Vorlage:Infobox Ort in Deutschland
Plochingen ist eine Stadt in Baden-Württemberg. Sie liegt etwa 20 Kilometer südöstlich der Landeshauptstadt Stuttgart am Zusammenfluss von Neckar und Fils im Landkreis Esslingen.
Geschichte
Der Name Plochingen wird im Jahr 1146 erstmals in einer Urkunde des Königs Konrad III. von Hohenstaufen erwähnt. Plochingen wurde 1698 Poststation auf der kaiserlichen Postlinie zwischen Antwerpen und Venedig. 1846 kam die Filstalbahn bis nach Plochingen, nur ein Jahr, nachdem in Württemberg auf der Strecke zwischen Cannstatt und Untertürkheim zum ersten Mal ein Zug gefahren war. 1888 wurde in der Gaststätte Waldhorn der Schwäbische Albverein gegründet. Am 13. April 1948 wurde die Gemeinde Plochingen zur Stadt erhoben. Seit Beginn des S-Bahn-Betriebes im Großraum Stuttgart am 1. Oktober 1978 werden die Fahrzeuge im Bahnbetriebswerk Plochingen technisch gewartet und gereinigt.
1998 war Plochingen Gastgeber der Landesgartenschau Baden-Württemberg.
Religion
Seit der Reformation ist Plochingen evangelisch geprägt. Neben der evangelischen Kirchengemeinde Plochingen gibt es aber auch wieder eine römisch-katholische Kirchengemeinde. In den letzten Jahren entstanden auch eine evangelisch-methodistische und eine neuapostolische Gemeinde.
Einwohnerentwicklung
- 1618: 1320
- 1635: 250
- 2000: 14.191
- 2005: 14.319
Politik
Plochingen bildet mit Altbach und Deizisau den Gemeindeverwaltungsverband Plochingen.
Gemeinderat
Die Kommunalwahl am 13. Juni 2004 ergab folgende Sitzverteilung:
CDU | 33,5 % | −0,6 | 8 Sitze | ±0 |
SPD | 26,4 % | −2,3 | 6 Sitze | −1 |
FWG | 25,2 % | −1,1 | 5 Sitze | ±0 |
OGL | 14,8 % | +3,8 | 3 Sitze | +1 |
Wappen
Das Stadtwappen ist fünfmal schräglinksgeteilt von Blau und Gold. Die Stadtfarben sind Blau-Gelb.
Stadtteile
- Bruckenwasen
- Filsgebiet
- Plochinger Hang
- Lettenäcker
- Lettenäcker II
- Plochinger Stadtkern
- Pfostenberg
- Stumpenhof
Städtepartnerschaften
Partnerstädte sind seit 1971 das südschwedische Landskrona und Zwettl im niederösterreichischen Waldviertel seit 1996.
Wirtschaft und Infrastruktur
- Seit einigen Jahren wird in Plochingen wieder Wein angebaut. Die Plochinger Lagen gehören zur Großlage Weinsteige im Bereich Remstal-Stuttgart.
- CeramTec AG (Technische Keramiken)
- Robert Bosch GmbH (KFZ-Prüftechnik, Training)
Verkehr
Die Stadt ist mit dem Auto über die Bundesstraße B 10 von Stuttgart aus in etwa 25 Minuten zu erreichen. Bei Plochingen zweigt zudem die B 313 nach Stockach von der B 10 ab.
Plochingen ist Verkehrsknotenpunkt der Deutschen Bahn auf der Neckar-Alb-Bahn (Stuttgart–Tübingen–Horb am Neckar) und der Filstalbahn (Stuttgart–Ulm–München).
Außerdem ist Plochingen mit der S-Bahnlinie 1 an den Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) angeschlossen. Die Wartung der Triebwagen der S-Bahn Stuttgart findet im S-Bahnbetriebswerk Plochingen statt.
Der Hafen in Plochingen ist Endpunkt des beschiffbaren Neckars, wird jedoch nur von Frachtschiffen angelaufen. Hauptumschlaggut ist Schrott, Altholz und etwas Öl.
Bildungseinrichtungen
Plochingen verfügt über ein Gymnasium (Gymnasium Plochingen), eine Realschule, eine Grund- und Hauptschule, eine Förderschule und eine reine Grundschule. Darüber hinaus gibt es neun Kindergärten in der Stadt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Plochingen liegt an der Württemberger Weinstraße mit vielen Sehenswürdigkeiten.
Bauwerke
- Der Marktplatz mit Fachwerkhäusern, darunter das Alte Rathaus (1530)
- Die gotische Stadtkirche (1488)
- Die Ottilienkapelle (1328)
- Das Haus Gablenberg (1799)
- Das Hundertwasserhaus „Wohnen unterm Regenturm“ (1991–1994)
- Das heutige Rathaus (1900) mit der Städtischen Galerie
- Die katholische Kirche St. Konrad (1929)
- Das Weinbergtürmle
- Der Aussichtsturm auf dem Stumpenhof
- Das von Tomi Ungerer entworfene Kunstklo "Les Toilettes" (2007) neben der Ottilienkapelle
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Marquard I. von Randeck (1300–1381), Bischof von Augsburg (1348–1365) und Patriarch von Aquileia (1365–1381)
- Ferdinand Huttenlocher (1856–1925), Bildhauer und Maler, Fachlehrer u. a. an der Kunstgewerbeschule Bern
- Gotthilf Fischer (* 1928), Chorleiter und Sänger
- Gerhard Remppis (* 1940), Politiker (Landtagsabgeordneter 1976–1988), Schulleiter a. D.
- Herbert Henzler (* 1941), Deutschlandchef von McKinsey (1985–1999)
Trivia
In den Karl-May-Verfilmungen „die Pyramide des Sonnengottes“ und „der Schatz der Azteken“ gibt der Handelsreisende Andreas Hasenpfeffer – treuer Begleiter von Dr. Sternaus – an, aus „Plochingen am Neckarstrand“ zu stammen.