Kustodie des Heiligen Landes

Franziskaner Organisation
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Die Kustodie des Heiligen Landes (lateinisch Custodia terrae sanctae, oft wird die italienische Form Custodia di terra santa verwendet) ist die Ordensorganisation der Franziskaner im Heiligen Land. Sie war ursprünglich ein Teil der franziskanischen Missionsprovinz vom Heiligen Land, zu der der gesamte östliche Mittelmeerraum gehörte, und steht seit 1517 unter Beibehaltung der Bezeichnung Kustodie im Rang einer eigenen Ordensprovinz.

Besondere Bedeutung hat sie durch den ihr 1342 von Papst Klemens VI. erteilten Auftrag, die Interessen der lateinischen Kirche an den heiligen Stätten zu vertreten. Bis zum 19. Jahrhundert waren die Franziskaner die einzige im Heiligen Land vertretene katholische Ordensgemeinschaft und bis zur Wiedererrichtung des lateinischen Patriarchts von Jerusalem im Jahre 1847 mit praktisch allen kirchlichen Aufgaben in der Region betraut.

Anfangs waren der Kustodie der Abendmahlssaal auf dem Berg Zion, der lateinische Anteil an der Grabeskirche in Jerusalem und an der Geburtskirche in Betlehem anvertraut. Im Lauf der Jahrhunderte konnte sie weitere alte christliche Stätten erwerben und dort Kirchen erbauen. Vor allem seit dem 19. Jahrhundert führt sie an diesen Orten auch wissenschaftliche Ausgrabungen durch. Weitere Aufgaben waren und sind die Betreuung von Pilgerherbergen, Schulen und wissenschaftlichen Instituten sowie sozialer Einrichtungen.

Die Kustodie betreut heute in Israel unter anderem die folgenden Stätten:

Zu den Einrichtungen der Kustodie gehören das Studium Biblicum Franciscanum, ein Verlag und das Christian Information Center in Jerusalem.