Mexiko

Staat in Nordamerika
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Die Vereinigten Mexikanischen Staaten (Estados Unidos Mexicanos) sind ein Staat in Nordamerika. Sie grenzen im Norden an die USA und im Süden an Belize und Guatemala. Westlich liegt der Pazifik, im Osten der Golf von Mexiko sowie das Karibische Meer, beides Randmeere des Atlantiks.

Flagge Mexikos Wappen Mexikos
(Details) (Details)
Amtssprache Spanisch
Hauptstadt Mexiko-Stadt
Staatsform Präsidiale Bundesrepublik
Präsident Vicente Fox Quesada
Fläche 1.953.200 km²
Einwohnerzahl 104.959.594 (Stand Juli 2004)
Bevölkerungsdichte 53,7 Einwohner pro km²
Unabhängigkeit 1810 erklärt, 1821 anerkannt
Währung Mexikanischer Peso
Zeitzone UTC -6 bis -8
Nationalhymne Mexicanos, al grito de guerra
Autokennzeichen MX
Internet-TLD .mx
Vorwahl +52
Weltkarte, Lage Mexikos hervorgehoben
Weltkarte, Lage Mexikos hervorgehoben

Die Bevölkerung setzt sich zusammen aus 75% Mestizen, indigenen Völkern (unter anderem Maya, Azteken) und Europäischstämmigen.

Die größten Städte Mexikos sind Ciudad de México, Ecatepec de Morelos, Guadalajara, Puebla, Juárez, Tijuana, Nezahualcóyotl, Monterrey, León

Siehe: Liste der Städte in Mexiko

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte Mexikos

Die Ankunft der Spanier im 16. Jahrhundert und ihre Zerstörung des Aztekenreiches 1521 markierten den Beginn der Periode Mexikos als Kolonie Neu-Spanien. Im Jahre 1810 wurde die Unabhängigkeit von Spanien erklärt, die einen langen Krieg nach sich zog, der 1821 zur endgültigen Unabhängigkeit führte. Danach verlor das mexikanische Gebiet an Größe, durch Verkauf an und durch die Invasion der USA (siehe auch Mexikanisch-Amerikanischer Krieg).

 
Nordamerika am Ende des 19. Jahrhunderts

In den 1860ern stand das Land unter der Besetzung durch Frankreich, das in dieser Zeit den Kaiser Maximilian von Mexiko einsetzte. Der von den Franzosen vertriebene Präsident Benito Juarez beendete die Kaiserzeit durch die Hinrichtung Maximilians.

Die lange Diktatur Porfirio Diaz' führte 1910 zur Mexikanischen Revolution. Die revolutionären Kräfte besiegten die Armee, verloren sich aber in internen Streitereien, die das Land zwanzig Jahre lang in ständiger Unruhe hielten. Am Ende der Revolution kontrollierte die P.R.I. (Partei der Institutionellen Revolution) das Land bis zum Ende des 20. Jahrhunderts.

Siehe auch: Liste der Präsidenten Mexikos, Zeittafel Geschichte Mexikos

Politik

Mexiko ist seit 1917 eine Präsidiale Bundesrepublik. Die Verfassung von 1917 wurde zuletzt im Jahr 1994 geändert.

Der Präsident steht im Mittelpunkt des mexikanischen Institutionensystems und wird für eine einzige Amtszeit von sechs Jahren, sexenio genannt, direkt gewählt.

Das Parlament (Congreso de la Unión) besteht aus Abgeordnetenhaus (Cámara Federal de Diputados) (500 Mitglieder) und Senat (Senado) (128 Mitglieder). Die Wahl erfolgt alle drei beziehungsweise sechs Jahre.

Mexiko wurde von 1929 bis 2000 von ein und der selben Partei regiert: der Partei der Institutionalisierten Revolution (PRI). Seit Dezember 2000 ist Vicente Fox Quesada (PAN) Präsident von Mexiko.

Während der Regierungszeit der PRI bestand lange Zeit keine klare Trennung zwischen den Institutionen des Staates und jenen der “offiziellen Partei”, das heißt der PRI. So unterstand etwa auch die Organisation von Wahlen der PRI. Dies führte zu zahlreichen Berichten über Unregelmäßigkeiten bei der Wahl wie beispielsweise Fälschung von Wahllisten, mehrfache Stimmabgabe, Stimmenkauf, Kontrolle der Stimmabgabe, Wahlurnenraub und unkorrekte Stimmenauszählung. Seit 1990 ist das überparteiliche Instituto Federal Electoral (IFE) für die Vorbereitung und Durchführung von Wahlen zuständig.

Mexiko erlangte während des Faschismus in Europa große Bedeutung als Exilland [1]

Grenzpolitik

Der Grenzübergang zwischen Mexiko und den USA steht auf Grund des Wohlstandsgefälles zwischen den beiden Staaten im besonderen Blickpunkt der Behörden. Bei einem Treffen zwischen Präsident Vicente Fox und dem US-Präsidenten George W. Bush am 7. März 2004 wurde vereinbart, dass Mexikaner, die häufig in die USA reisen, von den strengen Grenzkontrollen (Fingerabdrücke, Fotografien) bei der Einreise in die USA teilweise ausgenommen werden. Diese Bestimmungen waren von Washington vor allem zum Schutz vor terroristischen Organisationen eingeführt worden. Die USA kämpfen seit langem gegen illegal im Land lebende Mexikaner.

Ein weiterer Streitpunkt mit den USA ist die Auslieferung von Gefangenen: die Mexikanische Verfassung nennt in ihrem Artikel 18 als zulässigen Zweck von Bestrafung einzig die Rehabilitation von Kriminellen. Der Mexikanische Oberste Gerichtshof hat daher die Auslieferung von Gefangenen an Länder verboten, in denen ihnen die Todesstrafe oder eine lebenslängliche Haft ohne Aussicht auf Freilassung droht. Dies ist in den meisten Bundesstaaten der USA der Fall, wodurch der alte "Brauch" von in den USA gesuchten Verbrechern, nach Mexiko zu fliehen, einen neuen Auftrieb erhalten hat.


 

Wirtschaft

Mexiko ist eine gelenkte Volkswirtschaft, die in den letzten Jahren zunehmend dereguliert und privatisiert wurde.

Mexiko ist Mitglied des Nordamerikanischen Freihandelsabkommen (NAFTA), welches seit dem 1. Januar 1994 in Kraft ist. In den ersten zehn Jahren nach Inkrafttreten hat sich die wirtschaftliche Situation des Landes nur unwesentlich verbessert. So sind zwar seit Beginn des Freihandels die Ausfuhren um 170% gestiegen, gleichzeitig haben aber die Beschäftigtenzahl und das Wirtschaftswachstum nur wenig zugenommen. Die Reallöhne sind im Durchschnitt sogar zurückgegangen. Einige Experten sagen allerdings, dass Mexiko ohne das NAFTA noch schlechter dastünde.

Datei:Mexico ag 1978.jpg
Landwirtschaftliche Nutzung Mexikos

Das Bruttoinlandsprodukt ($942,2 Milliarden, bei 41,5 Millionen Beschäftigten in 2003) teilt sich auf in:

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Landwirtschaft: Herstellung von: Mais, Weizen, Sojabohnen, Reis, Bohnen, Wolle, Kaffee, Früchte, Tomaten; Rindfleisch, Geflügel, Milchprodukte, Holzprodukte. Unerlaubter Anbau von: Mohn (Opium), Cannabis
Industrie: Herstellung von: Nahrung und Getränken (Wein, Tequila), Tabak, Chemikalien, Eisen und Stahl, Erdöl, Bergbau, Textilien, Kleidung, Kraftfahrzeuge, Verbrauchsgüter, Tourismus
Exporte: Produzierte Waren, Öl- und Ölprodukte, Silber, Früchte, Gemüse, Avocado, Kaffee, Wolle, Alkohol, Tabak
Exporte nach: USA 89%, Kanada 1,7%, Spanien 0,9% (in 2002); $164,8 Milliarden fob (in 2003)
Importe: Metallverarbeitende Maschinen, Fabriken (Teile) zur Stahlverarbeitung, Maschinen für die Landwirtschaft, elektrische Ausrüstung, Autoteile, Maschinen, Flugzeuge und Flugzeugteile
Importe aus: USA 63,2%, Japan 5,5%, China 3,7% (in 2002); $168,9 Milliarden fob (in 2003)

Quelle: http://www.cia.gov/cia/publications/factbook/geos/mx.html#Econ

Geographie

 
Vulkan Citlaltépetl oder Pico de Orizaba, höchster Berg Mexikos. Fotograf: Mg-k

Mexiko ist mehr als 5 1/2 Mal so groß wie die Bundesrepublik Deutschland und liegt auf dem Nordamerikanischen Kontinent.

  • Fläche komplett: 1.972.550 km², davon
  • Land: 1.923.040 km²
  • Wasser: 49.876 km²

Mexiko grenzt im Norden an die USA und im Südosten an Guatemala und Belize. Es besitzt zudem 11.500 km Meeresküste, davon

  • 8.300 km Küstenland am Pazifik
  • 3.200 km Küstenland am Atlantik

Mexiko besitzt auf 200 Seemeilen exklusive Nutzungsrechte.


Klima

Mexiko ist ein klimatisch vielgestaltiges Land, das sowohl über subtropisches und arktisches als auch über Wüstenklima verfügt. Es gehört somit in den Übergangsbereich von den sommerfeuchten äußeren Tropen mit 8-10 humiden Monaten im Südosten des Landes über die ganzjährig ariden Subtropen im Bereich des Wendekreises, bis zum Winterregenklima Kaliforniens, das im äußersten Westen (Baja California) gerade noch wirksam wird.

Räumliche Gliederung

Der größte Teil Mexikos besteht aus einem Hochlandblock, der an markanten Bruchlinien im Osten und Westen herausgehoben wurde. Die Randgebirge sind sehr unterschiedlich gestaltet: die Sierra Madre Oriental im Osten setzt sich aus parallel streichenden Faltenzügen und steil aufragenden Schichtrippen der Jura- und Kreideformation zusammen. Dagegen baut sich die Sierra Madre Occidental im Westen aus flach lagernden vulkanischen Decken des Tertiärs auf. Beide erscheinen von den hügeligen Küstentiefländern aus als hohe Gebirgsmauern.

 
Vulkan Popocatépetl, der berühmteste Berg des Landes. Fotograf: Mg-k

Das Hochland ist in weite Beckenlandschaften gegliedert. Diese erreichen an der Grenze zu den USA 1.200 m Meereshöhe. An die Sierra Madre Occidental schließt sich südlich die Cordilliera Neo Volcanica an, die aus vulkanischen Ablagerungen aus der Zeit des Pliozän bis Quartär besteht und nicht nur durch Riesenvulkane, sondern zusätzlich durch eine Vielzahl von vulkanischen Kegeln und Kratern geprägt ist. Sie bildet den Südrand des Hochlandblocks, der in einer Bruchstufenzone rund 1.000 m tief zur Senke des Río Balsas abbricht. Im Süden befindet sich die Sierra Madre del Sur westlich der Sierra Madre de Chiapas. Nordöstlich vorgelagert ist die Halbinsel Yucatán. Sie besteht aus einer Kalktafel, die seit dem Tertiär aus dem Meer herausgehoben wurde.

Die höchsten Vulkane des Landes sind der Citlaltépetl (auch Pico de Orizaba genannt), der mit 5.700m gleichzeitig der höchste Berg in Mexiko ist, der derzeit aktive Popocatépetl mit 5.452m und der Iztaccíhuatl mit 5.286m.


Bundesstaaten

 

Mexiko besteht aus 31 Bundesstaaten (Estados) und einem Bundesdistrikt (Distrito Federal), der die Hauptstadt umfasst:

  1. Aguascalientes
  2. Baja California
  3. Baja California Sur
  4. Campeche
  5. Coahuila
  6. Colima
  7. Chiapas
  8. Chihuahua
  1. Distrito Federal
  2. Durango
  3. Guanajuato
  4. Guerrero
  5. Hidalgo
  6. Jalisco
  7. México
  8. Michoacán
  1. Morelos
  2. Nayarit
  3. Nuevo León
  4. Oaxaca
  5. Puebla
  6. Querétaro
  7. Quintana Roo
  8. San Luis Potosí
  1. Sinaloa
  2. Sonora
  3. Tabasco
  4. Tamaulipas
  5. Tlaxcala
  6. Veracruz
  7. Yucatán
  8. Zacatecas

Siehe auch: Liste mexikanischer Staaten nach Einwohnerzahl und Fläche

Kultur

Essen und Trinken

Literatur

Malerei

Musik

Schauspieler

Literatur

  • John Ross: Mexiko. Geschichte-Gesellschaft-Kultur. ISBN 3-89771-018-8 [2]
  • Hans W. Tobler, Die mexikanische Revolution, Aktualisierte Taschenbuchausgabe, Frankfurt am Main: Suhrkamp 1992, ISBN 3518384880

Siehe auch

Organisation Amerikanischer Staaten  OAS