Ericsson (Telefonaktiebolaget L. M. Ericsson) ist ein börsennotiertes, schwedisches, global operierendes Unternehmen, dessen Schwerpunkte auf Mobilfunktechnologie, Datenkommunikation sowie Telekommunikation liegen. Entwicklungen aus diesen Bereichen richten sich hauptsächlich an Unternehmen, Netzbetreiber und Serviceprovider. Des Weiteren ist Ericsson auf dem Privatkundenmarkt im Segment der Mobiltelefone vertreten, seit 2001 über ein Joint Venture mit Sony (Sony Ericsson Mobile Communications AB).
Telefonaktiebolaget L. M. Ericsson
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Datei:Ericsson-Logo.png | |
Rechtsform | Aktiengesellschaft |
Gründung | 1876 |
Sitz | Stockholm, Schweden |
Leitung | Carl-Henric Svanberg CEO |
Mitarbeiterzahl | 50.000 (2007) (15.000 in Schweden) |
Website | www.ericsson.com |


Gegründet wurde das Unternehmen 1876 von Lars Magnus Ericsson in Schweden. Die Konzernzentrale liegt noch heute in Stockholm, wobei das Unternehmen mittlerweile in 140 Ländern weltweit tätig ist.
Ericsson in Deutschland
Der Verkauf von Ericssonprodukten nach Deutschland war zu Zeiten des Telekommunikationsmonopols nur wenig umfangreich, da die Deutsche Reichspost und später die Deutsche Bundespost durch ihre Monopolstellung die Aufträge hauptsächlich an Siemens vergab. Erst mit dem Einzug der Mobiltelefonie gelang Ericsson der Durchbruch: Während der Aufbau des D1-Netzes der Deutschen Telekom wie erwartet an Siemens ging, konnte Ericsson sich 1989 für den Ausbau des D2-Netzes von Mannesmann qualifizieren.
In Deutschland ist Ericsson seit 1950 präsent. 1955 ließ man sich in Düsseldorf nieder, wo sich noch heute der Hauptsitz von Ericsson in Deutschland befindet. Des Weiteren gehört seit 1991 ein Forschungs- und Entwicklungszentrum in Herzogenrath bei Aachen zum Konzern. Dieses wiederum besitzt einen Ableger direkt in Aachen. Dazu kam 2005 die Prototype Unit Nürnberg und 2006 durch die Übernahme des Konkurrenten Marconi plc ein weiterer großer Standort in Backnang bei Stuttgart.
Nur anderthalb Jahre nach der Übernahme von Marconi kündigte das Management von Ericsson jedoch an, den Standort Backnang teilweise auszugliedern und eventuell verkleinern zu wollen.[1] Nach massiven Proteste der Mitarbeiter gab der Ericsson-Konzern im September 2007 bekannt, seinen Standort Backnang in ein eigenständiges Forschungs- und Entwicklungszentrum umzuwandeln. [2][3] Im März 2008 gab Ericsson die Entscheidung zur Schließung des Standorts Backnang bekannt. Die Entwicklung soll geschlossen werden, der Vertrieb in reduziertem Umfang an einen anderen Standort im Raum Stuttgart verlagert werden.[4][5][6]
Beim allgemeinen Abschwung der Telekommunikationsbranche kurz nach der Jahrtausendwende wurden die F&E-Niederlassungen in Hildesheim und Nürnberg im Zuge von Konsolidierungsmaßnahmen geschlossen. Der Standort Nürnberg wurde im Herbst 2005 wieder eröffnet und hat bereits Mitte 2007 über 150 Mitarbeiter.
Bildergalerie
Einige klassische Ericsson-Produkte:
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Ericssons Telegraf Serie 800, ca. 1880
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Ericssons Skelett-Telefon von 1892, auch genannt Taxen (der Dackel)
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Ericssons erstes Wandtelefon mit Wählscheibe, 1920
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Ericssons erstes Bakelittelefon, 1931, schwedisches Standardtelefon der 1940er und 1950er Jahre
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Ericssons Ericofon, genannt Cobra, 1956
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Ericssons Dialog, (zusammen mit Televerket entwickelt), schwedisches Standardtelefon ab 1962
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Ericssons erstes Drucktastentelefon Diavox, (zusammen mit Televerket entwickelt), schwedisches Standardtelefon ab 1978
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GH337 (links, 1994) und T28s (rechts, 1999)
Siehe auch
Literatur
- John Meurling, Richard Jeans: The Ericsson Chronicle: 125 Years in Telecommunications. Informationsforlaget, 2001, ISBN 91-7736-464-3. Firmenchronik zum 125-Jahre-Jubiläum
- John Meurling, Richard Jeans: The Mobile Phone Book. The Invention of the Mobile Telephone Industry. ISBN 09-5240-310-2. Das Entstehen der Mobilfunkindustrie aus Sicht von Ericsson
Quellen
- ↑ Stuttgarter Nachrichten: Backnang droht erneut Aderlass - Management will Ericsson-Geschäfte teilweise ausgliedern. (5. Juni 2007)
- ↑ Backnanger Kreiszeitung: Ericsson stärkt den Standort Backnang (26. September 2007)
- ↑ Ericsson: Ericsson behält F&E am Standort Backnang (25. September 2007)
- ↑ Backnanger Kreiszeitung: Ericsson will seinen Standort in Backnang schließen (12. März 2008)
- ↑ Backnanger Kreiszeitung: Von über 600 Beschäftigten bleiben rund 215 (13. März 2008)
- ↑ Heise Ticker: Ericsson lagert Entwicklung in Backnang aus (27. Juni 2007)
Weblinks
- http://www.ericsson.com/de - Ericsson Deutschland, Österreich, Schweiz
- http://www.sonyericsson.de/ - Sony Ericsson Deutschland