James Cook

britischer Seefahrer, Kartograf und Entdecker
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James Cook (* 27. Oktober 1728 in Marton bei Middlesbrough; † 14. Februar 1779 auf Hawaii) war ein britischer Seefahrer und Entdecker.

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James Cook

Er unternahm drei Seefahrten in den Pazifischen Ozean; dabei gelang es ihm, zahlreiche Küstenlinien zu bestimmen.

James Cook begann seine Laufbahn als Seemann mit 18 Jahren auf einem Kohlenschiff auf Reisen zwischen der englischen Hafenstadt Whitby und der Nord- und Ostsee. Dank seiner Seemännischen Fähigkeiten machte er schnell Karierre in der Handelsmarine, wechselte aber 1755 aus unbekannten Gründen zur Royal Navy, wo er als Matrose auf der HMS Eagle anheuerte. Auch bei der Navy stieg Cook schnell auf und segelte bald als Master (Navigator, Segel- oder Schiffsmeister) in den Gewässern vor Neufundland und Kanadas. Hier zeigte sich sein überragendes Talent als Kartograph bei der Erkundung und Vermessung der Ostküste Kanadas, ab 1763 als Kommandant des Schoners Grenville. Die Qualität seiner Karten belegt die Tatsache, daß viele von ihnen noch bis ins 20. Jahrhundert als Grundlage für moderne Seekarten gedient haben. Sein guter Ruf als hervorragender Schiffsführer und Kartograph mag auch der Grund für seine Berufung als Leiter der berühmten Reise in den Pazifik gewesen sein, denn Cook war 1768 nur Lieutenant und nach Meinung mancher hochrangiger Navyoffiziere für den Posten nicht ausreichend qualifiziert.

Auf seiner ersten Pazifikreise kommandierte Cook die HMS Endeavour. Nach diesem Schiff wurden das Kommandomodul von Apollo 15 sowie eines der Spaceshuttle benannt. Diese Reise (1768-71) begann am 26. August 1768 in Plymouth und führte in den Südpazifik nach Tahiti, um von dort aus den Durchgang der Venus vor der Sonnenscheibe zu beobachten (Venustransit). Begleitet wurde Cook von einer Reihe berühmter Wissenschaftler wie dem Mitglied der Royal Society und Botaniker Sir Joseph Banks und dem Astronomen Charles Green. Nach dem Verlassen der Gesellschaftsinseln am 14. Juli 1769 segelte Cook nach Süden und nach einem Geheimbefehl der Admiralität entlang des 40. Breitengrades nach Westen. Auf diesem Kurs sollte er die Existenz des angeblich existierenden Südlandes, der Terra Australis incognita überprüfen. Im weiteren Verlauf der Reise kartografierte er Neuseeland und entdeckte dabei die Cookstraße (Cook Strait), welche die beiden Hauptinseln trennt. Dadurch wurde die Existenz von Neuseeland als Doppelinsel zum erstenmal nachgewiesen. Nachdem er als erster Europäer in der Botany Bay die Ostküste Australien betreten hatte, segelte er weiter nach Norden wobei die weitere Ostküste Australiens von ihm vermessen wurde. Danach fand er einen Weg durch das Großes Barriere-Riff in die Torres-Straße und bewies damit die Trennung von Australien und Neuguinea. Mit seinem im Großen Barriere-Riff schwer beschädigten Schiff segelte Cook nach Batavia im damaligen Niederländisch-Indien. Dort wurden mehrere Mitglieder seiner Mannschaft Opfer einer Seuche bevor Cook am 13. Juli 1771 nach England zurückkehrte.

Mit der zweiten Reise (1772-75) verwies er die angebliche "Terra Australis" in das Reich der Mythen. Sie begann am 13. Juli 1772 in Plymouth. Diesmal gingen zwei Schiffe auf die Reise, die Resolution, Cooks Flaggschiff, und die Adventure, geführt von Tobias Furneaux. Begleitet wurde Cook von dem deutschen Botaniker Johann Reinhold Forster und seinem Sohn Georg Forster, der später in seinem Reiseberichte "A voyage round the world" die Ereignisse auf anschauliche und lebendige Weise schilderte. Der Hauptzweck der Reise war die endgültige Feststellung der Existenz des angeblichen südlichen Kontinents. Cook segelte über Kapstadt nach Süden. Am 50. Breitengrad trafen sie zum erstenmal auf Packeis und Eisberge. Auf dem weiteren südlichen Kurs überquerten sie am 17. Januar 1773 als erste den Südlichen Polarkreis und erreichten eine Breite von 71°10' Süd. Im März wurde Neuseeland erreicht. Weiter ging die Reise über Tahiti und die Freundschaftsinseln zurück nach Neuseeland. Dort ging in einem Sturm der Kontakt zur Adventure verloren. Zum zweitenmal ging die Reise nach Süden und es wurde der 68. Breitengrad erreicht ohne einen neuen Kontinent zu finden. Daraufhin segelte Cook nach Norden, kartografierte die Osterinseln und segelte über Tahiti und nochmals Neuseeland zum Kap Hoorn und kehrte in den Atlantik zurück. Auf der Heimreise wurden Südgeorgien und die Südlichen Sandwichinseln für England in Besitz genommen. Über Kapstadt kehrte die Resolution am 25. April 1775 nach England zurück. Im Verlauf dieser Reise wurde die Erde erstmals in Richtung von Osten nach Westen umsegelt. Viele Ethnographica aus der Südsee gelangten damals nach Europa und wurde auf viele Museen verteilt; einen Großteil dieser verstreuten Schätze bildet die Cook/Forster-Sammlung des Völkerkundlichen Museums Göttingen.

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Cooks Ende

Die dritte Reise (1776-79/80, mit dem Schiff HMS Resolution) führte zur Entdeckung einiger Inseln (Hawaii), die er Sandwich Islands nannte. Cook erforschte die Westküste Nordamerikas auf der Suche nach der Nordwestpassage, wobei er bis in die Beringstraße vorstieß. Zurückgekehrt nach Hawaii wurde er dort in einem Kampf mit der einheimischen Bevölkerung erschlagen. Auch auf dieser Reise gehörten mehrere Deutsche zu Cooks Besatzung. Einer von ihnen, Heinrich Zimmermann, veröffentlichte nach seiner Rückkehr seine Erinnerungen unter dem Titel "Heinrich Zimmermanns von Wissloch in der Pfalz, Reise um die Welt, mit Capitain Cook".

Von seinen Leistungen als Entdecker abgesehen, liegt die Bedeutung Cooks auch in der erfolgreichen Vorbeugung von Seefahrerkrankheiten wie Skorbut oder Beriberi. Anhand astronomischer Beobachtungen und Berechnungen revolutionierte er die Navigationsmethoden seiner Zeit.

Literatur

  • Tony Horwitz: Cook - Die Entdeckung eines Entdeckers. Marebuchverlag, Hamburg 2004, ISBN 3-936384-89-4
  • Peter Aughton: Dem Wind ausgeliefert - James Cook und die abenteuerliche Suche nach Australien. Diana Verlag, München, Zürich 2001, ISBN 3-8284-5037-7