Personen für die Verbrechen in Buchenwald vor einem US-Militärtribunal verantworten, darunter auch die Witwe des ehemaligen Kommandanten, Ilse Koch. Es wurden 22 Todesurteile ausgesprochen, sowie fünf lebenslängliche und vier begrenzte Freiheitsstrafen. Von den Todesurteilen wurden bis 1951 neun vollstreckt. Der ehemalige Lagerkommandant Hermann Pister starb in der Haft. Ilse Koch blieb dort bis zu ihrem Selbstmord 1967. Alle übrigen Verurteilten wurden bis Mitte der 50er Jahre amnestiert.
Aufbau des Lagers
Das Konzentrationslager Buchenwald war in drei voneinander abgesonderte Bereiche unterteilt und unterhielt bis Kriegsende außerdem zahlreiche Außenlager.
Schutzhaftlager
Das Schutzhaftlager wurde terrassenförmig in nördlicher Hanglage des Ettersberges errichtet, um eine bessere Überwachung zu ermöglichen. Vom Haupttor aus gab es einen vollständigen Überblick über das ganze Lager. Es war von einem 3 km langen und 3 m hohen Stacheldrahtzaun, einem Elektrozaun mit einer Spannung von 220/ 380 Volt und von 23 mit Maschinengewehren ausgerüsteten dreistöckigen Wachtürmen umgeben. Die Häftlinge waren in 34 Holzbaracken und 16 zweistöckigen Steinbaracken untergebracht. Das Häftlingslager erstreckte sich zuletzt über eine Fläche von 40 Hektar. Zum Schutzhaftlager gehörten neben einem etwa 15000 m² großen Appellplatz[2] mehrere Gebäude und Lager. Das Torgebäude mit Arrestzellen („Bunker“) war eine Mord- und Folterstätte des Lagers. Der Kommandant ließ hier Häftlinge (aber auch SS-Soldaten) arrestieren, um sie zu bestrafen oder Informationen und Geständnisse zu erpressen. Das Lagertor trägt die Inschrift „Jedem das Seine“, welche vom Appellplatz aus zu lesen ist.
Das 1939 errichtete Krematorium hatte einen Sezierraum und eine Pathologie zum Herausbrechen von Goldzähnen und wurde im Sommer 1942 durch die Erfurter Firma „Topf & Söhne“ weiter ausgebaut. An im Keller des Krematoriums befindlichen Wandhaken wurden viele Häftlinge hingerichtet. Als eines der prominentesten Opfer wurde hier in der Nacht vom 17. auf den 18. August 1944 der Reichstagsabgeordnete und KPD-Vorsitzende Ernst Thälmann am Eingang zum Ofenraum Erschossen. Er war auf Befehl Adolf Hitlers ohne Gerichtsverfahren von der JVA Bautzen hierher gebracht worden.
Das „Judenlager“ war ein abgetrenntes Lager innerhalb des Schutzhaftlagers. Es wurde nach der Masseneinlieferung im Zuge der Pogrome der „Reichskristallnacht“ errichtet, die Lebensbedingungen waren hier besonders schlecht. Ein weiteres „kleines Lager“ wurde 1938 errichtet, um bei Überbelegung des Lagers genutzt zu werden. Es bestand aus fensterlosen Wehrmachtspferdeställen. Es wurde vor allem für die Unterbringung arbeitsunfähiger Häftlinge und als Quarantänelager verwendet. Ab 1943 war es ständig belegt. Die Lebensbedingungen waren katastrophal, die Sterblichkeit hoch. Die ehemaligen Pferdeställe wurden für 50 Pferde gebaut und nun mit bis zu 1.960 Häftlingen belegt.
Im Häftlingskrankenbau wurden Häftlinge von Häftlingen behandelt. Ausgebildeten Ärzten allerdings war das Praktizieren verboten. Der Krankenbau war der zentrale Ort des Mordes mit Giftspritzen durch SS-Ärzte. Er war aber auch Ort des internen Lagerwiderstandes, zu dem auch die Arbeitsstatistik gehörte. Diese war Teil der Lagerverwaltung und wurde von den Häftlingen betrieben. Hier war es für den Widerstand möglich, die Listen für Arbeitseinsätze und Transporte in die Vernichtungslager abzuändern.
In der Kinobaracke konnten 1941 bis 1943 Häftlinge gegen Zahlung abgelaufene UfA-Filme sehen sowie kleinere, von der SS genehmigte Sport- oder Kulturveranstaltungen abhalten. Die SS nutzte dieses Gebäude allerdings auch zur Bestrafung und Folterung von Gefangenen. Ab 1943 gab es innerhalb des Schutzhaftlagers zudem ein Lagerbordell für Häftlinge als „Antriebsmittel für höhere Leistungen“. Zu diesem Zweck wurden im Juli 1943 16 weibliche Häftlinge aus dem KZ Ravensbrück nach Buchenwald verbracht und zur Prostitution gezwungen. Darüber hinaus befanden sich auf dem Gelände Magazinbaracken, eine Küche, ein Kartoffelkeller, eine Wäscherei, eine Effekten-, eine Bekleidungs- und eine Gerätekammer, eine Gärtnerei, eine Häftlingskantine und eine Bücherei.
SS-Bereich
Der SS-Bereich befand sich südlich des Schutzhaftlagers und bestand aus mehreren Unterbereichen. In der Nähe des Tores zum Schutzhaftlager befand sich die Lagerverwaltung. Dort war die Lagerkommandantur mit dem Büro des Kommandanten, der Adjutantur, der Gestapo, sowie Einrichtungen des Truppenstabes und der politischen Abteilung untergebracht.
Südlich davon folgte eine SS-Kaserne mit 16 Gebäuden. Diese waren im Halbrund angeordnete „Hundertschaftsgebäude“ der SS-Totenkopfstandarte „Thüringen“ mit Kasinos, Waffenkammern, einem Truppenlazarett, Schieß- und Exerzierplätzen, Großgaragen und zwei Tankstellen. Es waren Kapazitäten für mehr als ein Regiment vorhanden. Dies war einer der großen Stützpunkte und Ausbildungsstätten der Waffen-SS.
In der Mitte des SS-Bereiches war das Sonderlager „Fichtenhain“ installiert. Außerhalb des eigentlichen eingezäunten Lagers entstand 1942/43 eine Gruppe von Isolierbaracken für prominente Insassen. Inhaftiert waren hier unter anderem Rudolf Breitscheid, Mafalda von Savoyen und Fritz Thyssen. Nach dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 wurden hier auch beteiligte Offiziere und Politiker sowie deren Familien eingesperrt. Ein anderer Ort für die Arrestierung von prominenten Häftlingen war das SS-Falknerhaus. Hier waren der frühere Ministerpräsident der französischen Volksfrontregierung Léon Blum sowie andere Regierungsmitglieder untergebracht, darunter Édouard Daladier und Paul Reynaud.
Auf Befehl des Lagerkommandanten Koch wurde 1940 zuerst eine Reithalle, nordwestlich der Kaserne erbaut. Dort hatten Koch und seine Frau Ilse das alleinige Nutzungsrecht. Gegenüber der Reithalle entstand ein 55m langer Pferdestall. Auf Kommissarbefehl des Wehrmacht Oberkommandos wurde nach dem Eintreffen der ersten sowjetischen Gefangenen 1941 dieser umgebaut und mit einer Genickschussanlage versehen. Unter dem Vorwand einer medizinischen Untersuchung wurden hier zwischen 1941 und 1945 zahlreiche Häftlinge und über 8.000 der insgesamt 8.483[3] ermordeten sowjetischen Kriegsgefangenen durch das berüchtigte „Kommando 99“ hingerichtet.[4]
Zur Unterhaltung der SS und deren Familien wurde unweit des Zaunes des Schutzhaftlager der SS-Zoo errichtet. 1940 wurde innerhalb des SS-Lagers ein Falkenhof und Wildgehege eröffnet, der auch der Bevölkerung offen stand. Im Jahr 1944 richtete die SS ein Bordell für „fremdvölkische“ Wachmänner ein. Den im KZ Buchenwald zum Wachdienst eingesetzten ukrainischen SS-Männern war der Umgang mit deutschen Frauen verboten. Die SS selektierte für dieses Bordell polnische Frauen aus dem KZ Ravensbrück und zwang sie zur Prostitution. [5]
Produktionsbereich
Westlich der SS-Kaserne war ein Steinbruch angelegt. Die Arbeit dort galt als die härteste und wurde meist von Strafkompanien ausgeführt. Häufig wurden hier Häftlinge von der SS „auf der Flucht erschossen“. Der Rüstungsbetrieb Gustloff-Werk II des Weimarer „Fritz-Sauckel-Werks“ wurde 1943 eröffnet und war Arbeitsstätte für etwa 4.500 Häftlinge. Sie wurden von der SS-Lagerleitung an den Betrieb vermietet. Nach dem alliierten Bombenangriff am 24. August 1944 wurde der Betrieb fast völlig zerstört.
Die DAW, Deutsche Ausrüstungswerke, waren eine 1940 gegründete, innerhalb des Schutzhaftlagers befindliche Produktionsstätte für bis 1.400 Häftlinge. Hier wurde für den Kriegsbedarf der Waffen-SS produziert und, bevor der „Pferdestall“ zu diesen Zwecken umgebaut worden war, eine Vielzahl sowjetischer Kriegsgefangener exekutiert.
Außenlager
Bis zum Kriegsende unterhielt das KZ Buchenwald bis zu 136 Außenlager und Außenkommandos. Diese wurden hauptsächlich zur Rüstungsproduktion und anderen Fabrikationen genutzt und gelten daher meist als Arbeitslager, denn als Vernichtungslager. Auch in den Außenlagern wurden Menschen hingerichtet oder starben an den herrschenden Bedingungen. Einige Außenlager wurden mit Verlauf des Krieges selbst als Konzentrationslager eingesetzt, beispielsweise das KZ Dora-Mittelbau bei Nordhausen.
Siehe auch: Liste der Außenlager des KZ Buchenwald
KZ-Geschichte
1938 bis 1941
Nach der Errichtung des Lagers 1937 wurde ab Februar 1938 der „Bunker“ (Zellenbau des Torgebäudes) belegt. Er war die Folter- und Mordstätte des Lagers unter SS-Aufseher Martin Sommer. Im April erfolgte eine Massenverhaftung und Einweisung sogenannter „Arbeitsscheuer“. Die erste öffentliche Hinrichtung eines Häftlings durch den Strang fand im Juni 1938 statt. Ebenfalls im Juni 1938 wurde der Zoo für die Angehörigen der SS eingerichtet.
Ab September 1938 kamen zahlreiche Häftlinge aus dem Gebiet Österreichs in das Konzentrationslager. Österreich war im März an das Reich angeschlossen worden. Nach den Pogromen der „Reichskristallnacht“, im November 1938, wurden 9.845 Juden inhaftiert[1], um deren Ausreise zu erpressen. Bis Jahresende zählte das Lager 11.028 Häftlinge. Es starben bereits 771 Menschen.[1] Im Februar 1939 brach wegen schlechtester hygienischer Bedingungen im Lager Typhus aus. Das Lager wurde daraufhin unter Quarantäne gestellt. Im April nahm das Sonderstandesamt „Weimar II“ im Lager seine Arbeit auf. Das Sonderstandesamt hatte fast ausschließlich die Aufgabe der Registrierung der Toten. Zu Hitlers 50. Geburtstag kam es zu Lagerentlassungen durch eine „Gnadenaktion“. Im September 1939 wurden die Lebensmittelrationen für Juden drastisch herabgesetzt und ein „Sonderlager“ auf dem Appellplatz errichtet.
Nach Kriegsbeginn wurden im Oktober 1939 8.500 Männer aus der Tschechoslowakei, Polen und Österreich ins Lager eingewiesen.[1] Im November musste das Lager erneut unter Quarantäne gestellt werden, da die Ruhr ausgebrochen war. Am Ende des Jahres waren 11.807 Menschen inhaftiert und weitere 1.235 Häftlinge gestorben.[1] Zu Beginn des Jahres 1940 wurde das Krematorium errichtet, da das städtische Krematorium die große Anzahl an Toten nicht bewältigen konnte. Im Februar wurde das „Sonderlager“ auf dem Appellplatz aufgelöst, fast die Hälfte der Insassen war gestorben. Zum Jahresende war das Lager mit 7.440 Gefangenen belegt. 1.772 Tote wurden in diesem Jahr registriert.[1]
Nach dem Überfall auf die Sowjetunion 1941 wurden tausende sowjetische Kriegsgefangene eingewiesen und in den folgenden Jahren durch Genickschuss gezielt getötet. Schätzungsweise 8.000 Menschen fielen dem zum Opfer.[1] Am Jahresende 1941 zählte das Lager 9.814 Häftlinge. 7.911 Menschen starben 1941 im Konzentrationslager.[1] Der Lagerkommandant Koch wurde wegen Korruptionsvorwürfen nach Lublin versetzt. Sein Nachfolger wurde im Januar 1942 Hermann Pister.
1942 bis 1945
Unter dem neuen Lagerkommandanten Pister wurden die ersten medizinischen Versuche an Häftlingen durchgeführt. An den Folgen starben die meisten qualvoll. Beispielsweise wurden sie mit Fleckfieber infiziert, um Impfstoffe zu testen (Salzwasserversuche). Das gleiche geschah mit TBC-Erregern. Außerdem wurden Häftlingen Brandbombenverletzungen zugefügt. Da die Häftlinge auf engstem Raum zusammenlebten, breiteten sich Krankheiten schnell aus und es kam zu Epidemien, die jedoch nicht behandelt wurden. Die meisten Versuche wurden in den Blöcken 46 und 8 durchgeführt.
Im Februar 1942 entstand in den Weimarer Gustloff-Werken das erste Außenkommando des Konzentrationslagers Buchenwald. Im Juli wurde außerdem mit dem Bau einer Gewehrfabrik der „Wilhelm-Gustloff-Werke“ neben dem Lager begonnen. Außerdem entstanden 1942 ein Desinfektionsgebäude und das „kleine Lager“, das als Quarantänelager genutzt wurde. Ende des Jahres 1942 war Buchenwald mit 9.517 Häftlingen belegt. 2.898 Tote wurden in diesem Jahr vermerkt.[1] Im März 1943 wurde das „Gustloff-Werk II“ fertiggestellt. Außerdem bgann man mit dem Bau einer Bahnstrecke nach Weimar. Die „Buchenwaldbahn“ wurde in knapp zwei Monaten von Häftlingen provisorisch fertiggestellt.
