CAMCAT

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Die Seilkamera CAMCAT® von Brains & Pictures ist ein von Georg Riha und Victor Alder entwickeltes Spezial-Kamerasystem, welches spektakuläre Kamerafahrten über weite Strecken hinweg, in großer Höhe und in unwegsamem Gelände ermöglicht. Es besteht aus einigen Basismodulen, deren Kombination die Anpassung an individuelle Aufnahmesituationen erlauben.

Historische Entwicklung

Das heutige CAMCAT® System ist das Ergebnis jahrelanger Entwicklungsarbeit. Bereits 1992 begannen die ersten Überlegungen für die Entwicklung eines neuartigen Kamera-Seilbahnsystems. Das Ziel war von Anfang an die extreme Leichtbauweise und eine hohe Mobilität im Einsatz. Am Beginn stand der Ansatz eines selbstfahrenden Wagens mit einer Daten- und Energieversorgung über ein Lichtleiter Hybridkabel. In diese Richtung ging auch die damalige Patentanmeldung. Das Projekt wurde zu dieser Zeit bereits vom österreichischen ForschungsFörderungsFonds unterstützt. Im Jahr 1995 wurde diese Phase beendet. Die ursprünglich geplanten Parameter waren erreicht worden.

Durch die intensive Auseinandersetzung mit diesen Möglichkeiten, stiegen auch die Ansprüche an das gewünschte System. Damals wurde die Entscheidung getroffen, aus Gründen extrem hoher Sicherheitsanforderungen und Performance in Richtung Tandem-Tragseile und Umlaufzugseil weiter zu entwickeln. Im Laufe des Jahres 1996 existierte bereits das erste Modell in dieser neuen Konfiguration. Die Performance war eine Geschwindigkeit von ca. 45 km/h über eine Strecke von 300 m und bis zu einem Winkel von 70 Grad. Das Seilbahnsystem dieser Generation wurde bereits für die ORF-Universum-Dokumentation St. Stephan – Der lebende Dom eingesetzt.

Der beträchtliche Erfolg dieser Bilder war auch 1997 der Ansporn, ein äußerst hochwertiges modulares System einer neuen Generation zu planen. Dieser Standard sollte in der Normalversion 80 km/h, eine Streckenlänge von 450 m und einen Winkel von 45 Grad erreichen. Es wurde eine Serie von 4 Systemen begonnen.

Zusätzlich wurden die ersten Tests für eine High Speed Version begonnen. Die gewünschte Performance: 120 km/h mit einer Streckenlänge bis 1000 m. Außerdem wurde eine weitere Variante (CAMCAT® V) für sehr steile bis lotrechte Fahrten realisiert.

Mit Beginn des Jahres 2000 war dieser Status erreicht. In der Zwischenzeit werden laufend Weiterentwicklungen vorgenommen, eine umfassende Systemab-nahme durch den deutschen TÜV hat bereits stattgefunden.

Die maximale Einsatzlänge bisher war ca. 900 m (Ruderweltcup), die max. Geschwindigkeit im Einsatz 130 km/h (4 Schanzentournee), der schwierigste Aufbau ca. 750 m Länge in der Dorferklamm. Der steilste Einsatz 130 m Höhe, 80 Grad im Twin Tower, der heikelste Einsatz : im Prunksaal der Nationalbibliothek in Wien, die größte Last bisher: 2 Shots mit einer IMAX Kamera für „Majestic White Horses“.

Funktionsweise und Varianten

1D - Eindimensionales System

Mit einem Eindimensionalen System kann die Kamera entlang einer Achse bewegt werden. Die Kamera wird an der Unterseite des Kamerawagens befestigt, meist an einem stabilisierten Kamerakopf, um ein verwackeln der Aufnahmen zu vermeiden. Der Kamerawagen, auch Buggy genannt, liegt auf zwei parallel gespannten Seilen, den Führungsseilen, die im Regelfall an Kränen befestigt werden. Mit Hilfe eines dritten, direkt am Kamerawagen befestigten Seils, dem Zugseil, kann der Buggy entlang der zwei gespannten Führungsseile gezogen werden. Ein Einsatz ist sowohl horizontal, als auch vertikal möglich. Des Weiteren ist auch ein Hochgeschwindigkeitsmodell im Einsazt mit welchem Geschwindigkeiten bis zu 130 km/h erreicht werden können.

Varianten:

  • CAMCAT® Standard (70 km/h, 750 m Länge)
  • CAMCAT® Vertical (130 km/h, 750 m Länge)
  • CAMCAT® High Speed (130 km/h, 750 m Länge)


2D - Zweidimensionales System

Bei einem Zweidimensionalen System wird ein horizontal gespanntes 1D-System durch ein weiteres Seil, das Hebeseil, erweitert. Mit diesem zusätzlichen Seil kann die, „Flight Deck“ genannte, Kameraplattform während der Fahrt abgesenkt und angehoben werden und ermöglicht somit zusätzlich zur horizontalen Fahrt, eine vertikale Bewegungen.

Referenzen

Film (Auswahl)