Weißrücken-Pfeifgans

Art der Gattung Weißrücken-Pfeifgänse (Thalassornis)
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Weißrückengänse
Systematik
Ordnung: Gänsevögel (Anseriformes)
Familie: Entenvögel (Anatidae)
Unterfamilie: Pfeifgänse (Dendrocygninae)
Tribus: Weißrückengänse (Thalassornithini)
Gattung: Weißrückengänse (Thalassornis)
Art: Weißrückengans (Thalassornis leuconotus)

Die Weißrückengänse (Thalassornis leuconotus) sind eine zur Unterfamilie der Pfeifgänse gehörige Art. Systematisch werden sie somit zu den Entenvögeln (Anatidae) gestellt. Obwohl sie mit den eigentlichen Pfeifgänsen (Dendrocygnini) eng verwandt sind, unterscheiden sie sich von ihnen durch ihre enorm spezialisierte Anpassung an das Tauchen. Deswegen wurden sie in der Vergangenheit häufig zu den Ruderenten (Oxyurini) gestellt; es handelt sich aber um einen Fall konvergenter Evolution. Zuweilen unterscheidet man zwei Unterarten: Thalassornis leuconotus leuconotus und Thalassornis leuconotus insularis.

Die Vögel haben ein braun geflecktes Gefieder, einen schwarzen mit Gelb gesprenkelten Schnabel und grüngraue Beine. Männchen und Weibchen sehen gleich aus. Beide werden etwa 45 cm lang und wiegen ca. 625 bis 800 g. Sie sind anatomisch hervorragend an das Tauchen angepasst und können für etwa eine halbe Minute unter Wasser bleiben und dort bis zu 65 m zurücklegen

Ernährung

Hauptsächlich ernähren sich Weißrückengänse von Pflanzenteilen, insbesondere Samen und Blättern, die Jungtiere aber auch von Raupen und Insektenlarven. Die Wurzelzwiebeln von Wasserlilien sind ebenfalls begehrt. Sie werden durch Tauchen in flachen Gewässern zur Oberfläche geholt.

Lebensraum

Verbreitungsgebiet der Weißrückengänse ist das südliche Afrika von Äthiopien bis zum Kap der guten Hoffnung sowie Westafrika vom Tschad bis in den Senegal. Exemplare der insularis-Unterart leben ausschliesslich auf Madagaskar. Weißrückengänse leben bevorzugt an ruhigen Gewässern mit üppiger Vegetation, wie Schilfseen, Sümpfen und Flussmarschen, die ihnen Schutz vor Fressfeinden bieten.

Fortplanzung

Auf Lebenszeit verpaart bauen beide Partner gemeinsam zur Brutzeit, die je nach Wasserstand im Brutgebiet zeitlich ganz unterschiedlich liegen kann, das Nest, das meist auf kleinen Inseln oder im Schilf angelegt wird und nur selten mit Federn ausgekleidet ist. Oft nisten mehrere Paare eng beieinander. Das Weibchen legt dann etwa vier bis zehn hellbraun gefärbte Eier. Das etwa einmonatige Brüten und die anschliessende Aufzucht der Jungen wird von Männchen und Weibchen wieder gemeinschaftlich durchgeführt. Nach etwa zwei bis vier Monaten sind die Jungtiere flügge.

Gefährdung

Die Unterart Thalassornis leuconotus insularis ist durch Bejagung, Verlust ihres Lebensraumes und eingeschleppte Neozoen gefährdet. Die westafrikanischen Populationen von Thalassornis leuconotus leuconotus gehen in der Individuenzahl zurück, werden aber noch nicht als bedroht eingeschätzt.