Als Natriumkanäle werden in der Physiologie und Zellbiologie Ionenkanäle bezeichnet, die eine spezifische und mehr oder weniger selektive Leitfähigkeit für Natrium-Ionen aufweisen.
Wie andere Ionenkanäle können Natriumkanäle spannungsaktiviert oder nicht spannungsaktiviert sein.
Zur Zeit sind neun verschiedene Subtypen von spannungsaktivierten Natriumkanälen bekannt. Der gebräuchlichen Nomenklatur entsprechend werden sie als bezeichnet. Der Index "v" steht für "voltage-activated" (engl. spannungsaktiviert), die erste Ziffer kennzeichnet die Genfamilie (bisher nur eine bekannt), und die zweite Ziffer steht für ein bekanntes Gen (zur Zeit 1 - 9, angeordnet in der Reihenfolge ihrer Entdeckung).
Besonders dicht sind spannungsaktivierte Natriumkanäle in elektrisch erregbaren Zellen exprimiert. Dort ist ihre Aktivierung verantwortlich für die Erzeugung von Aktionspotentialen. Unter physiologischen Bedingungen ist die elektrochemische Triebkraft für Natrium-Ionen so gerichtet, daß durch geöffnete Natriumkanäle Natrium-Ionen aus dem Extrazellulärraum in die Zelle einströmen. Die gleichzeitige Öffnung vieler spannungsaktivierter Natriumkanäle bei Erreichen der Potentialschwelle verstärkt durch diesen resultierenden Einwärtsstrom die Depolarisation, was zum schnellen Aufstrich des Aktionspotentials führt.
Ein Beispiel für einen nicht spannungsaktivierten Natriumkanal ist der epitheliale Natriumkanal. Die Abkürzung für ihn lautet ENaC (engl. ).