Mogontiacum

Lateinischer Name der Stadt Mainz
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Mogontiacum ist der lateinische Name der heutigen Stadt Mainz, den diese während ihrer fast 500jährigen Zugehörigkeit zum römischen Reich trug. Ihren Ursprung hatte Mogontiacum in dem 13/12 v. Chr. von Drusus erbauten Zweilegionenlager, welches strategisch günstig auf einer Anhöhe über dem Rhein und gegenüber der Mainmündung lag.

Die sich rheinabwärts ausbreitenden Zivilsiedlungen (vicii) im Umfeld des Lagers wuchsen schnell zu einer größeren, städtisch geprägten Zivilsiedlung zusammen. Allerdings war Mogontiacum im Gegensatz zu Köln oder Trier bis in die 2. Hälfte des 4. Jahrhundert primär ein Militärstandort. Dies hatte zur Folge, dass die Stadt nie den großstädtisch geprägten Charakter der anderen großen Römerstädte in Deutschland aufwies. Mogontiacum war aber auch ab 88/89 n. Chr. Provinzhauptstadt der römischen Provinz Germania Superior mit Sitz des Statthalters. Ab der Mitte des 3. Jahrhunderts wurde Mogontiacum als Grenzstadt mehrfach verwüstet. Nach dem Ende der römischen Geschichte nach 450 gehörte Mogontiacum zum fränkischen Reich.

In der heutigen Stadt Mainz sind einige bedeutende Überreste von Mogontiacum erhalten geblieben. Heute noch sichtbare bauliche Überreste sind beispielsweise das römische Bühnentheater, die Große Mainzer Jupitersäule, der Eigelstein oder die Römersteine, Überreste des Aquäduktes des Legionenlagers. Das Römisch-Germanische Zentralmuseum, das Landesmuseum Mainz und das Museum für Antike Schifffahrt bewahren eine Vielzahl von Funde aus der römischen Zeit von Mainz auf.

Namensgebung

Mogontiacum (Mogont-i-acum: „Land des Mogon“) enthält als Bestandteil den Namen des keltischen Gottes Mogon. Namensgeber könnte hier eine in direkter Nachbarschaft zum Legionenlager liegende keltische Siedlung der Aresaken gewesen sein, die sich Ende des ersten vorchristlichen Jahrhunderts im Gebiet des heutigen Mainz-Weisenau befand. Mogontiacum wurde von Tacitus in seinen Historien erstmals erwähnt.[1] Ebenfalls verbreitet ist die abgeleitete Schreibweise Moguntiacum. Auch Abkürzungen und abweichende Schreibweisen waren zu Zeiten der römischen Herrschaft bereits geläufig. So wurde „Moguntiacum“ in der Tabula Peutingeriana verkürzt als „Moguntiaco“ geschrieben.

Geschichte

Gründung von Mogontiacum und Geschichte bis Domitian (13/12 v. Chr. bis 89)

Verweis auf keltische Sieldung, Aresaken als Teilstamm der Treverer. Hinweis auf früger falsch datierte Gründung 38 v. Chr., erste gesicherte Datierung römischer Präsenz 17 v Chr., Stadtgründung = Gründung Legionslager 13/12 v.Chr.

Provinzhauptstadt und wichtigster Militärstandort am Rhein (89 bis 260 )

Mogontiacum als Grenzstadt nach dem Limesfall (260 bis 350)

Niedergang der Stadt (350 bis 450)

Militärische und zivile Bedeutung von Mogontiacum

Legionen- und Militärlager

Provinzhaupstadt von Germania Superior

Stützpunkt der Rheinflotte und des Handels

Literatur Höckmann, Rupprecht

Rechtlicher Status der Stadt im Römischen Imperium

Militärische Dominanz, bereits früh städtische Infrastruktur aber keinen "offiziellen" Stadttitel Colonia oder Municipium. Zentrale Verwaltungsstelle für OR-Limes. Verweis auf ähnliche Beispiele in römischen Provinzen

Das römische Mainz

Allgemein, einzelne vici, cannabe im SW Mainz, Bürgerhäuser, Werkstätten (Götterfiguren Kaiser-Friedrich-Str.), Mosaikfunde, Kastell (Castellum)

Legionslager

Lager Kästrich (Doppellegionenlager), weiteres (kurzzeitiges) Legionslager in Weisenau, dort auch Auxillartruppen stationiert

Lagerdorf und Zivilsiedlung

Erst getrennt, später vor allem einzelne vici zum Rhein zu zusammengewachsen. Kein kompletter Plan von Mogontiacum, teils auch Straßenzüge unbekannt.

