Mit Götze (hebr. אליל älil) bezeichnet man in theistischen Religionen abwertend einen der eigenen Religion fremden Gott oder Abgott (Götzenbild, altgr. eidolon, lat. idolum, siehe auch Idolatrie).
Herkunft
Der Begriff Götze ist biblischen Ursprungs. „Götzenstatuen“ verstoßen gegen das biblische Bilderverbot (5. Buch Mose 5, 8). Das deutsche Wort Götze ist ein vom Buchstaben „z“ erweiterter Diminutiv der Bezeichnung Gott, soviel wie „kleiner Gott“. Das entsprechende hebräische Wort („älil“) hat die Grundbedeutung „nichts“, „nichtig“. In der biblischen Götzenpolemik (1. Chronik 16, 26): „col älohei haamijm älilim“ übersetzte Luther: „Denn aller Heiden Götter sind Götzen.“ Wörtlich gilt gleichfalls: „Alle Götter der Völker sind nichts“. Durch Luthers Bibelübersetzung (1534) wurde das Wort in diesem Sinn bekannt.
Kultbild oder Götzenbild
„Kultbilder“ wie beispielsweise die Ikonen der Ostkirchen unterscheiden sich von „Götzenbildern“ durch eine unterschiedliche Betrachtungsweise. Kultbilder werden als Repräsentanten von Heiligen (oder allgemein Göttern) angesehen, „Götterbilder“, im abwertenden Sprachgebrauch „Götzenbilder“, dagegen als von Göttern beseelt (Animismus) angebetet. Als Götze gilt nach Luther alles, „woran der Mensch sein Herz hängt“ (Luthers großer Katechismus, 1. Gebot).
Funktion des Begriffs im Lauf der Geschichte
Von den Kirchenvätern wurde jahrhundertelang der „Götzenglaube“ des Heidentums verurteilt. Dies schloss auch die Götterdarstellungen der Ägypter, Griechen und Römer ein, deren Religionsausübung als „Götzendienst“ bezeichnet wurde.
siehe auch
Literatur
- Scholz: Götzendienst und Zauberwesen bei den alten Hebräern und den benachbarten Völkern. Regensburg 1877.