Vorlage:Infobox Ort in Deutschland
Plön ist die Kreisstadt des Kreises Plön in Schleswig-Holstein und hat etwa 13.000 Einwohner. Sie liegt direkt am größten Binnensee Schleswig-Holsteins, dem Großen Plöner See. Wahrzeichen der Stadt ist das Schloss, das im 17. Jahrhundert erbaut wurde.
Plön besitzt ein Gymnasium mit 300-jähriger Geschichte, ist Standort einer Marineunteroffizierschule und Sitz des Max-Planck-Instituts für Limnologie. Die in die hügelige Seenlandschaft der Holsteinischen Schweiz eingebettete Stadt hat auch touristische Bedeutung.
Geschichte
Vor mehr als 1000 Jahren wurde die Burg Plune von einem slawischen Herrscher errichtet. 1075 lockte hier Kruto den Nakoniden Budivoj ins "castrum plunense" (Helmold von Bosau), belagerte ihn und ließ die Belagerten, als sie sich unter dem Versprechen freien Abzugs ergaben, erschlagen. Im Jahre 1236 erhielt Plön das Lübische Stadtrecht verliehen. 1561-1761 war Plön Residenz des Herzogtums Schleswig-Holstein-Sonderburg-Plön. Mitte des 19. Jahrhunderts weilte der dänische Kronprinz einige Jahre zur Sommerfrische im Schloss, das seither seinen weißen Putz mit dem grauen Dach zeigt. 1867 wurde Plön nach in Kraft treten der preußischen Verwaltungsreform Kreisstadt. Die Hohenzollern-Prinzen erhielten ihre schulische Ausbildung zum Teil in Plön. Die Prinzeninsel ist heute noch im Besitz des Hauses Hohenzollern.
Ab Mitte April 1945 hielten sich Teile der letzten Reichsregierung, sowie der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Karl Dönitz, im Barackenlager der Kaserne Stadtheide auf. Am 1. Mai verkündete Dönitz, dass Hitler gefallen sei und ihn zum Nachfolger bestimmt habe. Am 2. Mai floh die neue Geschäftsführende Reichsregierung vor den herannahenden britischen Truppen weiter nach Flensburg.
Seit 1868 war das Plöner Schloss preußische Kadettenanstalt. Nach dem ersten Weltkrieg wurde daraus ein Internat, das 1933-1945 als Nationalpolitische Erziehungsanstalt diente. Seit 1946 war es wieder staatliches Internat. Es wurde 2001 unter der Landesregierung von Heide Simonis geschlossen und an den Optikerkonzern Fielmann verkauft. Dieser hat dort nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten im Oktober 2006 eine Akademie für das Optikerhandwerk eröffnet.
Relikte des Kalten Kriegs finden sich als Sprengschächte und Stecksperren in der Fünf-Seen-Allee im Gebiet der ehemaligen Fünf-Seen-Kaserne, Plön-Stadtheide.
Politik
Stadtrat
Der Stadtrat aus Plön setzt sich aus 23 Ratsfrauen und Ratsherren zusammen.
CDU | SPD | FWG-Plön | FDP | Gesamt | |
2003 | 13 | 7 | 3 | 1 | 23 Sitze |
(Stand: Kommunalwahl am 2. März 2003 - ein Übertritt von der FWG zur CDU)
Bürgermeister
Nach der Stichwahl vom 21. November 2004 ist Jens Paustian Bürgermeister der Stadt Plön.
Wappen
Blasonierung: „In Silber über abwechselnd silbernen und blauen Wellen, in denen ein roter Fisch schwimmt, eine durchgehende, niedrige rote Zinnenmauer aus Ziegeln, besetzt mit einem gedrungenen roten Zinnenturm mit zwei schwarzen Torbögen; über dem Turm schwebend das holsteinische Wappen (in Rot das silberne Nesselblatt).“[1]
Partnerschaften
- Ksour-Essaf (Tunesien), seit 1969
- Plau am See (Mecklenburg-Vorpommern), seit 1990
- Eine Patenschaft besteht zu der Stadt Szillen (von 1936 bis 1945: Schillen) im Landkreis Tilsit-Ragnit in der Oblast Kaliningrad, dem früheren Ostpreußen.
