Radgrab

eisenzeitliche Grabform in Dänemark und Skandinavien
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Das Radgrab auch Radkreuzgrab oder schwedisch Hjulgrav bzw. Hjulkorsgrav (dän. Hjulgraven; auch hjulformet Stenlægning) ist eine eisenzeitliche Erscheinung in Skandinavien.

Formen von Radgräbern

Die heute bestbewahrten Exemplare liegen in Jütland und auf Gotland. Neben Linde auf Gotland, mit einst 25 m Durchmesser, wo der Straßenbau unsinnigerweise etwa die Hälfte des Radgrabes zerstört hat, und dem Rad von Lille Bjärs mit 17 m Durchmesser (nach Stenkyrka verlegt), sind vor allem die Räder von Garpenberg in Dalarna, Filipsstad in Värmland, Killinghammar in Västmanland sowie Aabenraa (Apenrade), Rødekro und Hjordkjær (10 m) in Südjütland zu nennen.

Viele Radgräber haben eine Steinkiste im Zentrum; in den Radgräbern von Linde und Stenkyrka sind es sogar zwei. In Stenkyrka befindet sich darüber eine niedriger runder Haufen aus Steinen. Sie steht damit in Beziehung zu den älteren Rösen.

Der Radkreis und die Speichen wurden aus nur etwa kopfgroßen oder kleineren Steinen (z.B. aus Rotsandstein) gelegt. Die Radgräber unterscheiden sich von den uppländischen (Dragby) speichenlosen (Vallstena), aber ebenfalls aus handlichen Formaten gelegten, flachen Steinkreisen, könnten aber durchaus deren lokale Varianten darstellen. In gewisser Weise ist eine Parallele mit den frühen runden und ovalen Anlagen auf Lindholm Høje vorhanden, die aber viel kleiner sind, keine Speichen haben und keine Steinkisten umgeben.

Literatur

  • Walkowitz J.E.: Das Megalithsyndrom. Band 36 in Beitraege zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas, 2003. ISBN 3-930036-70-3