Robert E. Kahn

amerikanischer Informatiker
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 31. März 2008 um 20:13 Uhr durch VolkovBot (Diskussion | Beiträge) (Bot: Ergänze: ru:Кан, Роберт Эллиот). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Robert E. Kahn (* 23. Dezember 1938 in New York City) ist Informatiker und zusammen mit Vint Cerf einer der Entwickler des Transmission Control Protocol (TCP), das im modernen Internet zur Datenübertragung dient. 2008 wurde ihm der Japan-Preis zuerkannt.

Biographie

Kahn erreichte 1960 am City College of New York einen Bachelor-Abschluss (B. A.) und an der Universität Princeton einen M.A.- (1962) und Doktor-Abschluss (1964). Er arbeitete anschließend in den Bell Laboratories und am MIT als Assistenzprofessor für Elektrotechnik. Er ließ sich vom MIT beurlauben, um bei Bolt Beranek and Newman zu arbeiten, wo er für das Systemdesign des ARPANETs zuständig war.

1972 wechselte er zur Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA), und im Oktober desselben Jahres demonstrierte er auf der International Computer Communication Conference das ARPANET mit 40 verbundenen Computern, die erste Präsentation vor der Öffentlichkeit. Nach diesem Erfolg wurde er Direktor des Information Processing Techniques Office (IPTO) des DARPA. In dieser Position startete er ein eine Milliarde US-Dollar teures Programm der USA, das bis dahin größte staatliche Projekt in der Computerforschung und -Entwicklung.

Er hatte die grundlegenden Ideen für das Transmission Control Protocol, als er an einer Datenübertragung per Satellit arbeitete. Während er an diesem Projekt arbeitete, erstellte er die Basis für eine offenen Netzwerkarchitektur, die es unterschiedlichen Netzwerken erlaubte, miteinander zu kommunizieren. Die Art der Hardware oder Software in den einzelnen Netzen spielte dabei keine Rolle.

Um diese Anforderungen zu erfüllen, entwickelte er TCP nach folgenden Eigenschaften:

  • Kleine Sub-Netzwerke des Hauptnetzes können miteinander durch eine Art Gerät kommunizieren. Daraus entwickelten sich später die Gateways.
  • Kein Punkt des Netzwerkes darf bei Fehlern für den Zusammenbruch des ganzen Netzwerks verantwortlich sein. Redundanz wird also zur Regel.
  • Wenn Informationen bei der Übertragung von einem Computer zum anderen verloren gehen, werden sie nochmals gesendet.
  • Jeder Computer kann mit dem Netzwerk verbunden werden ohne das Netzwerk intern zu verändern.

Ab Frühling 1973 unterstützte ihn Vinton G. Cerf bei dem Projekt, und zusammen schlossen sie das Projekt TCP erfolgreich ab. Dabei diente ihnen das Networking Control Protocol als Grundlage. Später kam zu TCP noch das Internet Protocol (IP) hinzu und beide, zusammengefasst unter der Bezeichnung TCP/IP, sind die Grundlage des modernen Internets.

Nach 13 Jahren verließ er DARPA und gründete die Corporation for National Research Initiatives (CNRI), deren Vorsitzender er ist. Die CNRI ist eine gemeinnützige Organisation, um Entwicklung und Forschung der Informations-Infrastruktur voranzutreiben.