Schledorn

Adelsgeschlecht
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Schledorn ist der Name eines westfälischen Adelsgeschlechtes (Ritterstand). Stammsitz ist das Gebiet der 2,8 km auseinanderliegenden Dörfer Oberschledorn, heute Ortsteil der Stadt Medebach, und Nieder-Schleidern, heute Ortsteil der Stadt Korbach, im Hochsauerlandkreis.

Wappen derer von Schledorn

Geschichte

Die Anfänge der Familie sind unzusammenhängend überliefert.

1236 wird ein Ritter Herm de Sledere erwähnt. Damals gehörte Schledorn zur Freigrafschaft und Pfarrei Düdinghausen.

1339 besaß Markwart de Slederen in Düdinghausen einen Bauernhof vom Arnsberger Grafen zu Lehen.

Um 1500 erscheint ein Johann (I.) Schleden als Besitzer des Rittergutes Bracht, heute ein Ortsteil von Schmallenberg, ca. 40 km westlich von Oberschledorn. Er heiratete eine Teele Hildebrand und übernahm zusätzlich deren Hof in Schliprüthen.

Ihr Sohn Johann (II.) Schleden heiratete 1522 Anna von Plochiseren und kam so an den Plochhof in Oberveischede. 1536-1559 war er Richter zu Schliprüthen, Kirchenmeister und 1544 Lehensrichter des Bernhard Vogt von Elspe.

Ihr Sohn Johann (III.) Schledorn wurde 1572-1583 urkundlich erwähnt.

Dessen Sohn Johann (IV.) von Schledorn wohnte im Plochhof. Er heiratete 1615 Catharina von Plettenberg, Tochter von Guntermann von Plettenberg zu Bamenohl.

Ihr Sohn Jobst von Schledorn (1580-1651) war 1617-1623 Richter zu Bilstein und im Dreißigjährigen Krieg Heeresrichter im kaiserlichen Regiment von Oberst Tilmann von Lintloe. Er heiratete gleichfalls in die Familie von Plettenberg, nämlich Catharina von Plettenberg-Serkenrode und kam so an das Gut Serkenrode.

Ihr Sohn Johann Christoph von Schledorn (1617-1710) heiratete 1648 Guida von Graffen und gelangte durch sie an das Rittergut zu Förde in Grevenbrück.

Aus dieser Ehe stammen 9 Kinder, darunter der Leutnant Johann Adolf von Schledorn (1651-1707) und Mechthild Catharina von Schledorn (1656-1740), die spätere Äbtissin zu Drolshagen. 1680 heiratete Johann Adolf die der reformierten Kirche angehörige Amoena Ketter und wurde 1712 vom Grafen Freidrich Adolf zur Lippe-Detmold mit dem Wickenhof zu Anröchte belehnt.

Ihr Sohn Johann Wilhelm von Schledorn (1702-1779) verbrachte einen Großteil seines Lebens in Frankreich und war dort mit einer Französin verheiratet.

Ihr Sohn Heinrich Ludwig von Schledorn (1739-1805), sprach daher nur französisch. 1761 heiratete er Maria Cordule Schulte gen. Schledorn aus Niedermarpe bei Eslohe, die ebenfalls von Jobst von Schledorn abstammte. Heinrich Ludwig galt als großer Verschwender und mußte 1794 das geerbte Rittergut Förde zur Ablösung seiner Schulden verkaufen und den Lehnsbrief auf den Wickenhof in Anröchte auf sieben Jahre verpfänden. Danach zog er ins benachbarte Attendorn, wo er als "Baron Schledorn" mit seinen Einkünften aus dem Anröchter Hof noch eine Art Herrenleben führte und 1805 verstarb. Seine Frau zog zurück nach Eslohe und starb 1820. Ihre gemeinsamen Söhne Wilhelm und Heinrich wurden Tischler und heirateten bürgerlich.