Feuerwehrleine

Hilfsmittel der Feuerwehr
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Feuerwehrleinen (auch Rettungsleinen oder Fangleinen) sind Leinen die für die Nutzung durch die Feuerwehr hergestellt sind. Für Deutschland sind ihre Spezifikationen in der DIN 14920 festgelegt. Partiell wird auch förmlich von Feuerwehrsicherheitsleinen gesprochen.

Datei:Feuerwehrsicherheitsleinen feuerwehr hamburg.jpg
Feuerwehrsicherheitsleinen werden in solchen Stoffbeuteln platzsparend verlastet

Den Begriff Feuerwehrleine gibt es bei den österreichischen Feuerwehren nicht und wird nur ugs. für alle im Feuerwehrdienst verwendeten Leinen verwendet.

Aufgaben

Die Feuerwehrleine dient:

Anforderungen

Eine Feuerwehrleine muß mindestens einmal jährlich eingehend überprüft werden.Sie muss aus Polyesterfasern bestehen, 30 m lang sein, einen Durchmesser von 1 cm und eine Reißkraft von 14 kN (1,4 t) besitzen und weiß sein. Unabhängig von ihrem zustand ist eine Feuerwehrleine nach 20 JAhren auszumustern. Sie kann dann, rot eingefärbt, weiter als Mehrzweckleine verwendet werden. Im absoluten Notfall dient die Feuerwehrleine auch zur Rettung von Personen. Dieser Notfall (z. B. ein eingeschlossener Trupp, der sich selbst abseilt) muss aber unter einsatztaktischen Gesichtspunkten auf alle Fälle vermieden werden.

Verwendung als Mehrzweckleine

Wenn eine Feuerwehrleine nicht mehr den Anforderungen bestehen kann, kann sie als so genannte Mehrzweckleine (auch Arbeitsleine) genutzt werden (Ausmusterung). Dazu muß sie mindestens teilweise rot markiert werden. Sie darf dann nicht mehr zur Sicherung von Personen genutzt werden! Dann dient sie nur noch zum Halten, z.B. eines Saugkorbes bei der Wasserentnahme aus offenen Gewässern.

Einsatz in absturzgefährdeten Bereichen

Die Feuerwehrleine ist nicht in der Lage Stürze ins Seil dynamisch abzufangen, deshalb darf sie nicht zur Sicherung von Einsatzkräften verwendet werden, wenn ein Fallen nicht ausgeschlossen werden kann. Somit ist der Begriff "Fangleine" veraltet. Verwendet werden darf die Feuerwehrleine zum Halten von Personen, d.h. wenn sich der Festpunkt oberhalb des zu sichernden Feuerwehrangehörigen befindet und die Leine immer straff gehalten werden kann. Für alle anderen Anwendungen ist ein Absturzsicherungsset erforderlich. Dieses besteht aus einem dynamischen Kernmantelseil sowie weiterem Zubehör. Der Feuerwehrangehörige legt einen speziellen Auffanggurt an und ist mittels Achterknoten mit dem Seil verbunden. Die Sicherung erfolgt mit einem HMS-Karabiner und einer Halbmastwurfsicherung. Die Sicherung in absturzgefährdeten Bereichen sollte jedem Feuerwehrangehörigen bekannt sein, im Gegensatz zur Höhenrettung, die eine umfangreiche Sonderausbildung und regelmäßige Übungen erfordert.

Lagerung

Um eine Leine sicher verwenden zu können, hat sich die Aufbewahrung in Leinensäcken bewährt. In diesen Sack wird die Leine lose hineingezogen, sodass sie bei Verwendgung wieder einfach und ohne Verwicklungen herausgezogen werden kann. Außerdem hat ein Leinsack einen Gurt um ihn umhängen zu können.

Eine andere Möglichkeit ist auch die Leine wie einen Zopf zu schlingen. Den ganzen Zopf kann man dann umhängen und bei Bedarf ohne Schlingen auseinander ziehen.

Ausrangierung

Feuerwehrleinen, die den Anforderungen des Einsatzes nicht mehr entsprechen, werden ausgemustert, tun jedoch als "Arbeitsleinen" weiter ihren Dienst, z.B. als Zeltleine. Arbeitsleinen werden mit roter Sprühfarbe kenntlich gemacht, sie sind gesondert aufzubewahren.

Bezeichnungen in Österreich

Der Begriff Feuerwehrleine wird bei den österreichischen Feuerwehren nicht als offizielle Bezeichnung verwendet. Außer der 30 m langen Rettungsleine gibt es noch die schwächeren Leinen, und zwar:

die Ventilleine, zum Öffnen des Rückschlagventiles eines Saugkopfes.
die Saugerleine, die um die Schlauchkupplungen der Saugschläuche geschlungen werden, und
die Halteleine, mit der ein Saugschlauch in fließenden Gewässern gegen Abtreiben gesichert wird.

Siehe auch: