Die Hephthaliten waren ein Stammesverband mit unklarem, womöglich überwiegend indogermanischem Ursprung, welcher um 425 ein Reich in Mittelasien begründete, das bis ca. 560 bestand. Als Alternativbezeichnungen sind auch aus dem Chinesischen „Ye-ta“, aus dem Mittelpersischen "Heftal" und aus dem Arabischen „Haital“ bekannt. In griechischen Quellen ist meist von "Ephthaliten" die Rede.
Eine gebräuchliche Alternativbezeichnung des Volkes lautet Weiße Hunnen. Die Römer (bzw. Byzantiner) nannten sie auch "Weiße Hunnen" (bei Prokopios von Caesarea), die Inder verwendeten ebenfalls den Begriff (Sveta) Hunas, wobei hier jedoch nicht ganz sicher ist, ob damit die Hephthaliten oder bestimmte, ihnen nicht näher verwandte Nachfolger gemeint sind.
Name
Der Volksname Hephthaliten stammt vom pers. „Hayatheliten“ ab. Möglicherweise kennzeichnet der Name aber eher eine Dynastie, deren „Staatsvolk“ sich aus mittelasiatischen Indo-Europäer wie auch indoeuropäischen Stammesgruppen (Chioniten, Varhunni, Tocharer, Sogdier u.a.) und ost-asiatischen Stämmen rekrutierte und nomadische wie sesshafte Elemente beinhaltete. In China war das Reich der Hephtaliten als Yanda bekannt. In Korea, in der archaischster Form als Yaoptal bekannt, was dem griechischen Begriff Hephtal nah kommt.
Herkunft
Die ethnische und sprachliche Herkunft der Hephthaliten ist noch nicht ausreichend erforscht worden. Heute existieren verschiedene Abstammungstheorien. Die gängige Lehrmeinung geht heute davon aus, dass die Hephthaliten zumindest in ihren bestimmenden Teilen womöglich recht eng verwandt waren mit den Tocharern oder Iraniern. Aber auch kleiner Anteil an turkomongolischer und hunnischer Einfluss, etwa aus dem Altai-Gebiet und Zentralasien, kann ihnen zugerechnet werden.
Es gibt Hinweise bei chinesischen Chronisten (Sung-Yün; das Liang-shu), dass die Hephthaliten als Vasallen der Shou-shan, mongolischer Stamm, ursprünglich aus der heutigen Dsungarei, nördlich der chinesischen Mauer, stammten. Sie werden von den chinesischen Chroniken (im Zuge des häufigen Gesandtschaftwechsels mit den Nördlichen Wei) zu den indogermanischen Yüe-tschi gestellt. Persische Quellen unterscheiden relativ deutlich zwischen „Türken“, „Chioniten“, „Hunnen“ und „Hephthaliten“. Ursprünglich nannte man die Hephtaliten Hoa und Hoa-tun. Womöglich übernamen alle Stämme später den Namen des führenden Stammes, Ye-tha-i-li-to.
