Liesl Karlstadt

deutsche Soubrette, Schauspielerin und Kabarettistin
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Liesl Karlstadt (bürgerlich Elisabeth Wellano, * 12. Dezember 1892; † 27. Juli 1960) war eine bayerische Soubrette, Schauspielerin und Kabarettistin. Sie bildet gemeinsam mit Karl Valentin eines der namhaftesten deutschen Komikerduos im 20. Jahrhundert.

Liesl-Karlstadt-Brunnen auf dem Viktualienmarkt, 2004
Liesl Karlstadt, ca. 1930
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Liesl Karlstadt mit Karl Valentin als Bittsteller

In den 25 Jahren ihrer Zusammenarbeit entstehen annähernd 400 Sketche und Komödien. Dabei fällt ihr oft der Part zu, eine skurril-chaotische Situation durch gesunden Menschenverstand und weibliche Intuition zu entwirren. Die Szene um den Buchbinder Wanninger geht gar als geflügeltes Wort für mehrfaches Verbinden beim Telefonieren in die Umgangssprache ein.

Liesl Karlstadt ist nicht nur Partnerin sondern auch Ideengeberin für Dialoge und Sketche, organisiert, souffliert und hilft dem hypochondrisch veranlagten Exzentriker Valentin auch psychisch über die Runden. In Auftritten im Berliner Kabarett der Komiker feiern beide zu Zeiten der Weimarer Republik Triumphe. In der Nazizeit wird es stiller um sie.

Mit dem Streifen Mysterien eines Frisiersalons (gedreht von Erich Engel und Bertolt Brecht) beginnt das filmische Oeuvre des Komikerpaares. Cineastisch gelingen ihnen in der Verfilmung von Smetanas Oper Die verkaufte Braut durch Max Ophüls (1932) die besten Sequenzen.

Nach dem Tode von Karl Valentin (1948) ist Liesl Karlstadt auch in ernsten Rollen in den Münchner Kammerspielen und am Residenztheater engagiert. Sie wirkt in Unterhaltungsfilmen mit. Der Bayerische Rundfunk bietet ihrer Popularität mit der Radioserie Familie Brandl eine Bühne.

Auf dem Viktualienmarkt in München erinnern Brunnen an Karl Valentin und Liesl Karlstadt.

Literatur