Panzerkampfwagen IV

deutscher mittlerer Panzerkampfwagen des Zweiten Weltkriegs auf Ketten
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Der Panzerkampfwagen IV (Sd.Kfz. 161) war der deutsche Standardkampfpanzer des Zweiten Weltkriegs. Hinsichtlich Stückzahlen (ca. 9.000) und taktischer Bedeutung war er sogar wichtiger als Panther und Tiger. Sein Stützrollenlaufwerk-Fahrgestell wurde als Basis für andere gepanzerte Kampffahrzeuge genutzt (Sturmgeschütz IV u.a.). Er blieb bis Kriegsende das Rückgrat der Front. Die plötzliche Unterlegenheit durch das Auftreten des T-34 und Nichtverfügbarkeit der schwereren Modelle machten eine Kampfwertsteigerung am "Panzer IV" notwendig: Er bekam eine stärkere Hauptwaffe und bessere Panzerung, zuletzt auch wie alle deutschen Panzer in der Endphase des Krieges einen dünnen "Betonüberzug" (Zimmerit) gegen Hafthohlladungen. Die Motorisierung wurde jedoch nicht wesentlich verbessert, worunter Beweglichkeit und Reichweite litten.

Datei:PanzerIVe.jpg
Panzer IV - 7,5cm KwK-kurz
Datei:PanzerIVF2.jpg
PzKpfW IV, Ausf. F2 mit 7,5 KwK-lang und Schürzen
Datei:PanzerIV Bereit zum Angriff Kursk.jpg
Panzer IV bei Kursk 1943
Turm eines Panzer IV, wahrscheinlich Ausf. D
Panzer 4 (Siehe auch: Heckansicht)
Panzer 4 Ausf. G (Siehe auch: weitere Ansicht)
Rechte Seite (Siehe auch: linke Seite)

Den Höhepunkt der Entwicklung bildete die Ausführung H. Die letzte Ausführung J stand im März 1944 dann ganz unter dem Einfluss der Materialknappheit: Die elektrische Schwenkvorrichtung wurde zugunsten einer rein manuellen Vorrichtung eingespart, die Auspuffanlage wurde auf sog. Flammvernichter reduziert und außerdem wurden die Stahlseitenschürzen durch Drahtgeflechtschürzen (sog. "Thoma Schilde") ersetzt.

Ab dem Jahr 1944 war der Panzer IV wohl nicht mehr unter den besten Panzern auf dem Schlachtfeld, aber in Relation zu den schwereren Tigern und Panthern einer der zuverlässigsten. Ferner konnte er aufgrund seiner hohen Verbreitung in der Panzertruppe relativ leicht wieder instandgesetzt werden. Er war, wenn er richtig eingesetzt wurde, vor allem für die Panzer der Alliierten an der Westfront weiterhin ein gefährlicher Gegner. An der Ostfront erwies sich der Panzer IV hingegen in den letzten Kriegsjahren gegenüber den deutlich besser gepanzerten und bewaffneten russischen Panzern häufig als unterlegen. Aber selbst im Jahre 1945 war er insgesamt betrachtet noch immer das "Rückgrat" der deutschen Panzertruppen.

Der PzKpfw IV war für die Wehrmacht insbesondere deshalb von so hoher Bedeutung, weil das Fahrgestell die Konstrukteure in die Lage versetzte, ständig neue Spezialfahrzeuge für die verschiedensten Verwendungszwecke zu produzieren bis bessere Entwicklungen abgeschlossen waren. Entsprechend viele Varianten gab es auf Basis dieses Panzers:

Nach dem Krieg wurde der Panzer IV noch in verschiedenen arabischen Armeen eingesetzt (z.B. 1967 in Syrien), wenngleich sich nun deutlich zeigte, dass er nicht mehr auf der Höhe der Zeit war und daher den gegnerischen Panzern auch gänzlich unterlegen.

Technische Daten

  • Bewaffnung:
    • 7,5 cm KwK L/24 [1] bei Ausf. A bis F1
    • 7,5 cm KwK L/43 [1] bei Ausf. F2 und G (1942)
    • 7,5 cm KwK L/48 [1] bei Ausf. G (1943), H und J
    • zwei 7,92 mm MG 34
  • Besatzung: 5
  • Motor:
    • Maybach HL108 V12 Ottomotor mit 230-250 PS bei Ausf. A
    • Maybach HL120 V12 Ottomotor mit 265-320 PS ab Ausf. B
  • Gewicht:
    • Ausf. A bis C: 18 bis 20 t
    • Ausf. D bis F1:20 bis 22 t
    • Ausf. F2 bis J:23 bis 25 t
  • Panzerung: bis 35 mm bei A-D , bis 60 mm bei E und F, bis 80 mm bei G-J


[1] 7,5 cm KwK L/24 bedeutet 7,5 cm Kraftwagenkanone mit 24-facher Kaliberlänge; sprich 7,5 cm x 24 = Länge des Rohres.

Literatur

  • F. Senger und Etterlin & F. M. von Sen Etterlin: Die deutschen Panzer 1926-1945, Bernard & Graefe Verlag, ISBN 3-76375-988-3
  • Walter J. Spielberger: Der Panzerkampfwagen IV und seine Abarten, Motorbuchverlag, ISBN 3-87943-402-6

Siehe auch: Panzerkampfwagen V, Deutsche Militärfahrzeuge des 2. Weltkrieges