Einige chin. Chronisten überliefern, dass die Hephtaliten
- Verwandte der Visha Volkes waren (Koreaner oder Mongolen)
- Nachfahren der Kang-Kü (Sogdier) sind
- ein Teilstamm der Kao-Ches (ein Verband, das sich aus der turko-mongolischen und tocharischen Bevölkerung Sibiriens bildete)
- ein Stamm mit unbekanntem Ursprung sind
Prokopios erwähnt die Hephtaliten als einen Teilstamm der Hunnen. Er bemerkt aber ebenfalls, dass sie sich stark von den restlichen Hunnen unterschieden. So hatte sie ihm zufolge wie die Perser und Baktrier ein "orientalisches" (kaukasisches) Aussehen. Sie pflegten wohl auch deutlich andere Traditionen und Lebensweisen als andere Hunnenstämme. Sie lebten in einem reichen Gebiet, in dem die nomadischen Hunnen nicht lebten und waren selbst keine Nomaden. Sie hatten einen König und pflegten gute Kontakte zu ihren Nachbarstaaten. Auch besaßen sie über eine gut regulierte Rechtsordnung und waren sehr gut organisiert, ähnlich den Persern und Römern. Er beschreibt auch, dass sie ihre Toten, zumindest den Adel, in Tumulen begraben, was einer indo-europäischen Herkunft, sogar früharischen Tradition entsprechen würde.[1]
Laut Richard Nelson Frye waren einige Hephtaliten womöglich prominente Stämme der Chioniten. So schreibt er:
"... Genau wie die späteren nomadischen Invasoren und Imperien, gegründet auf der Basis einer Konföderation von verschiedenen Völkern/Stämmen, kann man versuchsweise vorschlagen, dass sich unter den führenden Gruppen dieser Invasoren auch türkische Stämme oder zumindest türkischsprechende Stämme befanden, die aus dem Osten und dem Norden herkamen, obwohl der Großteil der Stämme womöglich der Konföderation der Chioniten angehörten und später den Hephtaliten, die eine iranische Sprache besaßen und das war auch das letzte Mal in der Geschichte Zentralasiens, dass iranisch-sprechende Nomaden eine Rolle spielten. Nach ihnen gehörten alle Nomaden der türkischen Sprachgemeinschaft an bzw. würden nur türkisch sprechen. ..."[2]
Geschichte
Aufstieg
Die Hephthaliten traten im 5. Jahrhundert als eine neue Eindringlingswelle im nordöstlichen iranischen Grenzraum auf. Sie wurden vom persischen Usurpatoren Bahram Gur (421-438 n.Chr) vernichtend geschlagen und ihr Führer gefangen genommen, sammelten sich jedoch bald wieder. Sie übernahmen bis 450 die Herrschaft über eine ältere Gruppe, die Chioniten; sie werden deshalb auch in der Forschung unter dem Sammelbegriff der „iranischen Hunnen“ zusammengefasst. Sie führten unter ihrem Führer Aksungvar (wohl bloß eine Deformation des iranischen Titels „Kschevan“, zu deutsch König) ihre Kriege gegen das Sassanidenreich, wobei der sassanidische König Peroz I. 484 von ihnen getötet wurde. Zentrum ihres Reiches soll die Stadt Gorgo gewesen sein.
Einige Zeit später folgte die Einmischung in die sassanidischen Thronstreitigkeiten (498/99), wobei der Sassanidenkönig Kavadh I. mit ihrer Hilfe wieder auf den Thron gelangte. Zu dieser Zeit wurde das Sassanidenreich sogar tributpflichtig und die Hephthaliten stellten eine permanente Bedrohung für die Nordostgrenze Persiens dar. Diese Gefahr dauerte bis in die Regierungszeit Chosraus I. (reg. 531–579) an, als die Hephthaliten vernichtend geschlagen wurden (siehe unten). Dieser ewige Krieg zwischen Persien und den Hephthaliten bildet die bedeutende Hintergrundgeschichte des persischen Königsbuchs „Schahnama“, das Lebenswerk des Dichters Ferdousi.
Die „Hunas“ in Indien
Nach der Vernichtung der Kidariten-Horde verlagerte sich im frühen 6. Jahrhundert der Interessenschwerpunkt einiger Hephthalitengruppen nach Indien. Dabei ist jedoch unklar, inwiefern die Hephthaliten in Transoxanien mit den Hephthaliten in Baktrien (ihre eigentliche Hauptstadt lag in Bamian), die die Invasion Nordindiens unternahmen, in Verbindung standen, zumal die indischen Quellen nicht streng zwischen den Hephthaliten und den Kidariten unterschieden (beide wurden schlicht als Hunas bezeichnet).
Jedenfalls griffen diese Hunas bereits im 5. Jahrhundert das Guptareich in Nordindien an, wurden aber zunächst von Kumaragupta I. zurückgeschlagen. Unter Toramana siegten die Hephthaliten jedoch 510 bei Eran (Madhya Pradesh): Der Gupta-Thronanwärter Bhanugupta (reg. ca. 503-530) wurde geschlagen, sein General Goparaja fiel in der Schlacht. Die indischen, chinesischen und einige westliche Quellen (wie Kosmas Indikopleustes) bieten dazu eine übereinstimmende Schilderung von Grausamkeit und Unterdrückung. Bhanugupta zog sich nach Bengalen zurück.
