Luckenwaldescher Kreis

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Der Luckenwaldische Kreis oder Jüterbogsche Kreis umfasste ein Gebiet um Jüterbog und Luckenwalde, das 1157 durch den Magdeburger Erzbischof Wichmann erobert wurde. Die stiftsmagdeburgische Exklave zwischen der Mark Brandenburg (Askanier) und dem Herzogtum Sachsen-Wittenberg (Askanier) entwickelte sich schnell zu einem besonders geförderten Fernhandelszentrum. Jüterbog erhielt schon 1174 das Stadtrecht, ging jedoch nach Ende des Dreißigjährigen Kriegs an Kursachsen über und verlor zunehmend an Bedeutung. Der Luckenwaldische Kreis wurde mit dem übrigen Erzstift 1680 Bestandteil des brandenburg-preußischen Herzogtums Magdeburg und ging zusammen mit diesem 1701 in das Königreich Preußen über. Der Kreis wurde anfänglich von Jerichow aus verwaltet, danach bekam er einen eigenen Landrat. Nach dem Siebenjährigen Krieg gründete Friedrich der Große 1764 auf dem Gelände des Klosters Zinna eine preußische Stadt vor den Toren des damals noch sächsischen Jüterbog und siedelte dort Handweber aus der Oberlausitz an. Zeitgleich entwickelte sich Luckenwalde langsam zum Industriestandort. 1772/73 gab es einen Gebietstausch inerhalb Preußens. In dessen Folge trat das Herzogtum Magdeburg den Luckenwaldischen Kreis an das Herzogtum Brandenburg ab und bekam dafür Gebiete um Ziesar und Leitzkau dazu, die fortan den nun magdeburgischen Ziesarschen Kreis bildeten. Nachdem auf dem Wiener Kongress 1815 das sächsische Jüterbog zu Preußen kam, wurde 1818 der Landkreis Jüterbog-Luckenwalde gegründet.

Landräte

Literatur

  • Hanns Gringmuth: Die Behördenorganisation im Herzogtum Magdeburg - ihre Entwicklung und Eingliederung in den brandenburgisch-preußischen Staat. Dissertation Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg 1934.
  • Johann Ludwig von Heineccius: Ausführliche topographische Beschreibung des Herzogthums Magdeburg und der Grafschaft Mansfeld, Magdeburgischen Antheils. Decker, Berlin 1785.