Damme (Dümmer)

Stadt in Niedersachsen
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Damme ist eine Stadt im niedersächsischen Landkreis Vechta und als Fremdenverkehrsort und Carnevalsstadt bekannt.

Wappen Deutschlandkarte

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Basisdaten
p1
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Vechta
Höhe: 53 m ü. NHN
Fläche: 104,45 km2
Einwohner: 16.367 (31. Dez. 2006)Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Noch nicht auf Metavorlage umgestellt
Bevölkerungsdichte: 157 Einwohner je km2
Postleitzahl: 49401
Vorwahlen: 0 54 91
Gemeindeschlüssel: 03 4 60 002Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Fehler in Gemeindeschlüssel
Stadtgliederung: 30 Ortsteile bzw. Stadtbezirke
Adresse der
Stadtverwaltung:
Mühlenstraße 18
49401 Damme
Website: www.damme.de
Bürgermeister: Gerd Muhle (CDU)

Geografie

Geografische Lage

Damme liegt 52° 29' bis 52° 35' nördl. Breite und 8° 8' bis 8° 20' östl. Länge, d.h. zwischen Dümmer (gelegentlich auch Dümmer See genannt) und Dammer Bergen auf deren südöstlicher Abdachungsfläche, zugleich nördlich des Wiehengebirges. Östlich und südlich der Stadt breiten sich Moorflächen, darunter das Große Moor, aus. Ein großer Teil des Stadtgebiets liegt im Naturpark Dümmer. Der Ortsmittelpunkt befindet sich 64 m über NN.

Klima

Gemäßigtes Seeklima beeinflusst durch feuchte Nordwestwinde von der Nordsee. Im langjährigen Mittel erreicht die Lufttemperatur in Damme 8,5–9,0°C und es fallen ca. 700 mm Niederschlag. Zwischen Mai und August kann mit durchschnittlich 20–25 Sommertagen (klimatologische Bezeichnung für Tage, an denen die Maximaltemperatur 25 °C übersteigt) gerechnet werden.

Stadtgliederung

Bergfeine, Borringhausen, Clemens-August-Dorf, Damme-West, Dalinghausen, Bokern, Holte, Nienhausen, Damme-Nord, Bexadde, Wienerei, Nordhofe, Wempenmoor, Damme-Ort, Dümmerlohausen, Oldorf, Glückauf, Haverbeck, Klünenberg, Langenteilen, Osterdamme, Osterfeine, Reselage, Sierhausen, Südfelde, Rottinghausen, Greven, Hinnenkamp, Neuenwalde, Ossenbeck, Rüschendorf, Hüde, Bergmark

Geschichte

Die Anfänge der Jahrtausende alten Geschichte des Ortes Damme ergeben sich bereits aus dessen Namen und Lage: an drei Seiten von Moor, nach Nordwesten von einem Waldgürtel umgeben, wie eine Art Damm an der Abdachung der Dammer Berge gelegen. Demzufolge ist Damme schon früh ein bevorzugter Siedlungsraum gewesen.

Funde aus der Wende Alt-/Mittelsteinzeit (um 4000 v. Chr.) am Dümmer bestätigen dies. Mehrere Großsteingräber der Jüngeren Steinzeit (etwa um 2500 v. Chr.), z. B. in Neuenwalde, Gräberfelder der Bronze- und Eisenzeit (ab 1700 v. Chr.) in Bergfeine zeigen eine ununterbrochene Bewirtschaftung und Besiedlung des Dammer Raumes an. Später wird der Ort Zentrum des sächsischen Dersa (auch Dersi-) gaus, den 785 Karl der Große bzw. die Franken erobern, womit die Bewohner christianisiert waren und eine erste Kirchengründung vom Bischof von Osnabrück aus erfolgte.

Aus dieser Zeit stammen die Dersaburg, eine Wallanlage in den Dammer Bergen zwischen Damme und Holdorf, ebenso die so genannte „Römerschanzen“ in Sierhausen, zwei kleine vorgeschobene Wallanlagen zur Überwachung der Bohlenwege übers Moor Richtung Süden. 851 gibt es mit dem Zug der Alexanderreliquien nach Wildeshausen eine erste urkundliche Erwähnung der Bauerschaft Bokern, 872 findet man bereits die Bauernschaft Bergfeine genannt.

Um diese Zeit werden die Meyerhöfe eingerichtet. Die Meyer hatten als eine Art Verwaltungsbeamte (der Franken) besondere Aufgaben und Vorrechte gegenüber der sonstigen Bevölkerung, wofür sie große Ländereien und stattliche Hofanlagen erhielten. Im Bereich des heutigen Stadtgebietes gab es allein elf solcher Meyerhöfe.

Mit Errichtung des ersten Kirchengebäudes (zwischen 850 und 950) und einer entsprechenden Kirchengemeinde wurde Damme auch als Verwaltungseinheit zum Kirchspiel. Die älteste bekannte urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahr 1180, obwohl Damme schon lange Zeit vorher Zentrum von Dersagau und Kirchspiel war.

Danach beginnen jahrhundertelange Auseinandersetzungen um die Hoheitsrechte am Kirchspiel Damme zwischen den Fürstbischöfen von Münster und Osnabrück, die sich auf alle Lebensbereiche der Dammer Bürger, vor allem aber der Bauern, immer wieder nachteilig erstreckten und erst 1817 endgültig gelöst wurden, als Damme Teil des Herzogtums Oldenburg (ab 1829 Großherzogtum) wurde.

Der Ort war seit dem frühen Mittelalter Dienstleistungs-, Handels-, Gewerbe- (nach dem letzten Weltkrieg durch den Dammer Eisenerzbergbau auch Industrie-) zentrum und natürlich kirchlicher und Verwaltungsmittelpunkt weit über die Dammer Bauerschaft hinaus. Das drückte sich in der Größe des früheren Kirchspiels, 1817–1879 in der Selbstständigkeit eines Amtes Damme, später in der Ausdehnung der Flächengemeinde und heute in seiner mittelzentralen Bedeutung aus.

Während der Hauptort und Jahrhunderte lang vom Ackerbürgertum geprägt war (Handwerk/Handel als Haupterwerb, Landwirtschaft zur Eigenversorgung oder als Nebenerwerb) , spielte die Agrarwirtschaft in den Bauerschaften eindeutig die Hauptrolle. Das gilt heute zum Teil noch für die weiterentwickelte Veredlungs- und Intensiv-Land-/Viehwirtschaft. Zudem sind viele Arbeitsplätze in den vor- und nachgelagerten Betrieben entstanden.

Erst als in der Mitte des vorigen Jahrhunderts in Deutschland die Industrialisierung Einzug hielt, begann sich die Struktur des Ortes in der Kaiserzeit zu verändern. Sie ging in Richtung Handwerk, Handel und Dienstleistungen. Den Anstoß zur Industrie-Entwicklung gab es in Damme allerdings recht spät. Das 1910 entdeckte Eisenerz wurde erst ab 1939 bis 1967 durch ein Eisenerzbergwerk gefördert. Heute werden allein in der Metall-, Holz-, Kunststoff- und Landmaschinenindustrie, dem Bau von Sicherheitssystemen und Präzisionsmodulen für die Automobil-Industrie, den Bereichen Güterfernverkehr und Industriekartonagen neben dem Mittelpunkt-Krankenhaus über 2500 Arbeitnehmer beschäftigt.

Damme ist inzwischen mit seinen rund 16.500 Einwohnern wirtschaftlicher Mittelpunkt eines Einzugsbereiches von über 40.000 Menschen und hat damit eine mittelzentrale Bedeutung, auch wenn es nicht als solches in das Landesraumordnungsprogramm eingestuft ist.

Wegen seiner Einwohnerzahl, Siedlungsstruktur und Wirtschaftsverhältnisse wurde Damme am 1. Mai 1982 vom Niedersächsischen Innenminister Egbert Möcklinghoff die Bezeichnung 'Stadt' verliehen.

Unmittelbarer Anzeiger für manch uralte Tradition in der Region ist der Dammer Carneval, der seit dem Mittelalter in unterschiedlichen Formen bis heute – in regionaler Eigenart allerdings eine Woche früher als anderswo – gefeiert wird. Dies resultiert aus einem Versuch des Bischofs von Münster, das angeblich "sündige Fastnachtstreiben" auszumerzen. Er verordnete 1892 für die närrischen Tage eine Art Nonstopp-Gebetsübung, das "Vierzigstündige Gebet", woran jeder Gläubige teilnehmen musste. Trotz heftiger Proteste aus der Dammer Bevölkerung rückte der Bischof von seiner Verordnung nicht ab, so dass die Dammer Narren ihren Carneval einfach eine Woche früher legten. Diese Eigenart des Dammer Carnevals hat sich bis heute gehalten.

Die früheste urkundliche Erwähnung der Fastnachtsumzüge stammt aus dem 16. Jahrhundert (1564). Es ging dabei um Folgendes: Im Zuge der Auseinandersetzungen der Fürstbischöfe von Münster und Osnabrück um Damme waren auch die Jagdrechte umstritten. Als sich 1564 nun ein Osnabrücker und ein Münsteraner Jäger in den Dammer Bergen um das Recht der Jagd stritten, schossen sie aufeinander, wobei der Osnabrücker Jäger schwer verletzt wurde. Als die Angelegenheit vor den Richter in Damme kam, verurteilte dieser den angeschossenen Osnabrücker Untertanen zu einer Gefängnisstrafe und zum Spießrutenlauf. Der fand allerdings als Teil des Fastnachtsumzugs statt und führte dazu, dass der Verurteilte totgeschlagen wurde. Aber schon seit dem Mittelalter hatte dieser Umzug als sogenannter "Heischegang" stattgefunden, der seinen heutigen Nachfolger im "Gänsemarsch" am Dienstag nach Dammer Carneval gefunden hat. Im Vergleich zu diesen frühen Hinweisen ist die Dammer Carnevalsgesellschaft von 1614 relativ jung.

Datei:StViktorKircheDamme.jpg
Luftaufnahme der St.Viktor Kirche in Damme.

Damme liegt im südlichsten Teil des ehemaligen Großherzogtums und späteren Freistaats Oldenburg, dem Oldenburger Münsterland, das aus den Landkreisen Cloppenburg und Vechta besteht. Seit 1946 ist das Land Oldenburg Bestandteil des Bundeslandes Niedersachsen. Damme gehörte bis zum 31. Dezember 2004 zum Regierungsbezirk Weser-Ems, der in Folge einer Verwaltungsreform mit Ablauf dieses Datums aufgelöst wurde.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner
1659 3.827
1705 5.110
1772 5.859
1817 7.561
1855 6.908
1900 5.010
1945 6.943
1950 10.142
1950 10.142
1960 9.301
1970 11.191
1980 12.884
1990 13.556
2000 15.578


Religion

Die Bevölkerung von Damme ist überwiegend katholisch (70 %), evangelisch-lutherisch (15 %). Das 1962 gegründete Kloster Damme ist der Abtei Münsterschwarzach der Benediktiner zugeordnet. Nach dem II. Weltkrieg bildete sich zudem eine kleine neuapostolische Gemeinde.

Politik

Stadtrat

Die 28 Sitze des Stadtrates verteilen sich auf

  • CDU – 21 Sitze
  • SPD – 5 Sitze
  • FDP – 2 Sitze

(Stand: Kommunalwahl am 10. September 2006)

Städtepartnerschaften

Damme pflegt seit über 30 Jahren eine Partnerschaft zur Stadt Damme in Belgien, die am 10. August 1986 offiziell besiegelt wurde. Es finden regelmäßig Partnerschaftsbesuche auf politischer, sportlicher und kultureller Ebene statt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

Damme hat ein Stadtmuseum mit vier ständigen Ausstellungsbereichen (1. Die Anfänge der Besiedlung, 2. Der jahrhundertelang dauernde Streit der Fürstbischöfe von Osnabrück und Münster um Damme, 3. Dammer Fastnacht und Carneval seit 1614, 4. Eisenerzbergbau in den Dammer Bergen 1939-1967) sowie mit wechselnden Sonderausstellungen (bis auf Weiteres: Damme zwischen den Weltkriegen). Öffnungszeiten: sonntags und mittwochs 15-18 Uhr. Dort gibt es auch zahlreiche Publikationen zur Regionalgeschichte.

Die Wassermühle Höltermann kann auf Anfrage besichtigt werden. Im Gebäude gibt es eine Ausstellung zur Dammer Mühlengeschichte.

In Damme-Dümmerlohausen befindet sich zudem ein Museum mit der Dümmer Vogelschau, die auf Anfrage besichtigt werden kann.

