DEL 2007/08 | |
---|---|
Deutscher Meister 2008 | |
Aufsteiger |
Die DEL-Saison 2007/08 ist die 14. Spielzeit seit Bestehen der Deutschen Eishockey-Liga. Nach der Aufnahme der Grizzly Adams Wolfsburg treten 15 Vereine gegeneinander an.
Eröffnet wurde die Spielzeit mit der Partie der Kölner Haie gegen die Hamburg Freezers am Donnerstag den 6. September 2007, der amtierende Deutsche Meister Adler Mannheim bestritt einen Tag später bei den DEG Metro Stars sein erstes Saisonspiel. Der Beginn der Play-off-Runde 2008 ist für den 11. bzw 12. März 2008 terminiert, die Finalserie soll am 13. April beginnen.[1]
Voraussetzungen
Teilnehmer
Gemäß dem neuen Kooperationsvertrag zwischen der DEL und dem Deutschen Eishockey-Bund gab es in der vergangenen Spielzeit keinen sportlichen Absteiger mehr. Die Grizzly Adams Wolfsburg als Meister der 2. Bundesliga hatten allerdings die Möglichkeit, in die DEL aufzusteigen. Da die Wolfsburger die organisatorischen und finanziellen Voraussetzungen für eine Aufnahme, den sogenannten 9.000-Punkte-Plan, erfüllen, stimmte die DEL-Gesellschafterversammlung der Aufnahme zu.
Folgende 15 Vereine nehmen an der Deutschen Eishockey-Liga 2007/08 teil (alphabetische Sortierung):
- Augsburger Panther (Vorjahr: Platz 13)
- Eisbären Berlin (9.)
- EV Duisburg „Die Füchse“ (14.)
- DEG Metro Stars (Düsseldorf; 2., Play-off-Halbfinale)
- Frankfurt Lions (8., Viertelfinale)
- Hamburg Freezers (7., Viertelfinale)
- Hannover Scorpions (6., Viertelfinale)
- ERC Ingolstadt (4., Viertelfinale)
- Iserlohn Roosters (11.)
- Kölner Haie (5., Halbfinale)
- Krefeld Pinguine (10.)
- Adler Mannheim (1., Deutscher Meister)
- Sinupret Ice Tigers (Nürnberg; 3., Finale)
- Straubing Tigers (12.)
- Grizzly Adams Wolfsburg (Aufsteiger)
Modus und Regelwerk
Als Änderungen gegenüber dem Modus in der Vorsaison beschloss die Gesellschafterversammlung im Juni 2007, dass im Falle eines Penalty-Schießens in der Hauptrunde nur noch drei Schützen pro Team antreten. Ferner wurde das Penalty-Schießen in den Play-offs abgeschafft. Es wird, wie in der NHL, in allen Spielen Verlängerung bis zum sudden death gespielt und im Gegensatz zu den Vorrundenspielen wird in den Playoffs in der Verlängerung wieder mit 5 gegen 5 gespielt. Zusätzlich wurde im Februar 2008 festgelegt, dass die beiden letzten Spieltage der Vorrunde sowie die Playoff-Spiele nach dem "4-Schiedsrichter"-Prinzip mit einen zusätzlichen Hauptschiedsrichter durchgeführt werden.
Die DEL-Saison 2007/08 wird die vorerst letzte ohne sportlichen Absteiger sein. Auf ihrer 69. Gesellschafterversammlung beschloss die Liga im November 2007, den Abstieg zur Saison 2008/09 wiedereinzuführen.
Sportliches
Im März 2007 kamen erstmalig Meldungen über einen möglichen Umzug der Füchse Duisburg nach Stuttgart aus wirtschaftlichen Gründen auf, am 26. April 2007 gab der Hauptgesellschafter Pape bekannt, in Duisburg zu verbleiben, da es der Stadt Stuttgart nicht gelungen sei, in der kurzen Zeit die benötigten Sponsorengelder in Höhe von 5 Millionen Euro aufzutreiben. Somit tritt 2005 vom EV Duisburg ausgegliederte Spielbetriebsgesellschaft auch in der Saison 2007/08 unter dem Namen "Die Füchse" in Duisburg an, die weitere Zukunft des Vereins ist jedoch nach wie vor offen[2].
