Blutgruppentätowierung

Kennzeichen der Mitglieder der SS-Verfügungstruppe, der SS-Totenkopfverbände und später des größten Teils der Waffen-SS
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Die Blutgruppentätowierung war ein Kennzeichen der Mitglieder der SS-Verfügungstruppe und der SS-Totenkopfverbände und daher eine große Hilfe, wenn es nach Kriegsende darum ging, untergetauchte SS-Angehörige – die sich oftmals als gewöhnliche Wehrmachtssoldaten ausgaben – zu identifizieren. Diese Tätowierung tragen die Überlebenden meist heute noch.

Lage und Aussehen

Die genaue Lage ist 20 Zentimeter über dem linken Ellenbogen auf der Unterseite des Oberarms. Die Tätowierung ist 7 Millimeter groß und besteht nur aus einem/zwei Zeichen, und zwar der Bezeichnung der Blutgruppe (A, B, 0 oder AB).

Die Rhesusformel ist nicht angegeben, da der Rhesusfaktor erst kurz zuvor entdeckt worden war und die Forschung darüber noch in den Anfängen steckte.

Nutzen und Folgen

Der eigentliche Zweck war, zu verhindern, dass die Träger bei Verwundungen eine Blutspende der falschen Gruppe bekommen.

Da diese Tätowierung ein eindeutiges Erkennungszeichen war, versuchten viele SS-Angehörige, sie nach dem Ende des Krieges loszuwerden – beispielsweise, indem sie sich in den Oberarm schossen. Allerdings trugen auch Nicht-SS-Mitglieder, die in SS-Einrichtungen medizinisch behandelt wurden, die Tätowierung.

In den Nachkriegswirren des besiegten Deutschlands tauchten letztlich immer mehr „reguläre“ Soldaten auf, die eine Verwundung an der eigentlich tätowierten Stelle trugen. So etwa durch Selbstbeschuss oder Beschuss durch einwilligende Kameraden. Ebenso verbreitet war die Entfernung durch einen bezahlten Arzt. Hiermit wollten viele ehemalige SS-Angehörige eine Entdeckung ihrer Organisationszugehörigkeit und damit verbundene Repressalien verhindern. Die Tötung oder Verhaftung von Personen mit der Blutgruppentätowierung war nach Kriegsende keine Seltenheit.

Ausführungen

Die Tätowierung gab es in zwei verschiedenen Ausführungen: einmal mit deutschen Schriftzeichen und einmal in lateinischer Schrift, welche zu Kriegsende dann nur noch verwendet wurde, da sie nicht so aufwendig war bzw. die lateinische Schrift Normalschrift wurde (siehe Antiqua-Fraktur-Streit). Das spielte vor allem eine Rolle, nachdem die Aufnahmekriterien für die SS im Verlauf des Zweiten Weltkriegs herabgesetzt wurden.