Musik

In Damme existieren eine Menge Vereinigungen von Musikbegeisterten: der Männergesangverein Harmonia, Kirchenchöre katholischer Kirchen in Damme (St. Viktor), Osterfeine (St. Mariä Himmelfahrt) und der Kolpingchor Rüschendorf (St. Agnes), die Musikgruppe Laudate, der Kirchenchor sowie der Posaunenchor der ev.-luth. Kirchengemeinde "Zum Guten Hirten", die Flötenspielgruppe "Kleine Herde", die Jugend-Band der ev.-luth. Kirchengemeinde, das Kolpingorchester Damme, das "Dammer Getöse" sowie die "Dammer Knallerbsen" mit verschiedenen Gruppen aus der Kreismusikschule, die "Dersa Highlanders" (eine Pipe- and Drum- Band), der Spielmannszug Osterfeine, die Big Band des Gymnasiums, das "Narrrenblech" der Dammer Carnevalsgesellschaft von 1614 e.V., mehrere Pop-Coverbands (z.B. "Binos" oder "The Future Rock´s") und die Jagdhornbläser des Hegerings Damme.

Bauwerke

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  • Kath. Pfarrkirche St. Viktor, neugotischer kathedralartiger Sandstein-Bau, 1904-1906 errichtet, Sockel des Feldstein-Turms romanisch um 1300, gotische Erhöhung, barocke Haube von 1693, neogotische Einrichtung, bemerkenswerte Glasfenster des Historismus'
  • Ev.-luth. Laurentiuskapelle, neugotischer Bau von 1905, erstes Kirchengebäude der ev. Gemeinde in Damme
  • Ev.-luth. Pfarrkirche "Zum Guten Hirten", sachlich gegliederte Hallenkirche von 1959/60, diverse Erneuerungen 2002/2003
  • Kath. Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt Osterfeine, neugotische Backsteinbasilika, 1861-64 errichtet, wertvolle historistische Glasfenster
  • Kath. Pfarrkirche St. Agnes Rüschendorf, Wandpfeilersaal in neugotischen Formen, 1903-1905 errichtet, Turm 1955 modernisiert, historistische Glasfenster
  • Dielinger Tor, Fachwerkdurchfahrt zum Kirchplatz zu St. Viktor, erbaut 1964 nach historischem Vorbild
  • Küsterei zu St. Viktor, Fachwerkbau 1957/58 nach historischem Vorbild an gleicher Stelle
  • Rathaus Damme, Flachdach-Ziegelstein-Bau mit Glasfront-Elementen, 1979-1981 entstanden, Eingangsbereich mit Vorplatz konzentrisch angelegt
  • Villa Meyer-Holzgräfe, altes Rathaus, Buchhandlung Rinklake, historistisches ehem. Wohngebäude in klassizistischer Manier, späte 1920er Jahre
  • Haus von der Hoya bzw. ehem. Amtshaus und Amtsgericht, klassizistisches Gebäude im Stil des späten 18. Jahrhunderts (Wappen über dem Portal zeigt die Zahl 1765)
  • Stadtmuseum bzw. ehem. Bahnstation, als gründerzeitlicher Bau 1900 errichtet, 1952/53 im sachlicheren Stil der Zeit umgestaltet, seit 1992 Museum für Stadtgeschichte
  • Haus Schilgen, Ackerbürgerhaus von 1820, mehrfach umgestaltet und den Funktionen angepasst, 1900 aufgestockt und verputzt, stadtbildprägendes Gebäude
  • Wassermühle Höltermann; wesentliche Teile des Fachwerkgebäudes sind 1801 entstanden, ein Kern ist deutlich älter, 1999 restauriert und funktionstüchtig, kleiner Mühlenteich in der Nähe
  • Wassermühle Meyer-Nordhofe, im Kernbestand von 1734, innere Ausstattung weitgehend erhalten, ohne Gerinne und Wasserrad
  • Seniorenheim Maria Rast, 1914 als Eisenbahnererholungsheim errichtet, am Landhaustyp des Jugendstils orientiertes Kerngebäude mit drei charkateristischen Giebeln