Verkehr
Durch Plön führt die Bahnstrecke Kiel-Lübeck; die Züge verkehren stündlich in jede Richtung. Der Bahnhof Plön wurde durch die Vorabend-Fernsehserie Kleinstadtbahnhof mit Heidi Kabel und Gustav Knuth, welche hier gedreht wurde, deutschlandweit bekannt. In der Serie hieß der Ort jedoch Lüttin. Hauptartikel: Bahnstrecke Kiel–Lübeck
Die Stadt ist Knotenpunkt der Bundesstraßen B 76 (Ost-West-Verlauf) und der B 430 (Südwest-Nordost-Verlauf).
Stadtteile
Folgt man der B 430 nach Westen, kommt man zum Stadtteil Koppelsberg. Folgt man der B 76 in Richtung Osten, so kommen Sandkaten (Gemeinde Bösdorf) und der neue Stadtteil Stadtheide, der zum Großteil aus dem neuerschlossenen Gelände der ehemaligen Pionierkaserne besteht.
Kultur
Sehenswürdigkeiten
Siehe auch: Hauptartikel Schloss Plön
Schloss Plön
Das Schloss Plön ist eins der bedeutendsten Renaissance-Bauwerke im Lande. Es war bis zum Tod von Herzog Friedrich Karl von Schleswig-Holstein-Plön 1761 Residenz und wurde danach für unterschiedliche Zwecke genutzt. Heute befindet es sich im Besitz der Firma Fielmann.
Parnass-Turm
Der Parnass-Turm ist ein 1888 vom Plöner Verschönerungsverein auf einem Steinsockel als Aussichtsturm errichteter 20 m hoher Stahlfachwerkturm. Er ist von April bis Oktober geöffnet.
von 1913
Wasserturm
Der ehemalige Plöner Wasserturm von 1913 liegt im Osten der Stadt und wird heute als Wohnturm genutzt.
Museen
In Plön befinden sich das Museum des Kreises Plön mit der Norddeutschen Glassammlung, das Naturpark-Haus, Das Prinzenhaus zu Plön und die Fritz-During-Stiftung im Kreis Plön.
Literatur: Schöne Zeiten im schönen Plön (Zitat)
„Der romantische Zug war mir ja freilich durch die ganze Richtung der Zeit in die Wiege gelegt. Seine kräftige Entwickelung erhielt aber nicht am wenigsten Nahrung durch die romantische Schönheit Plöns und seiner Landschaft. Die kleine Stadt liegt, rings von Seen umgeben, auf einem schmalen Landstrich rings um den mäßigen Hügel herum, dessen Höhe das alte herzogliche Schloss einnimmt, von alten Bäumen, Alleen und terrassenartig abfallenden Gärten umringt. Um die weitgestreckten Wasserflächen der Seen, die man von oben mit einem Blicke überschaut, zieht sich über Hügelreihen ein Gürtel herrlicher Buchenwaldungen, dazwischen eine fruchtbar lachende Landschaft. Wenn am Abend des hellen Sommertags über die leise bewegte Welle des Wasserspiegels der Mond seine Strahlen warf, welch herrliche Dekoration, um auf den Terrassen und unter den alten Bäumen ein romantisches Herzensspiel zu treiben..." Rochus von Liliencron 1902 in seinen "Jugenderinnerungen“
Söhne der Stadt
- Georg Michael Telemann (1748-1831), Kirchenmusiker und Komponist
- Friedrich Carl Gröger (1766-1838), Porträtmaler und Lithograph
- Rochus von Liliencron (1820-1912), Germanist und Musikhistoriker
- Karl Christian Bruhns (1830-1881), Astronom
- Georg Kuphaldt (1853-1938), Stadtgartendirektor von Riga
- Christian Kinder (1897-1975) Jurist und Konsistorialrat der Evangelischen Landeskirche Schleswig-Holstein, Reichsleiter der Deutschen Christen.
- Karl Mauss (1898-1959), Offizier, Ritterkreuzträger
- Lauritz Lauritzen (1910-1980), Politiker (SPD)
- Lothar Zechlin (* 1944), Staatsrechtler und Rektor