Management-Informationssystem

Verarbeitung und Aufbereitung von Informationen in Unternehmen für Managementaufgaben
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Ein Management-Informationssystem ist ein EDV-technisches Informationssystem. Es stellt dem (in der Regel betriebswirtschaftlichen) Unternehmen Informationen zur Verfügung, mit deren Hilfe das Unternehmen gelenkt bzw. das Controlling betrieben werden kann. Die Wirtschaftsinformatik beschäftigt sich mit Konzeption, Aufbau und Pflege von Management-Informationssystemen.

Geschichte

Im Laufe der 1960er-Jahre wuchs mit dem technischen Fortschritt in der Computertechnik das Bedürfnis, die neuen Möglichkeiten der Datenverarbeitung zur Aufbereitung von Informationen für die Unternehmensführung zu nutzen. In dieser Zeit wurde die Idee eines umfassenden Management-Informationssystems (im folgenden MIS) geboren. Das Konzept des MIS war ein sehr zentralistischer Ansatz, der versuchte alle Unternehmensdaten der operativen Systeme in einem Datenmodell zusammenzuführen und in Echtzeit für die Analyse zu verdichten. Seit den 1990er-Jahren ist der Begriff MIS in anderer Form wieder gebräuchlich geworden. In der Praxis wird MIS heute als Überbegriff im Bereich der analytischen Informationssysteme verwendet (wie z. B. Decision Support System (DSS), Executive Information System (EIS) sowie z. T. auch für OLAP-Anwendungen und elektronisches Berichtswesen). Als Datenbasis für ein modernes MIS dient meist ein Datenlager (data warehouse).

Definition/Funktionsumfang

In einem MIS werden dem Nutzer Informationen bereitgestellt, die für seine Entscheidungen relevant sind und ihn bei der Planung unterstützen können. Hierzu werden die Ist-Informationen (Kennzahlen des Unternehmens und des Markts), die ein reales Abbild des momentanen Unternehmenszustandes liefern, zu Kennzahlen-Cockpits oder Berichten für bestimmte Anwendergruppen zusammengefasst (z. B. für die Marketing-Abteilung, den Einkauf, den Vorstand etc.). Die bereitgestellten Informationen können auch als Basis für weitere Analysen und Prognosen dienen (z. B. durch Aufstellung von Trends). Um solch eine Prognose zu erstellen, kann ein MIS auch Daten enthalten, die durch statistische Verfahren gewonnen werden oder durch Schätzungen und Meinungen (subjektive Annahmen) ermittelt werden (z. B. Plandaten).

Es gibt zwei Haupttheorien, die bestimmen, wie ein optimales Management-Informationssystem aussieht. Erstens die Kontingenztheorie und zweitens die Transaktionskostenökonomie. Die Kontingenztheorie behauptet, dass unter bestimmten Situationen oder Kontingenzen ein bestimmtes Design gewählt werden soll, während unter anderen Bedingungen ein bestimmtes anderes MIS Design gewählt werden soll. Die Transaktionskostenökonomie behauptet, dass unterschiedliche Prozesse oder Tätigkeiten bestimmte unterscheidbare Vertragsprobleme verursachen. Unternehmen verwenden unterschiedliche Management-Informationssysteme, um mit verschiedenen Vertragsproblemen umzugehen.

Siehe auch

Führungsinformationssystem de:Management-Informationssystem