Mönchengladbach

Großstadt in Nordrhein-Westfalen, Deutschland
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Mönchengladbach ist eine kreisfreie Stadt am Niederrhein zwischen Roermond (Niederlande) und Düsseldorf. Die größte Stadt am linken Niederrhein gehört zum Regierungsbezirk Düsseldorf des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen und ist ein Oberzentrum des Landes.

Wappen Deutschlandkarte
Wappen der kreisfreien Stadt Mönchengladbach Lage der kreisfreien Stadt Mönchengladbach in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Düsseldorf
Landschaftsverband: Rheinland
Kreis: kreisfreie Stadt
Fläche: 170,43 km²
Einwohner: 265.106 (31. Dezember 2007)
Bevölkerungsdichte: 1.556 Einwohner je km²
Höhe: 70 m ü. NN
Postleitzahlen: 41001–41239 (alt: 4050)
Vorwahlen: 02161 und 02166
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Kfz-Kennzeichen: MG
Gemeindeschlüssel: 05 1 16 000
NUTS: DEA15
UN/LOCODE: DE MGL
Stadtgliederung: 10 Stadtbezirke
44 Stadtteile
Anschrift der
Stadtverwaltung:
Rathaus Abtei
41050 Mönchengladbach
Offizielle Website: www.moenchengladbach.de
Politik
Oberbürgermeister: Norbert Bude (SPD)
Schuldenstand: 412,8 Mio. € (Stand: 1. Januar 2004)
Bevölkerung
Arbeitslosenquote: 11,9 % (Dezember 2007)
Ausländeranteil: 10,3 % (31. Dezember 2007)
Altersstruktur: (Stand: 31. Dezember 2002)
0-18 Jahre: 19,0 %
18-65 Jahre: 63,0 %
ab 65 Jahre: 18,0 %
Lage
Lage Mönchengladbachs in NRW
Lage Mönchengladbachs in NRW

Die Stadt Mönchengladbach besteht in ihren heutigen Grenzen erst seit der Gebietsreform zum 1. Januar 1975. Damals wurde die (alte) kreisfreie Stadt Mönchengladbach mit der kreisfreien Stadt Rheydt und dem Amt Wickrath (Kreis Grevenbroich) zur neuen kreisfreien Stadt Mönchengladbach vereinigt.

Die Einwohnerzahl Mönchengladbachs überschritt 1921 die 100.000-Einwohner-Grenze, wodurch sie zur Großstadt wurde. Auch in Rheydt wurden ab 1968 mehr als 100.000 Einwohner gezählt. Heute hat die Stadt 265.106 Einwohner, 128.135 Männer und 136.971 Frauen (Stand 31. Dezember 2007).

Geographie

Mönchengladbach liegt etwa 16 km westlich des Rheins im niederrheinischen Tiefland am Ostabfall der Schwalm-Nette-Platte gegen die lössbedeckte Kempen-Aldekerker-Platte und die Niersniederung. Obwohl Mönchengladbach größtenteils im Flachland liegt, sind der Süden (Stadtteil Odenkirchen) und das Stadtzentrum (um Bökelberg und Abteiberg) vergleichsweise hügelig. Diese Hügelketten beschränken sich aber auf das Innere der Stadt. Große Teile der Stadt sind von Wäldern und Parks bedeckt und gehören zum Naturpark Maas-Schwalm-Nette.

Der höchste Punkt des Stadtgebiets beträgt 133 m, der niedrigste Punkt 35 m ü. NN. Die Länge der Stadtgrenze beträgt 87 km. Die größte Nord-Süd-Ausdehnung liegt bei 17 km und die größte West-Ost-Ausdehnung bei 18 km.

Gewässer

 
Der Gladbach im Osten der Stadt

Im Süden und Osten Mönchengladbachs fließt die Niers, die wenige hundert Meter südlich bei Kuckum im Kreis Heinsberg entspringt. Südwestlich der Stadtgrenze (in Wegberg) entspringt die Schwalm. Beide Flüsse münden in den Niederlanden in die Maas. Der im Ortsteil Waldhausen entspringende und der Stadt den Namen gebende Gladbach (Quelle in der ehem. Brauerei Hensen) verläuft heute zum großen Teil unterirdisch und mündet im Osten der Stadt in die Niers. Zu sehen ist er noch in Lürrip bis zur Niersmündung.

Nachbargemeinden

Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Mönchengladbach. Sie werden im Uhrzeigersinn, beginnend im Nordwesten genannt:

Schwalmtal, Viersen und Willich (alle Kreis Viersen), Korschenbroich und Jüchen (Rhein-Kreis Neuss) sowie Erkelenz und Wegberg (Kreis Heinsberg).

Stadtgliederung

Das Stadtgebiet Mönchengladbachs gliedert sich in 10 Stadtbezirke mit je einer eigenen Bezirksvertretung und einem Bezirksvorsteher sowie einem eigenen Bezirksamt. Die Bezirksvertretung wird von der Bevölkerung des Stadtbezirks bei jeder Kommunalwahl gewählt. Die Stadtbezirke sind für statistische Zwecke in insgesamt 44 Stadtteile unterteilt. Diese tragen eine dreistellige Nummer und einen besonderen Namen.

Die Stadtbezirke mit ihren zugehörigen Stadtteilen und Einwohnern (Stand: 31. Dezember 2007)

  • 01 Rheindahlen (27.111 Einwohner)
    • 011 Hehn
    • 012 Holt
    • 013 Hauptquartier
    • 014 Rheindahlen-Land
    • 015 Rheindahlen-Mitte
  • 02 Hardt (16.882 Einwohner)
    • 021 Hardt-Mitte
    • 022 Venn
    • 023 Hardter Wald
  • 03 Stadtmitte (57.740 Einwohner)
    • 031 Windberg
    • 032 Eicken
    • 033 Am Wasserturm
    • 034 Gladbach
    • 035 Waldhausen
    • 036 Westend
    • 037 Dahl
    • 038 Ohler
  • 04 Volksgarten (23.303 Einwohner)
    • 041 Lürrip
    • 042 Hardterbroich, Pesch
    • 043 Bungt
  • 05 Neuwerk (20.980 Einwohner)
    • 051 Bettrath-Hoven
    • 052 Flughafen
    • 053 Neuwerk-Mitte
    • 054 Uedding
  • 06 Rheydt-West (24.209 Einwohner)
    • 061 Pongs
    • 062 Schrievers
    • 063 Grenzland-Stadion
    • 064 Schmölderpark
    • 065 Hockstein
  • 07 Rheydt-Mitte (41.270 Einwohner)
  • 07 Rheydt-Mitte
    • 074 Mülfort
    • 075 Heyden
    • 076 Geistenbeck
  • 08 Odenkirchen (19.972 Einwohner)
    • 081 Odenkirchen-West
    • 082 Odenkirchen-Mitte
    • 083 Sasserath
  • 09 Giesenkirchen (15.763 Einwohner)
    • 091 Giesenkirchen-Nord
    • 092 Schelsen
    • 093 Giesenkirchen-Mitte
  • 10 Wickrath (17.876 Einwohner)