In der Spielzeit 2007/08 tragen die Eisbären Berlin ihre Spiele zum letzten Mal im traditionsreichen Wellblechpalast aus, in der kommenden Saison soll das Team aus der Hauptstadt in die momentan im Bau befindliche, 17.000 Zuschauer fassende O2 World umziehen. Im Wellblechpalast wurde der SC Dynamo Berlin 15-mal DDR-Meister, der Nachfolgeverein des SC Dynamo, die Eisbären Berlin, gewannen in ihrem Heimstadion ihre ersten drei gesamtdeutschen Titel: die Deutschen Meisterschaften 2005 und 2006 sowie den Deutschen Eishockey-Pokal 2008.
Wie auch in den Vorjahren hatte die schlechte Postion der deutschen Nationalmannschaft in der IIHF-Weltrangliste zur Folge, dass keine deutschen Mannschaften für den IIHF European Champions Cup qualifiziert waren. Der Deutsche Meister aus Mannheim folgte jedoch der Einladung des HC Davos zum renommierten Spengler Cup, den sie im Dezember mit vier Punkten Rückstand auf den Sieger Team Canada als Dritter abschlossen.
Zum ersten Mal war das Saisonergebnis hingegen ausschlaggebend für die neu eingeführte Champions Hockey League. Der Meister der Deutschen Eishockey Liga ist dabei automatisch für die Gruppenphase qualifiziert, der Vorrundensieger tritt in einem Qualifikationsturnier gegen den schweizer und den slowakischen Hauptrundenersten an. Sollte der Meister der regulären Saison identisch mit dem Sieger der Play-offs sein, rückt automatisch der Zweitplatzierte der Vorrunde nach.
Wirtschaftliches
Im Vergleich zum Vorjahr blieben die Etats der Vereine fast stabil, der durchschnittliche Etat belief sich auf 5,24 Mio. €, was eine leichte Steigerung im Vergleich zum Vorjahr darstellte. Der Gesamtetat der Vereine wurde bedingt durch die Aufstockung der Liga um eine weitere Mannschaft von 70 auf 78,7 Mio. € erhöht. Wieder stand DEL eine vergleichsweise hohe Summe an TV-Geldern vom Pay-TV-Sender Premiere zur Verfügung. Als Hauptsponsor der Liga warben weiterhin die Gelben Seiten in jedem Stadion an der Bande sowie auf den offiziellen Internetpräsenzen der Clubs, die Schiedsrichter laufen mit einem Schriftzug des Arzneimittelkonzerns taxofit auf.
Etat-Übersicht der DEL-Clubs 2007/08 [3] | |||||
---|---|---|---|---|---|
Club | Etat 2006/07in Mio. € | Veränderung gegenüber dem Vorjahr |
Zuschauerschnitt (Kalkulation) | ||
Adler Mannheim | 8,0 | / | 8.500 | ||
DEG Metro Stars | 7,7 | + 0,2 | k.A. | ||
Hamburg Freezers | 7,0 | / | 9.500 | ||
Eisbären Berlin | 6,5 | / | 4.500 | ||
Kölner Haie | 6,5 | / | 10.000 | ||
ERC Ingolstadt | 6,0 | + 0,3 | 3.700 | ||
Hannover Scorpions | 5,5 | / | k.A. | ||
Sinupret Ice Tigers | 5,1 | + 0,5 | 5.300 | ||
Frankfurt Lions | 4,8 | + 0,1 | 5.200 | ||
Grizzly Adams Wolfsburg | 4,5 | / | 2.500 | ||
Iserlohn Roosters | 3,8 | + 0,3 | k.A. | ||
Krefeld Pinguine | 3,8 | - 0,2 | 4.000 | ||
Straubing Tigers | 3,5 | + 0,5 | 4.000 | ||
Augsburger Panther | 3,0 | - 0,2 | 3.400 | ||
EV Duisburg | 3,0 | / | 2.500 |
Die Adler Mannheim blieben damit weiterhin Etat-Krösus der Liga, die DEG Metro Stars schlossen durch die finaziellen Erfolge im Premierernjahr des ISS Domes jedoch bis auf 300.000 € an den Deutschen Meister auf. Schlusslicht dieser Rangfolge blieb der EV Duisburg, hinzu kamen die Augsburger Panther, die ihren Vorjahresetat knapp verkleinern mussten. Die starke Saison der Sinupret Ice Tigers, die durch den Einzug ins Finale gekrönt wurde, brachte der Mannschaft eine Etaterhöhung um 500.000 Euro, ebenso wie den Straubing Tigers, die sich inzwischen finanziell in der DEL etabliert haben.
