Cholera

Infektionskrankheit
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Die Cholera ist eine schwere bakterielle Infektionskrankheit mit Durchfall und Erbrechen. Sie wird in der Regel durch Trinkwasser verursacht , welches mit Choleraerregern verunreinigt ist. Choleraerreger finden sich vor allem in Fäkalien , in Fluß- und Meerwasser welches mit Fäkalien belastet ist. Außerdem können Fische und andere Nahrungsmitteln aus Flüssen und dem Meer mit Choleraerregern verunreinigt sein. In den Industrieländern ist meist eine ausreichende und hygienisch einwandfreie Versorgung der Bevölkerung gewährleistet, so daß Cholerafälle selten sind . In den Entwicklungsländern ist die Cholera eine weit verbreitete und gefährliche Krankheit. Der letzte größere Choleraausbruch in Deutschland war in Hamburg im Jahr 1890 (?). Die Krankheit kann epidemisch auftreten und ist in der BRD meldepflichtig.

Der Krankheitserreger der Cholera ist das Bakterium Vibrio cholerae, dessen Toxin (Choleratoxin genannt) zu starkem Durchfall mit Wasserverlust führt. Der Erreger wurde erstmals von Pacini 1854 als gekrümmtes, kommaförmiges und hochbewegliches Bakterium beschrieben. Robert Koch hat 1883 zusammen mit Fischer und Gaffky in Ägypten den Erreger aus dem Darm von verstorbenen Patienten in Reinkultur angezüchtet.

Die Cholera hat meist 3 Stadien:

  1. Stadium des Brechdurchfalls mit häufigen dünnflüssigen Stühlen oft mit Schleimflocken durchsetzt ( "Reiswasserstühle") verbunden mit Schmerzen im Bauch
  2. Stadium des Flüssigkeitsmangels (Exsikkose). Dabei kommt es zur Untertemperatur und zu einem auffälligen Gesichtsausdruck mit spitzer Nase, eingefallenen Wangen und stehenden Hautfalten.
  3. Stadium der allgemeinen Körperreaktion mit Fieber, Benommenheit, Verwirrtheit, Koma und Hautausschlag. Komplikationen wie eine Lungenentzündung, eine Entzündung der Ohrspeicheldrüse und eine Sepsis können hinzukommen

Diagnose

  • typische Beschwerden die in einem Gebiet mit bekannter Choleragefahr auftreten
  • bakteriologischer Erregernachweis im Stuhl

Behandlung

Die wichtigste Behandlungsmaßnahme ist der ausreichende Ersatz von Flüssigkeit, Zucker und Salzen. Dieser Ersatz kann am besten intravenös erfolgen, da so der entzündete Magendarmtrakt umgangen wird. In 3.Weltländern wird aber auch der orale Flüssigkeitsersatz einfach und erfolgreich praktiziert. Die WHO empfiehlt eine oral zu verabreichende Salz- und Glukoselösung in Wasser, die aus folgenden Komponenten besteht:

Ein Antibiotikum ist bei schweren Verläufen empfehlenswert.

Mit diesen Maßnahmen kann die Sterblichkeitsrate von 60% auf unter 1% senken. Zur Vorbeugung ist neben der Sicherstellung hygienisch einwandfreien Trinkwassers auch eine Impfung möglich, die allerdings nur drei bis sechs Monate vorhält, und auch nur in gut 50% der Fälle schützt.