Sophie von der Pfalz
Sophie von der Pfalz (* 23. Oktober 1630 in Den Haag, † 8. Juni 1714 in Schloss Herrenhausen, Hannover), auch bekannt als Sophie von Hannover, Herzogin von Braunschweig-Lüneburg und Kurfürstin von Hannover, ist seit 1701 die Stammmutter des heutigen Königshauses von Großbritannien und (Nord-)Irland.
Sie wurde 1630 - im holländischen Exil - als 12. Kind Kurfürst Friedrichs V., des böhmischen Winterkönigs, und der Elisabeth Stuart, Tochter König Jakobs I. (VI.) von England (und Schottland) geboren. Am 30. September 1658 heiratete sie in Heidelberg Ernst August (1629-1698), Herzog von Braunschweig-Lüneburg, der 1692 unerwartet erster Kurfürst von Braunschweig-Lüneburg (Hannover) werden sollte, da seine drei älteren Brüder ohne männliche Nachkommen starben.
Als im Jahre 1701 in England der Act of Settlement erlassen wurde, stand die protestantische Sophie als Tochter [Elisabeth Stuart|Elisabeths]], Prinzessin von England und Enkelin König Karls I. ebenso unvorhergesehen an erster Stelle in der englischen Thronfolge.
Der Act of Settlement bestimmte, daß nur von nun an nur protestantische Erben Anspruch auf den englischen Thron erheben konnten. Sophia, die Tochter des protestantischen Königs von Böhmen, war die Nächste in der Reihe und wäre sicher englische Königin geworden - wenn sie nicht ein paar Wochen vor Queen Anne gestorben wäre. Erst ihr Sohn Georg Ludwig, Kurfürst von Braunschweig-Lüneburg (Hannover), bestieg im Jahre 1714 als Georg I. den britischen Thron. Die dann folgende Personalunion zwischen England und Hannover währte 123 Jahre - bis zur Thronsteigung Queen Viktorias im Jahre 1837.
Der Act of Settlement - obwohl umstritten - ist bis heute in Kraft. Das bedeutet, daß als britische Thronfolger auch in Zukunft ausschließlich die protestantischen Nachkommen der Sophie von der Pfalz infrage kommen. Sie ist die Stammmutter des britischen Königshauses.