Vor der Saison drohte Günter Papenburg, Besitzer der Hannover Scorpions, mit der Schließung der sich in seinem Besitz befindenden TUI Arena und dem Verkauf der DEL-Lizenz zur Saison 2008/09. Grund hierfür war ein andauernder Streit mit der Stadt Hannover, die einen Bau-Zuschuss von 2,5 Millionen Euro zurückgezahlt haben wollte. Da in der zur Weltausstellung Expo 2000 eröffnete Halle die Zuschauerkapazität von 10.500 nur selten erreicht wurde und der Verein damit fortlaufend Verluste erleidet, soll Papenburg nicht bereit gewesen sein, den Forderungen der Stadt nachzugehen[4].
Im Januar gab Günther Hertel, Alleingesellschafter der Sinupret Ice Tigers, bekannt, dass die Zukunft des Vereins in Nürnberg in Gefahr sei. Hertel äußerte sich dazu folgendermaßen: "Wirtschaftlich sieht es gar nicht gut aus. Ich habe keine Lust mehr, noch mehr privates Geld in die Ice Tigers zu stecken. In den nächsten zwei Wochen werden wir alles versuchen, die Zukunft des Vereins zu sichern – sollten wir das nicht schaffen, wird es nächstes Jahr kein Eishockey in Nürnberg mehr geben."[5] Wenige Tage später entschärfte Hertel die Situation und gab sich zuversichtlicher, betonte jedoch weiterhin, dass der Verein neue Sponsoren brauche, um die Lücken im Etat schließen zu können.
Vorrunde
Wie schon in der Vorsaison treffen auch in dieser Spielzeit die Mannschaften jeweils vier Mal pro Saison aufeinander. Die sechs bestplatzierten Mannschaften ziehen automatisch in die Play-offs ein, die vier Teams auf den Plätzen sieben bis zehn kämpfen in einer Qualifikation nach der Hauptrunde um die Play-offs, für die Clubs ab Position elf ist die Saison nach der Hauptrunde beendet.
September 2007
Am 6. September 200 wurde die vierzehnte Spielzeit der DEL mit dem 6:3-Sieg der Kölner Haie gegen die Hamburg Freezers eröffnet.
Erster Tabellenführer der neuen Saison waren die Krefeld Pinguine, die den Aufsteiger EHC Wolfsburg am ersten Spieltag deutlich mit 4:0 besiegt hatten. Meister Adler Mannheim verlor sein Auftaktspiel gegen die DEG Metro Stars mit 2:4. Am zweiten Spielzeug wurde beim 10:9 der Nürnberg Ice Tigers in Iserlohn ein neuer Torrekord aufgestellt, mit der 3:6 Niederlage gegen die Berliner Eisbären machten die Adler Mannheim ihren Fehlstart in die Saison perfekt. Diese Negativserie setzte sich in den folgenden Wochen weiter fort, sodass der Deutsche Meister große Teile des ersten Saisondrittels im Tabellenkeller verbrachte. Den Eisbären gelang hingegen ein Saisonstart nach Maß, mit sechs Siegen in sieben Spielen belegten die Hauptstädter zum Ende des Monats den zweiten Tabellenplatz hinter den Frankfurt Lions die sechs ihrer ersten neun Spiele gewonnen hatten und 19 Punkte sammelten. Platz 3 belegte der Vorjahresfinalist Nürnberg Ice Tigers, der erst am fünften Spieltag seiner erste Niederlage in Straubing eingefahren hatte.
Durchwachsen hingegen verlief der Saisonstart für DEG Metro Stars, was vor allem an einer anhaltenden Verletzungsmisere im Team lag. So verletzte sich nach Tore Vikingstad und Daniel Kreutzer mit Verteidiger Robert Dietrich ein weiterer Leistungsträger schwer. Mit einem Bruch des rechten Sprunggelenks musste der gebürtige Kasache mehrere Monate pausieren.
Die Kölner Haie gaben indessen eine Kooperation mit Stanley-Cup-Sieger Anaheim Ducks bekannt. Angedacht sei zunächst ein Austausch zwischen Trainern und eine Zusammenarbeit in der Scouting-Abteilung, ebenfalls denkbar ist die Verpflichtung von Spielern, die sich bei den Ducks noch nicht haben durchsetzten können sowie ein mögliches Gastspiel der Kalifornier in Köln[6].
Oktober 2007
Auch im Oktober setzten die Tabellenführer aus Frankfurt und Berlin ihre Siegsesserien fort, ein weiterer Gewinner waren die Hamburg Freezers, die sich bis zum Monatsende mit 32 Punkten auf den dritten Tabellenplatz verbessern konnten. Ebenfalls im Aufwind zeigten sich die Kölner Haie, die das Spitzenspiel des 11. Spieltags gegen Tabellenführer Frankfurt Lions mit 4:3 im Penaltyschießen gewinnen konnten. Am selben Spieltag konnten die weiterhin auswärts schwachen Adler Mannheim mit einem 5:1 gegen Schlusslicht Füchse Duisburg zum ersten mal den Kontakt zum Mittelfeld herstellen.
Am 9. Oktober gaben die Füchse Duisburg die erste Trainerentlassung der laufenden Saison bekannt, Coach Dieter Hegen wurde bis auf Weiteres beurlaubt, das Training übernahm der sportliche Leiter Franz Fritzmeier senior, dessen Premiere auf der Bank allerdings beim 0:4 seines Teams in Wolfsburg gründlich misslang. Als Hegens Nachfolger wurde zwei Wochen Später der ehemalige Nationalspieler Peter Draisaitl vorgestellt.
Im Aufwärtstrend befanden sich hingegen die Iserlohn Roosters, denen am 15. Spieltag gegen die Hannover Scorpions der fünfte Sieg in Folge gelang. Da sie eine Woche später auch gegen Tabellenführer Frankfurt die Oberhand behielten, wurde dieser von den Eisbären Berlin abgelöst. Für eine Überraschung sorgte schließlich der Tabellenletzte aus Duisburg, der Nationaltorhüter Robert Müller vom Deutschen Meister aus verpflichtete. Dies geschah zunächst mit der Option, dass Müller zu den Adlern sofort zurückkehren sollte, sollte dies im Saisonverlauf nötig werden. Im Dezember 2007 einigten sich dann jedoch schließlich die Kölner Haie und die Adler Mannheim auf einen sofortigen Wechsel von Robert Müller in die Domstadt.
November 2007
Zu Beginn des Monats November kamen die Adler Mannheim immer besser in Fahrt, durch das 5:4 gegen Tabellenführer aus Berlin landeten sie am 21. Spieltag bereits den dritten Sieg in Folge, wodurch der Meister langsam wieder in Richtung der Playoff-Plätze rückte. Nach einer einwöchigen Pause aufgrund des Deutschland Cups 2007 startete die Liga am 13. November mit zwei vorgezogenen Partien des 31. bzw. des 38. Spieltages in die nächste Saisonphase. In der sogenannten "Traditional Night" traten die Adler Mannheim in der SAP Arena in speziellen Trikots ohne Werbung im Design der ersten Bundesliga-Saison nach dem Wiederaufstieg 1978/79 gegen die Kölner Haie an, der Meister gewann mit 3:1 und setzte seinen Aufwärtstrend fort.
Bei den DEG Metro Stars wurde hingegen das Personalkarussel weiter angetrieben: Aufgrund des schlechten Saisonauftakts wurde Trainer Slavomir Lener mit sofortiger Wirkung entlassen, als Nachfolger wurde Lance Nethery vorgestellt. Nach viermonatiger Krankheitspause kehrte dagegen Kapitän Daniel Kreutzer in den Kader der Düsseldorfer zurück.
Die Hannover Scorpions hingegen mussten durch die Verletzung ihres Stürmers Jonas Lanier einen herben Rückschlag im Rennen um die direkten Playoff-Plätze hinnehmen. Im Spiel gegen die Iserlohn Roosters prallte Lanier gegen das Tor und erlitt einen Riss des Syndesmosebandes, woraufhin er drei Monate aussetzen musste. Ebenfalls ernüchternd verlief der Monat für die Hamburg Freezers. Nach dem vierten Tabellenplatz am 19. Spieltag konnten die Hanseaten bis zum Monatsende nur zwei von acht Partien gewinnen und stürtzten bis auf Rang 9 ab. Tabellenführer blieben die Eisbären Berlin (55 Punkte), jetzt vor den Kölner Haien (53) und den Frankfurt Lions (50). Die Nünberg Ice Tigers hielten mit 48 Punkten den Anschluss an das Spitzentrio, Meister Adler Mannheim schaffte den Sprung auf Platz 5.
Als Konsequenz der schlechten Leistungen wurden zudem Ron Kennedy in Ingolstadt sowie Erich Kühnhackl in Straubing ihrer Ämter enthoben. Kennedys Nachfolger wurde der mehrfache Stanley Cup-Gewinner Mike Krushelnyski, am 29. November trat Bob Manno die Nachfolge Kühnhackls in Straubing an.
Dezember 2007
Auch im Dezember setzte sich die Talfahrt der DEG Metro Stars weiter fort, woran auch die weiter anhaltende Verletzungsmisere eine Teilschuld traf. So erlitt der gerade wiedergenesene Robert Dietrich einen Beinbruch und fiel erneut für runde acht Wochen aus, zudem erlitt Schlüsselspieler Tore Vikingstad beim 3:4 in Hannover einen Riss im Adduktorenbereich. Ebenfalls weiter in der Kirse steckten die Hamburg Freezers, die zudem auf ihren Verteidiger Martin Walter verzichten mussten, der sich im Training einen Kahnbeinbruch zuzog.
Die Eisbären Berlin festigten hingegen nach dem deutlichen 7:2-Sieg über Mannheim und einem 6:5 nach Penaltyschießen in einem wahren Eishockeykrimi am 34. Spieltag gegen Hannover die Tabellenführung. Einen missglückten Einstand feierte hingegen Nationaltorhüter Robert Müller, der am selben Spieltag mit seinen Haien mit 0:3 in Augsburg verlor.
Nach einer 4:7-Heimniederlage reagierten schließlich die in dieser Saison durch fehlende Konstanz glänzenden Adler Mannheim und entließen Trainer Greg Poss, der im November gerade erst seinen Vertrag beim Deutschen Meister verlängert hatte. Poss hatte mit den Adlern in der Vorsaison den Pokal und die Meisterschaft geholt, 18 Siege bei 17 Niederlagen waren den Vereinsvorsitzenden bis zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht den hohen Ansprüchen des Clubs genügend. Als Nachfolger wurde Dave King vorgestellt, der zuvor bereits die Hamburg Freezers trainiert hatte, Assistent Teal Fowler blieb dem Verein erhalten. Der Einstand Kings gelang mit einem 7:2 gegen die weiterhin desolaten Düsseldorfer, Nationalspieler Tomáš Martinec feierte dabei seinen 500. DEL-Einsatz.
Als Tabellenführer gingen die Eisbären Berlin ins neue Jahr, nachdem sie sich am zweiten Weihnachstsfeiertag nach einem 0:2-Rückstand noch mit 3:2 nach Penaltyschießen in Hamburg durchgesetzt hatten und damit mit 78 Punkten nicht mehr einzuholen waren. Die Frankfurt Lions beendeten das Kalenderjahr mit 71 Punkten auf dem zweiten Rang, dahinter folgten Nürnberg (69) und Köln (68).
Januar 2008
Zum Jahresbeginn entließ Schlusslicht Duisburg nach einenm nur knapp zweimonatigen Engagement überraschend Trainer Peter Draisaitl, seine Nachfolge trat der bisherige Co-Trainer Karel Lang. Die Entscheidung der Füchse war bis dato bereits die siebte Trainerentlassung der laufenden DEL-Saison. Drei Wochen später gaben die Füchse bekannt, aus der Übergangs- eine Dauerlösung machen zu wollen.[7]
Sportlich startetenden die Nürberg Ice Tigers mit einem deutlichen 8:3 im Spitzenspiel gegen Tabellenführer Eisbären Berlin eine Aufholjagd, die sie bis zum Monatsende an die Tabellenspitze führen sollte. Zuvor gaben die Eisbären zudem bekannt, dass Stürmer Christoph Gawlik mit einem Riss einer Knorpellippe am Schulterblatt bis zum Saisonende ausfallen würde. Weiter unter Druck geriet Hamburgs Trainer Bill Stewart, der nach einer anhaltenden Serie von zwei Siegen aus acht Spielen großspurig ankündigte, bei anhaltendem Misserfolg das Einkommen der Spieler zu kürzen und sich damit den wohl letzten Kredit bei den Fans verspielte. Die Vereinsführung stärkte dem Trainer jedoch weiterhin den Rücken und verlängerte den Vertrag mit dem Kanadier um ein weiteres Jahr bis zum Saisonende 2008/09.
Boden gut machten hingegen die Adler Mannheim, die mit neun Siegen in Folge bis auf Platz Fünf vorrückten, die Serie sollte erst wieder Mitte Februar mit einer Niederlage gegen die Iserlohn Roosters enden. Die Frankfurt Lions fielen hingegen nach überraschenden Niederlagen gegen Düsseldorf, Wolfsburg sowie im Spitzenspiel gegen den Tabellennachbarn aus Nürnberg auf Platz vier hinter die Kölner Haie zurück.
Februar 2008
Der Februar begann für die Kölner Haie mit einer Hiobsbotschaft. Nationalverteidiger Mirko Lüdemann erlitt im Spiel gegen Schlusslicht Duisburg einen doppelten Bündelriss in der schrägen Bauchmuskulatur und fiel mehrere Wochen aus.
Nach All-Star Game und Länderspielpause aufgrund des Vier-Nationen-Turniers in Lausanne nahm die Liga am 12. Februar ihren Spielbetrieb wieder auf. Für den Tabellenführer Nürnberg begann der 52. Spieltag zwar mit dem erwarteten Sieg über die Füchse Duisburg, schwerer wog hingegen der Mittelfußbruch von Angreifer Scott King, der den Ice Tigers damit für mehrere Wochen nicht zur Verfügung steht. Drei Tage später verlor das Team zudem das Spitzenspiel gegen die Kölner Haie, durch ein deutliches 7:3 gegen die Adler Mannheim konnte die Tabellenführung jedoch weiter zementiert werden. Adlerstürmer Jason Jaspers erlitt dabei einen Kieferburch und fällt damit bis zum Saisonende aus.