  • Textilfabrik Bahlmann & Leiber, Industriebau der Nachkriegszeit mit Bauabschnitten 1949, 1953 und 1957, steht unter Denkmalsschutz
  • Roberts Hotel ("Blechhotel"), fünfachsiges Gebäude mit zweifach gestuftem Walmdach und leicht geschweifter Dachlinie, um 1820 errichtet, Fachwerk gegen Schlagregen um 1885 mit Blechverkleidung geschützt, charakteristisches Aussehen und markante Stellung im Stadtbild
  • Haus und Gaststätte Butke-Bollmann, Fachwerkbau von 1807
  • Narrensäule, auf historischer Säule 1999 errichtetes Denkmal des Dammer Narren
  • Schnatmühle, im Innern gut erhaltene und schrittweise in der Renovierung befindliche achtkantige Holländer-Windmühle auf der "Schnat" im Ortsteil Borringhausen
  • Heuerhaus Rohling, Fachwerkbau von 1773 in Borringhausen
  • Hillgenhüsken, Ihlendorf, Fachwerk-Wegekapelle zum Hof Grever, erbaut 1715, 1990 renoviert
  • Kophankesche Kapelle, Kemphausen, 1956 errichtet, Fachwerk mit reichhaltigen Schnitzereien versehen
  • Meierhof Nordhofe und Bexadde-Hof Pohlmann, beide als Putzbau 1854 bzw. 1853 als integriertes Wohn- und Wirtschaftsgebäude errichtet
  • Hof Josef Meyer bzw. Wolking-Robke, Oldorf, reichhaltig gestalteter Giebel des Fachwerkgebäudes von 1813
  • Wohnhaus Bosche, Oldorf, ungewöhnliches Wohnhaus mit Jugenstil- und Neobarock-Elementen, 1927 errichtet
  • Hof Meyer-Hülsmann, vorm. Clausing, Osterdamme, Werk der berühmten Dammer Baumeister-Familie Schumacher, 1778 errichtet; die älteste urkundliche Erwähnung Dammes ist mit dieser Hofstelle verbunden
  • Meierhof Osterfeine, 1848 im Kammerfach (Wohnbereich) erweiterter Vierständer-Fachwerkbau von 1769, 1990 renoviert
  • Geschäftshaus Josef Pohlschneider, Osterfeine, Haus mit außergewöhnlicher Architektur zwischen Art Deco und Internationalem Stil, erbaut 1932/33
  • Hof Gr. Sandermann, Rüschendorf, eines der ältesten Fachwerkgebäude im Kreis Vechta, errichtet 1764, im Giebel Schnitzarbeiten vom Rüschendorfer Meierhof (1664)
  • Hof Trimpe-Lampe, Sierhausen, reetgedeckter Fachwerkbau von 1769
  • Ziegelei Stölting, Wempenmoor, 1875 gegründet, erhaltene Ringofenanlage von 1902, 1962 wegen Bergschäden des nahe gelegenen Eisenerzbergwerks stillgelegt, Renovierung steht an
  • Ehem. Bergwerksgebäude, Wempenmoor, Eingangsbereich mit Pförtnerhaus von 1954, Verwaltungsgebäude von 1958, Maschinenhaus von 1953 und Mannschaftskaue von 1954 erhalten, 100 m nördlich der zugehörige "Kleine Klärteich" für die "Erzwäsche"
  • Schweizerhaus, Ausflugslokal in der "Oldenburgischen Schweiz" mit langer Tradition seit 1886, jetziges Gebäude nach einem Brand 1983 als Fachwerk nach dem Vorbild des Vorgängerbaus errichtet
  • Aussichtsturm auf dem Mordkuhlenberg (142 m), 22 m hoher Turm mit Aussichtsplattform
  • Naturschutz-Zentrum Dammer Berge, seit 1995 Zentrum für die ökologische Arbeit des NABU, eingerichtet auf dem Gelände und in Gebäuden der ehemaligen Muna (Munitionsanstalt), wofür die Reichswehr verschiedenartige Zweck-Bauten ab 1935 erstellte, die ab 1959 auch von der Bundeswehr genutzt wurden.

