Vordorf (Tröstau)

Ortsteil von Tröstau
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Vordorf ist ein Ortsteil der Gemeinde Tröstau im oberfränkischen Landkreis Wunsiedel i.Fichtelgebirge Weitere Ortsteile der ehem. selbständigen Gemeinde sind Vordorfermühle, Vierst und Kühlgrün.

Geographie

Vordorf liegt im Fichtelgebirge, am Osthang des Schneebergs, mit einer Höhe von 1052 m ü.NN der höchste Berg Nordbayerns.


Wappen

Das Wappen von Vordorf zeigt auf gelbem Grund zwei gekreuzte, abgeschlagene Bärentatzen mit roten Krallen sowie zwei gekreuzte Hämmer. Die Bärentatzen erinnern an den letzten Bären, der unweit von Vordorf im Jahre 1769 erlegt wurde. Die Hämmer deuten auf die bergmännische Vergangenheit des Orte hin.

Geschichte

1393 wurde Vordorf das erste Mal namentlich in einer Urkunde erwähnt:

„Bey dieser reynung sindt gewesen zwolf von Wunsidel ,vir von Nagel, von Reichenbach vir, von Trostein vir, von Lewpoldsdorf zwene, von Schonbrun sechs vnd von Vordorff funfe, alles alte vnd iunge: die alten als wissende, die iungen als merkende.“(Monumenta Zollerana, Band VIII, Nr.403)

Außerdem gibt es ein Dokument aus dem Jahre 1061, die einem Ministerialen namens Otnant das Eigentum an einen Landstrich um das heutige Vordorf herum überträgt. In dem Text werden zwar keine Ortsnamen genannt, aber es ist von Grundstücken, Gebäuden und Äckern die Rede. Die Vermutung, dass es sich bei dieser Ansiedlung um Vordorf handelt wird dadurch untermauert, dass es eine Mode bei der Namensgebung von Orten gab, z.B. reichen Ortsnamen die auf –ing enden wahrscheinlich bis in die germanische Zeit zurück und bei Ortsnamen auf –dorf ist ein Entstehungsdatum zwischen 800 und 1000n.Chr. anzunehmen, was auch Sinn macht, denn in diesem Zeitraum begann man in dieser Gegend mit dem Zinnbergbau. Dieser wurde erfolgreich bis in die erste Hälfte des 15. Jahrhunderts betrieben, dann aber wegen Erschöpfung der Vorkommen eingestellt. Zu dieser Zeit hatte Vordorf etwa 40 Einwohner.


Der Dreißigjährige Krieg verlief für Vordorf bis 1642 relativ ruhig, aber in dem „Verzeichnis aller Unterthanen in denen 6 Aemtern“ von 1642 steht geschrieben, dass 19 Häuser zerstört oder beschädigt wurden und 2 Bewohner gestorben sind. Wenn man das Verzeichnis von 1619 mit dem von 1658 vergleicht kommt man auf 16 Todesfälle unter den Wehrfähigen.


In Vordorf gab es während des Dritten Reiches keine Verfolgung von Bewohnern aus politischen, religiösen oder rassistischen Gründen. Juden, die man bekanntlich im Dritten Reich grausam verfolgte, waren nicht ansässig. Das Interesse der Dorfbevölkerung am Nationalsozialismus war relativ gering. Gegen Ende der Friedensjahre wuchs die Zustimmung zum Hitler-Regime, denn die nationalsozialistische Landwirtschaftspolitik bedeutete einen gewissen Wirtschaftsaufschwung. Die Begrenzung der Lebensmittel zu Beginn des Krieges war kein großes Problem, da sich die Bauern ja alle selbst versorgen konnten. Ansonsten ging bis 1939 alles seinen gewohnten Gang. Erste Kriegsopfer gab es ab 1940. 1943 wurden Bewohner Hamburgs und Berlins, die vor den Bomben flohen, nach Vordorf evakuiert. Am 11.03.1943 stürzte ein deutsches Militärflugzeug nahe Vordorf ab. Anfang 1945 beschossen alliierte Flugzeuge Lokomotiven zwischen Tröstau und Leupoldsdorf. Am 19.04.1945 besetzten die Amerikaner Vordorf.


1978 wurde Vordorf nach Tröstau eingemeindet.


Kultur und Sehenswürdigkeiten

Vereine

Fichtelgebirgsverein - Ortsgruppe Vordorf

Freiwillige Feuerwehr Vordorf

Bauwerke

Weitere Sehenswürdigkeiten

Berggipfel des Fichtelgebirges in der näheren Umgebung:

Schneeberg

Nußhardt

Seehügel

Geologischer Lehrpfad von Leupoldsdorf nach Vordorf und zurück


Naturdenkmäler

Fuchsbau-Steinbruch

Regelmäßige Veranstaltungen

Vordorfer-Kirwa (Dorf-Kirchweih), veranstaltet von der Freiwilligen Feuerwehr Vordorf

Wirtschaft und Infrastruktur

Fremdenverkehr / Tourismus

Landwirtschaft einschl. Erdbeer-Anbau

Forstwirtschaft

Gastronomie / Unterkunft

Gasthaus Vordorfermühle

Gasthaus zum Krug

Vordorfer Haus, ein Wandererheim des Fichtelgebirgsvereins

Ev. Jugendheim

Seehaus


Verkehr

Vordorf liegt an der Verbindungsstraße von Tröstau / Bundesstraße 303 nach Weißenstadt. Eine weitere Verbindungsstraße führt nach Wunsiedel


Öffentliche Einrichtungen

Bildung

Die nächsten Schulen sind die Grund- und Hauptschule Tröstau/Nagel, sowie weiterführende Schulen in Wunsiedel.

Persönlichkeiten

Thiem, Rudolf - Heimatforscher, Kulturpreisträger des Fichtelgebirgsverein