Die Ruhr ist ein Fluss in Nordrhein-Westfalen. Sie entspringt in der Nähe von Winterberg im Sauerland in einer Höhe von 674 Metern über dem Meeresspiegel. Sie hat eine Gesamtlänge von 217 Kilometern, bevor sie bei Duisburg-Ruhrort in einer Höhe von 17 Metern in den Rhein mündet.
Die Ruhr ist ein windungsreicher Fluss, der im gebirgigen Sauerland eher als Bach erkennbar ist, bevor er ab Witten schiffbar wird. An ihrer Mündung in Duisburg liegt der größte Binnenhafen der Welt.
Bedeutung für den Transport erlangte die Ruhr im 18. Jahrhundert für die Kohle. 1770 veranlasste die preußische Regierung daher eine Studie über einen möglichen Ruhrausbau, der ab 1774 umgesetzt wurde. Der nun deutlich vereinfachte Kohlentransport ins Rheinland führte wiederum zu einer höheren Nachfrage. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts verlagerte sich jedoch der Transport auf die Eisenbahn, so dass die Ruhr für den Güterverkehr praktisch bedeutungslos geworden ist.
Auf der Ruhr in ihrer Rolle als Erholungsgebiet findet jedoch nach wie vor Ausflugsverkehr statt. Zu Erwähnen sind in diesem Zusammenhang die Stauseen Hengstey-, Harkort-, Kemnader, Baldeney- und Kettwiger See sowie die Stadt Mülheim an der Ruhr, deren Wasserbahnhof Ausgangspunkt der Weißen Flotte, einer Reihe von Ausflugsschiffen, ist. Die Stauseen sind insbesondere im Sommer ein beliebtes Ziel für die Inline-Skater des Ruhrgebietes.
Das Verhältnis von Hoch- zu Niedrigwasser liegt bei 1:500, was sich aus der Lage im rheinischen Schiefergebirge erklärt. Dessen Böden können nur äußerst wenig Wasser aufnehmen. Mehrere Talsperren im Sauerland dienen der Trinkwassergewinnung sowie in geringen Maßen der der Abflussregulierung. Fünf Flussstauseen zwischen Dortmund und Essen haben für die Regulierung nur eine sehr geringe Bedeutung.
Die Ruhr hat dem Ruhrgebiet den Namen gegeben. Zu Unrecht eigentlich, denn das "eigentliche" Ruhrgebiet liegt nördlich der Ruhr: Die Kohleflöze der Region kommen zwar an der Ruhr an die Oberfläche und fallen dann nach Norden hin immer tiefer, so dass auch die ersten Kohleabbauten in der Nähe des Flusses erfolgten. Aber das Ruhrgebiet als einstiges Zentrum der Montanindustrie liegt weiter nördlich. Die Ruhr war immer Naherholungsgebiet und Wohngebiet der Reichen. Auch Alfred Krupp baute seine Villa Hügel auf die Anhöhen über der Ruhr. So verwundert es nicht, dass die Emscher, nicht die Ruhr, 1912 zur Kloake des Ruhrgebiets auserkoren kanalisiert wurde, um die Abwässer der Region in den Rhein zu leiten: Sie war erstens zentraler gelegen (nämlich in der Mitte der Nord-Süd-Ausdehnung des Ruhrgebietes, nicht im Süden), und zweitens lebten die Bosse nicht dort, sondern eben an der Ruhr.
Städte an der Ruhr:
Nebenflüsse der Ruhr
- Henne
- Wenne
- Sorpe
- Möhne
- Hönne
- Lenne
- Ennepe