Joseph Anton Koch (* 27. Juli 1768 in Obergiblen bei Elbigenalp im Lechtal, Tirol; † 12. Januar 1839 in Rom), österreichischer Maler. Er schuf Illustrationen zu mythologischen und biblischen Themen und wurde mit seiner idealisierenden und heroisierenden Landschaftsmalerei zu einer zentralen Figur des Kreises der sogenannten Deutschrömer (-> Nazarener ; Klassizismus).
Leben und Werk
Joseph Anton Koch, der als österreichischer Bauernsohn aufgewachsen war, wurde 1785 Zögling der Hohen Karlsschule in Stuttgart, wo ihm eine künstlerische Ausbildung ermöglicht wurde. Er brach sein Studium dort jedoch 1791 ab und ging zunächst nach Straßburg und 1792 nach Biel in der Schweiz. Seine langen Wanderungen durch die Alpentäler fanden in seinen späteren Landschaftsbildern ihren Niederschlag. 1794 reiste Koch nach Italien bis nach Neapel, besuchte 1795 Salerno und Paestum und ließ sich schließlich in Rom nieder, wo er bei dem deutschen Klassizisten Asmus Jakob Carstens studierte, an dessen Figurenkompositionen er sich in seinen eigenen Bildern anlehnte. Im Umkreis von Carstens begegnete Koch u. a. auch dem dänischen Bildhauer Bertel Thorvaldsen, mit dem er sich befreundete. Seit 1797 betätigte er sich als Zeichner und Radierer und illustrierte Werke Homers und Shakespeares. Nach einem Aufenthalt in Wien (1812-1815) kehrte Koch nach Rom zurück und wurde zum Mittelpunkt im Künstlerkreis der Deutschrömer, die von den Italienern auch spöttisch Nazarener genannt wurden. Er widmet sich auf Anregung des Malers Schick, den er von der Hohen Karlsschule her kennt, seit ca. 1803 zunehmend der Ölmalerei, worin er sich an den französischen Vorbildern Nicolas Poussin und Claude Lorrain orientiert. Peter von Cornelius übertrug ihm Teile der Ausmalung des Casino Massimo (Villa Massimo), wo Koch 1824-1829 an einem Zyklus von Fresken zu Dantes "Göttlicher Komödie" arbeitete.
Joseph Anton Kochs Spätwerk ist gekennzeichnet durch die eigentümliche Verbindung figuraler Komposition mit großen Landschaftspanoramen. Die Flächen sind scharf konturiert und in klaren, leuchtenden Farben gehalten. Bei aller Detailgenauigkeit ruht das Schwergewicht auf der harmonischen Komposition der Alpen- und Toskana-Landschaften, wobei die idealisierende und mythisierende Absicht unverkennbar ist. Das 1805-1811 entstandene Bild "Der Schmadribachfall" (2. Fassung in der Neuen Pinakothek, München) gilt in der Fachwelt als Neubeginn in der Alpendarstellung.
Werksverzeichnis (Auswahl)
- Heroische Landschaft mit Regenbogen, 1804/1815, München, Neue Pinakothek
- Landschaft mit Ruth und Boas, 1803/04, Kopenhagen, Thorvaldsen Museum
- Die Ruinen der Kaiserpaläste in Rom, 1804, Heidelberg, Kurpfälzisches Museum
- Wasserfälle bei Subiaco, 1813, Berlin, Staatliche Museen
- Der Schmadribachfall, 1821/22, München, Neue Pinakothek
- Landschaft mit Macbeth und den Hexen, 1835, Innsbruck, Tiroler Landesmuseum
Weblinks
- www.joseph-anton-koch.de [1]
Personendaten | |
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NAME | Koch, Joseph Anton |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Maler |
GEBURTSDATUM | 27. Juli 1768 |
GEBURTSORT | Obergiblen bei Elbigenalp im Lechtal, Tirol |
STERBEDATUM | 12. Januar 1839 |
STERBEORT | Rom |