Im August 1943 entstand bei Nordhausen das Außenlager „Dora“ für die Raketenproduktion. Dort sterben in den ersten 6 Monaten 2900 Häftlinge[1]. Zum Jahresende war Buchenwald durch Masseneinweisungen aus den von der Wehrmacht besetzten Gebieten mit 37.319 Häftlingen völlig überbelegt. 3.516 Tote wurden in diesem Jahr registriert.[1]
Im März 1944 erhöhte sich die Anzahl der Außenlager auf 22. 81 % der Häftlinge des Hauptlagers waren unterernährt. Jeder Zehnte litt an Tuberkulose.[1] Am 24. August 1944 griffen Bomber der Alliierten die Rüstungsbetriebe beim Stammlager an und zerstörten diese zu großen Teilen. Auch Häftlinge wurden verletzt und getötet. Ende des Jahres 1944 war das Lager samt seinen Außenlagern mit 87.000 Häftlingen[1] belegt. Diese Zahl wurde hauptsächlich durch die „Evakuierung“ der inzwischen frontnahen Konzentrationslager im Osten erreicht. Auf Todesmärschen kamen tausende Häftlinge nach Buchenwald. In diesem Jahr starben offiziell 8.644 Häftlinge[1]. Im Januar 1945 trafen weitere „Evakuierungsmärsche“, vor allem aus den Vernichtungslagern in Polen, ein. Im Februar war Buchenwald das größte noch bestehende KZ. Es waren in Haupt- und Außenlagern 112.000 Häftlinge interniert.[1]
Befreiung 1945
Vor der Befreiung am 11. April 1945 wurde das KZ Buchenwald Stück für Stück unkontrollierbar. Die interne Widerstandsbewegung, die sich organisiert hatte, versuchte, die SS in die Irre zu führen und Chaos zu stiften. Sie versteckte verfolgte Häftlinge, Befehlen widersetzte man sich offen. Sie rief die Häftlinge zur Geschlossenheit auf. Bereits im August 1944 war es dem illegalen Lagerkomitee gelungen, anlässlich eines Bombenangriffes auf das KZ an Waffen aus einem der SS-Lager zu kommen. Diese wurden in den Blocks versteckt, vergraben oder eingemauert.[6]
Als sich Anfang April 1945 die 3. US-Army dem Lager näherte, versuchte die SS auf Weisung Himmlers, das Lager zu „evakuieren“. Etwa 47.500 Menschen waren am 6. April 1945 im Konzentrationslager inhaftiert. 22.900 davon im Hauptlager, 18.000 in den Pferdeställen des Kleinen Lagers. 6.600 Juden waren schon am 5. April auf dem Gelände der Deutschen Ausrüstungswerke zusammengetrieben worden.[1] Vom 7. bis 10. April 1945 verließen, auf etwa 60 Routen, 28.000 Menschen des Stammlagers und mindestens 10.000 Häftlinge der Außenlager das Konzentrationslager Buchenwald in Richtung der KZ Dachau, KZ Flossenbürg und Theresienstadt. Auf diesen Todesmärschen starben zwischen 12.000 und 15.000 Menschen.[1]
Die Widerstandsgruppe bemühte sich, die Evakuierung zu verzögern, um möglichst vielen Häftlingen die Befreiung durch die Amerikaner zu ermöglichen. Man verfügte zwar über die von der SS entwendeten Waffen, an deren Einsatz war jedoch erst beim Herannahen der Amerikaner zu denken, da sie nichts gegen die Übermacht der Wachmannschaften hätten ausrichten können. Die illegale Lagerleitung setzte am 8. April 1945 über einen heimlich installierten Sender einen Hilferuf an die herannahenden amerikanischen Truppen ab. Die Amerikaner rieten zur Ruhe bis zur Befreiung. Am 11. April 1945 kam es zu Frontkämpfen in unmittelbarer Nähe des Lagers. Gegen 11 Uhr begann die Ausgabe der Waffen an ausgewählte Widerständler, die sich auf eine bewaffnete Auseinandersetzung einrichteten. Um 12 Uhr begannen die noch verbliebenen Wachmannschaften, den Lagerbereich zu verlassen und Stellung im SS-Bereich oder im umgebenden Wald zu beziehen. Um etwa 14.30 Uhr erreichte eine Vortruppe der 6. Panzerdivision der 3. US-Armee den SS-Bereich des Konzentrationslagers. Die Häftlinge begannen daraufhin den Kampf am Torgebäude und den benachbarten Wachtürmen, wobei es ihnen gelang, einige nicht geflüchtete Angehörige des SS-Wachpersonals zu entwaffnen und das Lagertor zu öffnen. Um 16 Uhr war das Lager und mit ihm etwa 21.000 Menschen befreit. Ein amerikanischer Lagerkommandant wurde am 13. April berufen.[7] Eine gewaltsame Selbstbefreiung in der Form, wie es der Roman Nackt unter Wölfen schildert, hat es nicht gegeben. Die Anzahl der heimlich im Lager befindlichen Waffen war mit etwa 70 [6] erbeuteten Waffen zu gering und die physische Verfassung der Häftlinge viel zu angegriffen, als dass ein effektiver Widerstand gegen das SS-Wachpersonal ohne Hilfe der amerikanischen Truppen möglich gewesen wäre.[6] Die Vorstellung von einer selbstständigen Befreiung des Lagers durch die Häftlinge wurde durch das DDR-Regime forciert, da sie gut in den sozialistisch-antifaschistischen Gründungsmythos passte und eine Befreiung durch den US-amerikanischen Klassenfeind nicht opportun war. Freilich blieb in diesem Zusammenhang ebenso eine Erwähnung bzw. Würdigung der Widerständler unter den nichtkommunistischen Häftlingen außen vor. Nach der Befreiung konfrontierten die Amerikaner etwa 1.000 Einwohner der Stadt Weimar mit den Leichenbergen im KZ[1]. Die Mehrheit dieser Bürger behauptete, nichts oder zumindest nichts Näheres von den Vorgängen im Lager gewusst zu haben.
1945 bis 1950
→ Hauptartikel:Speziallager Nr. 2 in Buchenwald
Nach der Befreiung des Konzentrationslagers übernahm die Sowjetische Militäradministration das Lager und nutzte es von 1945 bis 1950 unter dem Namen „Speziallager Nr.2“ als Internierungslager. Das Lager forderte in dieser Zeit über 7.000 Menschenleben.
Widerstand
- Einige Formen des Widerstands von Häftlingen werden im Hauptartikel Widerstand im KZ Buchenwald ausführlicher dargestellt.
In den Konzentrationslagern übertrug die SS die interne Organisation sogenannten Funktionshäftlingen. Nach der Errichtung des Lagers wurden diese Aufgaben zunächst „kriminellen Häftlingen“ zugewiesen (vgl. Kapo). Bereits ab 1939 gelang es den „politischen Häftlingen“ schrittweise, die von der SS bis dahin bevorzugten „Kriminellen“ aus diesen Funktionen zu verdrängen. Bis zur Befreiung übernahmen politische Häftlinge wichtige Posten unter den Funktionshäftlingen. Sie konnten innerhalb der engen Grenzen des Lageralltags manches für einzelne Mithäftlinge bewirken. In der zentralen Arbeitsstatistik wurde von der SS der Arbeitseinsatz der Häftlinge geplant, dort wurden dann von Häftlingen in deren Auftrag Listen erstellt, welche Häftlinge in welches Außenlager kommen sollten. So konnten dort zum Beispiel gezielt zuverlässige Widerständler in das berüchtigtste Außenlager Dora-Mittelbau eingeschleust werden. Schließlich schafften es Häftlinge, dort eine Widerstandsorganisation aufzubauen, die gezielte Sabotage an den V2-Raketen verübte.[8] Etwa 19 Prozent der fertiggestellten Raketen hatten diesbezüglich Mängel.[9]
Im Häftlingskrankenbau konnten Häftlinge u.a. kurzfristig vor der SS versteckt werden. Das Internationale Lagerkomitee Buchenwald war ein konspiratives Organ von Häftlingen des Konzentrationslagers Buchenwald. Unter ihrer Leitung wurde auch eine Internationale Militärorganisation (IMO) gebildet. Im Konzentrationslager Buchenwald bauten Antifaschisten eine parteiübergreifende Einheitsfront auf. 1944 gelang es ein illegales deutsches Volksfrontkomitee zu schaffen. Die illegale KPD im KZ umfasste bei der Befreiung 1945 629 Mitglieder in 22 Bezirksverbänden. Hinzu kamen 111 Kandidaten und 59 Häftlinge, bei denen die Mitgliedschaft wegen Nichterfüllung der Parteipflichten nicht anerkannt wurde.
Nach der Befreiung des KZ am 11. April 1945 wurden von verschiedenen Gefangenengruppen Resolutionen und Erklärungen erarbeitet:
- das „Buchenwald Manifest“ von deutschsprechenden Sozialdemokraten und Sozialisten
- eine „Entschließung der KP Buchenwald“
- eine Erklärung des Volksfrontkomitees aus Sozialdemokraten, Kommunisten und Christen
- zahlreiche Erklärungen und Manifestationen von anderssprachigen ehemaligen Häftlingen
- der „Schwur von Buchenwald“ des Internationalen Lagerkomitees in vielen Sprachen
Zur Trauerkundgebung des Internationalen Lagerkomitees für die Toten von Buchenwald am 19. April 1945 wurde der Schwur von Buchenwald von 21.000 Überlebenden abgelegt. Darüber hinaus wurden unter anderem mit dem Entwurf von schulpolitischen Sofortmaßnahmen Planungen für ein Nachkriegsdeutschland schon während der Naziherrschaft getroffen.
Nachkriegsprozesse
Die in Buchenwald begangenen Verbrechen wurden im Dachauer Buchenwaldprozess gerichtlich verfolgt. Die an den medizinischen Versuchen beteiligten Ärzte wurden im Nürnberger Ärzteprozess (1946/1947) angeklagt. Angeklagte waren unter anderem der Abteilungsleiter für Tropenmedizin am Robert-Koch-Institut in Berlin, Dr. med. Gerhard Rose für die Fleckfieberversuche an Sinti und Roma in Buchenwald und der SS-Hauptsturmführer Dr. med. Waldemar Hoven, Lagerarzt des KZ Buchenwald. Bekanntheit erlangte auch der Lagerarzt Dr. med. Hans Eisele, der in den Dachauer Prozessen verurteilt wurde.
Dokumentiert sind die Experimente in Buchenwald im Stationstagebuch von SS-Hauptsturmführer Dr. med. Erwin Ding-Schuler, in Aussagen von europäischen Medizinern, die im KZ inhaftiert waren, sowie durch Berichte von Häftlingen wie dem österreichischen Soziologen und Philosophen Eugen Kogon, der 1946 unter dem Titel Der SS-Staat über das Leben in Buchenwald berichtete.
Die Publikation der vollständigen Dokumentation, der Wortprotokolle, des Anklage- und Verteidigungsmaterials erfolgte erst 1999 durch den Saur-Verlag München. Eine Analyse dazu lieferten 2001 Angelika Ebbinghaus/Klaus Dörner (Hg.): Vernichten und Heilen. Der Nürnberger Ärzteprozess und seine Folgen. Dieser Sammelband wurde durch Spenden von ca. 8.000 Ärzten, allerdings nicht durch die Bundesärztekammer unterstützt.[10]
Gedenkstätten, Mahnmale und Austellungen
Historie
Im Juli 1949 empfahl die Informationsabteilung der Sowjetischen Militäradministration der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN), im Lager Buchenwald ein Nationalmuseum einzurichten.
Die VVN entwarf ein „Widerstandsmuseum großen Ausmaßes“. Die ehemaligen Baracken sollten dabei von verschiedenen Nationen für eigene Ausstellung genutzt werden. Der Entwurf scheiterte aber an den Plänen des SED-Politbüros. Der Plan sah eine Thälmann-Gedenkstätte vor. Darüber hinaus heißt es in einem Beschluss des ZK der SED vom 9. Oktober 1950, dass das gesamte Lager mit all seinen Baracken abgerissen werden soll. Nur das Krematorium – als Todesort von Ernst Thälmann –, das Torgebäude und der West- und Ostturm sollten erhalten werden. Später wurde außerdem die Aufforstung des Geländes beschlossen. Der vorgesehene Abriss des Lagers folgte einem bestimmten Interpretationskonzept der Geschichte des KZ Buchenwald. Robert Siewert rechtfertigte 1952 den Abriss: „Das Wesen des Konzentrationslagers Buchenwald verkörpert sich nicht in den Baracken oder den massiven Blocks […] Das Wesen war die tiefe Kameradschaft, die gegenseitige Hilfe, verbunden und gestählt durch den Kampf gegen den faschistischen Terror, der organisierte Widerstand und der tiefe Glaube an den Sieg unserer gerechten Sache!“[11] Die endgültige Gestaltung des erhaltenen Teils des Häftlingslagergeländes folgte dem Leitmotiv „durch Sterben und Kämpfen zum Sieg“. Der Aufforstungsbeschluss wurde aufgegeben. Mehr als die Hälfte des Geländes wurde aber der Natur überlassen. An den Standorten einiger ehemaliger Blocks wurden Bruchsteinfelder angelegt, welche die Umrisse markieren. Die Teilung des Areals „sollte einerseits der Eindruck menschenfeindlicher Öde und Unwirtlichkeit hervorgerufen, wie andererseits ‚bewusste[s] Zerschlagen des faschistischen Grauens‘ unter Führung der Gefolgsmänner Ernst Thälmanns zum Ausdruck gebracht werden“.[12].
In den 1950er Jahren wurden auf dem Gelände viele Informationstafeln angebracht. Auf diesen wurde die Geschichte des KZ Buchenwald auf die Darstellung des kommunistischen Widerstandes und der internationalen Solidarität unter Führung der KPD-Mitglieder reduziert.
Am 14. September 1958 wurde die Nationale Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald eingeweiht. Mit dieser sollte der „Selbstbefreiung“ der Häftlinge und der DDR als befreiten Teil Deutschlands gedacht werden. „Der Identifikation mit der DDR und dem Ostblock sollte die Ablehnung Westdeutschlands und der westlichen Allianz als potentiellen Nachfolgern des SS-Staates entsprechen. Gedenken bedeutete weniger Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Vergangenheit, als vielmehr Selbstverpflichtung auf den SED-Staat.“[12]
Mitte 1980er Jahre wurde festgestellt, dass immer weniger Jugendliche von der Gedenkstätte erreicht wurden. Daraufhin wurden Überlegungen getroffen, eine Jugendbegegnungsstätte und eine Geschichtswerkstatt einzurichten. In der Vorbereitung zu einer Neufassung der Ausstellung wurden neue Themen, wie das Schicksal jüdischer Häftlinge, Homosexueller oder Sinti und Roma, angesprochen. Diese Neubewertung fand aber nur in Fachgesprächen statt und wurde kaum umgesetzt. Auch die Geschichte des sowjetischen Speziallagers Nr. 2 wurde nicht thematisiert. Die zu Tode gekommenen Häftlinge des Speziallagers und deren Gräber in unmittelbarer Nähe der Gedenkstätte wurden verschwiegen.
Nach der Wende wurden im September 1991, von einer durch das Thüringer Wissenschaftsministerium eingesetzten Historiker-Kommission, Leitlinien für eine Neukonzeption der Gedenkstätte vorgelegt. Diese beinhalteten unter anderem das Gedenken und die Erinnerung an das Konzentrationslager und an das sowjetische Speziallager Nr. 2, wobei der Schwerpunkt auf dem Konzentrationslager liegen soll. Die Erinnerungsstätten sollen dabei räumlich getrennt sein. Die Dauerausstellung soll nach neuem Forschungsstand konzipiert und gestaltet werden. Darüber hinaus empfahl die Kommission die Geschichte der Nationalen Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald in der DDR in einer Dokumentation zu veranschaulichen und den Namen in Gedenkstätte Buchenwald zu ändern.
Ausstellungen
Im Rahmen der Gestaltung der Gedenkstätte Buchenwald wurde 1995 die Dauerausstellung „Konzentrationslager Buchenwald 1937-1945“ im größten Gebäude des Schutzhaftlagers, der Effektenkammer, eröffnet. Die Effektenkammer diente zur Aufbewahrung aller beweglichen Dinge und erfüllte somit die Funktion eines Magazins. Diese Tatsache floss bei der Gestaltung der Ausstellung mit ein. In stählernen Schränken und Regalen werden Fundstücke, Bilder, Dokumente und Biografien von Opfern und Tätern ausgestellt.
Gegenüber des Gräberfeldes des Speziallagers wurde ein neues Gebäude errichtet. Dort öffnete 1997 die Ausstellung „Sowjetisches Speziallager Nr.2 1945-1950“ und zeigt Fotos, Erinnerungsberichte und Fundstücke zum Thema.
1998 wurde die Kunstausstellung „Überlebensmittel - Zeugnis - Kunstwerk - Bildgedächtnis“ im ehemaligen Desinfektionsgebäude eröffnet. Hier werden künstlerische Arbeiten ausgestellt, die von ehemaligen Häftlingen bis 1945 oder von Überlebenden angefertigt wurden.
Die historische Entwicklung der Gedenkstätte und die Erinnerungsbildung nach 1945 ist Thema der 1999 eröffneten Ausstellung „Geschichte der Gedenkstätte Buchenwald“ innerhalb eines Gebäudes in der Nähe des Mahnmals.
Neben diesen ständigen Ausstellungen werden regelmäßig unterschiedliche Wanderausstellungen gezeigt.
Glockenturm und Mahnmal
Das Mahnmal wurde in der Zeit von 1954 bis 1958 gebaut. Der Konzeption liegt das Motto „Durch Sterben und Kämpfen zum Sieg“ zu Grunde. Der Besucher soll dabei weg vom Tod ins Leben gewiesen werden. Die gesamte monumentale Anlage ist in der Form dem Sozialistischen Realismus zuzuordnen. Vom Eingangstor führt eine Treppe hangabwärts. Die Treppe wird von 7 Stelen flankiert, die symbolisch für die sieben Existenzjahre des Konzentrationslager stehen. Die Stelen wurden von den Bildhauern René Graetz, Waldemar Grzimek und Hans Kies entworfen und erstellt. Auf der Rückseite der Stelen befinden sich Texte von Johannes R. Becher. Am Ende der Treppe befinden sich Grabtrichter. In diesen Erdsenken ließ die SS kurz vor der Befreiung des Konzentrationslagers 1945 etwa 3000 Tote verscharren. Von den Grabtrichtern wurden drei in Form von Ringgräbern zum Bestandteil der Gedenkstätte.
Die Ringgräber sind durch Die Straße der Nationen verbunden. Die Straße der Nationen ist von gemauerten Pylonen mit den Namen von 18 Nationen flankiert. Eine breite gepflasterte Treppe führt zum Glockenturm Turm der Freiheit. Im Inneren des Turmes befindet sich eine Bronzeplatte unter der Erde und Asche aus anderen Konzentrationslagern liegt. Die Glocke im Turmaufsatz stammt von Waldemar Grzimek. Vor dem Glockenturm steht eine von Fritz Cremer gebaute Figurengruppe zu Ehren des Widerstandskampfes im Lager. Sie wurde von 2002 bis 2005 restauriert.
Denkmale und Erinnerungsstätten
Neben den Ausstellungen und dem Mahnmal mit Glockenturm gibt es im ehemaligen Konzentrationslager weitere Denkmale, Gedenksteine und Erinnerungsstätten.
Warmes Mahnmal - Denkmal für alle Häftlinge des Konzentrationslagers
Bei der ersten Gedenkfeier nach der Befreiung am 19. April 1945, errichteten einige Überlebende auf dem Appellplatz einen Obelisken aus Holz mit einer hölzernen symbolischen Feuerschale darauf. In dieses Denkmal ritzten sie die Zeichen K.L.B, die Zahl 51.000 und einem Kranz ein.[11] Der Obelisk sollte an die Geschehnisse, die den Häftlingen widerfahren ist, erinnern.
Der Obelisk existiert heute nicht mehr. Seit 1995 erinnert an gleicher Stelle das Denkmal für alle Häftlinge des Konzentrationslager. Es ist eine Metallplatte in die in alphabetischer Reihenfolge die Namen von 50 Nationen eingraviert sind. Der Mittelteil wird auf 37°C beheizt und soll damit die meschliche Körpertemperatur erhalten. Der Künstler Horst Hoheisel nennt seinen Entwurf deshalb Warmes Mahnmal.[13]
Gedenkstein für das jüdische Sonderlager
Dieser Gedenkstein erinnert an das jüdische Sonderlager. Es befand sich in den Jahren 1938 und 1939 auf dem Appellplatz. Nach den Progromen im November 1938 wurden 10.000 Juden durch die SS nach Buchenwald gebracht und in Holzbaracken im westlichen Teil des Appellplatzes untergebracht und Misshandlungen unterzogen.
Rudolf Breitscheid Denkmal
Dieses wurde zur Erinnerung an den SPD Politiker Rudolf Breitscheid errichtet. Breitscheid war im Sonderlager Fichtenhain interniert und starb bei dem Luftangriff der Alliierten im August 1944.
Jüdisches Mahnmal
Dort wo der jüdische Blocks 22 einst stand, wurde am 9. November 1993 das jüdische Mahnmal geweiht. Es ist aus Steinen des Buchenwalder Steinbruchs erbaut und trägt den Psalm 78,6 in deutsch und englischer und häbräischer Übersetzung als Inschrift.
„Auf daß erkenne das künftige Geschlecht, die Kinder, die geboren werden, daß sie aufstehen und erzählen ihren Kindern.“
Erinnerungsstätte für Dietrich Bonhoeffer, Friedrich von Rabenau und Ludwig Gehre
Die Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer, Friedrich von Rabenau und Ludwig Gehre wurden in einem SS-Arrestkeller in der Nähe des Steinbruchs von Anfang 1945 gefangengehalten und anschließend in Flossenbürg ermordet. 1999 entstand deshalb im freigelegten Keller diese Erinnerungsstätte.
Denkmal „Kleines Lager“
Dieses Denkmal wurde mit Spenden aus den USA und Deutschland errichtet und entstand zwischen 2001 und 2002. Der Entwurf geht auf den New Yorker Architekten Stephen Jacobs zurück, der als Kind mit seinem Vater und Bruder zu Beginn des Jahres 1945 von Auschwitz nach Buchenwald ins Kleine Lager verlegt wurde.
Gedenkstein an die Kriegsdienstverweigerer und Deserteure der Wehrmacht
Von November 1944 bis März 1945 wurde zahlreiche verurteilte Kriegsdienstverweigerer und Deserteure der Wehrmacht in das Konzentrationslager überführt. Am ehemaligen Block 45 erinnert der Gedenkstein an diese Menschen.
Gedenkstein zur Erinnerung an die Zeugen Jehovas
2002 entstand dieser Gedenkstein ebenfalls am ehemaligen Block 45, zur Erinnerung an die inhaftierten Zeugen Jehovas, die im Konzentrationslager Buchenwald Opfer wurden.
Gedenkstein für die „Rosa-Winkel-Häftlinge“
Ebenfalls am ehemaligen Block 45 erinnert dieser Gedenkstein an die 650 inhaftierten „Rosa-Winkel-Häftlinge“, von denen jeder Dritte ums Leben kam.
Gedenkstein zur Erinnerung an Frauen und Mädchen
Dieser Gedenkstein am ehemaligen Block 5 soll an die über 26.000 Frauen und Mädchen erinnern, die für die deutsche Rüstungsindustrie in den Außenlagern arbeiten mussten. Der Gedenkstein wurde 2003 eingeweiht und enthält einen Text der der polnischen Schriftstellerin Danuta Brzosko-Medryk.
Buchenwaldlied
Zur Unterhaltung der SS war es in den Konzentrationslagern üblich, dass Häftlinge volkstümliche Lieder oder Marschlieder singen mussten. In Buchenwald war bei der SS, das Lied Steht ein Dörflein mitten im Walde, nach dem Arno Holz Gedicht So einer war auch er, beliebt und war Bestandteil des täglichen Appellablaufes.