Geschichte

Die ersten Siedlungen auf dem Gebiet des heutigen Mönchengladbach sind etwa 300.000-400.000 Jahre alt und zeigen Nachweise des Homo erectus und des Neandertalers. Aus der Jungsteinzeit und der Bronzezeit sind zahlreiche Hügelgräber erhalten. Zur Römerzeit gehörte das Gebiet des heutigen Mönchengladbach zur Provinz Germania Inferior.

Die Geschichte von Mönchengladbach begann mit dem Bau des Gladbacher Münsters und der Gründung einer Abtei im Jahre 974 durch den Kölner Erzbischof Gero und seinen Begleiter, den Trierer Mönch Sandrad. Der Bau der ersten Klosterkirche fand neben dem Ort statt, an dem 954 die Ungarn die von Balderich, einem Vornehmen des Reiches, erbaute Kirche zerstört hatten.

Die Mönche trieben eine Besiedlung voran und legten dazu im 12. Jahrhundert nördlich der Kirche einen Markt an. Handwerker und Gewerbetreibende ließen sich in der Folgezeit hier nieder. Stadtrechte wurden in den Jahren 1364/1366 erteilt. Die „Stadt“ erhielt eine steinerne Stadtmauer, die von den Bürgern zu unterhalten war. (Reste davon sind noch am Geroweiher erhalten, ebenso der „Dicke Turm“, ein Wehrturm, am Waldhausener Berg). Bis Ende des 18. Jahrhunderts gehörte die Stadt zum Amt Grevenbroich im Herzogtum Jülich.

Am 4. Oktober 1794 marschierten französische Revolutionstruppen in das Stadtgebiet ein. Ein Tag zuvor war die Festung Jülich übergeben worden. Als 1801 der deutsche Kaiser Franz II. im Frieden von Lunéville das linke Rheinufer an Frankreich abtrat, wurde Gladbach den französischen Religionsgesetzen unterworfen. Für die Abtei bedeutete dies das Ende und die Auflösung. Am 31. Oktober 1802 verließen die letzten 31 Mönche ihr Kloster. Die großartige, über die Grenzen Deutschlands bekannte Bibliothek der Abtei wurde in alle Winde zerstreut oder vernichtet.

Von 1798 bis 1814 gehörte die Mairie Gladbach zum Kanton Odenkirchen, Arrondissement Krefeld, im französischen Département de la Roer.

1815 wurde Gladbach preußisch und Sitz des Landkreises Gladbach, der 1929 aufgelöst wurde. Gleichzeitig wurde Gladbach auch Sitz der gleichnamigen Bürgermeisterei, die 1859 in die Stadt Gladbach und die Bürgermeisterei Obergeburth geteilt wurde. Letztere wurde 1907 in Bürgermeisterei München-Gladbach-Land umbenannt.

Bis Ende des 19. Jahrhunderts hieß die Stadt „Gladbach“ beziehungsweise früher Gleidebach (zahlreiche andere Schreibweisen sind überliefert). Als die Stadt am 1. Januar 1888 kreisfrei wurde, erhielt sie zur besseren Unterscheidung von Bergisch Gladbach den Namen „München-Gladbach“, was „M. Gladbach“ geschrieben wurde. Am 24. Oktober 1890 wurde in Köln der Volksverein gegründet, wählte aber direkt M. Gladbach als Sitz.

München-Gladbach anno 1919:

Stadtkreis und Kreisstadt im preußischen Regierungsbezirk Düsseldorf, links vom Rhein
(1919) 64.031 Einwohner, mit dem südlich angrenzenden Rheydt einen geschlossenen Wohnplatz von rund 130.000 Bewohnern bildend.
Amtsgericht, Handelskammer, Gymnasium und Realgymnasium, Lyzeen (1 mit Aufbau) höhere Fachschule für Textilindustrie; Sitz des „Volksvereins für das katholische Deutschland“.
Hauptsitz der rheinischen Textilindustrie (Baumwollspinnereien, Webereien, Färbereien etc.), Eisengießereien, Maschinenfabriken.
Die Landgemeinde München-Gladbach hat 22.614 Einwohner.

1921 wurden die Stadt Rheindahlen, die Bürgermeisterei München-Gladbach-Land und Neuwerk mit der Stadt München-Gladbach vereinigt.

1929 wurde München-Gladbach mit Rheydt und anderen Gemeinden (unter anderem Rheindahlen, Hardt, Giesenkirchen und Odenkirchen) zur Doppelstadt Gladbach-Rheydt vereinigt, jedoch 1933 bei der Neuverteilung der Gaue wieder geteilt (auf Wunsch des Reichspropagandaministers Joseph Goebbels, der ein gebürtiger Rheydter war). Danach hieß Alt-München-Gladbach offiziell „München Gladbach“ (ohne Bindestrich) oder kurz „M. Gladbach“.

Die Luftangriffe auf deutsche Städte im Zweiten Weltkrieg begannen schon einen Tag nach dem Beginn des Westfeldzugs mit einem britischen nächtlichen Luftangriff im Rahmen der moral bombing-strategie am 11. Mai 1940 auf Wohngebiete Mönchengladbachs. Weitere Flächenbombardements der Alliierten auf Mönchengladbach und Rheydt folgten bis 1945, wobei 65 % der beiden Städte zerstört wurden. In beiden Städten erlangte die Textilindustrie wieder Bedeutung, die später durch den Maschinenbau ergänzt wurde. 1950 wurde die Sprechweise der Stadt M. Gladbach in „Mönchen Gladbach“ geändert um Verwechslungen mit der Stadt München entgegen zu treten, jedoch blieb die Schreibweise M. Gladbach zunächst erhalten. 1960 wurde schließlich die heute noch gebräuchliche Form „Mönchengladbach“ eingeführt. Im Jahre 1974 hatte die Stadt insgesamt 147.567 Einwohner. Davon Alt-Mönchengladbach 81.756 (hiervon wiederum Stadtmitte 58.511 und Volksgarten 23.245), Rheindahlen 27.707, Hardt 17.142 und Neuwerk 20.962.