Kunst

Augenfälligstes Beispiel für Kunst im öffentlichen Raum ist der Dammer Skulpturenpfad, eine Initiative des Kunst- und Kulturkreises Damme e.V., den dieser seit 1994 ständig ergänzt. Vielfältige Kunstwerke im Innenstadtbereich von überregional bekannten Künstlern laden zum Verweilen und zur differenzierten Betrachtung ein, u.a. die Figuren von Leonard Wübbena, Gerhard A.O. Schmidt, Klaus Duschat und Cornelia Weihe.[1][2] Insgesamt stehen in der Dammer Innenstadt mittlerweile 36 Skulpturen. Dies dürfte die größte Freilichtkunstschau im gesamten Weser-Ems Gebiet sein.

Parks

  • Alter katholischer Friedhof im Ortskern, teilweise als Park umgestaltet
  • Bereich des Dammer Bergsees (Kleiner und Großer Bergsee), Naturschutzgebiet, etwa ein Kilometer vom Ortskern entfernt, auch als Lehrpfad ausgewiesen
  • Bexadde-Tal, Bereich des Bexadde- oder Dammer Mühlenbachs, weitgehend unter Naturschutz, etwa ein Kilometer vom Ortskern, auch als Lehrpfad ausgewiesen
  • Dammer Berge, großflächiger Naturpark, geschlossenes Waldgebiet und diverse Tal-/Wiesenbereiche
  • Privater Park "Märchenwald" in Nienhausen beim "Schweizerhaus" mit kleinem Tierpark
  • kleiner Stadtpark im Wohngebiet Ohlkenberg mit Skulptur "Leerdammer"

Naturdenkmäler

  • Zwei jungsteinzeitliche Großsteingräber in Neuenwalde, sog. "Hünensteine"
  • Drei kleinere frühmittelalterliche Ringwallanlagen in Sierhausen, sog. "Römerschanzen"
  • (Entsprechend dazu auf dem Gebiet der Gemeinde Holdorf gelegen:) Frühmittelalterliche Dersaburg
  • Bronze- und eisenzeitlicher Friedhof auf dem Mahnenberg in Bergfeine
  • Baumgruppe in Holte

Regelmäßige Veranstaltungen

Dammer Carneval

Bekannt ist Damme durch den bereits im Mittelalter entstandenen Dammer Carneval, der von der 1614 gegründeten Dammer Carnevalsgesellschaft getragen wird. Diese dürfte zu den ältesten närrischen Vereinigungen in Deutschland gehören. Bis um 1870 bildete den Fastnachtshöhepunkt der "Heischegang", der am Abend vor Aschermittwoch stattfand, d.h. am Abend vor Beginn der Fastenzeit. Daher rührt der närrische Dammer Gruß "Helau, Fastaubend!"

Beim Heischegang zog man von Haus zu Haus, sammelte alles Ess- und Trinkbare, um es am Abend in einem großen Gelage zu verprassen, denn anschließend begann die Fastenzeit. Um 1870 brachten heimische Kaufleute mit entsprechenden Geschäftsbeziehungen und Handwerker von ihrer Wanderschaft rheinisches Carnevals-Brauchtum nach Damme, d.h. ein Prinz wurde gewählt, man kostümierte sich, gestaltete einen Rosenmontagsumzug zu einem abgesprochenen Thema und veranstaltete Maskenbälle.

Mit krisenbedingten Unterbrechungen (Weltkriege/Nachkriegsnot, Carnevalsverbot der 1920er Jahre, Sturmflutkatastrophe 1962, Golfkrieg 1991) entwickelte sich der Dammer Carneval mit seinen zwei Umzügen (seit 1938 auch sonntags), die beim Termin den andern um eine Woche voraus sind, mittlerweile zum größten Straßencarneval Norddeutschlands. Etwa 9000 aktive Närrinnen und Narren präsentieren sich an diesen zwei Tagen in einem Umzug mit 240 Motivwagen und -gruppen in den Straßen der Fastnachtsstadt Dammensia. Vier bis fünf Stunden dauert dieser ungewöhnliche Umzug jeweils, der ausschließlich in Eigeninitiative der Wagenbauer gestaltet wird.

Während die größten Umzüge Norddeutschlands sicherlich die Höhepunkte des Dammer Carnevals sind, findet dazu ein umfangreiches Begleitprogramm statt. Der 11.11. jeden Jahres ist Eckpunkt für die Sessionseröffnung an der Narrensäule und für den Sessionsauftakt im Rathaus der Stadt Damme. Dort wird jweils die Auszeichnung "Ehrennarr" an eine verdienstvolle Persönlichkeit verliehen. Nach der alljährlichen Generalversammlung beginnt die Serie der Galasitzungen, Prinzenproklamationen, Kostümbälle und Sonderveranstaltungen, die ein Gesamtprogramm für Jedermann bieten. Am Dammer Rosenmontag geben Stadt Damme und Dammer Carnevalsgesellschaft von 1614 einen Empfang für allerlei prominente Gäste. Im Anschluss daran überreicht der Bürgermeister Sr. Tollität dem jeweiligen Prinzen die Stadtschlüssel, um ihm die Regierungsgewalt über Dammensia zu übertragen. Drei tolle Tage stehen dann unter der Regentschaft der närrischen Tollitäten.

