Meryl Streep

US-amerikanische Schauspielerin
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Mary Louise „Meryl“ Streep (* 22. Juni 1949 in Summit, New Jersey, USA) ist eine US-amerikanische Schauspielerin. Nach Jack Nicholson ist sie derjenige amerikanische Filmdarsteller, dem bis heute die meisten Filmpreise verliehen wurden, darunter zwei Oscars. Sie wurde bisher insgesamt 14 mal für den Oscar nominiert.

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Meryl Streep bei den 61. Academy Awards

Privatleben

Mary Louise Streep wurde in Summit (New Jersey), USA geboren. Ihr aus den Niederlanden stammender Vater, Harry Streep Jr. war Führungskraft in einem Pharmaunternehmen. Ihre Mutter Mary war Grafikerin irischer, schweizerischer und englischer Abstammung. Der Name Streep ist niederländisch für Strich oder Streifen und geht auf ihre sephardischen Vorfahren zurück, die den ursprünglichen Familiennamen Messerschnitz änderten, als sie im 15. Jahrhundert von Spanien in die Niederlande übersiedelten [1](englisch). Sie hat zwei Geschwister, Harry (Choreograph) und Dana (Bankangestellte).

Meryl Streep wuchs in der Nähe von Bernardsville (New Jersey) auf, wo sie Theater am Vassar College studierte. Sie schloss ihr Studium mit einem Master of Fine Arts der School of Drama an der Universität Yale ab.

1976 verlobte sich Meryl Streep mit ihrem Schauspielerkollegen John Cazel. Im Alter von vierzig Jahren erkrankte Cazale an Knochenkrebs, doch akzeptierte er noch die ihm angebotene Rolle in Die durch die Hölle gehen (The Deer Hunter). Sein Gesundheitszustand zwang den Regisseur Michael Cimino, die Szenen mit ihm zuerst abzudrehen. Meryl Streep, die ebenfalls in Deer Hunter mitwirkte, pflegte ihn danach bis zu seinem Tod.

Im September 1978 heiratete Meryl dann den Bildhauer Don Gummer, der ihr half, über den Tod ihres Verlobten hinweg zu kommen. Mit ihm ist sie inzwischen über 25 Jahre verheiratet und hat vier Kinder: Henry, Mamie, Grace und Louisa. Ansonsten ist über ihr Privatleben wenig bekannt; sie wird oft mit den Worten »Ich bin eine Schauspielerin, die nach der Arbeit nach Hause geht« zitiert.

Karriere

Im Jahr 1977 begann sie ihre Film-Karriere mit einer Rolle in Julia, es folgte die TV-Mini-Serie Holocaust - Die Geschichte der Familie Weiß, für den Streep einen Emmy als beste Hauptdarstellerin gewann. 1978 gefolgt von dem Antikriegsfilm Die durch die Hölle gehen. Für ihre Leistung in Die durch die Hölle gehen wurde sie mit einer Oscar-Nominierung für die beste weibliche Nebenrolle belohnt. Woody Allen besetzte sie 1979 in seinem Film Manhattan und im selben Jahr übernahm sie eine tragende Nebenrolle an der Seite von Dustin Hoffman im Scheidungsdrama Kramer gegen Kramer für die sie ihren ersten Oscar verliehen bekam.

Meryl Streep setzte ihre Karriere in den 80er-Jahren sehr erfolgreich fort, unter anderem mit Rollen in Die Geliebte des französischen Leutnants, Sophies Entscheidung, dem Anti-Atomkraftsdrama Silkwood, Jenseits von Afrika, Wolfsmilch und Grüße aus Hollywood.

Meryl Streeps erfolgreichste Filmcharaktere sind emotional reife Frauen, die durch äußere Anlässe zu einer Revision ihres Lebenskonzepts, das sie für unerschütterlich gehalten hatten, gezwungen werden. Anfang der 90er Jahre wurde ihr — trotz einhelliger Anerkennung für ihr handwerkliches Können — von einigen Kritikern vorgeworfen, sie sei auf die Darstellung »kalter« Charaktere, deren Menschlichkeit sich dem Publikum nicht unmittelbar erschließt, festgelegt. Eventuell war dies der Grund dafür, dass sie in den folgenden Jahren eine größere Bandbreite an Rollen spielte, so zum Beispiel in der Farce Der Tod steht ihr gut an der Seite Goldie Hawns, in der Filmversion von Isabel Allendes Das Geisterhaus, 1995 in Die Brücken am Fluss (diese Rolle wird vielfach als ihr großes Comeback betrachtet), Am wilden Fluss — ihr erster und bislang einziger Actionfilm — oder auch in der Komödie Die Teufelin. Dies bedeutet allerdings keineswegs, dass sie ihrem Ruf als eine der ganz Großen der Branche nicht mehr gerecht würde, was sie mit ihren Darstellungen in Marvins Töchter oder auch in Music of the Heart — für diesen Film lernte sie sogar Violine spielen — eindrucksvoll unterstrich.

