Wappen | Karte |
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fehlt noch | Deutschlandkarte, Position von Elmshorn hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Schleswig-Holstein |
Kreis: | Pinneberg |
Fläche: | 21,36 km² |
Einwohner: | 48.958 (31.08.2003) |
Bevölkerungsdichte: | 2298 Einwohner je km² |
Höhe: | 0,3 - 21,0 m ü. NN |
Postleitzahlen: | 25301 - 25337 |
Vorwahl: | 04121 |
Geografische Lage: | 53° 45' 07" n. Br. 09° 39' 04" ö. L. |
Kfz-Kennzeichen: | PI |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 56 015 |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Schulstraße 15-17 25335 Elmshorn |
Offizielle Website: | www.elmshorn.de |
E-Mail-Adresse: | stadt-elmshorn@t-online.de |
Politik | |
Bürgermeisterin: | Dr. Brigitte Fronzek (SPD) |
regierende Partei: | CDU |
Elmshorn, an der Krückau und am Rande von Marsch und Geest, 32 km nordwestlich von Hamburg und knapp 15 km nordwestlich von Pinneberg gelegen, ist die sechstgrößte Stadt Schleswig-Holsteins.
Elmshorn liegt an einem der bedeutendsten Eisenbahnknotenpunkten in Schleswig-Holstein.
Hier teilen sich die Bahnstrecken Hamburg-Kiel und Hamburg-Westerland. Die Stadt liegt an der Bundesstraße B 431 sowie an der A 23 Hamburg – Husum.
Geschichte
Elmshorn wurde urkundlich erstmals 1141 erwähnt und erhielt 1870 Stadtrecht. Im 19. Jahrhundert wurde von Elmshorn aus wie auch von mehreren anderen Städten an der Unterelbe und den schiffbaren Nebenflüssen Walfang betrieben.
Im Zweiten Weltkrieg und bis zur Wiedervereinigung besaß Elmshorn eine strategische Funktion als Bahn- und Telekommunikationsknotenpunkt. Über die Sendefunkstelle der Bundespost wurde ehemals der gesamte Fernsprechverkehr nach Übersee abgewickelt.
Herauszuheben ist, dass Elmshorn sich 1945 von den Nationalsozialisten selbst befreite. Kurz vor Ende des Krieges und in der Gewissheit des baldigen britischen Einmarsches wurde der Bürgermeister von den Bürgern abgesetzt. Als Symbol der Aufgabe wurden weiße Fahnen aus den Fenstern gehängt.
Einwohnerentwicklung
1875 zählte Elmshorn etwas mehr als 7000 Einwohner, 1939 waren es bereits 22.000. Durch Eingemeindungen und einen starken Zustrom von Flüchtlingen aus den deutschen Ostgebieten nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die Einwohnerzahl stark an. 2004 zählten die städtischen Behörden erstmals mehr als 49.000 Einwohner. Da Elmshorn mittlerweile die Kreisstadt Pinneberg an Größe und Einwohnerzahl übertroffen hat, wurde vor einigen Jahren überlegt, den Standort der Kreisverwaltung in die Krückaustadt zu verlegen. Die Pläne sind jedoch vorerst vom Tisch.
Politik
Aktuelle Ereignisse
Am 24. August 2003 waren die Elmshorner Bürger aufgerufen, über die Umwandlung der Stadtwerke in eine AG abzustimmen. Die örtlichen Fraktionen von SPD, CDU und FDP unterstützten das Vorhaben, angeführt von der Bürgermeisterin Brigitte Fronzek. Auch die örtliche Wirtschaft, insbesondere die Firma Peter Kölln, sprach sich für eine AG aus. Bereits vor dem Bürgerentscheid wurden die Vertreter des Aufsichtsrats gewählt. Bei den Bürgern der Stadt Elmshorn sorgte dies für großen Unmut, da dies den Eindruck erweckte, es handele sich bei dem Entscheid um eine reine Formsache. Viele fühlten sich von den Kommunalpolitikern nicht ernstgenommen. Als bekannt wurde, dass gleich nach der Bekanntgabe des Abstimmungsergebnisses die nötigen Verträge unterzeichnet werden sollten, sorgte dies für weitere Verärgerung. Dazu kam, dass die Abstimmungsfrage umständlich formuliert war: Wer eine Umwandlung in eine AG wünschte, sollte mit nein stimmen, Gegner der Umwandlung mit ja.
Am Bürgerentscheid beteiligten sich gut ein Viertel der Wahlberechtigten (20 Prozent waren nötig gewesen), 85 Prozent der Teilnehmer stimmten mit ja, also gegen eine Umwandlung.
Mittlerweile hat der Vorstandsvorsitzende der Elmshorner Stadtwerke bekanntgegeben, dass er die Stadt Elmshorn verlassen und nach Westfalen gehen wird.
Wirtschaft
Heute weist Elmshorn alle typischen Funktionen eines Mittelzentrums auf.
Geschichte
Die Anfänge der Elmshorner Wirtschaft lagen in der Walfängerei; der Walfänger Flora ziehrt bis heute das Stadtwappen. Die Eröffnung der Eisenbahnstrecke von Hamburg nach Kiel 1844 sorgte für einen kräftigen Aufschwung. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts prägten erst Lederindustrie, später deutschlandweit bekannte Margarinefabriken die Wirtschaft. Von beidem ist nichts mehr übrig, abgesehen von zwei Gebäuden um den Marktplatz herum (heutige Markthalle und ein Torhaus) und vermuteter Milzbranderreger unter dem Marktplatzasphalt.
Vom Hafen Elmshorns, durch die Walfängerei einst wichtiger Dreh- und Angelpunkt, sind, bedingt durch die Verlagerung des Gütertransports auf den LKW, lediglich die Kaimauern geblieben. Die Hafenbahn wurde Ende der 1980er aufgegeben (vollständig demontiert 2003), das letzte Getreidefrachtschiff des direkt am Hafen ansässigen Haferflocken- und Müsliherstellers Peter Kölln wurde Mitte der 1990er verkauft und die dazugehörigen Entladebrücken (Getreideheber) abgerissen. Wirtschaftlich ist der Hafen wegen der starken Verschlickung derzeit nicht nutzbar.
Ebenfalls am Hafen ansässig war bis Mitte der 1970er die Kremer-Werft. An ihrer Stelle steht heute ein Baumarkt, ein ehemaliges Becken ist noch vorhanden.
Ansässige Unternehmen
Zu den bekanntesten Unternehmen Elmshorns gehören die Firmen Peter Kölln (Haferflocken und Müsli) sowie Teppich-Kibek, Autoliv GmbH (PKW-Sicherheitssysteme), Döllinghareico (Wurstwaren) und die Talkline GmbH (Telekommunikation), die die Stadt zumindest in Norddeutschland überregional bekannt machten. Weiterhin betreibt die Firma Kraft Foods in Elmshorn eine große Kaffeerösterei, in der wasserlöslicher Kaffee (Kaffee HAG) hergestellt wird. Na und von bo-frost wird gar nicht berichtet?!
Paten- und Partnerschaften
Patenschaft für die dänische Gemeinde Jündewatt (heute Teil der Gemeinde Tinglev) seit 1937 und für die ehemaligen EinwohnerInnen der Stadt Stargard seit 1953.
Städtepartnerschaft mit dem südfranzösischen Tarascon seit 199? und seit 1990 mit der brandenburgischen Elbestadt Wittenberge, seit 2000 Partnerschaft mit der finnischen Stadt Raisio.
Städtefreundschaft zur norwegischen Hafenstadt Molde und zum Luftkurort Schotten im Naturpark Hoher Vogelsberg.
Töchter und Söhne der Stadt
Sportlich wurde die Stadt als Heimatort der Reiter Fritz Thiedemann (Olympiateilnehmer 1952, 1956 u. 1960; je 2x Gold u. Bronze) und Herbert Blöcker (je 1x Gold u. Silber bei den Olympischen Spielen 1992) bekannt, Tennisprofi Michael Stich (Sieger in Wimbledon 1991, Gold bei den Olympischen Spielen 1992) und Schwimmer Heiko Hell (mehrfacher Deutscher Meister, 8. bei den Olmypischen Spielen 2000) sind in Elmshorn aufgewachsen. Der Mathematiker Hermann Weyl wurde in Elmshorn geboren. Der Physiker und Internet-Publizist Thorsten Müller wurde in Elmshorn geboren und ist dort aufgewachsen. Ein weiterer bekannter Elmshorner ist der Schauspieler Harald Paulsen (1895 - 1954, Ufa-Star).
Kultur und Freizeit
Sehenswürdigkeiten und Besonderes
Bedingt durch Zerstörungen im zweiten Weltkrieg und die in den folgenden Jahrzehnten ungestüme Baueuphorie hat Elmshorn außer der St. Nikolai-Kirche kaum nennenswerte Sehenswürdigkeiten zu bieten.
Auf der Elmshorner Stadtkarte findet sich sowohl Sibirien (ein Erholungsgebiet im Norden) als auch der Südpol (ein ehemaliges Restaurant am Südrand).
Theater
Das Elmshorner Stadttheater mit seinen 436 Sitzen wird als Tourneetheater ohne eigenes Ensemble geführt und erfreut sich wegen seines ausgewählten Programms großer Beliebtheit. Weiterhin präsentiert die Dittchenbühne, ein Verein mit eigener Spielstätte und Ensemble, regelmäßige Aufführungen. Eine Besonderheit stellt das Schultheater des Elsa-Brändström Gymnasiums da, welches durch seine professionellen Aufführungen schon überregionale Bekanntheit erreichen konnte.
Museen
Das Industriemuseum Elmshorn bietet Informationen über Leben und Arbeit in der Industriezeit. Das Heimatmuseum Konrad-Struve-Haus der Ortsgeschichte ist eine Außenstelle des Industriemuseums. Hier werden geologische Funde und Objekte aus der Vor- und Frühgeschichte gezeigt.
Regelmäßige Veranstaltungen
Meist im August oder September findet die jährliche Florawoche statt, die vom Verkehrs- und Bürgerverein veranstaltet wird. Höhepunkt der Veranstaltungswoche, in der sich zahlreiche Elmshorner Vereine den Bürgern vorstellen, ist das überregional bekannte Hafenfest in der Innenstadt. Bei allen Elmshornern beliebt und beschmunzelt ist die alljährliche Diskussion über das politisch korrekte Verhältnis von Kultur und Hochprozentigem – wie übrigens auch beim Weihnachtsmarkt, der von der Lokalzeitung gelegentlich als Glühweinrallye bezeichnet wird.
Sport in Elmshorn
Der erfolgreichste Fußballverein der Stadt, Rasensport Elmshorn, fusionierte 2004 mit dem Elmshorner Verein Fortuna Langelohe zum FC Elmshorn von 1920 e.V., der in der Saison 2004/05 in der Verbandsliga Hamburg spielt. Ansonsten war Elmshorn einst eine Baseball-Hochburg - die Holsatia Alligators spielten bereits in der Baseball-Bundesliga. Der Elmshorner Männerturnverein (EMTV) ist mit über 4000 Mitgliedern einer der mitgliederstärksten Sportvereine Schleswig-Holsteins.
Elmshorn ist Sitz des Holsteiner Verbandes [1], der sich um die Zucht der Holsteiner Pferde kümmert. Zu seinen regelmäßigen Auktionen kommen Kunden aus aller Welt, auch Athina Onassis zählte bereits zu den Gästen. 2005 wurde eine neue Auktionshalle eröffnet, da die alten, unter Denkmalschutz stehenden Gebäude den heutigen Platzansprüchen nicht mehr angemessen waren. Auf demselben Gelände befindet sich die Reit- und Fahrschule sowie die Trabrennbahn Elmshorn, neben Hamburg-Bahrenfeld die einzige Norddeutschlands.
Kulinarische Spezialitäten
Zur Faschingszeit bekommt man in einigen Elmshorner Gaststätten Graue Erbsen, ein Gericht, das seinen Ursprung in den Hungersnöten des Dreißigjährigen Krieges hat. Damals sicherten die unansehnlichen Erbsen das Überleben vieler Elmshorner. Heute werden Kasseler, Speck oder Kochwurst zu den Erbsen gereicht, dazu ein Gläschen hochprozentiger Schnaps zur Verdauung. Des Weiteren sind auch einige traditionelle Speisen der Hamburger Küche in Elmshorn bekannt.
Erholungsgebiete
Elmshorn besitzt mehrere Parks und Seen, die künstlich angelegt wurden. Der Liether Wald im Süden der Stadt eignet sich für ausgedehnte Spaziergänge. Als Naherholungsziel dient ebenfalls das nicht weit entfernte Elbufer.
Bildung
Mit der [Nordakademie] besitzt Elmshorn eine der wenigen vollständig privaten aber dennoch staatlich anerkannten Fachhochschule. Die Nordakademie bietet hauptsächlich duale Studiengänge in den Bereichen Betriebswirtschaft, Wirtschaftsingenieurwesen und Wirtschaftsinformatik an.
An der Volkshochschule Elmshorn wird Weiterbildung groß geschrieben. Kurse werden angeboten in den Bereichen Sprachen, Gesundheit, Gesellschaft, Beruf und Kultur.
Literatur
"Beiträge zur Elmshorner Geschichte"
Filmprojekt "Dein Elmshorn"
Weblinks
- Stadtverwaltung Elmshorn
- Elmshorner Nachrichten
- Industriemuseum Elmshorn
- Volkshochschule Elmshorn
- FH Nordakademie