Religion

 
Die Stadtpfarre Maria Himmelfahrt in Mönchengladbach

Mönchengladbach und Rheydt gehörten anfangs zum Bistum Lüttich. Unter Erzbischof Everger von Köln kam das Gebiet zum Erzbistum Köln und war dem Archidiakonat des Propstes des St. Viktor-Doms in Xanten, Dekanat Süchteln unterstellt. Die Abtei Gladbach war jedoch relativ autonom und übte über die Stadt Gladbach die kirchlichen Rechte aus. Bis 1802 verblieb das Gebiet beim Erzbistum Köln. In Gladbach konnte die Reformation nach reformiertem Bekenntnis zwar zunächst Fuß fassen, sich dann aber wegen des Widerstands des Abtes nicht durchsetzen, so dass Gladbach eine überwiegend katholische Stadt blieb. Die wenigen Protestanten konnten zu Beginn des 17. Jahrhunderts in der „Halle“ auf dem Markt ihre Gottesdienste abhalten. 1684 konnten sie an der Ostseite der Stadt vor der Stadtmauer auch eine Kirche bauen, die jedoch 1857 abgebrochen wurde. Der Neubau der heutigen Christuskirche in der Kapuzinerstraße erfolgte bis 1852. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war das Verhältnis der Katholiken zu den Protestanten etwa 4/5 zu 1/5.

Anders war es in Rheydt: Die reformatorische Bewegung setzte dort um 1550 ein. 1560 gab es reformierte Geistliche. 1632 traten die Pfarrer und die Gemeinde in Rheydt auf Druck des protestantischen Herrscherhauses Jülich zum Protestantismus über. Sie unterstanden der Jülicher Provinzialsynode und dem Gladbacher Quartier. Daher war Rheydt eine überwiegend protestantische Stadt. Hier zogen im 19. Jahrhundert jedoch im Zuge der Industrialisierung vermehrt Katholiken zu, so dass das Verhältnis beider Konfessionen relativ ausgeglichen war, doch veränderte es sich später stark zugunsten der Katholiken.

1802 wurden die katholischen Pfarrgemeinden dem neu gegründeten Bistum Aachen zugeordnet, das jedoch 1821/1825 bereits wieder aufgehoben wurde, so dass das Gebiet Gladbach/Rheydt ab 1821 erneut zum wieder errichteten Erzbistum Köln kam. 1930 wurde es dem wieder neu errichteten Bistum Aachen zugeordnet. Mönchengladbach und Rheydt wurden Sitze von Dekanaten und heute gehören alle Pfarrgemeinden der Stadt Mönchengladbach zur „Region Mönchengladbach“. Hauptkirche der Stadt ist das Mönchengladbacher Münster.

Mit dem Übergang des Herzogtums Jülich an Preußen 1815 wurden die protestantischen Gemeinden Gladbach und Rheydt sowie die Gemeinden der heutigen Stadtteile Mönchengladbachs Glieder der ab 1817 evangelischen Kirche in Preußen (unierte Kirche) beziehungsweise dessen rheinischer Provinzialkirche. Gladbach wurde Sitz eines Superintendenten, aus dem später der Kirchenkreis Gladbach (heute Gladbach-Neuss) innerhalb der evangelischen Kirche im Rheinland hervorging. In den 1960er Jahren wurden die Kirchengemeinden Mönchengladbach und Rheydt in mehrere Kirchengemeinden aufgeteilt. Alle Kirchengemeinden der heutigen Stadt gehören jedoch zum Kirchenkreis Gladbach-Neuss, der aber auch Gemeinden außerhalb der Stadt Mönchengladbach umfasst. Evangelische Kirchengemeinden im Stadtgebiet sind heute die Gemeinden folgender Kirchen: Christuskirche, Friedenskirche, Großheide, Hardt, Odenkirchen, Rheindahlen (Martin Luther), Rheydt und Wickrathberg.

Folgende Freikirchen sind in Mönchengladbach vertreten: eine Gemeinde der Evangelisch-methodistischen Kirche, eine Baptistengemeinde, eine Christengemeinde(Pfingstgemeinde, BFP(KdöR)), sowie die Siebenten-Tags-Adventisten . Ob der Dessauer Hof, eine freie charismatische Gemeinde, zu den Freikirchen gehört, ist nicht geklärt.

Mönchengladbach ist heute auch Sitz des Patriarchalvikariats der Griechisch-orthodoxen Kirche von Antiochien für Westeuropa (rumänisch-orthodox).

Darüber hinaus gibt es sonstige religiöse Vereinigungen: die Christengemeinschaft, die Neuapostolische Kirche, die Apostolische Gemeinschaft und die Mormonen (Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage).

Schon im 18. Jahrhundert bestand in Wickrath und Odenkirchen eine jüdische Gemeinde. Im 19. Jahrhundert existierte jeweils eine Synagoge in Mönchengladbach, Wickrath, Rheydt und Odenkirchen. Im Novemberpogrom 1938 wurden sie geschändet und zerstört. Nach dem Zweiten Weltkrieg bildete sich in Mönchengladbach wieder eine jüdische Gemeinde. 1967 wurde ein neues Gemeindezentrum mit einer Synagoge eingeweiht.

