Der Domshof ist ein Bremer Platz nördlich des Doms und des Bremer Marktplatzes. Der Domshof wird für den Markt sowie für größere Freiluftveranstaltungen genutzt, beispielsweise die Kundgebungen am 1. Mai.
Von ihm gehen ab der Schüsselkorb, die Violenstraße, Seemannstraße, Sandstraße, Unser Lieben Frauen Kirchhof und die Dompassage. Anliegerbauten sind u.a. der Dom, das Bremer Rathaus, die Bremer Landesbank, die Deutsche Bank, die SEB Bank (früher BfG), die Schifffahrtsbank und die Bremer Bank.
Geschichte
- siehe auch Hauptartikel:Neptunbrunnen (Bremen)
Mit dem Bau des Domes war hier im frühen Mittelalter die Befestigung der Domburg. Die Grenze der Domburg wurde im Pflaster des Platzes dargestellt. Der Dom war auf dem höchsten Punkt der Bremer Düne gebaut. So musste das Gelände mit der Zeit auch angehoben werden, bis sich dann im 14. Jh. ein Platz in der heutigen Form abzeichnete. Westseitig befanden sich Bürgerhäuser und östlich beim Dom die erzbischöflichen Bauten mit dem Palatium, dem späteren Sitz des Stadtvogts. Der Dombereich wechselte hoheitlich seine Herrschaft: Bis zur Reformation waren es der katholische Erzbischof, dann der evangelische Bischof, ab 1648 die Schweden, ab 1718 das Kurfürstentum Hannover und ab 1803 dann schließlich Bremen.
Die verschiedensten Baumpflanzungen aus Linden oder Ulmen beschatteten den Platz. Die Giftmörderin Gesche Gottfried wurde 1838 auf dem südlichen Domshof, nahe beim Dom, hingerichtet. Ein Spuckstein in unscheinbarem Basalt mit einem eingekerbten Kreuz erinnert an das Ereignis der letzten Hinrichtung in Bremen.
1874 entstand historisierend nach den Plänen von Heinrich Müller ein Museum (rechts neben der Deutschen Bank), dass 1944 zerstört wurde.
Von 1880 bis 1942 stand zwischen Dom und Rathaus der Wilhadibrunnen. An ähnlichen Ort wurde 1991 der Neptunbrunnen nach dem Entwurf von Waldemar Otto errichtet. Ebenfalls von 1899 bis 1940 stand auf dem Platz der Teichmannsbrunnen.
1891 baute die Deutsche Bank im roten Sandstein ihr wuchtiges historisierendes Filialgebäude und in den 1980er Jahren erweiterte sie sich durch einen Neubau, durch den heute eine Passage führt. 1906 entstand im Stil der Neorenaissance das Gebäude der Bremer Bank, das in den 1980er Jahren durch einen Neubau erheblich erweitert wurde. Von 1950 bis 1954 entstanden die Deutsche Hypothekenbank und die Schifffahrtsbank. 1983 wurde die Bremer Landesbank gebaut.
Um 1990 wurde vor der Deutschen Bank der Weltkugelbrunnen aufgestellt.
Domtreppenfegen
- siehe Hauptartikel: Domtreppenfegen
Das Domtreppenfegen ist ein alter Bremer Brauch. Danach müssen Männer, die am Tage ihres 30. Geburtstag noch unverheiratet sind, die Treppen vor dem Dome fegen, bis eine Jungfrau ihn freiküsst.