Die Langenstraße ist eine historische Straße im der Altstadt von Bremen.
Geschichte
Sie wurde erstmals 1234 als „longa platea“ genannt. Sie stammt sicherlich als einer der ältesten Straßen von Bremen aus der Zeit der Gründung der Stadt um 800. Sie führt parallel zur Obernstraße und der Weser vom Marktplatz in westlicher Richtung zur Stephanikirche und zum Stephaniviertel und endete im Mittelalter an der Stadtmauer und dem Stadttor Natel. Die Langenstraße entwickelte sich direkt auf dem Rand der bremischen Weserdüne.
Die Häuser zur Südseite orientierten sich dabei früher in Richtung Weser und Schlachte währen die Gebäude der Nordseite in etwa die Dünenkante markieren. Um 1750 standen in der Langenstraße rund 150 Häuser.
Die Langenstraße war bis zum 19. Jahrhundert vorwiegend eine Wohnstraße. Im 19. Jh. wandelte sie sich zu einer Straße mit Geschäftshäusern und Läden. Mit dem Bau der Kaiserbrücke (heute Bürgermeister-Smidt-Brücke) von 1875 und der zunehmenden Verbreiterung der heutigen Bürgermeister-Smidt-Straße wurde der westliche Teil der Langenstraße von der Altstadt isoliert. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand die Martinistraße als westlichen Straßendurchbruch, der die Langenstraße wiederum teilte, sodass die Straße heute nicht mehr als eine Einheit erlebt werden kann. Sie konnte sich nicht mehr zu einer Ladenstraße entwickeln. Um 2005 wurde sie neu gestaltet. 2007 erfolgte die erhebliche Erweiterung einer bestehenden Hochgarage.
Gebäude
Als bedeutsame Gebäude in der Langenstraße sind zu nennen als Backsteinbauten mit Sandsteinverzierungen im Stil der Weserrenaissance
- die von Lüder von Bentheim gebaute Stadtwaage von 1586/1588 mit einer heutigen Fiale der Sparkasse,
- und das wieder aufgebaute Essighaus, Langenstraße 13, von 1618 des Ratsherrn Esich.
Aus dem Mittelalter und der Renaissance stammten die inzwischen kriegszerstörten oder beseitigten Gebäude
- der erste Schütting, bis 1537 war in der Nähe der Stadtwaage das Haus der Bremer Kaufleute,
- die „Münzstätte“ (Ecke Hakenstraße) von 1564/83,
- die Hollemannsburg der Familie Hollemann (um 1200 bis um 1800),
- der alte Marstall des Bremer Rates, der 1598 verkauft wurde,
- der Niklausstaven, eine alte Badestube („Sunte Niklaus Staven“),
- das Haus Langenstraße 16 der Ratsfamilie Meier-Grolland, bestand von 1618 bis 1921,
- Das schlichte Haus Langenstraße 54 mit einer Firsthöhe von 24 Meter das höchste Bürgerhaus seiner Zeit,
- das viergeschossige Kaufmannshaus Langenstraße 121 mit einem Renaissanceportal, welches 1944 zerstört wurde,
- das noble Kaufmannshaus Langenstraße 126 wurde um 1600 gebaut und 1903 abgebrochen,
- das gotische Speckhansche Haus, Langenstraße 129,benannt nach Bürgermeister Speckhahns, war mit einer Breite von 14,20 Meter das gewaltigste Haus; es bestand um 1470 bis 1828,