Universität Bayreuth

Universität in Deutschland
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Die Universität Bayreuth ist eine 1975 gegründete staatliche Campus-Universität mit Sitz in Bayreuth. Sie zeichnet sich besonders durch fächerübergreifende Forschungsgebiete und Studiengänge aus, wie zum Beispiel Gesundheitsökonomie, Sportökonomie, Geoökologie, Umwelt- und Bioingenieurwissenschaften, „Philosophy & Economics“, Geographie (Wirtschaftsgeographie/Raumplanung) oder „Theater und Medien“. Zudem besitzt die Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät einen guten Ruf, unter anderem auf Grund des renommierten BWL-Studiengangs und der wirtschaftswissenschaftlichen Zusatzausbildung für Juristen, die zum Titel „Wirtschaftsjurist (Univ. Bayreuth)“ führt.

Universität Bayreuth
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Gründung 1975
Ort Bayreuth
Bundesland Bayern
Land Deutschland
Leitung Helmut Ruppert
Studierende 9.419 (WS 06/07)
Professoren 186
Jahresetat 107 Mio.€
Website www.uni-bayreuth.de

Geschichte

Bereits im Jahr 1742 wurde von Markgraf Friedrich in Bayreuth eine Akademie gegründet und zur Universität erhoben. Nach Streitigkeiten zwischen den Studenten und der Stadtbevölkerung wurde diese jedoch schon 1743 nach Erlangen verlagert und bildete die Grundlage für die heutige Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.

Der erneute Beschluss zur Gründung einer Universität in Bayreuth erging durch den Bayerischen Landtag im Jahr 1970. Der Studienbetrieb wurde zum Wintersemester 1975/76 aufgenommen. Im Laufe der Jahre folgte der Aufbau der verschiedenen Fakultäten, Institute und anderen Einrichtungen, der bis heute nicht abgeschlossen ist.

Gliederung

Fakultäten

 
Das Audimax der Universität Bayreuth

Die Universität Bayreuth gliedert sich zunächst in sechs Fakultäten:

  1. Fakultät für Mathematik, Physik und Informatik
  2. Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften
  3. Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät
  4. Sprach- und Literaturwissenschaftliche Fakultät
  5. Kulturwissenschaftliche Fakultät
  6. Fakultät für Angewandte Naturwissenschaften (FAN)

Sonstige Zentrale Einrichtungen

Campus

Der Campus der Universität Bayreuth liegt im Südosten Bayreuths, nahe der A 9, Ausfahrt Bayreuth-Süd (Nr. 42). Der größte Teil der Universität befindet sich dort, nur wenige Einrichtungen sind in anderen Gebäuden in und um Bayreuth angesiedelt. Die Studentenwohnheime befinden sich weitgehend in unmittelbarer Nähe zum Campus.

Universitätsverfassung

Die Universität Bayreuth verfügt über eine Grundordnung.

Bibliotheken

Die Universitätsbibliothek als organisatorische Einheit ist in Teilbiliotheken unterteilt.

  1. Bibliotheks- und Informationszentrum mit Teilbibliothek Geisteswissenschaften (BIG)
  2. Teilbibliothek Biologie / Chemie (TB NW I)
  3. Teilbibliothek Angew. Naturwiss. / Mathematik / Physik (TB NW II)
  4. Teilbibliothek Rechts- und Wirtschaftswissenschaften (TB RW)
  5. Teilbibliothek Geowissenschaften (TB GEO)
  6. Teilbibliothek Musiktheater (Forschungsinstitut für Musiktheater , Schloss Thurnau)

Forschung

Forschungsschwerpunkte

  • Hochdruck- und Hochtemperaturforschung
  • Makromolekül- und Kolloidforschung
  • Ökologie und Umweltwissenschaften
  • Neue Materialien
  • Molekulare Biowissenschaften
  • Nichtlineare Dynamik
  • Afrika-Studien
  • Kulturvergleich und interkulturelle Prozesse
  • Dynamik und Ordnung - Entwicklung von Rechtskultur und Wirtschaft

Sonderforschungsbereiche

  • Sonderforschungsbereich 481: Komplexe Makromolekül- und Hybridsysteme in inneren und äußeren Feldern
  • Sonderforschungsbereich 560: Lokales Handeln in Afrika im Kontext globaler Eindrücke
  • Sonderforschungsbereich 466 (Beteiligung Bayreuther Wissenschaftler): Lymphoproliferation und virale Immundefizienz

DFG-Graduiertenkollegs

  • „Geistiges Eigentum und Gemeinfreiheit“
  • „Ökologische Bedeutung von Wirk- und Signalstoffen bei Insekten - von der Struktur zur Funktion“
  • „Stabile und metastabile Mehrphasensysteme bei hohen Anwendungstemperaturen“

Forschungsstellen

A. Rechts- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät:

  • Betriebswirtschaftliches Forschungszentrum für Fragen der mittelständischen Wirtschaft e. V. (BF/M)
  • Forschungsstelle für Bankrecht und Bankpolitik
  • Forschungsstelle für das Recht der Nachhaltigen Entwicklung
  • Forschungsstelle für Deutsches und Europäisches Lebensmittelrecht
  • Forschungsstelle für Europäisches Verfassungsrecht
  • Forschungsstelle für Kapitalanlagerecht und Internationales Unternehmenssteuerrecht
  • Forschungsstelle für Sozialrecht und Gesundheitsökonomie
  • Forschungsstelle für Wettbewerbsrecht und Wettbewerbspolitik
  • Interdisziplinäre Forschungsstelle Umweltmanagement

B. Kulturwissenschaftliche Fakultät:

  • Amerika-Forschungsstelle
  • Forschungsstelle für vergleichende Systemstudien
  • Institut zur Erforschung der religiösen Gegenwartskultur (IrG)

C. Fakultät Biologie, Chemie und Geowissenschaften

  • Demonstrationslabor Bio-/Gentechnik
  • Limnologische Forschungsstation

D. Fakultät für angewandte Naturwissenschaften

  • Forschungsstelle für Verbundwerkstoffe und oberflächenverdelte Produkte aus Glas (WOPAG)
  • BERC - Bayreuth Engine Research Center

Studium

Die aktuelle Studentenzahl (Wintersemester 2006/07) beträgt 9.419. Die Universität ist ursprünglich auf 5.000 Studenten ausgelegt worden. Insgesamt werden 58 Studiengänge angeboten. Auf Diplom entfallen 18, auf den Magisterabschluss 17, auf Bachelor 11 und auf Master 10 Studiengänge. Hinzu kommen Lehramt und Rechtswissenschaften mit Staatsexamina.

Die Universität Bayreuth ist keine Volluniversität. Von den traditionellen Studiengängen fehlt z. B. die Medizin. Dagegen werden ungewöhnlichere Studiengänge angeboten, die besonders interdisziplinär ausgerichtet sind. Häufig werden herkömmliche Studiengänge mit Wirtschaftswissenschaften verknüpft, um so praxisbezogene Fähigkeiten zu vermitteln. Beispiele für solche Studiengänge sind Gesundheitsökonomie, Wirtschaftsmathematik, Sportökonomie, „Philosophy & Economics“ und „Theater und Medien“. Auch für Studierende der Rechtswissenschaft wird zusätzlich zum vollwertigen Jurastudium eine umfangreiche wirtschaftswissenschaftliche Zusatzausbildung angeboten, die mit dem Titel „Wirtschaftsjurist (Univ. Bayreuth)“ abgeschlossen werden kann.

Studiengänge

  • Angewandte Afrika-Studien, Kultur und Gesellschaft Afrikas (Bachelor of Arts, B.A.)
  • Angewandte Informatik (Bachelor of Arts, B.Sc. / Master of Science, M.Sc.)
  • Afrikanische Sprachen, Literaturen und Kunst (Bachelor of Arts, B.A.)
  • African Development Studies in Geography (Master of Arts, M.A.)
  • Anglistik (Bachelor of Arts, B.A.) internationaler Studiengang
  • Betriebswirtschaftslehre (Bachelor of Science, B.Sc.) / (Diplom, nur höhere Semester)
  • Biochemie (Bachelor of Science, B.Sc.) / (Diplom, nur höhere Semester)
  • Biologie (Bachelor of Science, B.Sc.) / (Lehramt: seit WS 2006 BA/MA-Modellstudiengang)
  • Biophysik (Diplom)
  • Chemie (Bachelor of Science, B.Sc.) / (Lehramt: seit WS 2006 BA/MA-Modellstudiengang)
  • Deutsch (Lehramt)
  • Economics (Bachelor of Science, B.Sc.)
  • Engineering Science (Bachelor of Science, B.Sc.)
  • Erdkunde (Lehramt)
  • Erziehungswissenschaftliches Studium (Lehramt)
  • Études Francophones (Master of Arts, M.A.) internationaler Studiengang
  • Europäische Geschichte (Bachelor of Arts, B.A.)
  • Geographie (Bachelor of Science, B.Sc.) / (Diplom, nur höhere Semester)
  • Geographische Entwicklungsforschung Afrikas (Bachelor of Arts, B.A.)
  • Geoökologie (Bachelor of Science, B.Sc.) / (Diplom, nur höhere Semester)
  • Germanistik (Bachelor of Arts, B.A.)
  • Geschichte (Lehramt)
  • Gesundheitsökonomie (Bachelor of Science, B.Sc.) / (Diplom, nur höhere Semester)
  • Global Change Ecology (Master of Science, M.Sc.), Internationaler Elitestudiengang im Elitenetzwerk Bayern
  • Graduate School: Mitteleuropa und Angelsächsische Welt 1300-2000 / Central Europe and the English-speaking World 1300-2000 (integriertes Master- und Promotionsstudium)
  • Informatik (Lehramt)
  • Intercultural Anglophone Studies (Master of Arts, M.A.) internationaler Studiengang
  • Interkulturelle Germanistik (Master of Arts, M.A.)
  • Kulturwissenschaft mit Schwerpunkt Religion (Bachelor of Arts, B.A.)
  • Literatur im kulturellen Kontext (Master of Arts, M.A.)
  • Literatur und Medien (Master of Arts, M.A.)
  • Macromolecular Science, Internationales Elitestudienprogramm im Elitenetzwerk Bayern
  • Materialwissenschaft (Diplom)
  • Mathematik (B.Sc.) / (Diplom) / (Lehramt)
  • Metalltechnik (Lehramt an beruflichen Schulen)
  • Philosophy & Economics (Bachelor of Arts, B.A. / Master of Arts, M.A.)
  • Physik (Diplom) / (Lehramt)
  • Polymer- und Kolloidchemie (B.Sc.) / (Diplom, nur höhere Semester)
  • Rechtswissenschaften (Staatsexamen)
  • Rechtswissenschaften (Staatsexamen) mit wirtschaftswissenschaftlicher Zusatzausbildung
  • Religionswissenschaft (Master of Arts, M.A.)
  • Romanistik (B.A.) internationaler Studiengang
  • Sport (Lehramt)
  • Sportökonomie (Diplom)
  • Swahili Studien (Master of Arts, M.A.)
  • Technische Physik (Diplom)
  • Technomathematik (Diplom)
  • Theater und Medien (Bachelor of Arts, B.A.)
  • Umwelt- und Bioingenieurwissenschaft (Diplom)
  • Volkswirtschaftslehre (Diplom, nur höhere Semester)
  • Wirtschaftsmathematik (Diplom)
  • Wirtschaftswissenschaften (Lehramt)

Studiengebühren & Rückmeldegebühr

Seit dem Sommersemester 2007 erhebt die Universität Bayreuth grundsätzlich von allen Studenten einen Studienbeitrag (sog. Studiengebühr) in Höhe von 500 Euro pro Semester. Es bestehen jedoch Befreiungsmöglichkeiten. [1] Langzeit- und Zweitstudiengebühren sind damit entfallen.

Die Rückmeldegebühr beträgt zur Zeit 110,51 €. Sie setzt sich aus einem Verwaltungsbeitrag von 50 €, dem Studentenwerkbeitrag von 35 € und dem Semesterticket von 25,51 € zusammen. Letzteres berechtigt zu kostenfreien Busfahrten innerhalb der Stadt Bayreuth, sowie auf bestimmten Bus- und Bahnlinien in der Bayreuther Umgebung.

Damit ist pro Semester ein Gesamtbetrag von 610,51 € zu entrichten.

Studentische Arbeitskreise

Die Arbeitskreise (AKs) des Studentischen Konvents

  • Ak Kultur und Kommunikation (Ak KuK)
  • Ak Presse (Der TIP: wöchentlich erscheinende Studentenzeitung)
  • Ak Förderung europäischer Streitkultur (Debattierclub)
  • AK Webradio (Schalltwerk)
  • AK Wirtschaftliche und Soziale Tragfähigkeit von Entwicklungsländern (Wisotren)
  • AK Internationales Ateliertheater Bayreuth (IATB)
  • AK muslimischer Studierender zur Förderung des kulturellen Dialogs
  • AK Kinderhilfe und Bildung
  • AK Nachhaltigkeit (oikos)

Hochschulrankings und Forschungsrankings

Zu unterscheiden ist hier zwischen interuniversitär relativ gut zu vergleichenden, weil standardisierten Studiengängen wie Betriebs- und Volkswirtschaftslehre, Rechtswissenschaften, Biologie einerseits und interdisziplinären, innovativen und in Deutschland einzigartigen Studiengängen wie Gesundheitsökonomie, Sportökonomie, Umwelt- und Bioingenieurwissenschaften oder Philosophy & Economics (P&E) andererseits.

In standardisierten Studiengängen wie BWL, VWL, Jura oder Biologie gehörte die Universität Bayreuth in den letzten Jahren in fast allen Rankings, schwankend nach den ausgewählten Kriterien des Rankings, zur Spitzengruppe. Hierbei wurde deutlich, dass die Universität immer dann ihre Stärken zum Ausdruck bringen konnte, wenn es sich um objektiv messbare Kriterien wie Betreuungsverhältnis, Qualität, Anspruch und Karriere-Chancen auf Basis bisheriger Alumnis handelte. Als junge Universität jedoch hatte sie noch keinen traditionsstarken „Ruf“ wie althergebrachte Universitäten in Heidelberg, Münster oder Köln.

Erwähnenswert erscheint jedoch, dass in Bayreuth einige bekannte Professoren unterrichteten. Zu nennen seien vor allem der weltweit bekannteste deutsche Verfassungsrechtler Professor Häberle, der das Strafrecht revolutionierende Professor Otto oder einige bekannte Zivilrechtsprofessoren (Emmerich, Michalski, Ohly); daneben auch der Mitbegründer der sog. Münchner Schule der Sozialgeographie Professor Jörg Maier.

In den Wirtschaftswissenschaften und Rechtswissenschaften gehört die Universität Bayreuth zur Spitzengruppe staatlicher Universitäten. Besondere Stärken sind hier die guten Betreuungsverhältnisse, Studierendenurteil, Studienzeit, Lehre und Ausstattung.

Besonderes Aufsehen hat die Universität durch innovative und am Arbeitsmarkt stark nachgefragte Studiengänge wie Gesundheitsökonomie, P&E und Sportökonomie erregt. Aufgrund ihrer Einzigartigkeit jedoch liegen für diese Studiengänge noch keine veritablen Rankings vor.

Anhaltspunkte für die besondere Qualität dieser Bayreuther Studiengänge aber können Auszeichnungen, Presseberichte und die Berufschancen bisheriger Absolventen bieten:

Für das Beispiel P&E zu nennen ist hier u. a. die Auszeichnung durch den Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft, der P&E unter mehr als 1.600 BA- und MA-Studiengängen in Deutschland als besonders hochwertigen Studiengang prämiert hat und seitdem auch aktiv unterstützt. Akademischen Input bekommen P&E-Studierende u. a. mit Reinhard Selten und Vernon Smith auch durch zwei Ökonomie-Nobelpreisträger.

Weiterführende Informationen

Siehe auch

Quellen

  1. http://www.uni-bayreuth.de/studentenkanzlei/hinweise/studienbeitraege.html

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