Nach Nürnberg und Berlin sicherten sich schließlich die Kölner Haie mit einem Sieg gegen Schlusslicht Duisburg am 55. Spieltag den vorzeitigen Einzug in die Play-offs, die Frankfurt Lions folgten zwei Tage später durch einen Sieg beim selben Gegner. Auf deutlichem Play-off-Kurs sind inzwischen auch wieder die DEG Metro Stars, die gegen die Straubing Tigers den achten Sieg aus den letzten neun Partien holten und somit den achten Platz belegen. Als fünftes Team sicherte sich hingegen auch Meister Adler Mannheim die Play-off-Teilnahme, durch das 6:4 im Spitzenspiel gegen Berlin machten die Nürnberg Ice Tigers währenddessen einen wichtigen Schritt in Richtung Vorrundenmeisterschaft, was gleichbedeutend mit einem Qualifikationsplatz für die Champions Hockey League 2008/09 ist.
Weiter Hoffnung auf einen Pre-Playoff-Platz können sich auch wieder die Hamburg Freezers machen, die sich mit einem überraschend hohen 6:2 gegen die Kölner Haie eindrucksvoll im Rennen zurückmeldeten und bis auf einen Punkt an die Krefeld Pinguine herankamen. Für die Domstädter war es hingegen die bis dato höchste Saisonniederlage.
Play-offs
Qualifikation
Die ersten beiden Qualifikationsspiele (Modus: „best of three“) finden am 11. (bzw. 12. März bei Heimrecht Köln) und 14. März 2008 statt. Der Siebtplatzierte der Hauptrunde tritt gegen den Zehntplatzierten an, der Achte spielt gegen den Neunten. (Siege der Teams gegeneinander während der Hauptrunde in eckigen Klammern, Sieger fett)
Serie | 1 | 2 | 3 | HR | |||
---|---|---|---|---|---|---|---|
– | |||||||
– |
Viertelfinale
Die Viertelfinalserie (Modus: „best of seven“) soll ab 18. März ausgetragen werden.
Serie | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | HR | |||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Sinupret Ice Tigers | – | Sieger Qualifikation 2 | –:– | –:– | –:– | –:– | –:– | –:– | –:– | [–:–] | |
Eisbären Berlin | – | Sieger Qualifikation 1 | –:– | –:– | –:– | –:– | –:– | –:– | –:– | [–:–] | |
Kölner Haie | – | Adler Mannheim | –:– | –:– | –:– | –:– | –:– | –:– | –:– | [–:–] | |
Frankfurt Lions | – | Iserlohner EC | –:– | –:– | –:– | –:– | –:– | –:– | –:– | [–:–] |
Halbfinale
Die Paarungen richtete sich nach den Platzierungen der Viertelfinalsieger in der Hauptrunde. Der Best-Platzierte spielte gegen den Schlechtest-Platzierten, und der Zweit-best-Platzierte gegen den Dritt-best-Platzierten. Die jeweils besser platzierte Mannschaft bekommt das erste Heimrecht.
Die Ausspielung des Siegers fand, genau wie im Finale, im "best of five" Modus statt. Die Halbfinalserie soll am 1. April beginnen.
Serie | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | HR | |||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Bestplatzierter Vorrunde | – | Schlechtest-Platzierter Vorrunde | –:– | –:– | –:– | –:– | –:– | [–:–] | |
Zweit-best-Platzierter Vorrunde | – | Zweit-schlechtest-Platzierter Vorrunde | –:– | –:– | –:– | –:– | –:– | [–:–] |
Finale
Die Sieger der beiden Halbfinale treten gegeneinander an, wobei die Mannschaft, die in der Hauptrunde besser platziert war, das erste Heimrecht bekommt. Die Finalserie soll am 13. April starten. Der Termin für ein mögliches fünftes Finale und damit der späteste Zeitpunkt für das letzte Spiel der Saison ist der 22. April 2008.
