In Extremo ist eine im Frühjahr 1996 gegründete, siebenköpfige Band, die sich auf so genannten Mittelalter Rock bzw. Metal spezialisiert hat. Anfangs eine reine Mittelalterband, fanden sich rasch derart viele Fans - durch eine Mischung aus fetziger, unkonventioneller Musik und Showelementen (z.B. Feuerschlucken etc.), dass man bald Elektronik benötigte damit auch in den letzten Reihen noch etwas zu hören war. Man unterlegte klassische mittelalterliche Lieder mit verzerrten Gitarrenriffs. Das Album "Weckt die Toten!" stellt somit eine wichtige Stiländerung der Band dar. Dennoch sind weiterhin rein instrumentale Stücke auf den Alben zu finden.
Seitdem wurde der Stil der Band insofern weiter geschliffen, dass man im Laufe der Jahre musikalisch immer härtere Wege ging, und zugleich immer größere kommerzielle Erfolge verbuchen konnte. Die klassischen Instrumente spielen nach wie vor eine große Rolle. So bleiben die Konzerte der Band - auch dank der packenden Pyroeffekte - jeweils ein Abenteuer für sich.
Den bisher größten Erfolg hatte die Band mit ihrem Album 7. Die Videos der Singleauskopplungen "Küss Mich" und "Erdbeermund" wurden häufig im Deutschen Musikfernsehen gezeigt, die Band war auch zu Gast bei der Sendung "Viva Interaktiv". Eine Einladung zu "Top of the Pops" wurde abgelehnt. Im Jahr 2004 folgte eine Echonominierung in der Kategorie Künstler/Künstlerin/Gruppe National Alternative.
Ihren wohl ungewöhnlichsten Auftritt hatten sie im ersten Teil des Computerspiels Gothic, als sie zur Belustigung der Buddler im alten Lager ein Konzert gaben. Welches Verbrechen allerdings zur Verbannung in die Minenkolonie führte und wie sie Khorinis wieder verlassen haben, das bleibt wohl ihr Geheimnis.
Instrumente
Neben E-Gitarre, Bass und Schlagzeug zeichnen sich In Extremo durch - für eine Rockband - unkonventionelle Instrumente hauptsächlich mittelalterlicher Herkunft aus. Zu nennen sind Drehleier, Dudelsack, Schalmei, Nyckelharpa, Harfe, Cister, Trumscheit und Klangbaum. Die Dudelsäcke wurden selbst angefertigt, ebenso eine mit einer ganzen Pferdehaut bespannte Rahmentrommel, genannt "Das Pferd". Die meisten anderen Instrumente werden nurnoch von wenigen Instrumentenbauern angefertigt.
Texte
Die meisten Texte sind nicht von der Band selbst, sondern stammen wie die Instrumente aus den Zeiten des Mittelalters aus ganz Europa. Dadurch sind die Texte in vielen verschiedenen Sprachen, die von den Bandmitgliedern verständlicherweise nicht alle beherrscht werden. Zu den Sprachen gehören Isländisch, Schwedisch, Alt-Französisch, Mittelhochdeutsch (bzw. Althochdeutsch), Latein und viele weitere. Als bekanntester Verfasser einiger Texte (z.B. Rotes Haar, in der deutschen Nachdichtung von Paul Zech) ist der französische Dichter Francois Villon zu nennen.
Besetzung
- Das Letzte Einhorn / Michael Rhein (Gesang, Cister, Tabla)
- Der Lange / Sebastian Oliver Lange (Gitarre)
- Die Lutter / Kay Lutter (Bass, Trumscheid)
- Der Morgenstern / Reiner Morgenroth (Schlagzeug, Percussion, Pauke)
- Dr. Pymonte / André Strugala (Dudelsack, Schalmey, Harfe)
- Flex der Biegsame / Marco Ernst-Felix Zorzytzky (Dudelsack, D-Sack, Schalmey, Drehleier)
- Yellow Pfeiffer / Boris Pfeiffer (Dudelsack, C-Sack, Schalmey, Nyckelharpa)
Bisherige Alben
- 7, 2003
- In Extremo - Live, 2002 (live CD und DVD)
- Sünder ohne Zügel, 2002
- Verehrt und angespien, 1999
- Die Verrückten sind in der Stadt, 1998 (live Akustik)
- Weckt die Toten, 1998
- Hameln, 1998 (Akustik)
- In Extremo Gold, 1997 (Akustik)