Inka

präkolumbische Zivilisation in Südamerika
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 7. Dezember 2003 um 16:15 Uhr durch Plasmagunman (Diskussion | Beiträge) (link). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Inkas waren ein Quechua sprechendes südamerikanisches Indianervolk (siehe indigene Völker Südamerikas), dessen Herrschaft vom 13. bis 16. Jahrhundert datiert. Das Reich erstreckte sich während seiner größten Ausdehnung an der Westseite der Anden vom heutigen Ecuador bis ins nördliche Argentinien und Chile. Es umfasste ebenfalls den westlichen Teil Boliviens, und hatte sein Zentrum in Cuzco im heutigen Peru. Die erreichte Bevölkerungszahl wird grob auf 8 Millionen Menschen geschätzt (3-30). Zwei Straßen, eine nahe der Pazifikküste, die andere in den Anden, verbanden das Reich von Norden nach Süden und waren untereinander querverbunden.

Die Kultur der Inka

Die Inkagesellschaft war streng hierarchisch auf den als Gott verehrten Inka ausgerichtet. Alle, sowohl die königliche Familie, die Priester und der Adel, als auch Staatsbeamte, Handwerker und Bauern, waren im Dienst des Systems. Insofern gilt die Inkakultur als erster realexistierender Kommunismus. Die befestigten Pfade (Inka-Trail) waren mit Treppen, Tunneln und Hängebrücken ausgestattet. Sie wurden zu Fuß als auch mit Lasttieren (Lamas) benutzt und erlaubten neben Gütertransporten auch schnellen Informationsaustausch sowie effiziente Militärbewegungen. Nachrichten und einige Güter wurden über das sich etwa 40.000 Kilometer erstreckende Kommunikationsnetz mittels schneller Läufern übertragen. Die Stadtbauwerke der Inka zeichnen sich durch exakt behauene, fugenlos zuammengesetzte Steinmauern ohne Schmuck aus und trotzten den Erdbeben relativ gut. Türen und Fenster haben meist Trapezform. Kleinere Gebäude waren auch aus gebrannten Lehmziegeln errichtet. Zum Schutz vor dem rauhen Wetter der Berge hatten die Dächer der kleinen Häuser steil aufragende Giebel und waren dick geschichtet. Die Inka spielten ein dem heutigen Basketball ähnliches Spiel, bei dem eine Lederkugel durch einen Ring geworfen werden musste. Musikalisch waren die Inka auch, sie spielten auf der Okarina, ein Blasinstrument aus Ton. Wichtige landwirtschaftliche Produkte der Inka waren Mais, Kartoffeln, Süßkartoffeln, Kürbis, Tomaten, Erdnüsse, Paprika, Kaokao. Sie hielten Lamas, Enten, Alpakas und Hunde.

Mythologie der Inka

Die Religion der Inka kannte viele Gottheiten, was zusammen mit denen der unterworfenen Völker zu einer Vielzahl von Kulten und Riten führte. Der höchste Gott, Viracocha, wurde schon in den vorausgehenden Kulturen der Tiahuanaco and Huari verehrt. Daneben war der Sonnengott Inti (oder Apu-Punchau) von zentraler Bedeutung. Neben dem Regengott (Apu-Illapu) finden sich dann eine Reihe von "Mutter"-Gottheiten (Mama-Kilya Mond-Mutter, Mama-Paca Erd-Mutter, Mama-Qoca Meer-Mutter).

Archäologische Inkastätten

Eine der bekanntesten Städte der Inka ist Machu Picchu, hoch in den peruanischen Anden gelegen und erst 1911 von Hiram Bingham wiederentdeckt. Man vermutet, dass die Stadt unter dem Pachacuti Inca Yupanqui erbaut wurde, und bis zur Eroberung durch die Spanier bewohnt war. Sie gilt heute als archäologisches Zentrum Südamerikas.

Herkunft des Namens

Die Bezeichnung Inkas ist vom Titel des Herrschers (Sapa Inka oder Inka) abgeleitet. In der Quechua-Sprache der Inka hieß der von ihnen gegründete Staat Tawantinsuyu, was soviel wie die vier Teile bedeutet und die vier Verwaltungsbezirke (suyus) des Inka-Reichs beschreibt. Diese waren Chincha-suyu (Norden), Qolla-suyu oder Colla-suyu (Süden), Anti-suyu oder Ande-suyu (Osten) und Kunti-suyu, auch Conti-suyu oder Conde-suyu (Westen).