Für das Lager in Buchenwald wurden Ende 1938 Häftlinge durch den Schutzhaftlagerführer Arthur Rödl aufgefordert, ein Lied zu schreiben. Dem nahmen sich die österreichischen Häftlinge Fritz Löhner-Beda und Hermann Leopoldi an. In kürzester Zeit schrieben und komponierten sie das Buchenwaldlied. Es bestand aus drei Strophen. Zufrieden über das Ergebnis, ließ Rödl das Lied mit Nachdruck einüben. Es wurde Standard beim Appell und anderen Gelegenheiten. So wurde es auch als Marschlied gespielt, wenn die Arbeitskolonnen ein- und auszogen. Weil der Massengesang nicht immer sofort funktionierte, bekam Rödl regelmäßig Wutanfälle und exerzierte Massen- oder Einzelbestrafungen. Die Häftlinge organisierten es deshalb so, dass die in der Nähe von Rödl stehenden Blocks mit doppelter Stärke sangen und die weiter entfernten Häftlinge nur die Lippen bewegten.[14]
Ab 1942 gehörte das Lied nicht mehr zum offiziellen Programm, da im Konzentrationslager Buchenwald immer mehr ausländische Häftlinge interniert wurden. „Umso mehr Bedeutung erlangte es aber für einzelne Häftlingsgruppen, die es zu ihrer Selbstvergewisserung immer wieder sangen. Besonders der letzte Vers des Refrains ‚… denn einmal kommt der Tag: Dann sind wir frei!‘ gab ihnen die Vision eines Lebens in Freiheit, für die es sich lohnt, allen Mut und alle Kraft einzusetzen.“[15] Heute ist das Buchenwaldlied fester Bestandteil von Gedenkfeiern zur Befreiung.
Personen
Lagerkommandanten
Der erste Lagerkommandant war von 1937 bis 1941 SS-Standartenführer Karl Otto Koch. Er wurde wegen Unterschlagungen im großen Stile und wegen Handels auf dem Schwarzmarkt zuerst nach Lublin versetzt, wo er die Errichtung des KZ Majdanek leitete. Dann wurde er jedoch von Heinrich Himmler fallen gelassen und exemplarisch für alle anderen korrupten KZ-Kommandanten wegen Mordes an 3 Häftlingen und Korruption angeklagt. Er wurde zum Tode verurteilt und 1945 von der SS hingerichtet. Seine Frau Ilse Koch beteiligte sich aktiv an den Gräueltaten im Lager, sie wurde wegen ihrer Brutalität von den Häftlingen die „Hexe von Buchenwald” genannt und musste sich nach dem Krieg mitverantworten.
Kochs Nachfolger wurde SS-Oberführer Hermann Pister. Er leitete das Lager von 1942 bis 1945 und baute es zu einem funktionierenden KZ-Wirtschaftsbetrieb um. Unter seiner Kommandantur erfolgte die Errichtung einer Waffenfabrik der Wilhelm-Gustloff-Stiftung beim KZ. Nach dem Krieg wurde er verhaftet und von einem US-Militärgericht zum Tode verurteilt. Er starb 1948 in der Justizvollzugsanstalt Landsberg am Lech an einer Herzmuskellähmung.
Funktionshäftlinge
Einige Funktionshäftlinge waren:
- Paul Knopf, Lagerältester in Gandersheim
- Hubert Richter, Lagerältester
- Paul Henning, Lagerältester
- Paul Mohr, Lagerältester[16]
Bekannte Gefangene
- Kurt Adams, Mitglied der SPD-Jugendorganisation, Schuldienst, Leiter der Hamburger Volkshochschule
- Jean Améry, österreichischer Schriftsteller jüdischer Herkunft
- Bruno Apitz, Schriftsteller (Roman: Nackt unter Wölfen)
- Rudi Arndt, Schriftsetzer und KJVD-Mitglied, Jude. Blockältester in Buchenwald. Pflegt jüdische Patienten aufopferungsvoll. Ermordung durch die SS
- Karl Barthel, KPD-Reichstagsabgeordneter
- Ludwig Becker, KPO-Mitglied, IG-Metall-Bezirksleiter
- Bruno Bettelheim, Kinderpsychologe jüdischer Herkunft
- Marcel Bloch, nannte sich später Dassault, Flugzeugkonstrukteur
- Léon Blum, französischer sozialistischer Politiker jüdischer Herkunft
- Willi Bleicher, KPO-Mitglied, IG-Metall-Bezirksleiter
- Dietrich Bonhoeffer, Evangelischer Theologe und Mitglied der Bekennenden Kirche
- Rudolf Breitscheid, SPD-Reichstagsabgeordneter
- Hermann Brill SPD-Reichstagsabgeordneter
- Ernst Busse, KPD-Politiker, Lagerältester und Kapo. Später stellvertretender Ministerpräsident und Innenminister in Thüringen
- Emil Carlebach (Später Herausgeber der Frankfurter Rundschau)
- Robert Clary französischer Schauspieler
- Édouard Daladier franz. Ministerpräsident
- Hans Eiden, wichtige Rolle bei der Selbstbefreiung
- Alexander von Falkenhausen, General, Befehlshaber in Belgien
- Ernst Federn, Professor Dr., Psychoanalytiker, Wien.
- Roman Felleis, Mitbegründer der Revolutionären Sozialistischen Jugend (RSJ)
- Martin Gauger, Jurist. Im Rahmen der Aktion 14f13 im Juli 1941 in der Tötungsanstalt Sonnenstein ermordet
- Ludwig Gehre, Militär. Mitverschwörer des 20. Juli 1944. Ermordet am 9.4.1945 im KZ Flossenbürg
- Ernst Grube, KPD und Mitglied des Reichstages. Antifaschist und Widerstandskämpfer. U.a. Häftling in Buchenwald. Gestorben in Bergen-Belsen
- Fritz Grünbaum, Kabarettist. Starb später im KZ Dachau
- Maurice Halbwachs, französischer Soziologe der Durkeimschen Schule
- Wilhelm Hammann, Blockältester im Kinderblock 8, rettete Anfang April viele jüdische Kinder vor dem Todesmarsch. Ehrentitel „Gerechter unter den Völkern“. Später Landrat von Groß-Gerau
- Ernst Heilmann SPD-Reichstagsabgeordneter, Vorsitzender der SPD-Reichstagsfraktion bis 1933, im September 1939 vom Konzentrationslager Dachau gekommen, am 3. April 1940 von SS-Hauptsturmführer Martin Sommer im „Bunker“ mit einer Giftspritze getötet
- Curt Herzstark
- Werner Hilpert, später Landesvorsitzender der CDU Hessen
- Heinrich Eduard Jacob, deutscher Schriftsteller jüdischer Herkunft, zuerst, ab 1. April 1938, im KZ Dachau, am 23. September 1938 nach Buchenwald verlegt, entlassen am 10. Januar 1939
- Paul-Emile Janson, Belgischer liberaler Politiker
- Léon Jouhaux, französischer Sozialpolitiker, Gewerkschafter und Friedensnobelpreisträger 1951
- William Katz (Wilhelm Katz), jüdischer Theologe
- Imre Kertész, ungarischer Schriftsteller jüdischer Herkunft, 2002 Nobelpreis für Literatur
- Reinhold Kleinlein, deutscher Widerstandskämpfer, im Lager verstorben
- Eugen Kogon, später christlicher Publizist und Autor von Der SS-Staat. Das System der Deutschen Konzentrationslager
- Walter Krämer, aus Siegen, Abgeordneter der KPD im preußischen Landtag, Ehrentitel Gerechter unter den Völkern
- Albert Kuntz, preußischer Landtagsabgeordneter
- Franz Leitner KPÖ
- Hermann Leopoldi, österreichischer Komponist, komponierte die Melodie zum Buchenwaldlied
- Hans Litten, Jurist, Strafverteidiger; später verlegt ins KZ Dachau
- Fritz Löhner-Beda (Österreichischer Librettist, schrieb u.a. Dein ist mein ganzes Herz und das Buchenwaldlied)
- Jacques Lusseyran, französischer Widerstandskämpfer, Schriftsteller, Roman Das wiedergefundene Licht
- Georges Mandel, französischer Politiker
- Carlo Mierendorff, SPD-Politiker. Zusammenarbeit mit Wilhelm Leuschner. 1937 Häftling in Buchenwald
- Paul Morgan (Österreichischer Schauspieler und Mitbegründer des Kabarett der Komiker)
- Theodor Neubauer, KPD-MdR, Widerstandskämpfer
- Eugen Ochs, KPO-Mitglied, Gewerkschafter
- Marcel Paul, Elektriker. Mitglied der KPF und Widerstandskämpfer. Zusammen mit Henri Manhes im Bucherwalder Häftlingswiderstand. Später u.a. Minister
- Rudolf Renner, KPD-Mitglied, sächsischer Landtagsabgeordneter
- Paul Rassinier
- Herbert Sandberg, deutscher Grafiker und Karikaturist
- Mafalda von Savoyen, Tochter des italienischen Königs Victor Emanuel III., umgekommen in Buchenwald
- Paul Schneider („Prediger von Buchenwald“)
- Jorge Semprún, Schriftsteller, Friedenspreis des deutschen Buchhandels
- Robert Siewert, KPO-Politiker. Kapo des Baukommando I. Rettete in dieser Funktion vielen das Leben. Später Innenminister von Sachsen-Anhalt.