Eingemeindungen

Das Stadtgebiet Mönchengladbachs entwickelte sich wie folgt: Die französische Besatzung bildete im Jahre 1798 aus dem alten, ehemals zum Herzogtum Jülich gehörenden Amt Gladbach mit der Stadt Gladbach fünf Bürgermeistereien:

  • Gladbach
  • Obergeburth bestehend aus den Honschaften Dahl, Ohler, Holt, Hehn, Winkeln, Venn, Großheide, Windberg, Waldhausen, Hamern, Rönneter, Poeth, Beltinghoven sowie Teile von Speick, Hermges und Vorst
  • Oberniedergeburth bestehend aus den Honschaften Eicken, Üdding, Lürrip, Bungt, Hardterbroich, Pesch und Teilen von Speick und Hermges
  • Unterniedergeburth mit den Honschaften Bettrath, Hoven, Donk und Damm
  • Hardt bestehend aus den Honschaften Hardt, Rasseln und Teile von Vorst

Bereits zwei Jahre später (1800) wurde Hardt der Bürgermeisterei Gladbach zugeordnet, doch gab es bis 1. Januar 1807 noch eine eigenen Verwaltungsstelle. Zum 1. Januar 1836 erhielt Hardt jedoch wieder seine Selbständigkeit und wurde um die Honschaften Hehn und Winkeln sowie den restlichen Teil von Vorst, die alle bis dahin zur Bürgermeisterei Obergeburth gehörten, vergrößert. Der Rest von Obergeburt wurde nach Gladbach eingemeindet. Ebenso die Honschaften Eicken, Hardterbroich und Teile von Lürrip, die bis dahin zur Bürgermeisterrei Oberniedergeburth gehörten. Der Rest von Oberniedergeburth (Üdding und Lürrip teilw.) wurde mit Unterniedergeburt zur Gemeinde Neuwerk zusammengeschlossen. Somit gab es ab 1836 noch drei Gemeinden: Stadt Gladbach und Gemeinden Hardt und Neuwerk. Gladbach war jedoch weiterhin in die drei Spezialgemeinden Gladbach, Oberniedergeburth und Obergeburth unterteilt. Teile von Obergeburth wurden 1859 als Gemeinde Obergeburth ausgegliedert, während die anderen Teile Obergeburths und Oberniedergeburth bereits seit 1857 zur Stadt Gladbach gehörten, welche zum 1. Januar 1888 unter dem Namen „München-Gladbach“ kreisfrei wurde. Zum 1. Januar 1907 wurde die Bürgermeisterei Obergeburth in Gladbach-Land umbenannt, bevor diese zum 1. August 1921 mit der Gemeinde Neuwerk und der Stadt Rheindahlen (Stadtrechte seit 1354, bis 1876 nur Dahlen) nach München-Gladbach eingemeindet wurde. Am 1. August 1929 erfolgte die Vereinigung der kreisfreien Stadt München-Gladbach mit der Gemeinde Hardt, der kreisfreien Stadt (seit 1907) Rheydt, der Stadt Odenkirchen und dem Amt Schelsen (mit der Gemeinde Giesenkirchen) zur neuen kreisfreien „Stadt Gladbach-Rheydt“. Doch wurde diese Stadt bereits am 1. August 1933 wieder in zwei Städte aufgeteilt: Stadt „München Gladbach“ (mit Hardt) und Stadt „Rheydt“ (mit Odenkirchen, Giesenkirchen und Schelsen). Beide Städte wurden dann im Rahmen der nordrhein-westfälischen Gebietsreform zum 1. Januar 1975 unter Einbeziehung der Gemeinde Wickrath (1933 gebildet aus dem Amt Wickrath mit den Ortschaften Beckrath, Wickrathhahn, Herrath, Wickrathberg und Buchholz sowie der Gemeinde Wanlo) zur heutigen kreisfreien Stadt Mönchengladbach vereinigt.

Laut Guinness-Buch der Rekorde ist Mönchengladbach die einzige Stadt Europas, die zwei Hauptbahnhöfe hat (Mönchengladbach Hbf und Rheydt Hbf). Dieser Umstand ist darin begründet, dass die Bundesbahn nach den Gebietsreformen in den 1970er-Jahren nahezu keine Bahnhofsumbenennungen vorgenommen hat, sodass die neuen Stadtzugehörigkeiten bei kaum einem Bahnhofsnamen Erwähnung finden. So hat die Stadt Herne zum Beispiel nur den Hauptbahnhof Wanne-Eickel, obwohl Wanne-Eickel seit 1975 nicht einmal mehr als offizieller Stadtteil von Herne existiert. Die Besonderheit Mönchengladbachs und Rheydts, die zu dieser Kuriosität geführt hat, besteht darin, dass zwei recht große Städte mit jeweils einem Hauptbahnhof vereinigt wurden. Durch die Vereinigung bedingt hat die Stadt auch zwei Telefonvorwahl-Nummern (02161 und 02166). Dies ist allerdings nicht ungewöhnlich, Köln hat beispielsweise sechs verschiedene Vorwahlen. Allerdings hat die Stadt beispielsweise weiterhin auch zwei Karnevalsrufe (Halt Pohl beziehungsweise All Rheydt).

Das Zusammengehörigkeitsgefühl der Stadtteile ist nicht besonders ausgeprägt. Laut einer Studie der Stadtentwicklung Mönchengladbach vom Juni 2004 ist die Stadt eine „nach wie vor innerlich zerrissene Großstadt“, deren „Handeln bisweilen nicht durch das gemeinschaftliche Ziel (bestimmt ist), die Gesamtstadt voranzubringen, sondern vielmehr dadurch, die Stadtbezirksnachbarn mit kritischen Blick zu beobachten“. [1]

Einwohnerentwicklung

Siehe auch: Einwohnerentwicklung von Mönchengladbach

Im Jahre 1890 lebten in München-Gladbach rund 50.000 Menschen. Am 1. August 1921 schlossen sich die kreisfreie Stadt München-Gladbach (64.031 Einwohner 1919), die Landgemeinden München-Gladbach (22.614 Einwohner 1919) und Neuwerk (11.836 Einwohner 1919) sowie die Stadt Rheindalen (8.308 Einwohner 1919) zur neuen Großstadt München-Gladbach mit etwa 110.000 Einwohnern zusammen. Am 1. August 1929 stieg durch die Eingemeindung von Rheydt (45.095 Einwohner 1925), Odenkirchen (20.023 Einwohner 1925) und weiterer Orte die Einwohnerzahl der neuen kreisfreien Stadt Gladbach-Rheydt auf rund 200.000. Nach der am 1. August 1933 erfolgten Ausgliederung der Stadt Rheydt (mit Odenkirchen, Giesenkirchen und Schelsen) und den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg halbierte sich die Bevölkerung der Stadt München-Gladbach im Jahre 1945 auf nur noch 106.000 Einwohner.