Serie | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | HR | |||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Sieger Halbfinale 1 | – | Sieger Halbfinale 2 | –:– | –:– | –:– | –:– | –:– | [–:–] |
Schiedsrichter
Folgende Hauptschiedsrichter wurden in der Saison 2007/08 eingesetzt:
|
|
* Profischiedsrichter
Wie in den Vorjahren nahm die DEL am IIHF Referee Exchange Program teil. Neben den bisherigen Vertretern Martin Reichert und Richard Schütz nahm in der Saison 2007/08 erstmals auch der deutsche Profischiedsrichter Daniel Piechaczek an diesem Programm teil. Im Gegenzug wurden 17 DEL-Spiele von zehn verschiedenen ausländischen Schiedsrichtern geleitet. Zu ihnen gehörten Milan Minar, Radek Husicka (beide Tschechien), Danny Kurmann, Brent Reiber (beide Schweiz), Sören Persson, Marcus Vinnerborg (beide Schweden), Jari Levonen, Sami Partanen, (beide Finnland) sowie Peter Orszag (Slowakei)[8]
Immer wieder gab es auch in dieser Saison Kritik an Schiedsrichterentscheidungen, die eine Diskussion an der Qualität der Schiedsrichter in der Deutschen Eishockey Liga aufkommen ließen. Eine Reaktion hierauf war die Entscheidung DEL, die beiden letzten Spieltage der Vorrunde sowie die Playoff-Spiele nach dem "4-Schiedsrichter"-Prinzip mit einem zusätzlichen Hauptschiedsrichter durchzuführen[9]. Auch wurden immer wieder Rufe nach mehr Profischiedsrichtern in Deutschland laut.
TV-Rechte
Die TV-Rechte der DEL liegen in der Saison 2007/2008 bei dem Pay-TV-Sender Premiere, der wöchentlich mindestens zwei Partien überträgt (meist donnerstags um 19.30 Uhr und sonntags um 14.30 Uhr). In den Play-offs wird in jeder Runde mindestens ein Spiel, ab dem Halbfinale alle Spiele übertragen. ARD, ZDF, die dritten Programme, ProSiebenSat.1 Media, n-tv und einige Regionalsender haben Nachverwertungsrechte. Außerdem werden Spiel-Zusammenfassungen seit der Saison 2005/06 auf der Plattform „DEL-TV“ im Internet gesendet, wobei sich das Bildmaterial aus Stadion-TV und Premiere zusammensetzt.
DEL All-Star Game 2008
Das 10. DEL All-Star Game fand am 2. Februar 2008 erstmals außerhalb eines DEL-Standortes in der Freiberger Arena in Dresden statt. Erneut trat eine Auswahl der besten Europa- gegen eine Auswahl der besten Nordamerika-DEL-Spieler gegeneinander an. Eine Besonderheit war, dass in diesem Jahr auch jeweils ein Spieler des gastgebenden Teams, den Dresdner Eislöwen aus der Oberliga, in die Auswahlen gewählt werden durften.
Vor dem Spiel wurde auch in diesem Jahr eine Skill-Competitions ausgetragen, bei der die Spieler in verschiedenen Disziplinen ihr können unter Beweis stellten. Den härtesten Schlagschuss hatte Jakub Ficenec mit 167 km/h, beim Goalie-Contest blieben sowohl Robert Müller aus dem Team Europa als auch Norm Maracle für die Nordamerikaner ohne Gegentreffer. Die Staffel gewann Europa vor Nordamerika. Andy Roach wurde in der folgenden Competition zum schnellster Skater gekürt.
Das von Heiko Awizus geleitete Spiel gewann schließlich das Team Nordamerika vor 3.400 Zuschauern mit 16–14 gegen die Europäer. Zum Most Valuable Player wurden Michal Mařík (Europa) und Ryan Ramsay (Nordamerika) gewählt.
Einzelnachweise
- ↑ www.del.org, DEL veröffentlicht Spielplan 2007/08
- ↑ hockeyweb.de, Der EVD bleibt in Duisburg
- ↑ Eishockey News vom August 2007
- ↑ kicker.de, Scorpions-Besitzer droht mit Rückzug
- ↑ eishockeynews.de, Große finanzielle Probleme bei den Nürnberg Ice Tigers
- ↑ kicker.de, Haie-Kooperation mit "Ducks"
- ↑ kicker.de, Vertrag per Handschlag – Lang bleibt der Chef
- ↑ iihf.com, Referee Exchange Program
- ↑ sportgate.de, Zwei Schiedsrichter in den Play-offs