Dammer Töpfermarkt

Der Kunst- und Kultur-Kreis Damme e. V. organisiert jedes Jahr seit 1985 am ersten Wochenende im September den Dammer Töpfermarkt mit etwa 60 Ausstellern, die ausschließlich professionelle Werkstätten unterhalten. Zwischen Mühlen- und Friedhofsstraße sowie auf den angrenzenden Parkplätzen ist das Angebot der Töpfer/innen aufgebaut. Zusätzlich gibt es am Töpfermarkt-Sonntag ein Rahmenprogramm. Der Kunst- und Kulturkreis Damme organisiert darüber hinaus regelmäßig kulturelle Veranstaltungen, wobei die ganze Bandbreite künstlerischen Schaffens abgedeckt ist, von Musik über Literatur bis hin zur Bildenden Kunst. Bei etwa zwölf Veranstaltungen im Jahr, z.B. Konzerte, Theaterabende, Ausstellungen, Exkursionen, kommen auch die Kleinen nicht zu kurz: Für sie findet im November immer Kindertheater statt.

Schützenfeste

  • Schützenverein Damme jeweils Ende Juli
  • Schützenverein Glückauf jeweils Mitte Juni
  • Bürgerschützenverein Osterfeine-Dümmer jeweils Anfang Juni
  • Schützenverein Rüschendorf jeweils Mitte Juli
  • Schützenbruderschaft St. Viktor Rottinghausen jeweils Anfang Juli

Dümmer Eiswette

Die Dümmer Eiswette organisiert jeweils die Touristinformation Dammer Berge Mitte Januar auf der westlichen Dümmer-Seite in Dümmerlohausen. Ein Überraschungs- und Ehrengast - in vergangenen Jahren z.B. der ehemalige Bremer Bürgermeister Henning Scherf oder der FDP-Politiker Guido Westerwelle - prüft jeweils vor großer Kulisse, ob der Dümmer "steiht oder geiht".

Blue Night Damme

Jährlich im Sommer spielen über 10 Bands in der Dammer Innenstadt, die eigens für diese Veranstaltung des Handels- und Gewerbevereins für den Verkehr abgesperrt wird. Während die gesamte Innenstadt blau ausgeleuchtet ist, spielen die Bands draußen auf Bühnen aber auch in den Innenstadtkneipen.

Öffentliche Einrichtungen

  • Rathaus mit einem Rundum-Bürgerservice
  • Krankenhaus St. Elisabeth gGmbH mit rund 235 Betten in mehreren Fach- und Belegabteilungen
  • Polizeidienststelle
  • Freiwillige Feuerwehr mit den Ortsfeuerwehren Damme, Borringhausen und Osterfeine
  • Malteser Lehrrettungswache mit ortsansässiger Schnell-Einsatz-Gruppe (SEG)
  • Kfz.-Zulassungsstelle des Landkreises Vechta
  • Gesundheitszentrum mit vielen Facharztpraxen

Bildung

In Damme gibt es fünf Kindergärten, und zwar in den Ortsteilen Clemens-August-Dorf, Glückauf, Osterfeine, Rüschendorf und im Dammer Ortskern. Die genannten Ortsteile haben - mit Ausnahme von Glückauf - auch jeweils eine Grundschule. Diejenige in Damme am Grünen Weg hat zusätzlich einen Schulkindergarten. Im dort gegenüber liegenden Gebäude befindet sich die Förderschule. Weiterführend sind die Haupt- sowie die Realschule und das Gymnasium, die allesamt im Großen Schulzentrum Nordhofe zu finden sind. Das Andreaswerk unterhält eine Tagesbildungsstätte für Behinderte am Grünen Weg.

Ein Volkshochschul-Angebot stellen das Bildungswerk Dammer Berge sowie das Kreisbildungswerk. Die Räume des Gymnasiums nutzt auch die Kreismusikschule Damme-Neuenkirchen. Darüber hinaus gibt es zwei private Tanzschulen und verschiedene private Lernhilfe-Institute.


Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Straßen: Damme ist Verkehrsknotenpunkt für den Straßenverkehr. Auf das Tangentensystem rund um den Ortskern laufen die L 846 von Vörden sowie die L 851 von Holdorf jeweils mit dem Autobahnzubringer zur BAB A 1 zu. Sie bilden mit den anderen Landesstraßen von Steinfeld/Oldenburg (L 846), von Lembruch/Diepholz (L 853) und Hunteburg/Bramsche (L 80) das eng geknüpfte Verkehrsnetz, das durch Kreis- und innerörtliche Straßen ergänzt wird. Im Stadtkern sowie in vielen Wohngebieten befinden sich verkehrsberuhigte Zonen. Vor dem Stadtmuseum an der Lindenstraße sind die Bahnsteige des ZOB (Zentralen Omnibusbahnhofs). Busverbindungen gibt es von hier nach Osnabrück und Vechta sowie zur nächsten Haltestelle der NordWestBahn. Weiterhin besteht ein Anrufsammeltaxi für Damme und die umliegenden Orte.