In jüngster Zeit sprach Meryl Streep hin und wieder im englischen Original verschiedener Zeichentrickfilme, so zum Beispielen in einigen Folgen der Simpsons oder King of the Hill, und sie lieh ihre Stimme der Blue Mecha in A.I. - Künstliche Intelligenz von Steven Spielberg und Stanley Kubrick. Weiterhin spielte sie an der Seite von Nicolas Cage in Adaption., und gleich vier Rollen in der HBO-Fassung von Tony Kushners Sechs-Stunden-Stück Engel in Amerika. Mit Oscar-Gewinnerin Nicole Kidman und Julianne Moore spielte sie in The Hours, ebenfalls im Jahre 2004 spielte sie die auf Angela Lansbury zurückgehende Rolle im Remake von Der Manchurian Kandidat und mit Jim Carrey, Emily Browning und Jude Law in Lemony Snicket - Rätselhafte Ereignisse. Im selben Jahr proklamierte die Präsidentin des Manhattan-Borough C. Virginia Fields den 27. Mai zum »Meryl-Streep-Tag«.

Im August 2001 kehrte Meryl Streep nach fast zwanzig Jahren wieder auf die Bühne zurück, wo sie im Rahmen des »Public Theatre Revivals« die Rolle der Arkadina in Anton Tscheschows Die Möwe spielte. In derselben Aufführung traten unter der Regie von Mike Nichols auch Kevin Kline, Natalie Portman, Philip Seymour Hoffman, Christopher Walken, Marcia Gay Harden sowie John Goodman auf. Dieses All-Star-Ensemble übte eine derartig große Anziehungskraft aus, dass die Zuschauer 17 Stunden für die kostenlosen Eintrittskarten anstehen mussten. Im Sommer 2006 spielte Meryl Streep am Delacorte Theatre im Central Park die Titelrolle in Bertolt Brechts Mutter Courage und ihre Kinder in einer neuen Übersetzung ins Englische durch Tony Kushner unter der Regie von George C. Wolfe.

Im Oktober 2005 kam der Film Couchgeflüster – Die erste therapeutische Liebeskomödie mit Meryl Streep in die US-amerikanischen Kinos. In diesem Film spielt sie eine komische Rolle an der Seite von Uma Thurman und Bryan Greenberg. Zwei weitere Filme mit ihr erscheinen 2006: Robert Altmans Last Radio Show und Der Teufel trägt Prada — eine Komödie mit Anne Hathaway; im Film The Ant Bully / Lucas der Ameisenschreck synchronisiert sie (in der englischen Fassung) die Ameisenkönigin. 2007 erschien der Film Spuren eines Lebens, in dem Meryl Streep als alte Freundin von Vanessa Redgrave eine irische Familiengeschichte miterzählt. Für Sommer 2008 ist bereits ein weiterer Film in den Dreharbeiten: Streep spielt die alleinerziehende Donna in der Verfilmung des gleichnamigen Musicals Mamma Mia!.

Preise

Im Laufe ihrer bisherigen Karriere wurde Meryl Streep insgesamt 14 mal für den Academy Award nominiert, zuletzt 2007 geschehen, für die Rolle der Miranda Priestly in Der Teufel trägt Prada. Dabei entfielen 11 Nominierungen auf die Kategorie beste Hauptdarstellerin, drei auf die für die besten Nebendarstellerin des Jahres. Sie hält damit den Rekord als meistnominierte Schauspielerin aller Zeiten, noch vor Katharine Hepburn und Jack Nicholson mit je 12 Nominierungen. Sie gewann den Oscar bis jetzt zweimal, als beste Nebendarstellerin in Kramer gegen Kramer (1979) und als beste Hauptdarstellerin für ihre Rolle in Sophies Entscheidung aus dem Jahre 1982. Da jedoch Katharine Hepburn ihre Oscar-Nominierungen allesamt für die beste Hauptrolle erhielt, und die Auszeichnung insgesamt viermal gewinnen konnte, wird Hepburn in der Regel als die meistprämierte Schauspielerin angesehen.

Trivia

  • Bekannt ist Meryl Streep auch auf eine ungewollt ironische Weise für ihre Darstellung der Lindy Chamberlain im Film Schrei in der Dunkelheit, welcher anhand wahrer Begebenheiten den Kriminalfall des Verschwinden eines Säuglings in Australien thematisiert. Meryl Streeps Schrei »Der Dingo hat mein Baby gefressen!« wurde seitdem vielfach parodiert, unter anderem in Seinfeld, wo Elaine sagt, »Ihr Baby ist vielleicht von einem Dingo gefressen worden.«. Außerdem grüßen zahlreiche Webseiten die Besucher mit einem Audioclip des Satzes »The dingo took my baby«.

Filmografie (Auswahl)

Auszeichnungen

Oscar (14 Nominierungen / 2 Auszeichnungen):

Golden Globe (15 Nominierungen / 6 Auszeichnungen):

BAFTA (9 Nominierungen / 1 Auszeichnung)

Emmy (3 Nominierungen / 2 Auszeichnungen):

Screen Actors Guild Awards (7 Nominierungen / 1 Auszeichnung):

Internationale Filmfestspiele Berlin

Cannes Film Festival

London Critics Circle Film Awards

American Comedy Awards

Weitere

Hinweise:

Literatur

Commons: Meryl Streep – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien