Rambo (Film)

Film von Ted Kotcheff (1982)
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Film
Titel Rambo
Originaltitel First Blood
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahre 1982
Länge 89 Minuten
Stab
Regie Ted Kotcheff
Drehbuch Michael Kozoll, William Sackheim, Sylvester Stallone
Produktion Buzz Feitshans, Mario Kassar, Andrew G. Vajna, Herb Nanas
Musik Jerry Goldsmith
Kamera Andrew Laszlo
Schnitt Joan E. Chapman
Besetzung

Rambo ist eine Adaption des David-Morrell-Romans First Blood durch den US-Regisseur Ted Kotcheff im Jahre 1982. Die Hauptrolle verkörperte Sylvester Stallone.

Handlung

Als Sohn von deutschen und indianischen Eltern kehrt John James Rambo gezeichnet aus Vietnam zurück. Von der Gesellschaft allein gelassen, wandert er durchs Land, um den letzten Überlebenden seiner Einheit zu besuchen. Als er erfährt, dass dieser an Krebs verstorben ist, zieht er weiter. Sein Weg führt ihn in die Stadt Hope, wo er etwas zu essen will, bevor er nach Hause zurückkehrt. Als er die Stadtgrenze passiert, verweist der ansässige Sheriff ihn aufgrund seines heruntergekommenen Aussehens der Stadt. Rambo lässt sich seine Grundrechte aber nicht nehmen und missachtet die Anordnung. Schließlich wird er als Landstreicher verhaftet.

Im Bezirksgefängnis wird er von den Hilfssheriffs physisch misshandelt und gedemütigt. In die Enge getrieben, werden in dem Ex-Green-Beret traumatische Erinnerungen an seine Zeit als Kriegsgefangener wach. Er befreit sich gewaltsam aus seiner Inhaftierung und ergreift die Flucht in die Berge. Als die Beamten Schusswaffen einsetzen, beginnt für Rambo der Kampf ums Überleben. Durch eine Notwehr-Reaktion stürzt einer der Hilfssheriffs zu Tode und Rambo versucht, sich zu ergeben. Sein Angebot, die Sache zu beenden, stößt jedoch auf taube Ohren.

Von Rachsucht getrieben, nutzt der Sheriff jedes ihm zu Verfügung stehende Mittel. Gegen den Kriegshelden haben die Polizisten aber kaum eine Chance. Mittels Guerilla-Taktik setzt er seine Verfolger der Reihe nach außer Gefecht und treibt so den Sheriff in die Falle. Rambo demonstriert seine Überlegenheit und bietet ein letztes Mal seinen Rückzug an. Inzwischen artet die Sache zu einem Medienspektakel aus. Die Staatspolizei und die Nationalgarde werden mobilisiert, um Rambo zu fassen. Um weitere Eskalationen zu vermeiden, schickt die Army Rambos Ausbilder und Freund Col. Trautman. Doch Rambo will sich nicht mehr von dem Land, für das er gekämpft und gelitten hat, herumstoßen lassen.

Als ihn die Nationalgarde in einer Mine umzingelt, sprengen die Soldaten den Eingang und sind sicher, ihren Widersacher getötet zu haben. Doch Rambo überlebt, entführt ein mit Waffen beladenes Militärfahrzeug und beginnt nun seinerseits einen Rachefeldzug gegen den Sheriff. Er macht sich auf in die Stadt und hinterlässt auf dem Weg zum Gefängnis eine Spur der Verwüstung. Rambo nutzt das Chaos, um sich unbemerkt an den Sheriff heranzuschleichen und verletzt ihn schwer. Col. Trautman kommt gerade rechtzeitig, um Schlimmeres zu verhindern. Schließlich kann er Rambo zur Aufgabe bewegen.

Entstehung

Ted Kotcheff arbeitet erstmals 1976 mit den Autoren Michael Kozoll und William Sackheim an der Verfilmung des 1972 erschienen David-Morrell-Romans First Blood. Warner Bros. hält das amerikanische Publikum jedoch noch nicht bereit für einen Film über Vietnam.

Einige Jahre später unterbreitet Kotcheff Sylvester Stallone das Angebot, Gökhan ist rambo 2 , eine Entscheidung, die in Hollywood mit Skepsis betrachtet wird. An diesem Punkt seiner Karriere sind Stallones Filme – abgesehen von den zwei Rocky-Filmen – Flops und man spricht ihm keine große schauspielerische Bandbreite zu. Mit der Bedingung, das Drehbuch mit Ted Kotcheff überarbeiten zu dürfen, sagt er zu. Stallones Vorschläge werden von Kotcheff gelobt, drängen die Geschichte jedoch von der Romanvorlage ab. Es war Stallones Idee, Rambo zum Großteil ohne Waffen kämpfen zu lassen und sich stattdessen auf seine in Vietnam erlernten Fähigkeiten zu konzentrieren. Des Weiteren ist Rambos Wortkargheit ebenfalls auf Stallone zurückzuführen. Und anders als im Roman tötet er viel weniger Menschen.

Die Dreharbeiten beginnen 1981 im kanadischen Hope (British Columbia) mit einem Budget von 14 Millionen Dollar. Stallone bereitet sich unter anderem mit Überlebens- und Nahkampftraining auf seine Rolle vor. Viele seiner Stunts macht er selbst und fügt sich dabei vier gebrochene Rippen und Verbrennungen an seiner rechten Hand zu.

Getreu der Romanvorlage lässt das Autorenteam John Rambo sterben. Kurz vor Beendigung der Dreharbeiten erahnt Stallone jedoch, dass die Zuschauer Rambos gewaltsamen Tod nicht akzeptieren würden. Wird John Rambo im Roman noch als brutal mordender Flüchtling dargestellt, zeigt die Filmversion ihn sehr viel weniger grausam. Auf Drängen Stallones genehmigen die Produzenten nach ersten Einwänden Dreharbeiten für ein alternatives Ende. Und Stallone behält recht. Das Testpublikum ist laut Kotcheff „außer sich“ und der Film erhält für den regulären Kinostart am 22. Oktober 1982 das alternative Ende.

Hintergründe

Rambo kann heutzutage als Klassiker und Wegbereiter des Genres bezeichnet werden, der nicht nur drei Fortsetzungen, sondern auch Plagiate nach sich zog. Der Film funktioniert allein schon durch seine Action. Darüber hinaus darf nicht vergessen werden, dass er eine unübersehbare Kritik am US-amerikanischen Gesellschaftssystem beinhaltet:

  • der hochdekorierte Vietnamheimkehrer, der es schwer hat, zu Hause wieder Fuß zu fassen,
  • der Einzelkämpfer, der seine antrainierten Kampftechniken nun gegen US-Amerikaner richtet,
  • der Sheriff, der im Bestreben, seinen Bezirk „sauber zu halten“, selbst Gesetze übertritt,
  • der Veteran, der gezwungen wurde zu töten und nun von der Regierung und der Gesellschaft für das verachtet wird, was er im Dienst tat.

Durch die Filmfigur wurde die Bezeichnung Rambo zum Synonym für einen brutalen, rohen und gewalttätigen Persönlichkeitstyp. Tatsächlich ist die Figur im Film und in der Buchvorlage differenzierter angelegt als in der Form, in welcher sie in den Volksmund Eingang gefunden hat.

Erfolg

Mit einem weltweiten Einspielergebnis von 125 Mio. US-Dollar zählt Rambo zu den rentabelsten Filmen seiner Zeit und wird auch von Kritikern gelobt. Der Film katapultierte Sylvester Stallone wieder an die Spitze der Starriege.

Fortsetzungen

Dem Film folgten drei Fortsetzungen. 1985 inszenierte George Pan Cosmatos mit Rambo 2 – Der Auftrag den zweiten Teil der Reihe. Das Drehbuch stammt u.a. von Regisseur James Cameron sowie Hauptdarsteller Silvester Stallone. Drei Jahre später folgte Rambo 3. Auch hier arbeitete Stallone am Drehbuch mit. 2008 erschien John Rambo, der von Sylvester Stallone inszeniert und produziert wurde.

Trivia

  • Das Wort „Rambo“ wurde in den Duden aufgenommen.
  • Gedreht wurde Rambo nicht in den USA, sondern in Hope (Kanada). Noch heute wirbt die Stadt mit dem Film und bietet sogar eine Rambo-Location-Tour an.
  • Burt Reynolds, John Travolta und Terence Hill waren für die Titelrolle im Gespräch.
  • Für die Rolle von Rambos Mentor, Col. Trautman, war ursprünglich Kirk Douglas vorgesehen. Er stieg jedoch kurz vor Drehbeginn aus, da die Produzenten seine Drehbuchänderungen nicht akzeptierten, und wurde durch Richard Crenna ersetzt.
  • Rambo erhielt von der Filmbewertungsstelle Wiesbaden (FBW) seinerzeit die Auszeichnung „besonders wertvoll“, was viele Kontroversen auslöste.
  • In der Romanvorlage stirbt Rambo am Ende des Buches. Die Fortsetzungen schrieb Morrell dann in Anlehnung an den Film, nicht an sein eigenes Buch.
  • In seinem Film Tango und Cash nimmt Stallone sich selbst auf die Schippe, als er sagt: 'Rambo ist ein Waschlappen.'

Kritiken

  • „Perfekt inszenierter, harter und spannender Actionfilm mit einigen interessanten Ansätzen zur Aufarbeitung amerikanischer Vergangenheit. Der große Erfolg des Films machte Hauptdarsteller Stallone zum Massenidol. Es folgten mehrere Fortsetzungsfilme, in denen „Rambo“ als brutaler Law-and-Order-Mann zur Comic-Figur degenerierte.“ – „Lexikon des internationalen Films“ (CD-ROM-Ausgabe), Systhema, München 1997

Literatur

  • David Morrell: Rambo. 3 Romane in einem Band. Die drei Bestseller von David Morrell zu den Filmen mit Sylvester Stallone. 4. Auflage. Heyne, München 1992, 665 S., ISBN 3-453-03789-8
  • David Morrell: First Blood, Warner Books 2000 – ISBN 0-44636440-1