Elterlein

Stadt im Erzgebirgskreis, Sachsen, Deutschland
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Elterlein ist eine erzgebirgische Kleinstadt im Landkreis Annaberg in Sachsen.

Geografie

Elterlein liegt im Oberen Erzgebirge. Die Stadt breitet sich sternförmig von dem auf einem Hochplateau liegenden Marktplatz ausgehend, ansteigend in Richtung Schatzenstein und nach drei Seiten abfallend bis an die den Ort umgebenden Auen am Schlangengraben und Schwarzbach, aus.

Ortsteile

  • Elterlein mit Burgstädtel
  • Schwarzbach (Eingemeindung 1996)
  • Hermannsdorf (Eingemeindung 1999)

Nachbargemeinden

Höchste Erhebung

Geschichte

Elterlein

Der Ort lag im Mittelalter an einem wichtigen Handelsweg zwischen Halle und Prag, der Salzstraße über den Preßnitzer Pass. Der Name Elterlein wird so meist auch von Altarlein, also einem kleinen Altar an eben diesem Weg, abgeleitet. Erstmals wurde das Elterlein 1406 urkundlich erwähnt. Angaben, wonach der Ort bereits 1118 bestand, sind nicht belegt. Auch die Ersterwähnung als Stadt ist erst für das 15. Jahrhundert, 1483, schriftlich belegt.

Elterlein gewann vor allem durch den im Erzgebirge aufblühenden Bergbau (Großes Berggeschrey) rasch an Bedeutung. Um 1500 besaß die Stadt ein eigenes Bergamt für seine Zechen. Mitte des 19. Jahrhunderts ging der Bergbau auch in Elterlein zurück. Doch noch heute sind zahlreiche Zeugnisse des Altbergbaus zu finden. Neben Stollen-Mundlöchern, Halden und Tagebrüchen, der idyllisch gelegene Schwarze Teich, der Ende des 16. Jahrhunderts zusammen mit dem künstlichen Steingraben zum Betrieb einer Zeche angelegt worden ist.

Durch den Bergbau entstanden schon früh verarbeitende Gewerbe, wie Mühlen, Hammer- und Hüttenwerke. Während der Industrialisierung im 19. Jahrhundert war Elterlein ein Zentrum des Nagelschmiedeaufstandes, der sich gegen die Errichtung neuer Fabriken richtete.

Durch mehrere ausgedehnte Stadtbrände (in den Jahren 1662, 1676, 1719, 1861 und 1868) wurde Elterlein oft schwer zerstört.

Schwarzbach

Im Jahr 1240 ist das Waldhufendorf Schwarzbach erstmals in einer Übereignungsurkunde an das Kloster Grünhain urkundlich erwähnt.

Hermannsdorf

Hermannsdorf ist ein vermutlich um 1200 besiedeltes und 1460 erstmals urkundlich erwähntes Waldhufendorf. Auch hier prägte bis ins Jahr 1873, neben der Landwirtschaft, besonders der Bergbau über Jahrhunderte das Leben und hinterließ sichtbare Zeichen wie den Seifengrund mit zwei mächtigen Raithalden.

Einwohnerentwicklung

Am 3. Oktober 1990 zählte Elterlein 3668 Einwohner. Folgende Einwohnerzahlen beziehen sich auf den 31. Dezember des voranstehenden Jahres:

1993 bis 1997

  • 1993 – 3508
  • 1994 – 3512
  • 1995 – 3520
  • 1996 – 3515
  • 1997 – 3504

1998 bis 2002

  • 1998 – 3508
  • 1999 – 3498
  • 2000 – 3487
  • 2001 – 3435
  • 2002 – 3378

2003 bis 2006

  • 2003 – 3330
  • 2004 – 3290
  • 2005 – 3256
  • 2006 – 3217
Quelle: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen

Politik

Elterlein ist neben Geyer und Tannenberg Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Geyer. Die Stadt strebt an, ab 2009 eine Verwaltungsgemeinschaft mit Zwönitz und Hormersdorf zu bilden. Die Auflösung der derzeitigen Verwaltungsgemeinschaft könnte derart ablaufen, dass Geyer, Thum und Ehrenfriedersdorf die Gründung einer Greifensteinstadt anstreben, an der Elterlein nicht teilnehmen will. Der Verbleib von Tannenberg ist unklar.

Partnerstädte

Religion

 
Sankt-Laurentiuskirche mit Pfarrhaus

In Elterlein gibt es:


Kultur und Sehenswürdigkeiten

 
Kursächsische Postmeilensäule

Bauwerke / Ausflugsziele / Erholung

  • Sankt-Laurentiuskirche Elterlein (Grundsteinlegung 1481; Grundsteinlegung des neuen Turmes 1889)
  • Sankt-Michaeliskirche Hermannsdorf (erbaut 1611) mit Pollerorgel
  • Fachwerkhäuser im oberen Ortsteil von Hermannsdorf
  • Kursächsische Postmeilensäule von 1729 in Elterlein
  • Barbara-Uthmann-Denkmal in Elterlein
  • Schatzenstein
  • Naturschutzgebiet "Hermannsdorfer Wiesen" und "Schwarzer Teich"

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Dengelfest im OT Schwarzbach (im Juni)
  • Sternwanderung zum Schatzenstein (erster Samstag im Oktober)
  • Kirchweihfest in Elterlein (zweiter Sonntag im September)
  • Weihnachtsmarkt in Elterlein (1. Advent)
  • Turmblasen vom Turm der Sankt-Laurentiuskirche Elterlein (an jedem Adventssonntag)

Freizeit

  • Wandern
  • Reiten
  • Bowling
  • Schlittenhunde
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Wirtschaft und Infrastruktur

An die Tradition des schon früh existierenden verarbeitenden Gewerbes anknüpfend ist Elterlein heute, gemessen an den hier insgesamt 1545 sozialversicherungspflichtig beschäftigten Arbeitnehmern (Stand 30. Juni 2005) und am Gesamt- sowie Auslandsumsatz, einer der regional bedeutsamsten Industriestandorte. Größter Arbeitgeber ist die Automobilzulieferindustrie.

Elterlein liegt an einem Autobahnzubringer für das Obere Erzgebirge. Er bietet eine schnelle Verbindung zwischen der A 72 (AS Stollberg-West) und der B101 (bei Scheibenberg).

Mit der Bahnstrecke Zwönitz–Scheibenberg hatte die Stadt seit 1900 auch einen Bahnanschluss. Nach dem teilweisen Rückbau der Strecke im Jahr 1947 als Reparationsleistung an die Sowjetunion, wurde 1966 der Eisenbahnverkehr allerdings endgültig wieder eingestellt werden.

Persönlichkeiten

  • Wolfgang Uhle (1512–1594), geboren in Elterlein, bekannt als Pestpfarrer von Annaberg
  • Christian Lehmann (1611–1688), geboren in Königswalde, Kindheit und erste Anstellung als Hilfsgeistlicher in Elterlein, einer der bedeutendsten Altchronisten des Erzgebirges
  • Klaus Siebert (* 29. April 1955), ehemaliger deutscher Biathlet,

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