Am 11. Oktober 1960 erfolgte die Umbenennung in Mönchengladbach. 1968 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt Rheydt die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. Die Eingemeindung von Rheydt (99.963 Einwohner) und Wickrath (13.961 Einwohner) am 1. Januar 1975 brachte einen Zuwachs von 114.000 Personen auf 263.000 Einwohner. Im Jahre 1996 erreichte die Einwohnerzahl der Stadt mit 266.873 ihren historischen Höchststand. Am 31. Dezember 2005 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Mönchengladbach nach Fortschreibung des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen 261.444 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).

Politik

Gemeinderat und Oberbürgermeister

An der Spitze der Stadt Gladbach standen zunächst die Gerichtsschöffen. Ferner gab es einen Vogt als Vertreter des Landesherrn. Ab 1400 sind erstmals Bürgermeister erwähnt, von denen es zunächst sechs auf Lebenszeit gewählte gab. Diese bildeten den Magistrat. Drei waren Schöffen, die anderen drei von der Bürgerschaft gewählt. Schied ein Schöffe aus, trat der vom Amtmann ernannte Schöffe an dessen Stelle. Schied ein Mitglied der von den Bürgern gewählten Mitglieder aus, wurde aus mehreren Kandidaten ein neuer gewählt. Vom gesamten Magistrat traten zwei Bürgermeister in jährlichem Wechsel als regierender und beisitzender Bürgermeister hervor. Sie leiteten die Stadtverwaltung. Einen Rat gab es erstmals seit 1446, dessen Vorsitzender der regierende Bürgermeister war. In französischer Zeit wurde ab 1797 die Munizipalverfassung eingeführt. Stadtoberhaupt war der ehrenamtliche „Maire“, dem zwei ehrenamtliche Beigeordnete und ein Municipalrat zur Seite standen. 1815 wurde die preußische Bürgermeistereiverfassung, 1845 die Gemeindeordnung der Rheinprovinz und 1856 die preußische Städteordnung. Danach leitete ein Bürgermeister beziehungsweise ab 1869 meist ein Oberbürgermeister die Stadtverwaltung. Ihm stand auch weiterhin ein Rat zur Seite.

Während der Zeit der Nationalsozialisten wurde der Oberbürgermeister von der NSDAP eingesetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte die Militärregierung der Britischen Besatzungszone einen neuen Oberbürgermeister ein und 1946 führte sie die Kommunalverfassung nach britischem Vorbild ein. Danach gab es einen vom Volk gewählten „Rat der Stadt“, dessen Mitglieder man als „Stadtverordnete“ bezeichnet. Der Rat wählte anfangs aus seiner Mitte den Oberbürgermeister als Vorsitzenden und Repräsentanten der Stadt, welcher ehrenamtlich tätig war. Des Weiteren wählte der Rat ab 1946 ebenfalls einen hauptamtlichen Oberstadtdirektor als Leiter der Stadtverwaltung. 1999 wurde die Doppelspitze in der Stadtverwaltung aufgegeben. Seither gibt es nur noch den hauptamtlichen Oberbürgermeister. Dieser ist Vorsitzender des Rates, Leiter der Stadtverwaltung und Repräsentant der Stadt. Er wurde 1999 erstmals direkt vom Volk gewählt. Erste direkt gewählte Oberbürgermeisterin Mönchengladbachs wurde Monika Bartsch (CDU). Die Ämter der Stadtverwaltung sind heute auf die Innenstädte der ehemals selbstständigen Städte Mönchengladbach und Rheydt verteilt.

Im Mönchengladbacher Stadtrat sitzen 77 Ratsfrauen und Ratsherren. Der direkt gewählte Oberbürgermeister hat Stimmrecht und leitet die Sitzungen. Derzeit (2006) sind im Mönchengladbacher Rat folgende Parteien vertreten: CDU (33 Mitglieder), SPD (20 Mitglieder), Bündnis 90/Die Grünen (7 Mitglieder), FDP (7 Mitglieder), FWG (5 Mitglieder), LiLO (2 Mitglieder), NPD (2 Mitglieder).

Bürgermeister beziehungsweise Oberbürgermeister seit 1800

Oberstadtdirektoren 1946-1999

Zu den Oberbürgermeistern und Oberstadtdirektoren von Rheydt bis 1974 siehe den Artikel Rheydt.

Wappen

  Das Wappen der Stadt Mönchengladbach zeigt unter rotem Schildhaupt, darin einen silbernen Wechselzinnenbalken, gespalten von Blau und Gold, vorne eine silberne Abtskrümme, hinten ein durchgehendes schwarzes Kreuz. Es wurde der Stadt am 7. Februar 1977 vom Regierungspräsidenten von Düsseldorf verliehen. Der Wechselbalken steht für die Herren von Quadt, die in Wickrath bis 1796 regierten. Der Abtsstab steht für die Benediktiner, die bis 1802 auf dem Abteiberg Mönchengladbach ansässig waren und das Kreuz symbolisiert die Herren von Bylandt, die in Rheydt herrschten.

Die Stadtflagge ist rot-gelb-rot, wobei der gelbe Streifen breit ist. In diesem befindet sich das Stadtwappen.

früheres Wappen von Mönchengladbach Die alte Stadt Mönchengladbach führte bis 1974 ein anderes Wappen, das den Hl. Vitus sowie einen schwarzen Löwen, beide von einem blauen Wellenbalken getrennt, zeigte. Der Hl. Vitus ist der Patron der Benediktinerabtei und damit der Stadt, der Löwe das Wappentier der Herren von Jülich, welche die Siedlung Gladbach zur Stadt erhoben. Der Wellenbalken symbolisiert den Gladbach und machte damit das Stadtwappen zu einem „redenden Wappen“. Die Sterne symbolisieren die Vierzehn Nothelfer, zu denen Vitus gezählt wird.

Städtepartnerschaften

Mönchengladbach unterhält eine Städtepartnerschaft mit folgenden Städten:

Wirtschaft und Infrastruktur

Mönchengladbachs industrieller Aufstieg wurde vor allem durch die Entwicklung der Textilindustrie von der Mitte des 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts geprägt. Daneben entwickelte sich auch eine textilorientierte Maschinenindustrie.

Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte ein umfassender Strukturwandel ein, bei dem die Bedeutung der Textilindustrie abnahm und neue Wirtschaftszweige an Bedeutung gewannen. Derzeit sind nur noch 7 % der Beschäftigten in der einst so dominanten Textil- und Bekleidungsindustrie tätig (z.B. Van Laack). Im Rahmen der erfolgreichen Diversifizierung des Wirtschaftsstandorts haben die Stadt und Vertreter der Unternehmen vor Ort im Jahr 1997 die Wirtschaftsförderung Mönchengladbach gegründet. Die WFMG hat gemeinsam mit der Hochschule Niederrhein ein fünf-Säulen-Modell für die künftige Ausrichtung des Wirtschaftsstandorts entwickelt. Hiernach sind Textil und Mode, Maschinenbau und Elektrotechnik, Logistik sowie das Gesundheitswesen als Leitbranchen für die wirtschaftliche Zukunft Mönchengladbachs bestimmend. Im Rahmen einer aktiven Clusterpolitik hat die WFMG eigene Netzwerke für diese Branchen initiiert.

Zu den Produkten der breitgefächerten Wirtschaftsstruktur der Stadt zählen unter anderem Werkzeug- und Spinnmaschinen, automatische Förderanlagen, Signalanlagen, elektronische Registrierautomaten und Transformatoren, Druckerzeugnisse sowie Nahrungs- und Genussmittel. Darüber hinaus sind auch Bierbrauereien in Mönchengladbach vertreten, wobei vor allem niederrheintypische Altbiere produziert werden.

Der Niedergang der Textilindustrie und die wirtschaftlichen Langzeitfolgen konnten so allerdings nicht aufgefangen werden. Lockte das attraktive Nachtleben in den achtziger Jahren noch junges Szene-Publikum aus Düsseldorf an, zeigt die einst vibrierende Altstadt heute überall Zeichen des Verfalls.

Auch der Tourismus spielt eine gewisse Rolle. Mönchengladbach verfügt über etwa 40 Hotels und Gasthöfe und eine Jugendherberge. Insgesamt sind etwa 2.000 Betten vorhanden. Die Zahl der Übernachtungen beträgt jährlich über 200.000.

Verkehr

Bahn

Gemessen an der Einwohnerzahl ist Mönchengladbach die größte deutsche Stadt ohne Bahn-Fernverkehr. Die beiden Hauptbahnhöfe Mönchengladbach Hauptbahnhof und Rheydt Hauptbahnhof liegen an den Fernstrecken KölnVenlo, Mönchengladbach–Duisburg sowie AachenDüsseldorf. Mönchengladbach Hbf hat darüber hinaus einen S-Bahn-Anschluss nach Düsseldorf (Linie S8). Weitere Bahnhöfe befinden sich in Odenkirchen, Wickrath und Rheindahlen, außerdem liegen die Haltepunkte Herrath, Genhausen, und Lürrip (S-Bahn) im Stadtgebiet. Nach Aufforderungen aus der Politik wird der Mönchengladbacher Hauptbahnhof renoviert. Neben Aufzügen und teilweise neuen Treppen sollen weiterhin die Bahnsteige, sowie die Empfangshalle bis 2009 erneuert werden. Ein Streitpunkt mit der Bahn ist noch, ob in Mönchengladbach nach der „Stilllegung“ des Fernverkehrs im Jahr 2001 dieser wieder aufgenommen werden soll.

ÖPNV

Den innerstädtischen öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bedienen die Busse der Niederrheinischen Verkehr und Versorgung AG (NVV). Alle Linien sind zu einheitlichen Preisen innerhalb des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR) zu benutzen.

Luftverkehr

In Mönchengladbach gibt es den Verkehrslandeplatz Mönchengladbach. Nicht weit von Mönchengladbach liegt der überregionale Flughafen Düsseldorf International, der auch Mehrheitsgesellschafter beim Flughafen ist. Weitere Anteile hält die Niederrheinische Versorgung und Verkehr AG. Aufgrund der für den gewerblichen Luftverkehr zu kurzen Start- und Landebahn von 1.200 m soll der Flughafen ausgebaut werden. Derzeit läuft hierzu das notwendige Planfeststellungsverfahren bei der Bezirksregierung Düsseldorf. Es wurde zwischenzeitlich das notwendige Erörterungverfahren durchgeführt. Hierbei schaffte es die Betreibergesellschaft nicht einen Bedarf nachzuweisen. Der notwendigen Änderung des Gebietsentwicklungsplanes verweigerte der Regionalrat in seiner Sitzung zum Thema seine Zustimmung. Auch der Zusammenschluss der 110 wichtigsten Fluggesellschaften in Deutschland BARIG spricht sich nicht für einen Aus- und Neubau des Verkehrslandeplatzes Mönchengladbach aus.

Autobahn

Mit dem Auto ist die Stadt über die Autobahnen A 44 (AachenKassel), A 46 (HeinsbergBestwig) und A 52 (RoermondEssen) sowie A 61 (VenloLudwigshafen) zu erreichen. Ferner führen die Bundesstraßen B 57, B 59 und B 230 durch das Stadtgebiet. Die Entfernungen in die umliegenden größeren Städte betragen nach Düsseldorf 30 km, nach Duisburg 35 km, nach Krefeld 20 km, nach Köln 60 km, nach Aachen 60 km, nach Venlo in den Niederlanden 35 km und nach Roermond, ebenfalls in den Niederlanden, 35 km.

Medien

An der Lüpertzender Straße befindet sich die lokale Radiostation Radio 90,1 Mönchengladbach. Sie ging am 29. September 1990 auf Sendung, am 30. Oktober 1990 wurde die erste Sendung im Rahmen des Bürgerfunks über die Frequenzen des Senders ausgestrahlt.

In Mönchengladbach wird keine eigene Tageszeitung herausgegeben. Über das lokale und regionale Geschehen berichten die Rheinische Post und die Westdeutsche Zeitung, sowie zwei kostenlose, werbefinanzierte Zeitungen die einmal wöchentlich an alle Haushalte verteilt werden (Mittwochs der Stadtspiegel und Sonntags der Extra-Tipp).

Über kulturelle Themen berichtet das monatlich erscheinende Stadtmagazin für Krefeld und Mönchengladbach, das in Kneipen und Gaststätten ausliegt.

Seit 1997 gibt es eine Lokalausgabe der Straßenzeitung Fiftyfifty die von Menschen in sozialer Not verkauft wird und vom Diakonischen Werk Mönchengladbach e.V. herausgegeben wird.

Öffentliche Einrichtungen

Bildung

In Mönchengladbach befinden sich die Fachbereiche Oecotrophologie, Sozialwesen, Textil- und Bekleidungstechnik, Wirtschaft und Wirtschaftsingenieurwesen der Hochschule Niederrhein - University of Applied Sciences, deren Sitz sich in Krefeld befindet. Die Fachhochschule wurde 1971 durch Zusammenschluss von 13 Fach- und Ingenieurschulen, die sich auf mehrere Städte verteilten, gegründet.

In Mönchengladbach befindet sich ferner das gesamte Spektrum an allgemein bildenden und beruflichen Schulen in öffentlicher und in privater Trägerschaft. Insgesamt besitzt die Stadt 95 Schulen vom Schulkindergarten bis zur Hochschule, darunter auch eine Waldorfschule.

Die Musikschule der Stadt Mönchengladbach bietet eine musikalische Ausbildung von Säuglingen bis zur Vorbereitung der Aufnahmeprüfung an einer Musikhochschule. Mehr als 4000 Schülerinnen und Schüler nehmen die Angebote wahr.

Sport und Freizeit

Fußball

Mönchengladbachs größter und bekanntester Fußballverein ist Borussia Mönchengladbach. Der Traditionsklub feierte in den 70er Jahren 5 Deutsche Meisterschaften und 2 UEFA-Cup-Siege. Er ist 2007 in die 2. Fußball-Bundesliga abgestiegen und im Stadion im Borussia-Park beheimatet. Borussias U-23-Mannschaft ist 2007 in die Fußball-Oberliga Nordrhein abgestiegen und spielt in der Regel im Grenzlandstadion.

Hockey

Der Bundesligist Gladbacher HTC ist Mönchengladbachs höchstklassigst spielender Hockeyverein. Er wurde 2002 deutscher Meister. Die Heimspiele werden auf der vereinseigenen Anlage oder im Warsteiner HockeyPark ausgetragen. Dort fand vom 6. bis 17. September 2006 die Feldhockey-Weltmeisterschaft der Herren 2006 statt. Der Rheydter Spielverein ist der älteste Hockeyverein in Mönchengladbach und wurde der bislang letzte Deutsche Pokalsieger (2001). Er spielt in der zweiten Bundesliga und verfügt über einen eigenen Kunstrasenplatz.

Basketball

Das Basketballteam NVV Lions Mönchengladbach spielt in der Regionalliga West und trägt seine Heimspiele in der Jahnhalle aus.

American Football

Die Mönchengladbach Mavericks spielen ab der Saison 2007 in der Oberliga NRW West und tragen ihre Heimspiele ebenfalls im Warsteiner HockeyPark aus.

Trabrennsport

Auf der Trabrennbahn Mönchengladbach veranstaltet der "Verein zur Förderung des Rheinischen Trabrennsportes e.V." (bis Ende 2007 "Trabrennverein Mönchengladbach e.V.") regelmäßig Trabrennen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater und Musik

Die Vereinigten Städtischen Bühnen Krefeld und Mönchengladbach bieten Oper, Operette, Musical und Schauspiel in den Theaterhäusern beider Städte. Das Kooperationstheater wurde 1950 gegründet. Das begleitende Orchester der Bühnen sind die „Niederrheinischen Sinfoniker“, die auch Sinfonie-Konzerte geben.

Ferner gibt es das „BIS“ in Altmönchengladbach, ein Kulturzentrum für alle Arten von Kultur, so auch Malerei, Jazz und zeitgenössische Musik, „Die Spindel“, eine Kleinkunstbühne am Abteiberg, „Das Rote Krokodil“, eine Kleinkunstbühne im Stadtteil Wickrath und den „Theater Spielplatz“, Mönchengladbachs kleinste Bühne. Sie bietet Kabarett, Theater und Literatur und befindet sich in Rheydt.

Die „MusicCommunity MG“ ist ein loser Zusammenschluss von Veranstaltern und Kulturförderern in Kooperation mit dem Fachbereich Weiterbildung und Musik der Stadt Mönchengladbach. Jährlich werden auf 10 Veranstaltungen Künstler aus dem Bereich der Popularmusik gefördert. Mit dem citymovement indoor wird die MusicCommunity MG die Tradition des größten Umsonst- und Draußen-Festivals der Region fortführen.

Zu den lokalen Musikgruppen gehört u.a. die Punkband EA80.

Museen

 
Mönchengladbach, Museum Abteiberg
  • Städtisches Museum Abteiberg
  • Städtisches Museum Schloss Rheydt
  • Museum im Wasserturm Rheindahlen; steinzeitliche Fundstätten des Niederrheins
  • Karnevalsmuseum Altes Zeughaus e. V.
  • Vogelkundliches Museum Schloss Wickrath; Schausammlung rheinischer Vogelarten und andere heimische Tiere

Stolpersteine

Am 27. Januar 2006 hat Gunter Demnig im Stadtteil Odenkirchen die ersten drei Stolpersteine in Mönchengladbach verlegt. Inzwischen gibt es im ganzen Stadtgebiet 144 Stolpersteine.