Radwege: Die meisten ortsteilverbindenden und überörtlichen Straßen sind von Fahrradwegen begleitet. Ein straßenunabhängiger Fahrradweg besteht auf der ehemaligen Eisenbahn-Trasse der Linie Damme – Holdorf, die 1995 aufgegeben wurde ( vgl. dazu die Geschichte der Eisenbahn in Damme).

Flugplatz: Der Verkehrslandeplatz Damme (EDWC) liegt ca. 3,5 km südwestlich der Stadt Damme in Rottinghausen und ist Teil der öffentlichen Verkehrsinfrastruktur des südlichen Oldenburger Münsterlandes. Er steht allen Nutzern der Allgemeinen Luftfahrt (General Aviation) ohne Voranmeldung an 365 Tagen im Jahr zur Verfügung. Die Nutzung des Platzes ist 24 Stunden am Tag möglich. Flugzeuge und Hubschrauber fliegen im Individualverkehr von Damme sowohl geschäftlich als auch privat zu Zielen in Deutschland und Europa. Außerdem wird der Platz zur Schulung von Piloten und Fallschirmspringern genutzt. Eine Flugzeugwerft ist vorhanden.



Ansässige Unternehmen

(über 250 Mitarbeiter)

Medien

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

  • Franz Joseph Stallo (* 10. Mai 1793 in Sierhausen, † 1833 in Stallotown); 1831 mit Familie in die USA ausgewandert; löste damit eine Auswanderungswelle in die USA aus, der etwa ein Drittel der Bevölkerung des Amtes Damme zwischen 1830 und 1880 folgte; Gründer des Ortes Minster in Ohio (ursprünglich Stallotown)
  • Johann (John) Bernhard Stallo, Neffe von Franz Joseph Stallo (* 16. März 1823 in Sierhausen; † in Florenz 6. Januar 1900); 1839 in die USA ausgewandert, Physiker, Schriftsteller, Jurist und Diplomat, vom 17. November 1885 bis 06. September 1889 US-Botschafter in Italien
  • Johannes Pohlschneider (* 18. April 1899 in Osterfeine, † 7. März 1981 in Aachen); war von 1954 bis 1974 Bischof von Aachen
  • J. Hermann Siemer (*19. Januar 1902 in Bergfeine, † 7. Juli 1996), deutscher Politiker (CDU), Mitglied des ernannten Oldenburgischen Landtages, des Niedersächsischen Landtages (1. Wahlperiode) und des Deutschen Bundestages von 1953 - 1972
  • Roswitha Gerdes-Kuhn, Dr., Olympiateilnehmerin der Spiele in Los Angeles 1984, vierter Platz im 1500-Meter-Lauf
  • Stefan Wielenberg, Prof. Dr. (* 1967 Damme/Dümmer), Lehrstuhlinhaber für externes Rechnungswesen an der Universität Hannover.


Ehrenbürger

  • Heinrich Wolking, (1904–1990), Dammer Bürgermeister 1946-1953 und 1956-1968
  • Josef Stromann, (1904–1989), Dammer Bürgermeister 1968-1979
  • Schwester Charitas, jahrzehntelang Fürsorge- und Gemeindeschwester in Damme
  • Heinrich Menslage, (1875–1963), Pfarrer von St. Viktor 1924–1952
  • Bernhard Kohake, (1897–1972), Pfarrer von St. Viktor 1952–1972
  • Heinrich Beiderhase, (1918–2007), Dammer Bürgermeister 1979–1991
  • Hubert Quebbemann, (* 1927), Pfarrer von St. Viktor 1972–2002
  • Heinrich Holtvogt, (* 1927), Dammer Bürgermeister 1991–1996

Einzelnachweise

  1. Skulpturenpfad: Kunst zum Anfassen … Abgerufen am 16. März 2008.
  2. Skulpturenpfad. Abgerufen am 16. März 2008.
Commons: Damme (Dümmer) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien