Name | Scuderia Ferrari Marlboro |
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Unternehmen | Ferrari SpA |
Unternehmenssitz | Maranello (Italien) |
Teamchef | Vorlage:Flagicon Stefano Domenicali |
Techn. Direktor | Vorlage:Flagicon Aldo Costa |
Saison 2008 | |
Fahrer | (1) Vorlage:Flagicon Kimi Räikkönen (2) Vorlage:Flagicon Felipe Massa |
Testfahrer | Vorlage:Flagicon Luca Badoer Vorlage:Flagicon Marc Gené |
Chassis | Ferrari F2008 |
Motor | Ferrari 056, V8 ca. 750 PS |
Reifen | Bridgestone |
Statistik | |
Erster Grand Prix | Monaco 1950 |
Gefahrene Rennen | 754 |
Konstrukteurs-WM | 15 (1961, 1964, 1975, 1976, 1977, 1979, 1982, 1983, 1999, 2000, 2001, 2002, 2003, 2004, 2007) |
Fahrer-WM | 15 (1952, 1953, 1956, 1958, 1961, 1964, 1975, 1977, 1979, 2000, 2001, 2002, 2003, 2004, 2007) |
Rennsiege | 201 |
Pole Positions | 196 |
Schnellste Runden | 204 |
Position 2007 | 1. (204 Punkte) |
Punkte | |
(Stand: Brasilien GP 2007) |
Geschichte
1929 bis 1949
Die Scuderia Ferrari wurde 1929 von Enzo Ferrari gegründet. Ferrari war selbst als Rennfahrer aktiv und unterstützte italienische Fahrer als Sponsor und Gönner. Die Entstehung des Teams geht auf den 16. November 1929 zurück, als Ferrari bei einem Abendessen in Bologna finanzielle Hilfe von Augusto und Alfredo Caniato (einem Brüderpaar, das mit seiner Textilfabrik zu Wohlstand kam) sowie dem Rennfahrer Mario Tadini erbat, um in Zukunft seine Rennaktivitäten in einem eigenen Team zu konzentrieren.
Das Team setzte zunächst die Alfa Romeo 8C für eine Vielzahl an Fahrern ein, als das Alfa-Romeo-Stammwerk in Mailand 1933 in finanzielle Schwierigkeiten geriet. Ferrari übernahm die kompletten Rennaktivitäten von Alfa Romeo und ab 1935 fuhren die italienischen Spitzenpiloten der Zeit zwischen den Kriegen für die Scuderia. Zu ihnen gehörten Tazio Nuvolari, Achille Varzi und Giuseppe Campari. Auch der Monegasse Louis Chiron zählte Mitte der 1930er Jahre zur Scuderia. Ferrari verhalf aber auch Nachwuchsfahrern wie Guy Moll zum Einstieg in den Motorsport. Ferrari hatte bis 1938 seinen Teamsitz in der Via Trento e Trieste in Modena, als Alfa Romeo ihn zum Manager der Rennabteilung Alfa Corse machte. Die Versuche von Alfa Romeo, die Scuderia in die eigene Rennabteilung einzugliedern, führten zum Bruch zwischen Enzo Ferrari und Alfa Romeo. Eine Vereinbarung wurde geschlossen, die es Enzo Ferrari untersagte, den Namen „Ferrari“ in den nächsten vier Jahren für Fahrzeuge zu verwenden.
Ferrari gründete die Auto Avio Costruzioni Ferrari, die vorerst Maschinenkomponenten herstellte. Ungeachtet dieser Vereinbarung begann Ferrari aber auch sofort mit der Konstruktion eines Rennwagens. Alberto Massimino entwickelte den Typ 815, den ersten echten Ferrari. Alberto Ascari und der Marchese di Modena fuhren den 815 bei der Mille Miglia 1940, aber zwei frühe Ausfälle und der Zweite Weltkrieg beendeten die weitere Entwicklung des Rennwagens vorzeitig. Ferrari konzentrierte sich während des Krieges auf die Produktion von Maschinenteilen und verlegte 1943 den Standort nach Maranello.
Die Fabrik, die 1944 durch Bombenangriffe teilweise zerstört worden war, wurde 1945 wieder aufgebaut und Ferrari nahm den Rennwagenbau wieder auf. Der Zweite Weltkrieg war auch für den Rennsport in Europa ein schwerwiegender Einschnitt. Während der sechs Jahre dauernden Kampfhandlungen kamen die Motorstportaktivitäten fast vollständig zum Erliegen. In Italien wurde in Frühjahr 1940 zwar noch die Mille Miglia gefahren, aber mit dem Eintritt Italiens in den Krieg endetete dort der Motorsport ebenfalls.
Auch die internationalen Rennserien wie die Europameisterschaft für Monoposto-Fahrzeuge fanden mit Kriegsausbruch 1939 ihr Ende. Als die Rennaktivitäten nach dem Krieg wieder begannen, baute Ferrari mit dem Typ 125 einen neuen Rennwagen. In der Formel 1, die damals noch in den Anfängen steckte, waren 1,5-Liter-Motoren mit oder 4,5-Liter-Motoren ohne Kompressor zugelassen. Ferrari baute daher einen 12-Zylinder mit einem Hubraum von 1,5 Liter.
Der gute Ruf, den sich die Scuderia in den 1930er-Jahren als Spitzenteam erworben hatte, machte es möglich, schnell starke Fahrer zu verpflichten. Der 125 gab sein Debüt beim Großen Preis von Italien 1948 mit Raymond Sommer am Steuer. Den ersten Sieg für einen Ferrari feierte Giuseppe Farina beim Rennen am Gardasee im selben Jahr.
Die 1950er-Jahre in der Formel 1
Als es 1950 mit der Einführung der Formel-1-Weltmeisterschaft wieder eine internationale Monoposto-Rennserie gab, war die Scuderia von Beginn an ein bedeutender Faktor. Sie ist bis heute das einzige Rennteam, das jede Formel-1-Saison seit 1950 bestritt.
1950 traf die Scuderia vor allem auf Alfa Roemo, die mit dem an die neue Formel angepassten Vorkriegsmodell, dem Alfa Romeo 158 an den Start gingen. Dieses Duell zeigte besondere Brisanz, war doch Enzo Ferrari in den 1930er-Jahren Teamchef bei Alfa Corse. Die Alfa Romeo mit der starken Fahrerbesetzung Juan Manuel Fangio, Giuseppe Farina und Luigi Fagioli waren während der gesamten Saison nicht zu schlagen. Ferrari verpflichtete Alberto Ascari, den Sohn des 1920er-Jahre-Piloten Antonio Ascari, sowie den in Italien sehr populären Luigi Villoresi. Zum weiteren Team gehörte neben Piero Taruffi nach wie vor der Franzose Raymond Sommer.
Der 125er wurde im Laufe des Jahres durch eine Weiterentwicklung, den Ferrari 275 F1 ersetzt. Gegen Ende der Saison kam der neue Rennwagen, der Ferrari 375. Für den ersten Sieg der Scuderia bei einem Weltmeisterschaftslauf sorgte 1951 der Argentinier José Froilán González. Gonzáles war neu ins Team gekommen und siegte beim Großen Preis von Großbritannien in Silverstone mit dem 375er. Die Weltmeisterschaft der Fahrer ging allerdings wieder an Alfa Romeo. Auf Giuseppe Farina, den Weltmeister von 1950, folgte 1951 Gonzáles’ Landsmann Juan Manuel Fangio.
Die Saison 1952 brachte ein neues Reglement, das Alfa Romeo zum vollständigen Rückzug aus dem Motorsport veranlasste. Mit dem neuen 2-Liter-4-Zylinder Ferrari 500 beherrschte die Scuderia die Weltmeisterschaft nach Belieben. Alberto Ascari wurde nach Seriensiegen sowohl 1952 als auch 1953 Weltmeister. Erst gegen Ende der Saison 1953 beendete Juan Manuel Fangio mit dem ersten Sieg von Maserati die Vorherrschaft von Ferrari.
Die Formel-1-Saison 1954 brachte erneut ein neues Reglement. Erlaubt waren Motoren mit bis zu 750 cm³ mit Kompressor oder bis zu 2,5 Liter Hubraum ohne Aufladung. Die Scuderia baute ein neues Fahrzeug, den Tipo 625. Den neuen Wagen von Mercedes-Benz waren die Ferrari aber unterlegen. Das Jahr brachte nur zwei Siege. Gonzáles blieb erneut in Silverstone erfolgreich, und der erste Engländer im Team, der junge Mike Hawthorn, siegte beim Großen Preis von Spanien. 1955 fiel Ferrari vorerst weiter zurück. Maurice Trintignant feierte zwar einen halben Heimsieg, als er das Rennen in Monaco gewann, aber gegen die starke Konkurrenz aus Deutschland und gegen die Maserati konnten sich die Scuderia nicht durchsetzen.
Die Saison stand unter keinem guten Stern. Die Tragödie von Le Mans sorgte für die Absage viele Motorsportveranstaltungen und beschleunigte den erneuten Rückzug von Mercedes-Benz. Bei Testfahrten mit dem Lancia D50 in Monza verunglückte außerdem der zweimalige Formel-1-Weltmeister Alberto Ascari tödlich. Dieses tragische Ereignis brachte für Ferrari eine Wende: Lancia schloss seine Rennabteilung und Ferrari übernahm das Chassis der D50. Die Folge war der Weltmeistertitel für Juan Manuel Fangio 1956. Fangio siegte dreimal und Ferraris neuer Star, der Brite Peter Collins, blieb zweimal siegreich.
1957 verließ Fangio die Scuderia wieder und ging zurück zur Rennmannschaft von Maserati, mit der er seine fünfte Weltmeisterschaft gewann. Für Ferrari begann die fatalste Zeit im internationalen Motorsport. Eugenio Castellotti kam bei Testfahrten in Imola zu Tode. Alfonso de Portago starb bei der Mille Miglia und riss bei seinem Unfall 12 Zuschauer mit in den Tod. 1958 verunglückten Luigi Musso beim Großen Preis von Frankreich und Peter Collins beim Großen Preis von Deutschland tödlich. Dennoch gewann Ferrari 1958 mit Mike Hawthorn (der nach dem Ende der Saison zurücktrat und wenige Monate später bei einem Autounfall ums Leben kam) und dem neuen Dino 246 die Weltmeisterschaft der Fahrer. Der erstmals ausgetragene Konstrukteurspokal ging an Vanwall.
1959 musste Ferrari das Team fast von Neuem aufbauen. Fünf neue Fahrer kamen in die Mannschaft. Die beiden Amerikaner Phil Hill und Dan Gurney, der Franzose Jean Behra und die beiden Engländer Tony Brooks und Cliff Allison. Die Scuderia hatte die neue Entwicklung im Monopostobau aber versäumt. Während Cooper bereits mit Mittelmotor fuhr, setzte Ferrari weiter auf den Frontmotor. Trotz einiger Erfolge von Brooks ging die Weltmeisterschaft an Cooper und deren Fahrer Jack Brabham.
Die 1960er-Jahre in der Formel 1
Auch die Formel-1-Saison 1960 verlief für die Scuderia nicht erfolgreich. Inzwischen war es offensichtlich dass das Festhalten am Frontmotor ein Irrtum war. Der Ferrari 246 hatte zwar fast 50 PS mehr als Konkurrenz aus England. Der Wagen war aber zu schwer und gegen die wendigen und leichten Rennwagen von der Insel fast chancenlos. Nur beim Großen Preis von Italien in Monza konnte Ferrari reüssieren. Dort aber nur deswegen weil die englischen Teams auf ein Antreten größtenteils verzichteten, da der Veranstalter die Steilkurven befahren lies. Phil Hill führte einen Ferrari Vierfachsieg an.
1961 kehrte die Scuderia zum Erfolg zurück. Erneut wurde das Reglement adaptiert. Jetzt kamen Fahrzeuge mit 1,5-Liter-Hubraum basierend auf die Formel 2 zum Einsatz. Carlo Chiti baute mit dem Ferrari 156 und dem legendären "Haifischmaul" einen der formschönsten Rennwagen in der Geschichte von Ferrari. Phil Hill, sein Landsmann Richie Ginther und der seit Mitte der 1950er Jahre zum Team gehörende Deutsche Wolfgang von Trips (Trips fuhr bis dahin in erster Linie Sportwagenrennen für Ferrari) bildeten die Stammmanschaft. Dazu kam der Belgier Willy Mairesse (seit 1960 Werksfahrer bei Ferrari) der sporadisch zum Einsatz kam und ab dem Großen Preis von Frankreich der Italiener Giancarlo Baghetti. Der 156er war der erhoffte große Fortschritt. Hill und von Trips lieferten sich über die gesamte Saison einen offenen Kampf um die Weltmeisterschaft der durch den Todessturz von Trips in Monza tragisch endete. Wie so oft in der Geschichte von Ferrari lagen Triumph und Tragödie knapp neben einander. Baghetti siege in Frankreich gleich bei seinem ersten Antreten bei einem Grand Prix und blieb bis heute der einzige Fahrer (abgesehen von Giuseppe Farina der überhaupt der ersten Grand Prix der Formel 1 1950 gewann) der dieses Kunststück zuwege brachte.
Mit dem Ende der Saison verließen allerdings zwei wichtige Führungspersonen die Scuderia. Carlo Chiti, Chefdesigner bei Ferrari und Teammanger Romolo Tavoni kehrten Ferrari den Rücken und gründeten mit ATS ein eigenes Formel-1-Team. Daraufhin ernannte Enzo Ferrari Mauro Forghieri zum neuen Chefdesigner und Eugenio Dragoni wurde Teamchef
1962 konnte die Scuderia an die Erfolge aus dem Vorjahr nicht anschließen. Zu Weltmeister Phil Hill und Giancarlo Baghetti kam Lorenzo Bandini ins Team. Außerdem verpflichtete Dragoni den hochtalentierten Mexikaner Ricardo Rodriguez. Der Abgang von Chiti hatte die Weiterentwicklung des 156er verzögert, die Scuderia musste die gesamte Saison daher mit dem Vorjahresmodell bestreiten und blieb sieglos.
Für die Saison 1963 adaptierte Forghieri den 156er. Der Wagen wurde leichter und in seinen Abmessungen kompakter. Phil Hill verließ die Scuderia und wechselte zu Chiti und ATS. Sein Ersatz war der siebenfache Motorrad-Weltmeister John Surtees der seinen Motorsportkarriere erfolgreich auf vier Rädern fortsetzte. Surtees gewann den Großen Preis von Deutschland am Nürburgring, wo sein Teamkollege Willy Mairesse einen schweren Unfall hatte. Den Konstrukteurstitel sicherte sich Lotus und Fahrerweltmeister wurde der neue Star der Formel 1, der Schotte Jim Clark.
Gegen Ende der Saison brachte Ferrari das neue Modell, den Ferrari 158. Das Fahrzeug bekam einen 8-Zylinder-Motor den der Motortechniker Angelo Bellei beisteuerte. Die Scuderia setzte weiter auf John Surtees und Lorenzo Bandini als Stammfahrer für die Saison 1964, hinzu kam als dritter Pilot der Mexikaner Pedro Rodriguez. Dessen Bruder Ricardo war am Ende des Jahres 1962 in Mexiko City tödlich verunglückt. Die Ferrari war zwar deutlich langsamer als die Werkswagen von Lotus, aber die größere Zuverlässigkeit sicherte John Surtees den Titel als Weltmeister der Fahrer und der Scuderia nach 1961 den zweiten Titel bei den Konstrukteuren. Bei den letzten beiden Rennen der Saison trat Ferrari erstmals nicht in der typischen durchgängigen roten Lackierung auf seinen Fahrzeugen an. Enzo Ferrari protestierte gegen einige ihm unpassenden Entscheidungen der italienischen Motorsportbehörde und lies die Formel-1-Boliden in der Blauweißen Gestaltung des Normt American Racing Team an den Start rollen.
1965 war das letzte Jahre der 1,5-Liter-Formel. Das Jahr war geprägt von der Dominanz von Jim Clark und Lotus. Die Scuderia konnte keinen Sieg erringen.
Das Jahr 1966 brachte der Formel 1 die 3-Liter-Formel und Ferrari die 312er Serie. Schon im Jahr davor setzte Ferrari einen 12-Zyliner-Motor im 158 ein aber erst der Ferrari 312 hatte fix den 12-Zylinder im Heck. Die Zahl 12 stand in den Typenbezeichnungen daher ab 1966 für 12-Zylinder und dieser Motor wurde bis in die 1990er Jahre zum Markenzeichen der Formel-1-Rennwagen von Ferrari. Zu Beginn der Saison fuhr Bandini noch den Wagen mit einem 2,4-Liter-V-6-Motor der für die Tasman-Serie gebaut wurde, aber Surtees sicherte der Scuderia mit dem Sieg beim Großen Preis von Belgien den ersten Erfolg für einen Ferrari mit 12-Zylinder-Motor in der Weltmeisterschaft. Ludovico Scarfiotti siegte in Monza mit dem 312er und einem 12-Zylinder-Motor mir 32-Ventilen. Er ist bis heute der letzte Italiener der auf einem Ferrari im königlichen Park gewinnen konnte. Surtees trat noch während des Jahres nach einem heftigen Streit mit Dragoni als Ferrari-Pilot zurück und wechselte zu Honda. Seinen Platz nahm Testfahrer Mike Parkes ein.
Dragoni wurde 1967 entlassen und Franco Lini neuer Teammanger. Chris Amon kam neu ins Team und wurde Partner des bewährten Lorenzo Bandini. Das Jahr wurde überschattet von zwei schweren Unfällen, wobei einer fatal endetete. Bandini krachte beim Großen Preis von Monaco knapp vor Schluß des Rennens am Hafen in eine Streckenbegrenzung. Die Streckenposten konnten in zwar aus seinem brennenden Ferrari bergen, er starb aber wenige Tage später an seinen schweren Verletzungen. Parkes Formel-1-Karriere endete nach einen heftigen Crash beim Großen Preis von Belgien in Spa. Ferrari blieb sieglos und die Titel gingen wie 1966 an Brabham.
Ferrari hatte inzwischen enorme finanzielle Probleme die sich auf die fehlende Weiterentwicklung der Fahrzeuge auswirkten und beständige Unruhe ins Team brachten. Erst der Einstieg von Fiat stabilisierte die Scuderia. Dazu kam der junge Belgier Jacky Ickx ins Team. Ickx wurde zum neuen Hoffnungsträger. Er gewann mit dem überarbeiteten 312er den verregneten Großen Preis von Frankreich in Rouen. Amon führte einige Rennen an konnte aber keines gewinnen. Die Ferrari litten weiterhin an mangelnder Zuverlässigkeit, ein Umstand der sich 1969 nicht verbesserte. Ickx verliess das Team nach nur einem Jahr wieder und ging zu Brabham. Ferrari fuhr mit altem Material und der anerkannt schnelle Amon stand auf verlorenem Posten. Auch Rückkehrer Rodriguez konnte keine Erfolge erzielen. Am Ende der Dekade und dem Abgang von Amon stand die Scuderia wieder ohne Klassefahrer und ohne modernen Rennwagen da.
Formel 1 ab 1980
Eine Schwächeperiode in den 1980er- und 1990er-Jahren endete nach der Verpflichtung von Benetton-Mitarbeitern, insbesondere des damaligen Doppel-Weltmeisters Michael Schumacher, der fünfmal in Folge (2000 bis 2004) die Fahrermeisterschaft gewann und maßgeblich daran beteiligt war, die Konstrukteursmeisterschaft für Ferrari sechsmal in Folge (1999 bis 2004) zu sichern. Insgesamt gewann Ferrari die Formel-1-Konstrukteursmeisterschaft 15 Mal.
Nach der Verpflichtung Schumachers begann der Wiederaufstieg zu einem Top-Team. Nachdem 1997 bis 1999 der Titel jeweils nur knapp verloren ging (1999 jedoch trotz eines Beinbruchs von Michael Schumacher beim Großen Preis von Großbritannien in Silverstone die Marken-WM gewann), gewann Ferrari von 2000 bis 2004 fünf Mal in Folge sowohl die Fahrerweltmeisterschaft als auch die Teamwertung. Infolge einer schlechten Aerodynamik, weitgehenden Änderungen im Reglement und meist unterlegenen Bridgestone-Reifen wurden Schumacher und sein Team 2005 nur jeweils Dritte im Klassement. Einzig das Skandalrennen beim Großer Preis der USA in Indianapolis konnte Ferrari praktisch konkurrenzlos gewinnen, da die Michelin-Teams wegen Reifenproblemen nicht antraten. In der Saison 2002 war das Team der Konkurrenz haushoch überlegen. Es gewann 224 von 272 möglichen Punkten und 15 der 17 Rennen, davon waren 9 Doppelsiege. 2006 lieferten sich Schumacher und Ferrari einen engen Zweikampf mit Alonso und Renault um die beiden WM-Titel.
Am 10. September 2006 gab Ferrari direkt nach dem Großen Preis von Italien in Monza Michael Schumachers Rücktritt zum Ende der Saison bekannt. Schumacher ist seit der Saisonvorbereitung 2007 als Superassistent im Team beratend tätig. Neben Felipe Massa, dessen Vertrag bis Ende 2008 verlängert wurde, fährt Kimi Räikkönen von McLaren-Mercedes bei Ferrari. Räikkönen unterschrieb einen Vertrag bis Ende 2009. Luca Badoer und Marc Gené sind weiterhin Testfahrer.
Ross Brawn, Technik Chef, verkündete am 26. Oktober 2006, dass er sich ins Privatleben zurückziehen werde[1]. Zwei Tage zuvor wurde Jean Todt vom Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo zum Geschäftsführer von Ferrari ernannt[2], er wird allerdings der Formel 1 erhalten bleiben. Beide trugen maßgeblich zu den fünf Weltmeistertiteln von 2000 bis 2004 bei. Am 21. Oktober 2007 gewann Kimi Raikkönen zum ersten Mal in seiner Karriere den Weltmeistertitel in der Formel 1, nachdem er vorher schon zweimal Vizeweltmeister im McLaren-Mercedes war.
Sportwagen und GT
Bei Rennen mit Sportwagen prägte Ferrari den Begriff GT oder Gran Turismo, da die Zweisitzer bei Langstreckenrennen wie Mille Miglia, Targa Florio, Carrera Panamericana und den 24 Stunden von Le Mans erfolgreich waren. Der Ferrari 512 ab 1969 war jedoch dem Porsche 917 unterlegen Nach 1973 gab die Scuderia die Sportwagenrennen auf, um sich fortan nur auf die Formel 1 zu konzentrierten.
Bekannte Fahrer in der Geschichte des Teams
Bekannte Fahrer bei Ferrari waren José Froilán González, Alberto Ascari, Juan Manuel Fangio, Piero Taruffi, Luigi Villoresi, Eugenio Castellotti, Maurice Trintignant, Mike Hawthorn, Phil Hill, Wolfgang Graf Berghe von Trips, John Surtees, Willy Mairesse, Lorenzo Bandini, Ludovico Scarfiotti, Nino Vaccarella, Chris Amon, Jacky Ickx, Mario Andretti, Clay Regazzoni, Niki Lauda, Carlos Reutemann, Jody Scheckter, Gilles Villeneuve, Didier Pironi, Michele Alboreto, Gerhard Berger, Alain Prost, Nigel Mansell, Jean Alesi, Eddie Irvine, Rubens Barrichello und Michael Schumacher.
Übersicht des aktuellen Personals
Aufgabenbereich | Name |
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Stammfahrer | Vorlage:Flagicon Kimi Räikkönen |
Vorlage:Flagicon Felipe Massa | |
Testfahrer | Vorlage:Flagicon Luca Badoer |
Vorlage:Flagicon Marc Gené | |
Teamchef | Vorlage:Flagicon Stefano Domenicali |
Technischer Direktor | Vorlage:Flagicon Aldo Costa |
Technischer Berater | Vorlage:Flagicon Rory Byrne |
Chefingenieur | Vorlage:Flagicon Luca Baldisserri |
Chefmechaniker | unbesetzt |
Chefdesigner | unbesetzt |
Chefaerodynamiker | Vorlage:Flagicon Nicholas Tombazis |
Renningenieur Räikkönen | Vorlage:Flagicon Chris Dyer |
Renningenieur Massa | Vorlage:Flagicon Rob Smedley |
Pressechef | Vorlage:Flagicon Luca Colajanni |
Präsident | Vorlage:Flagicon Luca di Montezemolo |
Vizepräsident | Vorlage:Flagicon Piero Ferrari |
Geschäftsführer | Vorlage:Flagicon Jean Todt |
Assistent des Geschäftsführers | Vorlage:Flagicon Michael Schumacher |
Fotogalerie
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Ferrari 500, 1952
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Ferrari 375, Ascaris Wagen beim Indy 500, 1952
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Michael Schumacher 2004 in Indianapolis
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Ferrariparade auf dem Nürburgring (Modelle aus mehreren Jahrzehnten)
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Ein Ferrari-Formel-2-Rennwagen aus dem Jahre 1953, der 1954 auch in der Formel 1 eingesetzt wurde.
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Michele Alboreto im Ferrari 156/85 beim Training zum Großen Preis von Deutschland auf dem Nürburgring, 1985
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Gerhard Bergers Ferrari F1-87 Turbo 097 von 1987
Siehe auch
Einzelnachweise
Weblinks
- Ferrari World (englisch, italienisch)