Nach Toramanas überraschendem Tod in Benares folgte ihm um 515 sein Sohn Mihirakula, der hier ein Reich zwischen Persien, Khotan in Zentralasien und vermutlich einem Teil der Gangesebene mit der Hauptstadt Sakala (Sialkot) regierte. Erst 528 erlitt Mihirakula eine Niederlage gegen den indischen Teilfürsten Yashodharman von Malwa und geriet zudem kurzzeitig in Gefangenschaft der Gupta. Nach diesen Rückschlägen musste er sich nach Kaschmir zurückziehen, wo er sich mit Elefantenjagden und Buddhistenverfolgungen befasste und wenige Jahre später starb. Der letzte indische Hephthalitenherrscher scheint vor 600 verstorben zu sein.
Für die indische Geschichte bedeutete die Hephthalitenherrschaft nur ein brutales, aber kurzes Zwischenspiel. Durch die Vernichtung des Guptareiches, das in diesem Zusammenhang zerfiel, entstand auf dem indischen Subkontinent jedoch ein Machtvakuum. Zahlreiche buddhistische Gemeinden gingen unter, weitere Gruppen aus Mittelasien stießen nach Süden vor und das „klassische Zeitalter“ Indiens ging zu Ende.
Der Untergang der Hephthaliten
Das Hephthalitenreich in Transoxanien wurde zwischen 557 und 561 von einem Bündnis zwischen Göktürken (unter Istämi Shad/Khagan († 576)) und Sassaniden (unter Chosrau I.) vernichtet. Die entscheidende Schlacht bei Buchara (560 oder 563; für die frühere Datierung spricht, dass sich persische Gesandte bei Kaiser Justinian I. bereits 561 rühmten, man habe das Hephthalithenreich vernichtet) soll acht Tage gedauert haben. Reste der Hephthaliten hielten sich noch mehrere Jahrzehnte im nordindischen Grenzgebiet (vgl. Harsha) und gingen wohl allmählich im ostiranischen wie auch indischen Volkstum auf. Hier muss allerdings erwähnt werden, dass die türkischstämmigen Hephtaliten, anders als ihre iranischen Brüdern, nach wie vor Nomaden und patriarchalisch gegliedert waren und dienten dem König des Reiches als Söldner. Dadurch erhielten sie eine gewisse Unabhängigkeit. Als Söldner und Vasallen des Königs wurden sie primär gegen das Sassanidenreich eingesetzt. Bei der entscheidenden Schlacht wurden diese Stämme vernichtend geschlagen. Viele Überlebende und ihre Stämme flüchteten über den Hindukusch ins heutige Pakistan, wo sie von Vihara Mira im 7. Jahrhundert erwähnt und einer größeren Nomadengruppe zugerechnet werden, in der sie wohl aufgenommen wurden. Mit der Zerschlagung der Hephtaliten war somit eine aggressive Gefahr gebannt. Für die Perser brachte die Zerschlagung des Hephthalitenreichs jedoch nicht die erhoffte Entlastung an der Nordostgrenze, da an ihre Stelle bald die Türken traten.
Im Gebiet des heutigen Afghanistan, im Kabultal ostwärts bis nach Peschawar bestanden Reste der Hephthalitenherrschaft jedoch fort. Wahrscheinlich waren sie Verbündete der indischen Hephtaliten, die von Peschawar, Kaschmir bis Nordwest-Indien ein eigenes Reich gegründet hatten und Kabulistan unterstützten, denn im Kabultal widersetzten sich die Kuschano-Hephthaliten noch einige Zeit den muslimischen Arabern, die um die Mitte des 7. Jahrhunderts das Sassanidenreich zerschlagen hatten (siehe Islamische Expansion). Eine endgültige Niederlage erlebten sie als die lokale Dynastie der persischen Saffariden Kabul eroberten und die Bevölkerung islamisierten. Die Königsfamilie flüchtete nach Kaschmir, wo sie Unterschlupf beim Raja der lokalen Hephtalitendynastie fand.
Volk und Lebensweise
Laut dem spätantiken Historiker Prokopios von Caesarea (6. Jahrhundert) unterschieden sich die Hephthaliten in Lebensweise, Aussehen und Sitten zwar von den europäischen Hunnen, trotzdem sah er in ihnen „Hunnen“. So begruben sie z.B. ihre Toten, was ihre Vorgänger nicht taten. Sie sollen auch eine hellere Haut als die übrigen Hunnen gehabt haben und lebten offenbar nicht nomadisch - zumindest ein Teil der Bevölkerung lebte in festen Siedlungen. Zudem war ihr Reich offenbar eine Monarchie. Chinesischen Reiseberichten aus dem 6. Jahrhundert zufolge gab es äußerlich (bezogen auf das phys. Erscheinungsbild) keine Unterschiede zwischen Hephthaliten und ihren indogermanischen Nachbarn.
In religiöser Hinsicht wird im chinesischen Liang-shu die Verehrung von Himmel und Feuer (wohl Zoroastrismus) erwähnt. Nach Aussage der Pilgermönche Sung-Yün und Hui Sheng (um 520) waren die Hephthaliten keine Buddhisten, doch legen archäologische Hinweise die Existenz von Anhängern auch dieser Religion nahe. Sowohl Prokopios als auch eine chinesische Chronik (das Zhou Shu) behaupten, dass die Hephthaliten Polyandrie getrieben hätten. Diese Behauptung wird in den erst kürzlich entdeckten Schriftrollen von Baktrien, welche vom Iranistiker und Baktrien-Experten Nicholas Sims-Williams untersucht wurden, bestätigt – womöglich ein Beleg für ihre (überwiegend) indogermanische Herkunft, denn Polyandrie war nachweislich in iranischen Gebieten weit verbreitet.
Nach der Encyclopaedia of Islam entsprangen die Hephthaliten "womöglich aus einem stark ost-iranischen Element" ("... probably sprang from a strong Eastern Iranian element ...").
Sprache und Schrift
Sprache
Über die Sprache der Hephtaliten ist nicht viel bekannt. Es existieren zwei Haupthypothesen: eine „indogermanische“ Hypothese und eine „turkische“ Hypothese. Anzumerken ist, dass diese beiden Thesen sich nicht zwangsweise gegenseitig ausschließen, sondern die besagten Sprachen auch in einer heterogenen, semi-nomadischen Stammeskonföderation koexistiert haben könnten, was nicht untypisch für zentralasiatische Völker jener Zeit war. Ebenfalls anzumerken ist, dass die Sprache der herrschenden Klasse (nur für diese gibt es schwache Quellen) nicht zwangsläufig mit der Volkssprache identisch sein muss.
Zumindest sagt die chinesische Chronik Pei-shih aus, dass die Hephtaliten sprachlich gesehen keine Shou-shan und keine Hunnen waren. Das lässt vermuten, dass ihre Sprache sich klar von den altaischen Sprachen unterscheiden ließ. Es liegt Nahe, dass die Hephthaliten eher eine indogermanische Sprache, entweder aus der tocharischen oder - sehr viel wahrscheinlicher - aus der ost-iranischen Sprachgruppe, gesprochen haben. Auch die gefundenen Dokumente in Baktrien scheinen eine solche These zu bestätigen, widerlegen jedoch die alte Theorie, die Hephthaliten hätten das ost-iranische Baktrisch gesprochen (s.o.). Nach Nicholas Sims-Williams, der die baktrischen Schriftrollen untersucht hat, war zwar das Baktrische traditionell die Verwaltungssprache des Hephthalitenreiches, aber nicht die der Hephthaliten selbst. Zumindest ist die dominierende Rolle altiranischer Kultur und Lebensweise durch ausgegrabene Funde und Texte gesichert.
Es gibt auch schwache Belege für den Gebrauch turkischer Mundarten (oder ihnen verwandter Sprachen); so könnte der Name „Mihirakula“ von sanskritisiert türkischem Wort mihr-qul, d. h. Sklave Mithras abgeleitet sein. Es ist hier aber anzumerken, dass „Mihirakula“ zu den späteren „Weißen Hunnen“ des indischen Subkontinents gehörte und es nicht eindeutig geklärt ist, ob es sich bei diesen „Weißen Hunnen“ tatsächlich um Hephthaliten gehandelt hat, da indische Quellen kaum zwischen Chioniten, Hephthaliten, Hunnen oder anderen Invasoren unterscheiden und diese allgemein als „Hunnen“ bezeichnen. Gesichert ist zumindest der Gebrauch einiger turkischer Adelstitel (z.B. „Khagan“), welche aber auch erst nach dem Influx türkischer Nomaden ins hephthalitische Gebiet ihren Weg in die baktrischen Dokumente gefunden haben könnten, und zudem Adelstitel nicht zwangsweise ein Beleg für eine gesprochene Sprache sein können.