- Jura Soyfer, Schriftsteller, Dramatiker jüdischer Herkunft
- Walter Stoecker, SPD/USPD/KPD. Vorsitzender der KPD-Reichstagsfraktion. Häftling im KZ Sonnenburg und Lichtenburg. Einer der ersten in Buchenwald. Stirbt 1939 an Typhus
- Ernst Thälmann, Vorsitzender der KPD, am 18. August 1944 wurde er direkt nach seiner Überstellung erschossen, der Leichnam verbrannt.
- Heinrich Tischler, deutscher Künstler, Maler
- Kurt Wabbel, Gewerkschaftsfunktionär und Stadtverordneter der KPD in Halle/Saale
- Ernst Wiechert, christlicher Schriftsteller, Roman 'Der Totenwald'
- Elie Wiesel, Rumänischer Schriftsteller jüdischer Herkunft, Roman Die Nacht, 1986 Friedensnobelpreis
- Walter Wolf (KPD), erster Thüringer Minister für Volksbildung nach der Befreiung vom Faschismus
- Herbert Zipper, österreichischer Komponist, komponierte die Melodie zum Dachau-Lied
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w Chronik des Konzentrationslagers Buchenwald, Aufruf: 06.02.2008
- ↑ Emil Carlebach, Willy Schmidt, Ulrich Schneider: Buchenwald – ein Konzentrationslager; Köln: Röderberg-Verlag, 19882; ISBN 3-87682-786-8; Seite 17
- ↑ Christiane Roßberg: Arzt ohne Examen Militärverlag der DDR, TB Nr. 243, Lizenznr. 5, Ausg.1982, S. 38
- ↑ Details zum Aufbau des Lagers, Aufruf: 26.03.2008
- ↑ Christa Paul, Robert Sommer: SS-Bordelle und Oral History. Problematische Quellen und die Existenz von Bordellen für die SS in Konzentrationslagern; in: BIOS 19 (2006), Heft 1
- ↑ a b c Die Befreiung des KZ Buchenwald, Aufruf: 06.02.2008 Referenzfehler: Ungültiges
<ref>
-Tag. Der Name „Befreiung“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. - ↑ Details und Zeitangaben nach Walter Vielhauer, Mitglied des illegalen Internationalen Lagerkomitees, in: Trau! Schau! Wem? Dokumente zur Geschichte der Arbeiterbewegung im Raum Heilbronn/Neckarsulm 1844–1949, Dokument 62.
- ↑ Niklas Reinke: Geschichte der deutschen Raumfahrtpolitik. Konzepte, Einflussfaktoren und Interdependenzen 1923-2002; Oldenburg, 2004; S.32; ISBN 3-486-56842-6
- ↑ Bernd Ruland: Wernher von Braun. Mein Leben für die Raumfahrt; Offenburg: Burda, 1969; S. 235
- ↑ PDF Dokument, Lebensforum 4/2001, S.39, Aufruf: 4. April 2008
- ↑ a b Detlef Hoffmann (Hg.): Das Gedächtnis der Dinge: KZ-Relikte und KZ-Denkmäler 1945–1995; Wissenschaftliche Reihe des Fritz-Bauer-Instituts, 4; Frankfurt/Main, New York: Campus, 1997; ISBN 3-593-35445-4; Seite 119
- ↑ a b Geschichte der Gedenkstätte, Absatz 8, Aufruf: 5. Februar 2008
- ↑ Andacht zum Gedenken der Befreiung des KZ Buchenwald, Antoniterkirche am 11. April 2005, Aufruf: 4. April 2008
- ↑ Walter Poller: Arztschreiber in Buchenwald, Hamburg 1946, S. 129.
- ↑ Geschichte des Buchwaldliedes, 3. Absatz, Aufruf: 13. Februar 2008
- ↑ Petra Schmidt, Victoria Breitenfeld: Opfer und Täter in einer Person. Zwei biographische Skizzen; in: Täter und Opfer; Dachauer Hefte 10 (1994)
Literatur
Erfahrungsberichte
- Jean Améry: Jenseits von Schuld und Sühne; Klett/Cotta, 2000; ISBN 3-608-93416-2
- Robert Antelme: Das Menschengeschlecht; Frankfurt a. M., 2001; ISBN 3-596-14875-8 (aus dem Franz.)
- Bruno Bettelheim: Erziehung zum Leben; ISBN 3-88977-343-5
- Emil Carlebach: Tote auf Urlaub; ISBN 3-89144-275-0
- Emil Carlebach, Willy Schmidt, Ulrich Schneider: Buchenwald – ein Konzentrationslager. Berichte – Bilder – Dokumente; Bonn: Pahl-Rugenstein 2000; ISBN 3-89144-271-8;
als CD-ROM: Lagergemeinschaft Buchenwald-Dora (Hrsg.): Buchenwald. Ein KZ; Bonn: Pahl-Rugenstein, 2002; ISBN 3-89144-335-8 - Ernst Federn; Roland Kaufhold (Hrsg.): Versuche zur Psychologie des Terrors. Material zum Leben und Werk von Ernst Federn; Gießen: Psychosozial-Verlag, 1998, ISBN 3-932133-47-1
- Max Hollweg: Es ist unmöglich von dem zu schweigen, was ich erlebt habe: Zivilcourage im Dritten Reich; Bielefeld: Mindt, 20003; ISBN 3-00-002694-0
- Bruno Heilig: Men Crucified; London: Eyre & Spottiswood, 1941; dt.: Menschen am Kreuz. Dachau – Buchenwald; Weitra: Bibliothek der Provinz [o.J.] (1989); ISBN 3-85252-454-7
- Ivan Ivanji: Der Aschenmensch von Buchenwald; ISBN 3-85452-429-3
- Gisela Karau: Der gute Stern des Janusz K. Eine Jugend in Buchenwald; Bonn: Pahl-Rugenstein 2003; ISBN 3-89144-346-3
- Benedikt Kautsky: Teufel und Verdammte. Erfahrungen und Erkenntnisse aus sieben Jahren in deutschen Konzentrationslagern. Wien: Verlag der Wiener Volksbuchhandlung, 1961
- Imre Kertesz: Roman eines Schicksallosen; Frankfurt a. M., 1999; ISBN 3-499-22576-X
- Imre Kertesz: Der Spurensucher; Frankfurt, 2002; ISBN 3-518-22357-7
- Wladyslaw Kozdon: … ich kann dich nicht vergessen. Erinnerungen an Buchenwald; Herausgegeben von Rohnstock Biografien, Wallstein Verlag, Göttingen 2007; ISBN 978-3-8353-0210-5
- Rolf Kralovitz: ZehnNullNeunzig in Buchenwald; ISBN 3-923622-10-4
- Max Liebster: Hoffnungsstrahl im Nazisturm. Geschichte eines Holocaustüberlebenden; Esch-sur-Alzette, 2003; ISBN 2879539900
- Jacques Lusseyran: Das wiedergefundene Licht. Stuttgart: Klett-Cotta, 2001; ISBN 3-608-93556-8
- MachWerk (Hrsg.): „Der Kampf des Menschen gegen die Macht ist der Kampf der Erinnerung gegen das Vergessen“. Leseheft; Frankfurt am Main, 1995
- Henri Pieck: Zeichnungen aus Buchenwald; Frankfurt am Main: Röderberg-Verlag, ca. 1982; ISBN 3-87682-767-1
- Josef Plojhar: Buchenwald mahnt; Berlin: Union-Verlag 1975
- Walter Poller: Arztschreiber in Buchenwald; Offenbach a.M.: Verlag Das Segel, 1960;
- Jorge Semprun: Was für ein schöner Sonntag; ISBN 3-937793-16-X
- Jorge Semprun: Schreiben oder Leben; ISBN 3-518-39227-1
- Jorge Semprun: Der Tote mit meinem Namen; ISBN 3-518-45549-4
- Jorge Semprun, Elie Wiesel: Schweigen ist unmöglich; ISBN 3-518-12012-3
- Jorge Semprun: Die große Reise; ISBN 3-518-37244-0
- Heinrich Vogel: Der Prediger von Buchenwald
- Elie Wiesel: Die Nacht zu begraben, Elischa; ISBN 3-7844-3024-4.
Sekundärliteratur
- David A. Hackett (Hrsg.): Der Buchenwald-Report: Bericht über das Konzentrationslager Buchenwald bei Weimar; München, 2002; ISBN 3-406-47598-1
- Pierre Durand: Les Français à Buchenwald et à Dora. Les armes de l'espoir; Paris: Messidor/Éditions Sociales 1982; ISBN 2-209-05235-1
- Klaus Drobisch: Widerstand in Buchenwald; Berlin: Dietz, 1989, ISBN 3-320-00860-9
- Hans-Joachim Hartung: Signale durch den Todeszaun; Berlin: Verlag Technik, 1974. Bericht über die Geschichte des illegal gebauten Senders.
- Peter Hochmuth, Gerhard Hoffmann: Buchenwald, ich kann dich nicht vergessen. Lebensbilder; Berlin: Dietz, 2007; Texte der Rosa-Luxemburg-Stiftung, Band 35; ISBN 3-320-02100-1
- Götz Hütt: Das Außenkommando des KZ Buchenwald in Duderstadt; Duderstadt: GWD, 2005; ISBN 3-8334-2646-2
- Thomas Klemm: Die Kunst der Erinnerung. Die Figurengruppe Fritz Cremers in der Gedenkstätte Buchenwald im Spannungsfeld zwischen staatlicher Erinnerungspolitik und künstlerischem Gestaltungsanspruch; Studien des Leipziger Kreises, Forum für Wissenschaft und Kunst e.V., Bd. 2; Leipzig, 2002
- Roland Kaufhold: Bettelheim, Ekstein, Federn; Gießen: Psychosozial-Verlag, 2001; ISBN 3-89806-069-1
- Günter Kühn, Wolfgang Weber: Stärker als die Wölfe. Ein Bericht über die illegale militärische Organisation im ehemaligen Konzentrationslager Buchenwald und den bewaffneten Aufstand; Berlin: Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, 19884
- Eugen Kogon: Der SS-Staat (Geschichte der Konzentrationslager, vor allem Buchenwalds); München: Heyne; ISBN 3-4530-2978-X; häufige Auflagen und Übersetzungen
- Lutz Niethammer (Hrsg.): Der „gesäuberte“ Antifaschismus. Die SED und die roten Kapos von Buchenwald; Berlin: Akademie, 1994; ISBN 3-05-002647-2
- Wolfgang Röll: Deutsche Sozialdemokraten im Konzentrationslager Buchenwald. 1937-1945; Göttingen: Wallstein, 2000; ISBN 3-89244-417-X
- Wolfgang Röll: Homosexuelle Häftlinge im Konzentrationslager Buchenwald; Buchenwald: Nationale Mahn- und Gedenkstätte, o.J. (1995)
- Ernst von Salomon: Das Schicksal des A.D. Reinbek: Rowohlt, 1960 (über einen unbekannten Gefangenen)
- Jens Schley: Nachbar Buchenwald: Die Stadt Weimar und ihr Konzentrationslager 1937-1945; Köln, Weimar, Wien: Böhlau, 1999; ISBN 3-412-15298-6
- Annette Seemann: Weimar: ein Reisebegleiter; Frankfurt am Main u.a.: Insel
- Harry Stein: Konzentrationslager Buchenwald 1937-1945. Begleitband zur ständigen historischen Ausstellung; Herausgegeben von der Gedenkstätte Buchenwald; Göttingen: Wallstein, 1999; ISBN 3-89244-222-3
- Thüringer Institut für Lehrerfortbildung, Lehrplanentwicklung und Medien (ThILLM) (Hrsg.): „Sehen, Verstehen und Verarbeiten“. KZ Buchenwald 1937-1945. KZ Mittelbau-Dora 1943-1945. Materialien für die Vorbereitung von Besuchen in den Gedenkstätten; ThILLM Heft 43; Bad Berka: ThILLM, 2000; ISSN 0944-8691
- Volkhard Knigge, Thomas A. Seidel (Hrsg.): Versteinertes Gedenken. Das Buchenwalder Mahnmal von 1958; 2 Bände; Spröda: Pietsch, 1997; ISBN 3-00-001065-3
- Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): Der Ort des Terrors: Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager, Band 3: Sachsenhausen, Buchenwald; München: Beck, 2006; ISBN 978-3-406-52963-4
- Konzentrationslager Buchenwald Post Weimar / Thür.; Katalog zu der Ausstellung aus der DDR im Martin-Gropius-Bau Berlin (West) 1990. Herausgegeben von der Nationalen Mahn-und Gedenkstätte Buchenwald
- Udo Wohlfeld: Oh, Buchenwald. Ein philatelistischer Exkurs; Weimar: Geschichtswerkstatt Weimar/Apolda
- Udo Wohlfeld: … und unweigerlich führt der Weg nach Buchenwald. Der Geist von Weimar hinter Gittern. Eine Dokumentation über die Ursachen, die Weimar zu einer exponierten Stadt im nazistischen Deutschland machten, und die Folgen für Hunderttausende Menschen Europas; Weimar: Geschichtswerkstatt Weimar/Apolda, 1999
Medien
CD-ROM
- Willy Schmidt, Christoph Leclaire, Andrea Meschede, Ulrich Schneider: Buchenwald – Ein Konzentrationslager; hrsg. von der Lagergemeinschaft Buchenwald-Dora; Bonn: Pahl-Rugenstein, 2002; ISBN 3-89144-335-8 (Print: siehe Literatur „Lagergemeinschaft“)
Filme
- Und jeder hatte einen Namen
- Nackt unter Wölfen
- KZ Buchenwald/Post Weimar. Dokumentarfilm von Margit Eschenbach. Eine Produktion von Chronos-Film im Auftrag der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora; 1999
- Thomas Geve. Nichts als das Leben. Ein Film von Wilhelm Rösing mit Thomas Geve und Josua Rösing; 1997
- Überleben im Terror. Ernst Federns Geschichte. Ein Film von Wilhelm Rösing und Marita Barthel-Rösing; 1995
Weblinks
- Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora
- Exkursionsbericht eines privaten Gymnasiums (Bilder etc.)
- Willi Bleicher, sein Wirken als Widerstandskämpfer
- Lagergemeinschaft Buchenwald-Dora / Freundeskreis e.V.
- Die Befreiung des KZ Buchenwald
- Jehovas Zeugen im KZ Buchenwald
- Stiftung „Erinnerung, Verantwortung, Zukunft“
- Fotoarchiv Buchenwald (siehe auch Berichterstattung in der Zeitschrift Der Spiegel zu diesem Archiv [1])
- http://www.lexi-tv.de/lexikon/thema.asp?InhaltID=2823&Seite=1
- Geschichte und Text des Buchwaldliedes, Aufruf: 13.02.2008
- Free mp3: Das Buchenwaldlied (www.freiklick.at : Hörbeispiel, Text, Noten, Hintergründe)