Wermutkraut

Art der Gattung Artemisia
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Wermut oder Wermutkraut (Artemisia absinthium L.), auch bitterer Beifuß, ist eine Pflanzenart in der Gattung Artemisia, in der Familie der Korbblütler (Asteraceae oder Compositae).

Wermut
Wermut (Photo)
Wermut (Photo)
Wermut (Artemisia absinthium)
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Superordo: Asteranae
Vorlage:Ordo: Asterales
Vorlage:Familia: Korbblütengewächse (Asteraceae)
Vorlage:Tribus: Anthemideae
Vorlage:Genus: Artemisia
Vorlage:Species: Wermut (A. absinthium)
Wermut (Zeichnung)

Wermut wird zur Herstellung von Absinth und Weinaperitifs (Vermouth) verwendet. Exzessiver Absinth-Missbrauch führt zu Abhängigkeit, was auf den meist sehr hohen Alkoholgehalt und das darin enthaltene Nervengift Thujon, das in hohen Dosen oder über längere Zeit eingenommen zu irreversiblen Nerven- und Gehirnschädigungen führt, zurückzuführen ist. In neuerer Zeit werden die entsprechenden Studien aus der Zeit um 1900 aber zunehmend angezweifelt und die Wirkung zum Teil einfach auf den sehr hohen Alkoholgehalt des Absinths, typischerweise 50% bis 80%, zurückgeführt.

Medizinisch wird Wermut unter anderem zur Anregung der Magenfunktion gebraucht. In der Volksmedizin findet der Wermut auch Verwendung als gynäkologisches Mittel (zur Abtreibung und zur Einleitung der Geburt). Wermuttee wird bei Appetitlosigkeit, Magenbeschwerden, Erbrechen und Durchfall verwendet, ist jedoch besonders für Frauen im gebärfähigen Alter nicht empfohlen, da es bei bestehender Schwangerschaft zur Abstoßung oder zur Schädigung des Fötus führen kann.

Der englische Name ´´Wormwood´´ lässt auch darauf hindeuten, dass man dem Wermut anti-parasitäre Eigenschaften zuschreibt. Diese Eigenschaft macht es nicht verwunderlich, dass Wermut auch schon zu biblischen Zeiten weit bekannt war. Wermut gehört zu den bittersten unter den bekannten Kräutern. In symbolischer oder poetischer Sprache steht der Name oft auch für Bitterkeit und Trauer (Wermutstropfen). Dass dessen Bitterkeit bekannt war, lässt schliessen, dass Wermutzubereitungen trotzdem ´genossen´ wurden und man sich irgendeine positive Wirkung davon versprach. Dass dem Wermut auch visionsfördernde, (halluzinogene) Eigenschaften zugesprochen werden, macht es dann auch weniger verwunderlich, dass der Schreiber der Offenbarung, Johannes, wilde Dinge sieht und davon spricht, dass er Flüsse sich in Wermut verwandeln sieht.

Siehe auch: Liste der Küchenkräuter und Gewürze, Wermutjauche