Feuerleitradar

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Ein Feuerleitradar (auch „Verfolgungsradar“ oder „Zielverfolgungsradar“) dient der Lenkung von radargesteuerten Lenkflugkörpern und radargesteuerten Flugabwehrkanonen.

Zwei Feuerleitradere des Typs AN/SPG-49

Technik

Feuerleitradare unterscheiden sich wesentlich von Suchradaren. Sie können nicht selbstständig Ziele orten, da ihre spezielle Konstruktion (sehr hohe Impulsfolgefrequenz, schmale Hauptkeule, extrem kurze Sendeimpulse) für eine großflächige Zielsuche ungeeignet ist. Daher muss zwingend ein Suchradar vorhanden sein, welches dem Feuerleitradar die genaue Position des Zieles mitteilt. Erst dann kann sich das System auf dieses ausrichten, es erfassen und kontinuierlich verfolgen. Nun kann das Feuerleitradar, bedingt durch seine besonderen Konstruktionsmerkmale (siehe oben), ununterbrochen Zieldaten mit sehr hoher Präzision liefern, welche zur Steuerung von halb-aktiven, beam-riding oder kommandogelenkten Lenkflugkörpern notwendig sind und nicht von einem Suchradar geliefert werden können. Auch Flugabwehrkanonen und Schiffsgeschütze profitieren von der hohen Präzision der Zieldaten, da diese nun eine genaue Ausrichtung der Rohre möglich machen.

Frühe Systeme sind zumeist CW- oder FMCW-Radare. Heutzutage werden primär Systeme auf Basis des Doppler-Impuls- oder des Monopulsverfahrens eingesetzt. Des Weiteren geht der Trend zu Multifunktionsradaren, welche die Funktionen von Such- und Feuerleitradaren vereinen können (z.B. AN/SPY-1). Bei Kampfflugzeugen wurde diese Zusammenführung bereits früh vollzogen, da man im engen Flugzeugrumpf meist keinen Platz für zwei seperate Radare hatte. Allerdings führt dies zu einer signifikanten Effizienzminderung beim Einsatz einiger Lenkwaffen (z.B. AIM-7 Sparrow), da das System stetig zwischen Feuerleit- und Suchmodus wechseln muss. Mit Hilfe der neuen Multifunktionsradare (z.B. AN/APG-63(V)2) wurde dieses Problem jedoch wirkungsvoll gelöst.