Burg Hammerstein (am Rhein)

Burgruine am Rhein südlich von Hammerstein, Rheinland-Pfalz, Deutschland
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Die Burg Hammerstein ist eine Burgruine südlich des Ortes Hammerstein im Landkreis Neuwied in Rheinland-Pfalz.

Burg Hammerstein
Luftaufnahme der Ruine Hammerstein

Luftaufnahme der Ruine Hammerstein

Staat Deutschland
Ort Hammerstein
Entstehungszeit um 900 bis 1000
Burgentyp Höhenburg
Erhaltungszustand Ruine
Ständische Stellung Grafen
Geographische Lage 50° 28′ N, 7° 21′ OKoordinaten: 50° 28′ 16,2″ N, 7° 21′ 27,8″ O
Burg Hammerstein (Rheinland-Pfalz)
Burg Hammerstein (Rheinland-Pfalz)
Die Überreste eines der Rundtürme der Ruine Hammerstein

Lage

Die Ruine der einstigen Höhenburg steht auf einer 196 m hohen Anhöhe am Rhein.

Geschichte

Die Anlage wurde im 10. Jahrhundert von den Konradinern im damaligen Engersgau erbaut und ist somit die wohl älteste Burg des Mittelrheintals. Sie wurde im Jahr 1000 als Reichsburg genannt (wobei die Füllmauertechnik der Ringmauer sogar auf römischen Ursprung hindeuten könnte). Die Burggrafen von Hammerstein lebten und walteten hier bis etwa 1417, ehe sich die Spur dieses Geschlechts aus genealogischer Sicht verliert.

1020 wurde die Burg erfolgreich durch Kaiser Heinrich II. belagert, da Otto von Hammerstein (Gaugraf im Engersgau) eine kirchlich nicht anerkannte Ehe mit seiner Verwandten Irmingard eingegangen war und sich nicht an die auf dem Reichstag von 1018 beschlossene Auflösung seiner Ehe mit Irmengard hielt und den Mainzer Bischof überfiel. Am 26. Dezember gaben die Verteidiger ausgehungert die Burg auf; sie verfiel. (Siehe auch Hammersteiner Ehe)

Kaiser Heinrich IV. ließ sie Im Jahr 1071 wiederherstellen.

Der Mönch Hilfebrand (späterer Papst Gregor VII.) wurde als Gegenspieler Kaiser Heinrichs IV. dort eingesperrt.

1105 suchte Kaiser Heinrich IV. auf der Burg Schutz vor seinem Sohn Heinrich V..

1125 wurden die Reichsinsignien auf der Burg aufbewahrt.

1337 erhielt der Ort Hammerstein Stadtrechte.

1417 kam die Burg als Reichslehen an das Erzbistum Trier.

1632-46 besetzten die Spanier im Dreißigjährigen Krieg die Burg. 1646-54 verwendeten Truppen des Herzogs von Lothringen die Burg für Raubzüge; sie wurden von Streitkräften aus Kurtrier und Wied vertrieben. Die Burg im Kontext des Dreißigjährigen Krieges von kurtrierischen Truppen gesprengt und geschleift, nachdem sie noch lange nach Kriegsende von ihrem lothringischen Kommandanten gehalten worden war und erst nach immensem Aufwand eingenommen werden konnte.

1688 wurde die Burg von den Franzosen erobert und zerstört.

1815 fiel die Ruine an Preußen. Seit 1893 befindet sie sich die Burg im Besitz der Freiherren von Hammerstein, welche 1893 die Ruine zurückerwarben.

Weitere Bilder

Literatur

  • Romanhafte Aufarbeitung des sogenannten Hammersteiner Ehestreits: Günter Ruch: Die Herrin von Burg Hammerstein, Droemer/Knaur, München 2006, ISBN 3-426-63390-6.
  • Werner Schönhofen: Hammerstein am Rhein. Rheinische Kunststätten, Heft 324. Neusser Dr. u. Verl., Neuss 1987, ISBN 3-88094-582-9.
  • Alexander Thon, Manfred Czerwinski: Mittelrhein. Die schönsten Burgen Deutschlands, Teil 2, CD-ROM. Kaiserslautern 2003. ISBN 3-936216-08-8.
  • Alexander Thon: ... ut nostrum regale palatium infra civitatem vel in burgo eorum non hedificent. Studien zu Relevanz und Gültigkeit des Begriffes „Pfalz“ für die Erforschung von Burgen des 12. und 13. Jahrhunderts. In: Wartburg-Gesellschaft zur Erforschung von Burgen und Schlössern in Verb. mit dem Germanischen Nationalmuseum (Hrsg:): Burgenbau im 13. Jahrhundert. München 2002 (Forschungen zu Burgen und Schlössern, Bd. 7), S. 45-72.

Siehe auch

Vorlage:Navigationsleiste Burgen und Schlösser im Mittelrheintal