Landkreis Coburg

Landkreis in Bayern
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Basisdaten
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberfranken
Verwaltungssitz: Coburg
Fläche: 592 km²
Einwohner: 92.005 (30.06.2003)
Bevölkerungsdichte: 155 Einw./km²
KFZ-Kennzeichen: CO
Website: www.landkreis-coburg.de
Karte
Landkreis Coburg in Bayern


Der Landkreis Coburg ist ein Landkreis im Nordwesten des Regierungsbezirks Oberfranken in Bayern. Nachbarkreise sind im Norden die thüringischen Landkreise Hildburghausen und Sonneberg, im Osten der Landkreis Kronach, im Süden der Landkreis Lichtenfels und im Westen der Landkreis Haßberge. Die kreisfreie Stadt Coburg ist ganz vom Landkreis Coburg umgeben.

Geographie

Den Nordwesten des Kreisgebietes bildet eine flachwellige (300 - 500 m ü. NN) Hochfläche, die überwiegend als Ackerland genutzt wird. Der nördliche Landkreis wird von den Ausläufern des Thüringer Waldes geprägt und besitzt bereits einen deutlichen Mittelgebirgscharakter; er wird bis auf Rodungsflächen von ausgedehnten Laubwäldern geprägt. Zwischen diesen beiden Landschaften liegt der Muschelkalkzug der Langen Berge, deren karger Boden von Nadelwäldern bedeckt wird. Im Süden erstreckt sich das zum fränkischen Keuper-Lias-Land gehörende Itz-Hügelland (250 - 300 m ü. NN).

Wirtschaft

Die Industrialisierung im Landkreis Coburg hat sehr früh begonnen, und Coburg ist bayernweit eine der ältesten Industieregionen. Heute ist der Coburger Raum eine der am stärksten industialisierten Regionen Deutschlands (ca. 280 Industriearbeitsplätze auf 1000 Einwohner), vorwiegend geprägt durch Klein- und Mittelbetriebe.

Strukturprägend sind vor allem die alten Industrien

  • Polstermöbel- und holzverarbeitende Industrie (1/3 der bundesdeutschen Polstermöbelproduktion)
  • Spielwarenindustrie und Christbaumschmuckherstellung
  • Korbwaren- und Kinderwagenherstellung
  • keramische Industrie (Porzellan und Industriekeramik)

sowie die Elektrotechnik.

Da nach der Deutschen Wiedervereinigung die Zonenrandförderung wegfiel, vollzieht sich derzeit - verstärkt durch die EU-Osterweiterung und die Wirtschaftskrise - ein Strukturwandel, dem viele Arbeitsplätze und Betriebe zum Opfer fallen. Als Folge dieser Entwicklung ist die Arbeitslosenquote von ca. 3 % in den 80ern auf 10,5 % (November 2003) gestiegen.

Verkehr

Coburg ist verkehrsmässig derzeit sehr schlecht angebunden, da die Region bis zur Deutschen Einheit 1991 kaum Durchgangsverkehr zu bewältigen hatte.

Der Strassenverkehr wird geprägt durch die Bundesstrasse B4, die als Nord-Süd-Achse den Nürnberger Raum mit Thüringen verbindet. Der Schienenverkehr hat derzeit fast keine Bedeutung.

Derzeitige Bauprojekte im Rahmen des Verkehrsprojekts Deutsche Einheit sind die Verlängerung der Bundesautobahn A73 Nürnberg-Lichtenfels nach Erfurt und die ICE-Trasse Nürnberg-Lichtenfels-Erfurt-Berlin. Ein Zeitpunkt für die Fertigstellung dieser Projekte lässt sich wegen der enormen Finanzprobleme nicht angeben.

Geschichte

Erstmals urkundlich erwähnt wird Coburg und Saalfeld 1012 als Mitgift an Pfalzgraf Ehrenfried (Ezzo) von Lothringen, von dessen Tochter Richeza die Grundherrschaft 1056 an Erzbischof Anno II. von Köln übergeht. In den folgenden 300 Jahren treten Andechs-Meranien, Wildberg und Henneberg, sowie die Klöster Fulda, Hersfeld, Banz, Langheim, Mönchröden, Veilsdorf und Sonnefeld als Besitz- und Herrschaftsträger auf, bis 1353 Markgraf Friedrich III. der Strenge in der Pflege Coburg (Haus Wettin) das Erbe antritt. In der Folge gehört die Region zum Kurfürstentum Sachsen, nach 1547 zu den Sächsischen Herzogtümern und von 1826 bis zum Ende der Monarchie (1918) zum Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha.

Nach einer Volksabstimmung (1919) wurde das Coburger Land (im wesentlichen identisch mit Stadt und Landkreis Coburg heute) zum 1. Juli 1920 dem Freistaat Bayern angeschlossen.

Durch die Gebietsreform zur Neugliederung der bayerischen Landkreise (1. Juli 1972) wurden dem Landkreis Coburg die kreisfreie Stadt Neustadt bei Coburg und Teile des früheren Landkreises Staffelstein eingegliedert.

In den 60er Jahren gab es im Kreisgebiet 129 und vor dem Stichtag am 10. Mai 1978 noch 51 Gemeinden. Heute sind davon noch 17 Städte und Gemeinden verblieben.

Bevölkerung

Die Coburger Region ist bis 6. Jhdt. von Thüringern besiedelt und wurde während der Völkerwanderung von den Franken erobert und besiedelt, das thüringische Element überlebte aber. In dieser Zeit erfolgte auch die Zuwanderung von slawischen Wenden und Sorben.

Nach dem 2. Weltkrieg liessen sich viele Flüchtlinge aus den Ostgebieten in Coburg nieder, 1946 zählte der Landkreis mehr als 61.000 Einwohner, gegenüber 40.000 um Jahre 1939.

Wappen

 

Beschreibung:
Gespalten; vorne die Bayerischen Rauten, hinten neunmal geteilt von Schwarz und Gold, belegt mit einem schrägen und gebogenen grünen Rautenkranz
Bedeutung:
Die vordere Hälfte des Wappens betont die nach dem Anschluss des Freistaates Coburg an Bayern bestehende staatliche Zugehörigkeit und die Eigenschaft des Wappeninhabers als bayerischer Landkreis. Die hintere Hälfte des Wappens dagegen weist durch das Hauptwappen der Wettiner mit dem Rautenkranz auf die jahrhundertelange Verbindung mit Sachsen hin.

Städte und Gemeinden

Städte

  1. Bad Rodach (6672)
  2. Neustadt bei Coburg, Große Kreisstadt (16698)
  3. Rödental (13884)
  4. Seßlach (4111)

Verwaltungsgemeinschaften

  1. Grub am Forst
    1. Grub am Forst (3141)
    2. Niederfüllbach (1710)

Gemeinden

  1. Ahorn (4570)
  2. Dörfles-Esbach (4055)
  3. Ebersdorf bei Coburg (6354)
  4. Großheirath (2473)
  5. Itzgrund (2227)
  6. Lautertal (4088)
  7. Meeder (4155)
  8. Sonnefeld (5385)
  9. Untersiemau (4272)
  10. Weidhausen bei Coburg (3451)
  11. Weitramsdorf (4997)

Gemeindefreie Gebiete

  1. Callenberger Forst-West
  2. Gellnhausen
  3. Köllnholz

(alle Einwohnerzahlen Stand: 31.12.2000)



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