Hans Jacobus

deutscher Journalist (DDR)
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Hans Jacobus war ein DDR-Journalist (* 6. August 1923 in Berlin, † April 2003 in Berlin, der vor allem durch die Radio- und Fernseh-Sendereihe Professoren-Kollegium populär wurde. Später war er von 1976 bis 1985 Chefredakteur der kulturpolitischen Wochenzeitung Sonntag.

Lebensstationen

Wegen seiner jüdischen Abstammung emigrierte er 1938 mit einer Kindergruppe nach London, wo er mit Unterbrechungen bis 1947 lebte, zuletzt als Lehrer für Kinder, die aus dem KZ entlassen wurden.

1947 kehrte er nach Deutschland in die Sowjetische Besatzungszone zurück und trat in die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) ein. Er war zunächst Redakteur der Tageszeitung Junge Welt, später von 1949 bis 1953 Chefredakteur der Tageszeitung Deutsches Sportecho. In einer damaligen Überprüfungshysterie gegen Westemigranten wurde er abgesetzt, in Untersuchungshaft genommen und zur Bewährung in die Produktion geschickt.

Von 1955 bis 1976 war er Redaktionsleiter und politischer Kommentator beim Berliner Rundfunk, seit 1987 Rentner. 1990 wandte er sich der PDS zu. In seinen späten Lebensjahren verfasste er eine Reihe von Büchern mit Erinnerungen.

Die Sendereihe "Das Professoren-Kollegium tagt" wurde seit 1963 fast 27 Jahre lang sonnabends mittags simultan im Berliner Rundfunk und im Deutschen Fernsehfunk (später Fernsehen der DDR) mit Jacobus als Moderator ausgestrahlt.

Veröffentlichungen