Dieser Artikel gibt die Einwohnerentwicklung von Wuppertal tabellarisch wieder.
Einwohnerentwicklung
Im Mittelalter und der frühen Neuzeit hatten Barmen und Elberfeld nur wenige Tausend Einwohner. Die Bevölkerung wuchs nur langsam und ging durch die zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte immer wieder zurück. Erst mit dem Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert beschleunigte sich das Bevölkerungswachstum. Lebten 1800 in Barmen und Elberfeld erst jeweils 12.000 Menschen, so überschritten schon 1884 die Bevölkerungszahlen beider Städte die Grenze von 100.000, wodurch sie zu Großstädten wurden.
Am 1. August 1929 schlossen sich folgende Gemeinden zur Stadt „Barmen-Elberfeld“ (ab 1930 Wuppertal) mit 415.000 Einwohnern zusammen (in Klammern die Einwohnerzahl der Volkszählung vom 16. Juni 1925): Barmen (187.239), Elberfeld (167.025), Vohwinkel (16.105), Cronenberg (14.039) und Ronsdorf (12.526). Eingegliedert wurden auch der Ortsteil Beyenburg der damaligen Stadt Lüttringhausen und Teile von Haan, Wülfrath, Hardenberg-Neviges, Schöller, Gruiten und Gennebreck. Bis 1939 sank die Einwohnerzahl auf 402.000.
Im Zweiten Weltkrieg war Wuppertal das Ziel alliierter Luftangriffe. Bei den schwersten Angriffen im Mai und Juni 1943 starben 6.000 Menschen, etwa die Hälfte der Stadt wurde zerstört. Insgesamt verlor Wuppertal durch Evakuierung, Flucht, Deportationen und Luftangriffe rund 20 Prozent seiner Bewohner (83.463 Personen). Die Einwohnerzahl sank bis Dezember 1945 auf 318.000. Im Jahre 1955 hatte die Stadt wieder so viele Einwohner, wie vor dem Krieg.
1963 erreichte die Bevölkerungszahl mit 423.453 ihren historischen Höchststand. Am 31. Dezember 2007 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Wuppertal nach Fortschreibung des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen 356.015 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern). Das ist seit 1963 ein Rückgang von 15,9 Prozent (67.438 Personen). Bis 2025 ist laut Bevölkerungsprognose des Landesamtes mit einem weiteren Rückgang auf dann 324.500 Einwohner zu rechnen.
Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1810 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der Stadtverwaltung (bis 1970) und des Statistischen Landesamtes (ab 1971). Die Angaben beziehen sich ab 1834 auf die „Zollabrechnungsbevölkerung“, ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1834 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.
Barmen von 1591 bis 1928
(jeweiliger Gebietsstand)
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¹ Volkszählungsergebnis
Elberfeld von 1610 bis 1928
(jeweiliger Gebietsstand)
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¹ Volkszählungsergebnis
Wuppertal von 1929 bis 1970
(jeweiliger Gebietsstand)
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¹ Volkszählungsergebnis
Quelle: Stadtverwaltung Wuppertal
Wuppertal ab 1971
(jeweiliger Gebietsstand)
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¹ Volkszählungsergebnis
Quelle: Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen
Bevölkerungsprognose
In ihrem 2006 publizierten „Wegweiser Demographischer Wandel 2020“, in dem die Bertelsmann-Stiftung Daten zur Entwicklung der Einwohnerzahl von 2.959 Kommunen in Deutschland liefert, wird für Wuppertal ein Rückgang der Bevölkerung zwischen 2003 und 2020 um 8,1 Prozent (29.322 Personen) vorausgesagt.
Absolute Bevölkerungsentwicklung 2003-2020 - Prognose für Wuppertal (Hauptwohnsitze):
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Quelle: Bertelsmann Stiftung
Bevölkerungsstruktur
Bevölkerung | Stand 31. Dezember 2006 |
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Einwohner mit Hauptwohnsitz | 358.330 |
davon männlich | 172.507 |
weiblich | 185.823 |
Deutsche | 302.744 |
davon männlich | 144.750 |
weiblich | 157.994 |
Ausländer | 55.586 |
davon männlich | 27.757 |
weiblich | 27.829 |
Ausländeranteil in Prozent | 15,5 |
Quelle: Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen
Altersstruktur
Die folgende Übersicht zeigt die Altersstruktur vom 31. Dezember 2006 (Hauptwohnsitze).
Alter von - bis | Einwohnerzahl | Anteil in Prozent |
---|---|---|
0 - 5 | 18.507 | 5,1 |
6 - 14 | 30.926 | 8,6 |
15 - 17 | 11.903 | 3,3 |
18 - 24 | 29.358 | 8,2 |
25 - 30 | 21.168 | 5,9 |
30 - 39 | 47.573 | 13,3 |
40 - 49 | 58.361 | 16,3 |
50 - 59 | 45.715 | 12,8 |
60 - 64 | 19.827 | 5,5 |
über 65 | 74.992 | 20,9 |
Gesamt | 358.330 | 100,0 |
Quelle: Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen
Siehe auch
Literatur
- Karl Friedrich Wilhelm Dieterici (Hrsg.): Mitteilungen des Statistischen Bureau's in Berlin, 1848-1861
- Kaiserliches Statistisches Amt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1880-1918
- Statistisches Reichsamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 1919-1941/42
- Deutscher Städtetag (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch Deutscher Gemeinden , 1890 ff.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland, 1952 ff.
- Bertelsmann Stiftung (Hrsg.): Wegweiser Demographischer Wandel 2020. Analysen und Handlungskonzepte für Städte und Gemeinden. Verlag Bertelsmann Stiftung, Gütersloh 2006, ISBN 3-89204-875-4