Bauwerke

  • Rathaus Abtei (ursprünglich Benediktinerkloster), Mönchengladbach-Stadtmitte, 1663-1705, Wiederaufbau 1950
  • Rathaus Rheydt, Mönchengladbach-Rheydt, 1894-96 erbaut, entworfen von Robert Neuhaus
  • Münster St. Vitus, Mönchengladbach-Stadtmitte, Anfang 12. Jahrhundert (Krypta), 1228-39 (Langhaus) und 1256-77 (Chor, entworfen von Meister Gerhard)
  • Katholische Pfarrkirche St. Maria Himmelfahrt, 1469-1533, Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg
  • Evangelische Pfarrkirche, Mönchengladbach-Wickrathberg
  • Evangelische Pfarrkirche, Mönchengladbach-Odenkirchen, 1755-1757 erbaut, entworfen von Francois Soiron
  • Evangelische Friedenskirche (heute Wohnhaus), Mönchengladbach-Rheydt-Geneicken, 1864-66 erbaut, entworfen von Maximilian Nohl
  • Katholische Pfarrkirche St. Marien, Mönchengladbach-Rheydt, 1853-1855 erbaut, entworfen von Vincenz Statz, Wiederaufbau und Umbau durch Alfons Leitl nach dem Zweiten Weltkrieg
  • Katholische Pfarrkirche St. Laurentius, Mönchengladbach-Odenkirchen, 1889-1891 erbaut, entworfen durch Franz Schmitz
  • Evangelische Hauptkirche, Mönchengladbach-Rheydt, 1899-1902 erbaut, entworfen von Johannes Otzen
  • Katholische Pfarrkirche St. Josef, Mönchengladbach-Rheydt, 1903-1905 erbaut, entworfen von Josef Kleesattel
  • Katholische Pfarrkirche St. Elisabeth, Mönchengladbach-Eicken, 1933-1935 erbaut, entworfen durch Herrmann Schagen
  • Pfarrkirche St. Franziskus, Mönchengladbach-Rheydt-Geneicken, 1930 erbaut, entworfen von Dominikus Böhm
  • Pfarrkirche St. Peter, Mönchengladbach-Waldhausen, 1933 erbaut, entworfen von Clemens Holzmeister
  • Katholische Brandtskapelle St.Aloysius, Mönchengladbach-Waldhausen, 1896 eingeweiht, erbaut von Franz Brandts, etworfen von Regierungsbaumeister a.D. Anton Peter Neu
  • Der Dicke Turm, Mönchengladbach-Stadtmitte, Anfang des 15. Jahrhunderts erbaut
  • Schloss Rheydt, Mönchengladbach-Rheydt, Herrenhaus erbaut von 1534-72, entworfen von Maximilian Pasqualini, Umbau zum Gästehaus von Joseph Goebbels durch Emil Fahrenkamp während der NS-Zeit
  • Torhaus der Burg Odenkirchen, Mönchengladbach-Odenkirchen, 1734 erbaut
  • Schloss Wickrath, Mönchengladbach-Wickrath, erbaut in der Zeit von 1746-72
  • Wasserschloss Haus Horst, Mönchengladbach-Giesenkirchen, 1853 weitgehend erneuert
  • Kaiser-Friedrich-Halle, Mönchengladbach-Stadtmitte, 1902-1903 erbaut, entworfen von Friedrich W. Werz und Paul Huber
  • Stadthalle Rheydt, Mönchengladbach-Rheydt, 1928-1930 erbaut, entworfen von Walter Fischer, Hans Poelzig, Max Littmann, Umbau 1982-84, entworfen von HPP
  • Schauspielhaus, Mönchengladbach-Stadtmitte, 1957-59 erbaut, entworfen von Paul Stohrer
  • St. Kamillus Asthmakrankenhaus mit Kirche und Kloster, Mönchengladbach-Dahl, 1926-28 erbaut, entworfen von Dominikus Böhm
  • Berufsschule, Mönchengladbach-Rheydt-Mülfort, 1938-55 erbaut, entworfen von Emil Fahrenkamp
  • Wasserturm an der Viersener Straße, Mönchengladbach-Stadtmitte, 1908-09 erbaut, entworfen von Otto Greiß
  • Museum Abteiberg, Mönchengladbach-Stadtmitte, 1972-82 erbaut, entworfen von Hans Hollein
  • Volksbad im Volksgarten
  • Stadion im Borussia-Park, Mönchengladbach-Nordpark, 2002-04 erbaut, entworfen von der Planungsgruppe B
  • Warsteiner HockeyPark

Parks in Mönchengladbach

Sonstige Sehenswürdigkeiten

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Februar: Rosenmontag: Rathaussturm in Rheydt / Veilchendienstagszug
  • April: Kappesfest (Handwerkermarkt) in Rheindahlen
  • Mai: Ensemblia (Zwei-Jahres-Rhythmus)
  • Sommer: Chor- und Orchesterkonzerte in der Konzertmuschel
  • Juni: Fest am See in Wickrath, Turmfest in Rheydt
  • Juli: Start und Ziel der Oldtimer-Zuverlässigkeitsfahrt 2000 km durch Deutschland; „Eine-Stadt-Fest“
  • September: Rheydter Blumenwoche mit Verleihung der Goldenen Blume von Rheydt alle zwei Jahre, Straßenjazz-Festival,
  • Stadtschützenfest Bezirksverband Mönchengladbach-Rheydt-Korschenbroich im Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften
  • November: Nachtaktiv - Mönchengladbacher Kulturnacht(Zwei-Jahres-Rhythmus)
  • Dezember: Weihnachtsmarkt
  • Jüdische Kulturtage im Rheinland Beteiligung an allen Projekten (2002; März 2007)

Personen

Ehrenbürger

Die Stadt Mönchengladbach hat folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen:

Ehrenbürger von Rheydt:

Bekannte Personen der Stadt

(Folgende Persönlichkeiten sind in Mönchengladbach beziehungsweise in den Gemeinden, die heute zu Mönchengladbach gehören, geboren. Die Auflistung erfolgt chronologisch nach Geburtsjahr. Ob sie ihren späteren Wirkungskreis in Mönchengladbach hatten oder nicht ist dabei unerheblich)

Mit der Stadt Mönchengladbach sind auch folgende Personen verbunden, die anderenorts geboren sind:

Literatur

  • Peter Norrenberg: Geschichte der Pfarreien des Dekanates M.Gladbach. Köln 1889
  • Doris Schilly: Mitten unter uns. Jüdisches Leben in Mönchengladbach. Sutton Verlag, Erfurt 2006, ISBN 978-3-89702-984-2
  • Preußens Städte - Denkschrift zum 100-jährigen Jubiläum der Städteordnung vom 19. November 1808; hrsg. im Auftrag des Vorstandes des Preußischen Städtetages von Prof. Dr. Heinrich Silbergleit, Berlin, 1908
  • Rheinisches Städtebuch; Band III 3. Teilband aus „Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte“ - Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1956
  • "Geschichte der ehemal. Herrschaft und des Hauses Odenkirchen", Kaplan Rudolph Wiedemann.
  • "Laurentiusbote", Odenkirchen
  • LOCA DESIDERATA, Mönchengladbach Stadtgeschichte, Band 2, herausgegeben von Wolfgang Löhr mit Unterstützung der Sparkassenstiftung für Kunst u. Wissenschaft, der Reiners-Stiftung GmbH und der Josef und Hilde Wilberz-Stiftung, alle Mönchengladbach, erschienen 1999 im Rheinland-Verlag GmbH, Abtei Brauweiler, 50259 Pulheim, ISBN 3-7927-1801-4.

Quellen

  1. [infobrief] Stadt 2030 - Übersicht
 Wikinews: Mönchengladbach – in den Nachrichten
Commons: Mönchengladbach – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien