Die Abgeordneten-Wohnhäuser an der Bonner Heussallee, im Stadtteil Gronau und im Bereich des engeren Bundesviertels entstanden in den 1960er-Jahren als Zweitwohnung für Abgeordnete des Deutschen Bundestages. Die Wohnhäuser befinden sich in unmittelbarer Nähe zu den ehemaligen Gebäuden des Deutschen Bundestages, darunter das Bundeshaus mit Plenarsaal und der Lange Eugen.

Die erste Gebäudereihe mit 65 Wohneinheiten wurde vom Architekten Karl Seg geplant und in den Jahren 1959–1960 realisiert. Die 100 Meter langen und dreigeschossigen Laubenganghäuser, bedeckt mit einem Flachdach beinhalten verglaste Korridore und zwei zur Seite Saemischstraße gelegene Treppenhäuser, die beiden Obergeschosse erschließend. 1965 folgten unter Leitung der Bundesbaudirektion und der Planungsgruppe Stieldorf weitere, insgesamt drei zweigeschossige Appartementhäuser mit 23 Wohneinheiten auf annähernd quadratischem Grundriss. Die Bauten sind weißverputzt und erfahren eine Gliederung durch paarweise übereinandergesetzte Sichtbeton-Balkons. Einen Kontrast zum weißen Verputz bilden die Fenster und Türen in dunklem Naturholz.
Bis zum Umzug des Bundestages nach Berlin 1999 wohnten in den beiden Gebäudereihen Abgeordnete aller Fraktionen. Nach vorübergehendem Leerstand wurde eine Nutzung durch das Informationszentrum der Vereinten Nationen zum nahegelegenen UN-Campus in Erwägung gezogen. Die Häuser befinden sich im Randbereich des für den Bau des World Conference Center Bonn ausgewählten Bauareals, wurden aber im Gegensatz zu weiteren Bundestagsbauten erhalten, da sie in ihrer Randlage besser in das Gesamtkonzept zum Bau des Kongresszentrums zu integrieren waren. Die Häuser sind u.a. aufgrund ihrer Bedeutung für die städtebauliche Entwicklung des Bonner Regierungsviertels denkmalgeschützt.