Friedrich August Neuman (* 19. März 1805 in Eupen † 28. Juni 1881 in Aachen) war ein deutscher Unternehmer.

Leben
Friedrich August Neuman wurde als Sohn des Tuchfabrikanten Walter Kornelius Neuman und seiner Frau Katharina Driessen in Eupen geboren. 1821 zog die Familie nach Aachen. Neuman lernte dort das Kupferschmiedehandwerk und arbeitete zunächst 20 Jahre als Werkführer im Betrieb seines Bruders. Nach dessen Tod machte er sich am 1. Januar 1849 selbstständig und errichtete ein Kupferschmiedegeschäft in der Kleinmarschierstraße 1222. Dort stellte er zunächst Brandspritzen, Gaskessel und Siederöhren für Dampfmaschinen und Lokomotiven her. Schon bald schaffte er eine Betriebsdampfmaschine von 50 PS an, die jedoch 1852 explodierte, wobei sechs Personen verletzt wurden. Daraufhin forderte die Stadt Aachen Neuman auf, den Betrieb aus der Altstadt auszulagern.
Am erfolgreichsten verlief das Geschäft mit Gaskesseln zur Lagerung des gerade aufkommenden Stadtgases. 1863 hatte sein Betrieb bereits 78 Gaskessel montiert.
Am 1. Juli 1867 übergab Neuman die Betriebsleitung an seinen Sohn Friedrich Joseph Hubert Neuman ab, der das Unternehmen tatkräftig weiterentwickelte. 1868 erfolgte die Inbetriebnahme einer Anlage zur Gewinnung von Leuchtgas aus Petroleumrückständen. 1871 wird ein Teil Betriebes einschließlich einer neuen Dampfkesselanlage in die Turmstraße verlegt und ab 1883 wurden dort Gas- und Flüssigkeitsbehälter zusammengenietet.
1881 starb Friedrich August Neumann mit 76 Jahren in Aachen.
Nachwirken
Nach seinem Tode kaufte die Firma F. A. Neuman das ehemalige Betriebsgelände der 1876 nach Dortmund verlegten Firma Hoesch & Söhne in Eschweiler-Stich und verlegte 1887 den Betrieb dorthin. Von dort aus baute sie Gasbehälter in vielen Großstädten auf der Welt, so auch die berühmten 1898 und 1910 errichteten Gasometer von Wien und um 1900 den 200 000 cbm großen Gasbehälter Hamburg-Grasbrook, damals der größe Gasbehälter Europas.
Auch im Stahlbau wurde die Firma führend und errichtete 1899 eine stählerne Dachkonstruktion für das historische Aachener Rathaus.
Mit der Übernahme von Patenten von Prof. Otto Intze von der RWTH Aachen Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Firma zudem führend im Wasserhochbehälterbau. 1912 errichtete sie den Wasserturm der Grube Carolus Magnus in Übach-Palenberg, ein 500 m³ fassender Kugelbehälter, welcher auf einem sechseckigen als Raumfachwerk ausgebildeten Standgerüst ruht. Im selben Jahr hat die Firma rund 1.100 Mitarbeiter, davon 85 Ingenieure und Konstrukteure.
1936 errichtet sie den größten Hochdruck-Kugel-Gasbehälter der Welt in Stettin. Als „kriegswichtiger Betrieb“ wird die Firma 1944 nach Brackwede und später nach Schladen verlegt, nimmt jedoch am 1. Juli 1945 die Produktion in Eschweiler wieder auf.
Nach dem Krieg wurde anstelle der Vernietung das Verschweißen der Bleche eingeführt. 1968 enstand in Wien der dritte durch F. A. Neuman gebauten Gasbehälter, der mit einem Fassungsvermögen von 300 000 cbm, 81,5 m Durchmesser und 85 m Höhe einen neuen, letzten Rekord darstellte.
Literatur
- Michael Auf'mkolk, Hilga Schulz: Vor- und Nachfahren Friedrich Neuman und Pauline Giesen, Dortmund/Aachen 2000
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Neuman, Friedrich August |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Unternehmer |
GEBURTSDATUM | 19. März 1805 |
GEBURTSORT | Eupen |
STERBEDATUM | 28. Juni 1881 |
STERBEORT | Aachen |