Sollte sich die „turkische“ Hypothese dennoch bestätigen, könnte das noch heute gesprochene Khaldschi-Türkisch, welches sich schon sehr früh von den anderen Turksprachen gelöst hatte, ein direkter Nachkomme dieser Sprache sein. Eine mögliche Verwandtschaft zu den ehemals wohmöglich turksprachigen, sogenannten Khildschi (zentralasiatische Invasoren, die einst in Khorasan eindragen und später sogar eine Dynastie in Indien gründeten) wurde schon von al-Biruni analysiert; auch eine Verwandtschaft zu den Ghilzai Paschtunen (in manchen Dialekten auch Khildschi ausgesprochen; historisch womöglich Verwandt mit den obengenannten Khildschi) wird diskutiert. Ob tatsächlich eine Verwandtschaft zwischen diesen Stämmen und Sprachen bestand, ist nicht gesichert.
Im großen und Ganzen bleibt also die Sprache der Hephthaliten im Dunkeln verborgen und wird noch lange Zeit Gegenstand der Diskussion sein.
Etymologie
Während A.D.H. Bivar den Namen Mihirakula, wie oben angesprochen, vom türkischen mihr-qul ableitet,[3] sind B.A. Litvinsky zufolge die Namen der Hephtalitenherrscher nachweislich iranisch. Xavier Tremblay greift diese These auf[4] und meint, dass der Name Khingila etymologisch mit dem sogdischen Wort xnγr und dem sakischen (Wakhi) Wort xiŋgār ("Schwert") verwandt ist. Den Namen Toramāna leitet er vom iranischen Tarua-manah und Mihirakula vom iranischen Miθra-kula ab. Letzterer würde Mithras Anbeter oder Anhänger Mithras bedeuten. Auch Janos Harmatta bekräftigt diese These. Damit unterstützen sie die schon 1959 vom japanischen Sprachforscher Kazuo Enoki aufgestellte Theorie, bei den Hephthaliten hätte es sich um eine indogermanische (ostiranische) Gruppierung gehandelt.[5]
Schrift
Gemäß den Pilgermönchen Sung-Yün und Hui Sheng haben die Hephtaliten keine Schrift gehabt, laut dem Liang-shu keine Buchstaben. Die Münz-Inschriften in griechischer Kursivschrift sind daher eher als Verwaltungs- oder Propagandamaßnahme einzuordnen, etwas, was es auch schon bei den Kuschan gab.
Belege
- ↑ Robert Göbl: Dokumente zur Geschichte der iranischen Hunnen in Baktrien und Indien. 4 Bde., Wiesbaden 1967
- ↑ Richard Nelson Frye, "Pre-Islamic and early Islamic cultures in Central Asia" in "Turko-Persia in historical perspective", ed. Robert L. Canfield, Cambridge University Press, 1991. S. 49
- ↑ A.D.H. Bivar, "Hephthalites", in Encyclopaedia Iranica, Online Edition. (LINK)
- ↑ Xavier Tremblay Pour une histore de la Sérinde. Le manichéisme parmi les peoples et religions d’Asie Centrale d’aprés les sources primaire, Wien, 2001, Appendix D: «Notes Sur L'Origine Des Hephtalites” , pp. 183-88 «Malgré tous les auteurs qui, depuis KLAPROTH jusqu’ ALTHEIM in SuC, p113 sq et HAUSSIG, Die Geschichte Zentralasiens und der Seidenstrasse in vorislamischer Zeit, Darmstadt, 1983 (cf. n.7), ont vu dans les Hephthalites des Turcs, l’explication de leurs noms par le turc ne s’impose jamais, est parfois impossible et n’est appuyée par aucun fait historique (aucune trace de la religion turque ancienne), celle par l’iranien est toujours possible, parfois évidente, surtout dans les noms longs comme Mihirakula, Toramana ou γοβοζοκο qui sont bien plus probants qu’ αλ- en Αλχαννο. Or l’iranien des noms des Hephtalites n’est pas du bactrien et n’est donc pas imputable à leur installation en Bactriane […] Une telle accumulation de probabilités suffit à conclure que, jusqu’à preuve du contraire, les Hepthalites étaient des Iraniens orientaux, mais non des Sogdiens.» (LINK)
- ↑ Enoki, Kazuo: "On the Nationality of the Ephthalites" Memoirs of the Research Department of the Tokyo Bunko, 1959, No. 18, S. 56: "... Let me recapitulate the foregoing. The grounds upon which the Ephthalites are assigned an Iranian tribe are : (1) that their original home was on the east frontier of Tokharestan ; and (2) that their culture contained some Iranian elements. Naturally, the Ephthalites were sometimes regarded as another branch of the Kao-ch’e tribe by their contemporaries, and their manners and customs are represented as identical with those of the T’u-chueh, and it is a fact that they had several cultural elements in common with those of the nomadic Turkish tribes. Nevertheless, such similarity of manners and customs is an inevitable phenomenon arising from similarity of their environments. The Ephthalites could not be assigned as a Turkish tribe on account of this. The Ephthalites were considered by some scholars as an iranized tribe, but I would like to go further and acknowledge them as an Iranian tribe. Though my grounds, as stated above, are rather scarce, it is expected that the historical and linguistic materials concerning the Ephthalites are to be increased in the future and most of the newly-discovered materials seem the more to confirm my Iranian-tribe theory. ..." (LINK)
Literatur
- Franz Altheim: Die Hephthaliten in Iran [= Geschichte der Hunnen, Bd. 2]. Berlin 1960.
- D. Christian: A History of Russia, Inner Asia and Mongolia. Oxford 1998.
- R. Canfield: Turko-Persia in historical perspective. Cambridge 1991.
- K. Enoki: The Liang shih-kung-t'u on the origin and migration of the Hua or Ephthalites. In: Journal of the Oriental Society of Australia 7:1-2 (1970), S. 37-45
- K. Enoki: On the Nationality of the Ephthalites. In: Memoirs of the Research Department of the Tokyo Bunko, 1959, No. 18 hier
- Robert Göbl: Dokumente zur Geschichte der iranischen Hunnen in Baktrien und Indien. 4 Bde., Wiesbaden 1967.
- F. Grenet: Regional interaction in Central Asia and Northwest India in the Kidarite and Hephthalite periods. In: Nicholas Sims-Williams (Hg.), Indo-Iranian Languages and Peoples. Oxford 2002.
- A. Kohzad: Afghanistan's History. Kabul 1946.
- B. Litvinsky: The Hephthalite Empire. In: B.A. Litvinsky und andere (Hgg.), History of the Civilizations of Central Asia. Bd. 4 (The crossroads of civilizations: A.D. 250-750), Paris 1996 [und andere Beiträge im selben Band].
- B. Livinsky: The Hephthalites. In: History of Civilizations of Central Asia - Vol. 3. South Asia . Paris 1999.
- X. Tremblay: Pour une histore de la Sérinde. Le manichéisme parmi les peoples et religions d’Asie Centrale d’aprés les sources primaire. Wien 2001.
Weblinks
- Hephthaliten. In: Ehsan Yarshater (Hrsg.): Encyclopædia Iranica. (englisch, iranicaonline.org – mit Literaturangaben).
- Hephthaliten. In: Ehsan Yarshater (Hrsg.): Encyclopædia Iranica. (englisch, iranicaonline.org – mit Literaturangaben). [allgemeiner Artikel zu den Hunnen mit Berücksichtigung der „iranischen Hunnen“]
- Bactrian Documents from Ancient Afghanistan
- Sehr knapper, nicht fachwissenschaftlicher Überblick mit Literaturangaben und Links (engl.)
- The White Huns - The Hephthalites
- Münzen der Hephthaliten
- The Hephthalites
- L´origine des Hephtalites
- classic encyclopedia - The Hephthalites
- Hephtalitische Münzenprägungen
- Hephtaliten in Zentralasien, von Richard Heli
- Artikel aus der Universität von Washington, stark an von Richard Helis Werk angepasst
- UNESCO Collection of History of Civilizations Vol. III