Bühnentheater

Römische Rheinbrücke

Zur Datierung siehe auch Publikation Bauer: [1]

Aquädukt

Literatur Pelgen, virtuelle Rekonstruktion, 3D-Animation [2]

Stadtmauer und Stadttor

Denkmäler und Heiligtümer

Drusustein, Große Mainzer Jupitersäule, Dativius-Victor-Bogen, Isis- und Mater Magna-Heiligtum, Mithräum, Germanicus-Bogen Kastel?

Thermen

Großtherme am ehemaligen Tritonplatz (heute: Kleines Haus), Lagertherme (Azsgrabungen 1908, Skizze), evtl. Großtherme Hintere Christophsgasse

Gräberstraßen und Nekropolen

Via sepulcrum Weisenau, Zahlbachtal

Nicht lokalisierbare Großbauten

Statthalterpalast, Forum, Amphitheater, Tempelbezirk

Vor den Toren von Mogontiacum

Verweis auf keltische Siedlung Weisenau, Bretzenheim, villae rusticae Gonsenheim, Laubenheim, Lerchenberg usw. Heiligtum Finthen, Klein-Winternheim

siehe auch: [3]

Bedeutende Einzelfunde

Mainzer Römerschiffe

Funde aus dem Isis- und Mater Magna-Heiligtum

Fluchtäfelchen, Einblick in religiöse Praxis der Provinzialrömischen Bevölkerung

Marmorkopf Julisch-Claudisches Kaiserhaus

ausbauen

Bronzebüste der Rosmerta

ausbauen

Orpheus-Mosaik

Christentum in Mogontiacum

Forschungsgeschichte von Mogontiacum

Mittelalter, Freiher von Thüngen, Pater J. Fuchs(!), Friedrich Lehne, Anton Schaab, L. Lindenschmitt d. J.,

Museale Aufbereitung der römischen Geschichte von Mainz

Römisch-Germanisches Zentralmuseum (RGZM) mit weltbekannten Restaurationswerkstätten, Landesmuseum Mainz (älteste Sammlung zu römsichen Funden Mainz), Museum für Antike Schifffahrt (Außenstelle RGZM), Museale Aufbereitung der Funde des Isis- und Mater Magna-Heiligtums, diverse Ortsmuseen (Kastel!), Dommuseum!

Einzelnachweise und Anmerkungen

Literatur

Übersichtswerke (Auswahl)

  • Hans Jacobi: MOGONTIACUM - Das römische Mainz. Regio Kunst-Verlag, Mainz 1996, ISBN 3-00-001115-3
  • Roland Bockius, Stephan Pelgen, Marion Witteyer: Streifzüge durch das römische Mainz. Philipp von Zabern, Mainz 2001, 2003.
  • Stephan Pelgen: Mainz – Vom "elenden Steinklumpen" zum Denkmal - Aus der Geschichte der Mainzer Römerruinen. Archäologische Ortsbetrachtungen. Bd 3. Philip von Zabern, Mainz 2003, ISBN 3-8053-3283-1
  • K.H. Esser: Mogontiacum, Bonner Jahrbücher 172,1972, 212-227
  • Karl-Victor Decker, Wolfgang Selzer: Mogontiacum. Mainz von der Zeit des Augustus bis zum Ende der römischen Herrschaft, in: ANRW II 5 (1976), 457-559
  • Ronald Knöchlein: Mainz - Zwischen Römern und Bonifatius. Siedlungsfunde der Merowingerzeit. Archäologische Ortsbetrachtungen Band 2, Verlag Philipp von Zabern, Mainz 2004, ISBN 3-935970-01-3
  • Michael J. Klein (Hrsg.): Die Römer und ihr Erbe. Fortschritt durch Innovation und Integration. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 2003, ISBN 3-8053-2948-2
  • Heinz Cüppers: Die Römer in Rheinland-Pfalz. Nikol Verlag, Hamburg 2005, ISBN 3-933203-60-0
  • Armin und Renate Schmid: Die Römer an Rhein und Main. Societäts-Verlag, Frankfurt 2006, ISBN 3-7973-0985-6
  • Franz Dumont (Hrsg.), Ferdinand Scherf, Friedrich Schütz: Mainz - Die Geschichte der Stadt. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1999 (2. Aufl.), ISBN 3-8053-2000-0

Literatur zu speziellen Themen oder Aspekten (Auswahl)

  • Wolfgang Selzer, Karl-Victor Decker, Anibal Do Paco:Römische Steindenkmäler. Mainz in römischer Zeit. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 1988, ISBN 3-8053-0993-7
  • Gerd Rupprecht (Hrsg.): Die Mainzer Römerschiffe - Berichte über Entdeckung, Ausgrabung und Bergung. Dr. Hanns Krach, Mainz 1982, ISBN 3-87439-078-0
  • Stephan Pelgen: Aquädukt-Ansichten - Aus der Denkmalgeschichte der Wasserversorgung für das römische Mainz. Archäologische Ortsbetrachtungen. Bd 5. Philipp von Zabern, Mainz 2004, ISBN 3-8053-3452-4
  • Josef Heinzelmann: Die Straßen, die nach und zu MOGONTIACUM führten in: Jahrbuch für westdeutsche Landesgeschichte 31 (2005), S. 7–48.
  • H.G. Frenz: Zum Beginn des repräsentativen Steinbaus in Mainz in: R. Aßkamp (Hg.), Die römische Okkupation nördlich der Alpen zur Zeit des Augustus (Kolloquium Bergkamen 1989), Münster 1991, 85-96
  • Gerd Ruprecht: Wo einst Gedenkfeier und Schauspiel stattfanden. Das römische Bühnentheater von Mogontiacum/Mainz, Antike Welt 31,2000, 157-161
  • Rudolf Haensch: Mogontiacum als "Hauptstadt" der Provinz Germania superior, in: Michael J. Klein (Hg.), Die Römer und ihr Erbe. Fortschritt durch Innovation und Integration, Mainz 2003, 71-86
  • Leonhard Schumacher: Mogontiacum. Garnison und Zivilsiedlung im Rahmen der Reichsgeschichte, in: Michael J. Klein (Hg.), Die Römer und ihr Erbe. Fortschritt durch Innovation und Integration, Mainz 2003, 1-28
  • Olaf Höckmann: Mainz als römische Hafenstadt, in: Michael J. Klein (Hg.), Die Römer und ihr Erbe. Fortschritt durch Innovation und Integration, Mainz 2003, 87-106
  • Dunja Zobel-Klein: Ein Schatzhaus der Geschichte - Stationen der Mainzer Römersammlung, in: Michael J. Klein (Hg.), Die Römer und ihr Erbe. Fortschritt durch Innovation und Integration, Mainz 2003, 197-214
  • Andreas Panter: Der Drususstein in Mainz und dessen Einordnung in die römische Grabarchitektur seiner Erbauungszeit. Mainzer Archäologische Schriften, Band 6, Archäologische Denkmalpflege Amt Mainz 2007, ISBN 978-3-935970-03-7
  • Hans G. Frenz: Drusus maior und sein Monument zu Mainz. In: Jahrbuch des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz 32 (1985), S. 394 – 421.
  • Rüdiger Gogräfe: Die Wiedergeburt des Mainzer Orpheus. Philipp von Zabern, Mainz 2007, ISBN 978-3-8053-3795-3

Publikationsreihen (Auswahl)

  • Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, Direktion Archäologie Mainz (Hrsg.): Mainzer Archäologische Zeitung. Verlag?, ISSN 1413-0910
  • Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, Direktion Archäologie Mainz (Hrsg.): Mainzer Archäologische Schriften. Verlag?
  • Gerd Rupprecht (Hrsg.): Archäologische Ortsbetrachtungen. Band 1 bis 10, Philipp von Zabern, Mainz ab 2004
  • Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, Direktion Archäologie Mainz (Hrsg.): Archäologie in Rheinland-Pfalz 2002. Verlag Philipp von Zabern, Mainz 2003, ISBN 3-8053-3093-6 (Jahrgänge 2002 bis 2006 erschienen)
  • Mainzer Altertumsverein, Landesmuseum Mainz, Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, Direktion Archäologie Mainz, Stadtarchiv und Stadtbibliothek Mainz (Hrsg.): Die Mainzer Zeitschrift - Mittelrheinisches Jahrbuch für Archäologie, Kunst und Geschichte. Philipp von Zabern, Mainz (erscheint seit 1845)
  1. Tacitus: Annales, ?, ??,?.