Vorlage:Infobox Ort in Deutschland
Feldafing ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Starnberg. Der Ort liegt bis zu 650 m über NN am Westufer des Starnberger Sees und bietet einen schönen Rundblick über den See und einen Teil der Alpen.
Ortsteile
Zur heutigen Gemeinde Feldafing gehören die Ortsteile Feldafing, Garatshausen und Wieling.
Geschichte
Feldafing gehörte um 1760 dem Grafen La Rosee, danach Herzog Max Joseph in Bayern, dem Vater der späteren Kaiserin Elisabeth von Österreich (Sissi). Feldafing war Bestandteil der geschlossenen Hofmark Garatshausen-Possenhofen des Kurfürstentums Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
Der Ort wurde bekannt durch die vorgelagerte Roseninsel und das Hotel Kaiserin Elisabeth. Beide Örtlichkeiten waren beliebte Aufenthaltsorte der österreichischen Kaiserin Sisi.
Während der Zeit des Nationalsozialismus befand sich in Feldafing eine Eliteschule der NSDAP, die Reichsschule Feldafing. Auf dem dazugehörigen Gelände wurde 1942 ein Außenlager des Konzentrationslagers Dachau eingerichtet.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gehörte Feldafing zur Amerikanischen Besatzungszone. Von der Militärverwaltung wurde das Gelände der ehemaligen Reichsschule mit den Baracken des Konzentrationslagers als DP-Lager für jüdische so genannte Displaced Persons verwendet, das DP-Lager Feldafing.
Von 1950 - 1978 befand sich in Feldafing das Internat Institut Dr. Greite, ein privates, 13-klassiges Gymnasium für Mächen und Jungen, das 6 ehemalige Villen nutzte.
Einwohnerentwicklung
Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 2.966, 1987 dann 3.647 und im Jahr 2000 4.231 Einwohner gezählt. 2005 lag die Zahl der Einwohner bei 4.500.
Politik
Bürgermeister ist Bernhard Sontheim (Bürgergruppe). Er wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Günter Gerhard (CSU/Parteifrei).
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 2.638.000 Euro, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 569.000 Euro.
Gemeinderat
Jahr | CSU | SPD | Grüne | FDP | BG | FL | AUF | gesamt | Wahlbeteiligung in % |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
2008 | 5 | 2 | 1 | 1 | 4 | 2 | 1 | 16 | 64,7 |
2002 | 5 | 2 | 1 | 1 | 3 | 2 | 2 | 16 | 69,0 |
AUF = Aktion Unabhängiger Feldafinger
BG = Bürgergruppe
FL = Frauenliste
Sehenswürdigkeiten
Feldafing kann eine sehenswerte Villenkolonie aus dem 19. Jahrhundert vorweisen. Eine weitere Sehnswürdigkeit ist die Roseninsel. Darunter die "Villa Carl", im Jugendstil erbaut von Richard Riemerschmid. Der öffentlich begehbare langgestreckte 18-Loch-Golfplatz liegt direkt am See-Ufer und wird zu den schönsten Europas gerechnet.
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 4, im produzierenden Gewerbe 162 und im Bereich Handel und Verkehr 57 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 735 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1087. Im verarbeitenden Gewerbe gab es 1 Betrieb, im Bauhauptgewerbe 2 Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 8 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 144 ha, davon waren 119 ha Dauergrünfläche.
Wichtige Firmen haben sich in Feldafing niedergelassen, u.a. auch die Siemens mit seinem Bildungszentrum Führungskreis, gelegen direkt neben der Führungsunterstützungsschule der Bundeswehr.
Verkehr
Ein S-Bahn-Haltepunkt sichert sowohl in Richtung Garmisch als auch ins Münchner Zentrum mit einer zwanzigminütigen Zugfolge Feldafings guten Bahn-Anschluss (S-6) überall hin. Hinzu kommt der Autobahn-Beginn schon ab Starnberg in Richtung München.
Von Frühjahr bis Herbst verkehrt eine witterungsabhängige Personenfähre zur Roseninsel.
Bekannte Einwohner
- Edward Theodore Compton (1849-1921), englischer Maler und Bergsteiger, wohnte bis zu seinem Tode in Feldafing.
- Gert Günther Hoffmann, Synchronsprecher starb in Feldafing
- Erich Hornsmann (1909-1999), Jurist, Sachbuchautor, wohnte bis zu seinem Tod in Feldafing.
- Hanne Wieder (1925-1990), Kabarettistin, starb in Feldafing.
- Hans Albers (1891-1960), Schauspieler und Sänger, wohnte seit 1945 in Feldafing.
- Katharina Mann (1883-1980), Ehefrau des Schriftstellers Thomas Mann, wurde in Feldafing geboren und entstammte der berühmten Familie Pringsheim.
- Josef Metternich (1915-2005), Opernsänger und Gesangspädagoge, lebte bis zu seinem Tod in Feldafing und ist hier begraben.
- Lothar-Günther Buchheim (1918-2007), deutscher Schriftsteller, Maler, Kunstsammler und Verleger, lebte seit der Nachkriegszeit bis zu seinem Tod in Feldafing.
- Rolf von Hoerschelmann (1885-1947), Graphiker und Sammler, lebte von 1924 bis zu seinem Tod mit Unterbrechungen in Feldafing und ist hier begraben.
- Gesine Weinmiller (* 29. Mai 1963 in Konstanz) ist eine deutsche Architektin.
- Karlheinz Hoffmann (* 1925), deutscher Bildhauer, Maler und Dichter, wohnt in Feldafing.
- Fritz Feinhals (1869-1940)
Siehe auch
Weblinks
- Website der Gemeinde Feldafing
- Wappen von Feldafing in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte